Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Colourful
24.02.2019, 10:20
Daisy, und dass ein OA mal Vordergrund macht? Ich finde das nicht zumutbar.
Relaxometrie
24.02.2019, 10:38
"3 x 24 Stunden in 6 Tagen" ist doch bestimmt vom Arbeitszeitgesetz her illegal. Selbst mit einer eventuell vorliegenden opt-out-Unterschrift sind 72 Stunden in 6 Tagen zu viel.
Obwohl....die Wochenarbeitszeithöchstgrenze bezieht sich ja auf einen Durchschnittszeitraum von sechs Monaten. Also scheint "3 x 24 Stunden in 6 Tagen" doch legal zu sein, wenn es nicht dauernd vorkommt.
Trotzdem: wer sich auf so etwas einlässt, zementiert die Personalnot, weil der Personalabteilung suggeriert wird, daß der Laden läuft.
Daisy, und dass ein OA mal Vordergrund macht? Ich finde das nicht zumutbar.
Das wäre ein Präzedenzfall und wird deshalb (auch in unserer Klinik) abgelehnt. Wenn man es einmal macht wird es zur Regel. Dann kommen immer mehr aufmüpfige Assistenzärzte die verlangen dass die Oberärzte gefälligst mehr arbeiten usw... Das versteht man erst richtig gut wenn man langsam in die Richtung kommt. Wenn man zum Beispiel Facharzt ist und verpflichtet ist Hintergrunddienste zu machen aber man ist ja noch kein Oberarzt also macht man auch noch Vordergrunddienste. Dann ist das Ziel einfach nur Oberarzt zu werden um ein für alle Mal und endgültig die Vordergrunddienste los zu werden.
Relaxometrie
24.02.2019, 12:20
Das vermeintlich kollegiale Aushelfen zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen, oder zwischen unterschiedlichen Hierarchiestufen derselben Berufsgruppe, lehne ich ebenfalls strikt ab. Jede Berufsgruppe muß personell so besetzt sein, daß sie ihre Arbeit selbst schafft.
Eine tolerierbare Ausnahme wäre z.B. der im Dienst plötzlich krank werdende Assistenzarzt, der dann übergangsweise vom Oberarzt ersetzt werden muß.
Aber alles sonstige "Aushelfen", "ist ja nur heute so", "man muß auch mal Engagement zeigen", ist zwar erstmal der leichteste Weg, aber langfristig der schlechteste, weil sich dadurch unhaltbare Zustände zementieren.
Bei „uns“ gab es das für einen klar definierten Zeitraum von zwei Monaten mit akutem Assistentenmangel durch Kündigung, Schwangerschaft, Krankheit und abgesprungenem neuen Kollegen, in dem auch die obere Riege Vordergründe gemacht hat. Es war aber vorher klar kommuniziert worden, dass es nur in der Zeit gemacht wird. Hat gut geklappt.
LG
Ally
Bei uns haben die dann lieber einen Honorararzt eingestellt. Hauptsache ja niemals ein Oberarzt im Vordergrund.
Bei uns haben die dann lieber einen Honorararzt eingestellt. Hauptsache ja niemals ein Oberarzt im Vordergrund.
Finde ich konsequent. Meiner Meinung nach hat man als OA auch einfach nichts mehr im Vordergrund zu suchen. Das ist Aufgabe der Fach-/Assistenzärzte. Als OA besetzt man den Hintergrund.
Wenn das Personal nicht reicht muss halt ein Honorararzt ran.
Geht ja nicht mal so sehr um das "eine" mal - Wenn man damit anfängt zeigt man der Verwaltung das es auch so geht und dann wird das in Zukunft regelmäßig erwartet.
Hier haben die OÄ ebenfalls Vordergrund - und dafür aber auch den Tag danach frei. Wenns allerdings nichts zu operieren gibt, ist es allerdings wohl recht chillig :-D Aber meist gibt es ja etwas. Und eine OP ohne OA gibts hier offiziell nicht. Es ist trotzdem nicht entspannter, weil es ja drei Dienstreihen zu besetzen gibt. Aber momentan liegt der Schnitt bei 5 Diensten/Monat davon 2 am WE, das ist aushaltbar :-)
tragezwerg
25.02.2019, 04:42
Je nach Fach und Klinik sind reguläre Vordergrunddienste für Oberärzte ganz normal. In unserer Klinik gibt es die auch, da ist nachts immer n Oberarzt im Haus (wir haben aber auch 7 weitere Dienstreihen plus NEFs und Rufdienste).
Bei Personalmangel würde ich auch eher Honorarärzte nehmen als die Oberärzte in Assistentendienste zu zwingen. Die sind dann immer so genervt und damit ist keinem geholfen :-D
Ich glaube Anästhesie ist da auch ein etwas spezielles Fach was das angeht. Bei uns (Uniklinik) ist garantiert auch mindestens ein Anästhesie-OA im Hause.
Hier haben die OÄ ebenfalls Vordergrund - und dafür aber auch den Tag danach frei. Wenns allerdings nichts zu operieren gibt, ist es allerdings wohl recht chillig :-D Aber meist gibt es ja etwas. Und eine OP ohne OA gibts hier offiziell nicht. Es ist trotzdem nicht entspannter, weil es ja drei Dienstreihen zu besetzen gibt. Aber momentan liegt der Schnitt bei 5 Diensten/Monat davon 2 am WE, das ist aushaltbar :-)
Hah! Heute habe ich einen bislang unbesetzten Dienst im März aufgedrückt bekommen und arbeite damit 4 Wochenenden am Stück, jeweils Samstag oder Sonntag. Das kotzt mich ja schon an. Son bisschen würde ich gerne noch von meinen Kindern sehen, wenn sie nicht kurz vorm insBettgehen und damit müde sind...Vielleicht such ich mir nach dem Facharzt nochmal was entspannteres.
locumo123
26.02.2019, 18:01
So jetzt ist der ganze Papierkram erledigt und die Personalabteilung ist auch zufrieden, sodass ich kommenden Freitag meinen ersten Arbeitstag habe. Mein zukünftiger Kollege hat mir mal schon den Dienstplan ausgehändigt. Am 21.3 habe ich meinen ersten Dienst von 14Uhr bis 7:30 nächsten Tag. :-oopss Und Ende März habe ich am Samstag einen Dienst, dafür darf ich mir einen Tag im Monat März frei nehmen als Zeitausgleich.
Nettes Team und erklären auch gerne, nur bräuchten wir mehr Leute, die aber der Chef nicht bekommt.
Finds so krass, habe immer gedacht, dass erste Dienste nach einigen Monaten sind. Aber ne Freundin von mir hatte ihren ersten Dienst auch schon nach 3 Wochen..
Ne Freundin in der Gyn in einem Haus mit reinen Belegbetten ohne Hintergrund auch. Aber gerade in der Geburtshilfe ist Erfahrung ja echt nebensächlich.
Ich hatte damals auch ganze 4 Wochen (und auch nur, weil der Dienstplan für den laufenden Monat schon freigegeben war).
Aber ich hatte ja Training, in der 2. Woche gleich mal alleine auf Station...
Bei uns waren es drei Monate. Und da man in unserem Fach ja seltenst innerhalb von Minuten geschweige denn Sekunden ad hoc reagieren muss, war das mit wirklich engagierten Oberärzten gut geregelt. Telefonieren und/oder im Zweifelsfall vorstellen ging ja immer. Und die paar wenigen ad hoc Notfälle sind ja genau die, die man einfach nicht übersehen kann und bei denen man einfach weiß, was man tun muss, auch nach drei Tagen im Job.
Cliff100
26.02.2019, 20:24
Mein erster Dienst war auch nach 3 Wochen. Rufdienst, also länger bleiben und ggf. wiederkommen. War also immer der zweite neben dem eigentlichen Dienst, war eigentlich super. Besser konnte man in Dienste nicht starten.
locumo123
26.02.2019, 20:39
Ja nach 3 Wochen ist schon sportlich, aber es gibt mir ein bisschen Sicherheit, dass ich im PJ viel in der Notaufnahme war und Nachtdienste mitgemacht habe. Man hat ja erfahrene Kollegen um sich und der Kollege mit dem ich heute gesprochen habe sagte: Am wichtigsten ist kommunizieren, kommunizieren...fragen, fragen. Das mögen die erfahrenen Kollegen hier im Haus, weil sie uns Anfängern ja was beibringen wollen.*gefaelltmir*
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.