Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Wenn ein Patient mit einer rehabegründenden Diagnose und Nebendiagnose einer Demenz die Kriterien Rehaziel, Rehaprognose, Rehafähigkeit erfüllt, sollte er auch eine Reha bekommen (sinnvolle Ziele i.d.R. Hilfenabbau/Pflegeerleichterung bei ADL und Mobilität, Erhalt der häuslichen Pflege, etc.). Ich kenne jetzt keine Rehaklinik, die speziell auf demente Patienten ausgerichtet ist. Bei uns der Neuroreha liegen regelmäßig Patienten nach Schlaganfall, ICB oä, die auch eine Demenz haben. Wir haben eine Station, die insbesondere Pat. mit neurokognitiven Einschränkungen betreut und einen erhöhten Aufsichtsbedarf haben.
Es gibt Geriatrische Reha auf Antrag, die über eine Geriatrische Komplexbehandlung in einer (akut) Geriatrie tendeziell hinaus geht. Aber dafür muss Rehapotential vorhanden sein. Bei uns war das aber im näheren Umfeld eine absolut katastrophale Klinik, wo wir regelmäßig exsikkierte ältere Herrschaften mit Va. Re-Infarkt wieder bekommen haben. Da haben wir dann meist lieber Akutgeriatrisch zur Komplexbehandlung verlegt. Das klappte in der Zusammenarbeit wesentlich unkomplizierter.
Bei dementiellen Syndromen ist halt die Frage wie fit die körperlich sind (Barthel >30) und wie weit die in einem ungewohnten Umfeld zurecht kommen.
Mich kotzt gerade mal wieder an meinem Weiterbildungszeugnis hinterher rennen zu dürfen. Ich arbeite da schon über 8 Monate nicht mehr und die bekommen es einfach nicht gebacken...
Kackbratze
18.02.2019, 23:57
Mir fehlt noch ein OP-Katalog aus 2013....
Der Witz ist ja, dass meine damalige Oberärztin bereits ein Zeugnis aufgesetzt hat und der Weiterbildungsermächtigte dieses nur noch abzeichnen muss. Aber selbst das ist schon Zuviel verlangt, weil der einfach auf ganzer Linie seinen Pflichten nicht nachkommt...
Ich bin ja mittlerweile lange genug im Job, um schon seit Jahren keinen mehr "retten" zu wollen. Wenn jemand aus Null Bock oder sonstwas incompliant ist, dann soll er es meinetwegen sein. Ich erkläre gerne jedes Mal wieder, warum ich welche Therapie für sinnig erachte, aber da ist nun wirklich jeder seines Glückes Schmied. Aber ich habe zwei Patientinnen, bei denen ich das echt schwer nachvollziehen kann. Beide haben ätzende Geschichten hinter sich, die jeweils mehr Chancen hatten, in einer Blindheit oder extremen Sehschwäche zumindest zu landen als auch nur ansatzweise gut zu werden. Und beide hatten so verdammt viel Glück, dass sie weit über allem, was man nur in kühnsten Träumen zu hoffen wagte, gelandet sind. Und beide jetzt incompliant vor dem Herrn, nehmen ihre Medikation nicht, sind immer ganz reuig und sitzen ein paar Monate später wieder vor mir mit dem gleichen Spielchen. Ich verstehe es einfach nicht...
Hoppla-Daisy
19.02.2019, 06:43
Jo, wir haben nen absolut uneinsichtigen 22-jährigen Mann. Wenn der so weiter macht, isser mit 25 an der Dialyse. Versteh ich einfach nicht! Er bräuchte nur 4 Liter pro Tag trinken und ein (!) Medikament nehmen zur Steinprophylaxe.....
WackenDoc
19.02.2019, 10:53
Ich würde lieber arbeiten als dieser Kackkurs.
][truba][
19.02.2019, 12:57
Mir fehlt noch ein OP-Katalog aus 2013....
Für was? Du bist doch schon lange FA und OA.
Kackbratze
19.02.2019, 19:45
Ich habe auch von anderen operativen Tellern Suppe gegessen, da hätte schon gerne den entsprechenden Katalog.
Wie lange dauert es bis man einen Überblick über die Patienten hat? Wir haben zwischen 20-30 Patienten auf Station und meiner Meinung nach einen hohen Durchsatz. Ich würde die Patienten gerne besser informieren und betreuen. Häufig bleibt das Gefühl nicht genug für die Patienten gemacht zu haben.
Pampelmuse
19.02.2019, 22:13
Jo, wir haben nen absolut uneinsichtigen 22-jährigen Mann. Wenn der so weiter macht, isser mit 25 an der Dialyse. Versteh ich einfach nicht! Er bräuchte nur 4 Liter pro Tag trinken und ein (!) Medikament nehmen zur Steinprophylaxe.....
Sowas verstehe ich auch nicht!
WackenDoc
20.02.2019, 12:41
Wie gut dass wir das war in einem Vorgängerkurs schon Schwerpunktthema war jetzt wieder über 1 1/2 Tage machen.
Der 2. Anbieter der erzählen will wie toll das in den Krankenhäusern ist.
Pampelmuse
20.02.2019, 13:58
Du Arme! Wie lange musst Du noch ausharren? Die ganze Woche?
WackenDoc
20.02.2019, 14:50
Der Themenkomplex noch morgen. Der Kurs noch bis nächste Woche Mittwoch. WE frei.
Wie lange dauert es bis man einen Überblick über die Patienten hat?
Meistens bis Freitag :-D Nee, mal im Ernst, ich hab so ab Mittwoch das Gefühl, meine Patienten langsam zu kennen. Wir haben auch so einen hohen Durchsatz. durchschnittliche Liegezeit irgendwas um die 5 Tagen. Aber wir haben nur 16 Patienten pro Stationsarzt.
Was heißt schon Stationsarzt? Häufig haben wir einen auf Station. Es gibt aber auch Tage wo niemand fix auf Station ist sondern OP, Notaufnahme und Aufnahmen/Aufklärung gemacht werden und danach erst auf Station was läuft.
WackenDoc
20.02.2019, 16:47
Was ich heute gelernt habe:wenn man ordentlich Geld für eine externe Beraterfirma für die psychische Gefährdungsbeurteilung ausgibt, dann hat man so richtig was für die Belegschaft getan, wenn es dann einen Rückenkurs für die Pflege gibt.
Und der Dozent sagt, dass ihr alle keine Ahnunh habg und die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern ganz toll sind. Er ist ja auch vor 20 Jahren in die Betriebsmedizin gegangen war abef viel länger im Krankenhaus
Wir haben auch so einen hohen Durchsatz. durchschnittliche Liegezeit irgendwas um die 5 Tagen. Aber wir haben nur 16 Patienten pro Stationsarzt.
Hihi, Leute, die länger als 3 Tage da sind, sind bei uns ja eher die Ausnahme. :-)) Nach ca. 6-9 Monaten hatte ich das Gefühl, ich weiß nach einer kurzen Übergabe wer wer ist und die wichtigsten Fakten und Laborwerte ohne dass ich ständig in meiner Zettelwirtschaft nachgucken muss. Das Hirn wächst mit seinen Aufgaben. Bei uns normalerweise auf Normalstation einer von uns bei 20-25 Patienten.
Ich finde es auch nach 5 Jahren noch schwer, immer alle auf dem Schirm zu haben. Und zumindest zur Visite nehm ich mir auch immer noch einem Zettel mit. Allerdings ist in meinem neuen Haus die Visite leider auch recht unstrukturiert. Die Kurven liegen irgendwo, man muss sie erst suchen. Dass jemand von der Pflege mitkommt, ist eher Zufall. Dann reißt einer von uns Ärzten die Pflaster ab und beguckt die Wunden, dann fehlt irgendwas im Verbandswagen, einer rennt los, um Cutimed zu holen, der nächste kritzelt was in die Kurve, so sie denn da ist, und in den Dreibettzimmern quakt typischerweise noch ein Patient dazwischen, der gerade nicht dran ist. -und dann ist man stundenlang beschäftigt, den für den Patienten zuständigen OA aufzutreiben um ihm die ein- oder andere wichtige Entscheidung abzuluchsen. Da gibts noch einiges an Verbesserungsmöglichkeiten- und dann bekomme ich vielleicht auch besser Struktur in meinen Kopf.
tragezwerg
20.02.2019, 20:15
Ich finde es auch in jeder neuen Rotation auf eine Station wieder anstrengend, und brauche teils mehrere Wochen um eine richtig gute Struktur zu haben. Auf Intensiv oder IMC (als Beutelquetscher kommt man ja nie auf ne normale Station) fand ich 12 Patienten pro Arzt das absolute Maximum, je nach Patientengut und Liegedauer war das alleine kaum zu schaffen, gerade wenn noch Diagnostik oder Interventionen fällig waren.
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