Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Passend dazu: hatte 24h in der Notaufnahme. Morgens kam noch ein leichtverletzter Mann, der sehr besorgt war, dass er seine privaten Bauarbeiten nicht wie geplant fortführen könne, jetzt hätte er schon die Handwerker bestellt...
Er:" Ich hab richtig Angst, dass da jetzt im Röntgen was ist. Können Sie mich nicht beruhigen? Spielen Sie doch mal den Psychologen"
Ich" Ich hab jetzt fast 24h Dienst hinter mir, tut mir leid, ich bin grad nicht mehr so empathisch"
Er:" Oh ach das tut mir leid, wie ICH SIE denn aufheitern?"
Ich:"Ach ich geh gleich nach Hause, das ist das Beste"
Er:" Ja, stellen Sie sich schon mal das warme Bettchen vor"
:-))
Es gibt auch noch nette und empathische Patienten!
Hab grad meinen ersten Rufdienst. Das ist ja schrecklich!
Traue mich gar nicht, ohne Handy mal kurz ins Bad zu gehen o_O
Man kann ja dann auch zurückrufen, falls man im Bad kurz verhindert ist.
Bei uns ist die Netzabdeckung so dermaßen schlecht, da dauert es auch manchmal ne ganze Weile bis man den Hintergrund in der Leitung hat.
Kackbratze
16.09.2018, 18:11
NIEMALS sich selber anrufen oder anpiepen. Wenn er schläft, schläft er, nicht das Gerät wecken!!!
Pampelmuse
17.09.2018, 16:32
Ich hab' gerade ein echt ätzendes WE hinter mir. ZNA katastrophal, Station katastrophal, Angehörige katastrophal...
Oh Je Pampelmuse :-(
Hier sind heute wieder so viele Absurditäten passiert, dass ich echt froh bin, dass es in ca 4 Wochen vorbei ist. Ich habe netterweise sogar nur noch einen einzigen Dienst in diesem Haus.
Wo geht’s bei dir hin, Fr.Pelz?
Wo kann man denn das Verhalten eines Notarztes überprüfen lassen? Hatte jetzt zum dritten Mal seit April eine seltsame Begegnung mit einem RTH Notarzt. Ich glaube da spielen nicht nur medizinische Aspekte bei der Entscheidung eine Rolle ....
"Seltsame Begegnung" ist ein weites Feld. :D Jeder Notarzt-Standort (bzw. ggf. mehrere Standorte zusammen) hat einen ärztlichen Leiter, an den man sich wenden kann. Schon im bodengebundenen, aber besonders im Hubschrauber-Notarzt-Dienst spielen tatsächlich sehr oft nicht nur medizinische Aspekte bei Entscheidungen eine Rolle, da oft zum Beispiel auch das Wetter, vorhandener Sprit oder andere taktische Erwägungen berücksichtigt werden müssen. Den ärztlichen Leiter würde ich als einen relativ niedrigschwelligen Kontakt ansehen, der Dinge näher beleuchten kann. Gibt natürlich Unterschiede darin, wie unterschiedliche Menschen in dieser Position als Ärztlicher Leiter solche Dinge dann angehen. Die meisten sind aber ziemlich vernünftig.
Meinst du nicht, dass es möglich wäre, zuerst mal direkt mit dem Notarzt zu sprechen, über den du dich wunderst? Schnittstellen, wie die ärztliche Übergabe im Notarztdienst nun mal eine ist, führen meiner Meinung nach nicht selten zu Mißverständnissen, Überraschungen oder gar Irritationen, die sich im Gespräch aufklären bzw. beseitigen lassen könnten. Soweit ich mich erinnere, fährst du auch selbst als Notarzt?
Ein weiterer möglicher Ansprechpartner ist der Rettungsdienst-Träger, für den der Notarzt tätig ist. Das hat dann aber schon offizielleren Beschwerde-Charakter als wenn man einfach mal den ärztlichen Leiter anruft.
So richtig offizielle Beschwerden, wenn man jemanden als untragbar / patientengefährdend empfindet, können ggf. erfolgreich beim Kreis oder (bei Rettungshubschraubern) beim Land / Innenministerium angebracht werden. Diesen Weg würde ich aber nur in extremen Fällen beschreiten bzw. dann, wenn es ein grundsätzliches Problem nicht nur mit einem Notarzt gibt. In einem mir bekannten Rettungsdienst-Kreis wurde dieser Weg beschritten, als durch gezielte (geldsparende) Personal-Politik der Institution, die die Notarzt-Versorgung im Kreis übernommen hatte, das Niveau der notärztlichen Versorgung merklich sehr stark gelitten hat.
Wenn man es richtig krass berufsrechtlich angehen will, kann man sich auch an die zuständige Ärztekammer wenden. Ich persönlich kann mir nur sehr wenige Sachverhalte vorstellen, wo ich das sinnvoll fände.
Als Arzt in dem Zusammenhang bitte immer die ärztliche Schweigepflicht im Kopf behalten.
FirebirdUSA
18.09.2018, 19:31
Gerade wieder Schlaganfallwetter... seit Samstag 8 Rekamalisationen (ACI/ACM) .... davor gefühlt wochenlang nix.
Gerade wieder Schlaganfallwetter... seit Samstag 8 Rekamalisationen (ACI/ACM) .... davor gefühlt wochenlang nix.
Acht?? :-keks
FirebirdUSA
19.09.2018, 09:28
Ja. Alle NIHSS >12 und fast alle klinisch sehr gut geworden :-)
Pampelmuse
19.09.2018, 17:00
Wir haben seit Monatsbeginn irgendwie gefühlt nur Horrordiagnosen. Junge Patienten (Mitte 40) mit Erstdiagnose metastasierten Tumorleiden.
Wo geht’s bei dir hin, Fr.Pelz?
NRW an der Grenze zu Niedersachsen ;-)
Witzigerweise machen mit mir noch einige andere die Biege bzw. sind schon gegangen, hauptsächlich frische Fachärzte oder fortgeschrittene Assis. Es wurde zwar Frischlinge eingestellt, aber insgesamt leidet natürlich definitiv die Qualität. Ich hoffe, der blöde LOA merkt das.
Dann wünsche ich dir einen guten Start im neuen Haus!
Das spürt die Abteilung schon, wenn die erfahrenen Kollegen wegbrechen.
Rettungshase
19.09.2018, 22:23
Es ist okay, mal länger zu bleiben. Es ist nicht okay, wenn das - wie gerade - die Regel ist.
Ich habe von meinem Haus ein Schreiben bekommen, das mich auf meine Pflicht hinweist, mich arbeitssuchend zu melden. Wenn ich aber am Tag nach dem vertragsablauf die neue Stelle antrete, also keinen Tag arbeitslos bin, kann ich das doch ignorieren, oder?
Speranza100
20.09.2018, 05:41
@ Frau Pelz ja kannst du ignorieren. Das müssen die dir schicken damit du nicht sagen kannst du warst nicht informiert falls das Arbeitsamt dir dann sagt du seist zu spät und kriegst Abzüge...
Pampelmuse
20.09.2018, 16:42
Mein OA regt mich auf. Er hat auf Ende des Jahres gekündigt, und man merkt ihm einfach nur noch an, dass er nur noch Dienst nach Vorschrift macht bzw. nicht mal das. Er ist eigentlich für den Teil der Station, den ich betreue, zuständig, war aber seit zwei Wochen (so lange, wie ich wieder zurück bin aus der ZNA) kein einziges Mal auf Station. Fragen zu teils schwer kranken Patienten werden einfach ignoriert.
ES NERVT!!!!!
Frag mich mal. Haben die Kollegen auf Station letzte Woche drei Patienten bzgl. Niere so weit abka... lassen dass sie auf die IMC durften, ich die ganze Woche entweder im OP dem Chef assistiert oder Sprechstunde gemacht, die Oberärzte im Arztzimmer auf Station Kaffee geso... wie die Blöden und abgelästert. Und nun: ich bekomm den Anschiss warum ich mich nicht mehr gekümmert hätte, warum ich nicht aufgepasst hab, warum ich die Kollegen nicht ausreichend eingelernt hab etc.
Pampelmuse
22.09.2018, 10:08
Ah ja, doch, jetzt wo Du's sagst: mein Oberarzt war während der letzten 14 Tage doch mal auf Station, und zwar beim Frühstücken im Pausenraum. Da wurde er gesichtet. :-kotz Dumm nur, dass ich da immer im OP war.
Bin froh, dass jetzt erstmal Wochenende ist. Ich bin soooo müde!
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