Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ja, hatte ich auch immer wieder mal. Während meiner Intensivzeit z.B.. und kürzlich, als ich nach der Elternzeit wieder eingestiegen bin und nicht glücklich in meinem Haus war. Das hat sich aber wieder gebessert und jetzt macht mir auch das Fach wieder Spaß. Es muss also nicht unbedingt am Fach liegen.
Kackbratze
28.03.2019, 18:12
Es gibt immer wieder Hungerperioden. Die Frage ist, ob sie vorbeigehen oder in dem Haus persistieren.
Rettungshase
28.03.2019, 18:55
Ansonsten bin ich gerade frustriert, weil ich das Gefühl habe, dass ich mich fachlich nicht weiterentwickle. Irgendwie macht mir das Arbeiten so gerade keinen Spaß, weil ich mich selbst gerade überkritisch begutachte und überall nur das Schlechte sehe. :( Ich hab' mich heute auch schon gefragt, ob ich in meinem Fach richtig bin.
Bitte sagt mir, dass solche Krisen in der FA-Ausbildung normal sind!!! :(
Ja, bei mir wechselt sich "Cool, ich lerne gerade superviel dazu" ab mit "Jo, momentan flutscht alles ganz gut"-Routine oder "Ah, kacke, ich bin total überarbeitet, lerne kaum dazu, bin ständig in der Klinik und hab nie frei". Momentan bin ich in der letzten Phase.
Das durchlaufe ich in zwei Jahren jetzt zum dritten Mal.
Das frag ich mich auch grad. ITS-Zeit usw. war noch spannend, aber jetzt ,,verschimmel‘‘ ich nur noch auf Station und frag mich wo für die letzten 15 Monate die Perspektiven sind... bei 22 Patienten schaffe ich es ohne Überstunden nicht in die Funktion. Irgendwie voll frustrierend, dsss man als ,,Altassi‘‘ noch dieselbe Stationsarbeit macht wie als Anfänger. Es fehlen total die Perspektiven. Vllt auch pathognomonisch für die Innere
Ich bin in der Hinsicht ja auch eher bipolar :-)) aktuell gehts gerade wieder, aber mal sehen wie es ab nächster Woche ist, wenn ich nicht mehr in der ITS Einarbeitung bin ^^
Habe Post vom mb bekommen, die Laden abends am 10. ein Test Versammlung, von Streik stand da nichts... bin ja auch noch in der Probezeit und würde nicht gehen.
Bin gestern um 20 Uhr ins Bett und habe durchgeschlafen.... hoffentlich wird die nächste Woche entspannter.
Irgendwie voll frustrierend, dsss man als ,,Altassi‘‘ noch dieselbe Stationsarbeit macht wie als Anfänger.
Das Gefühl hatte ich im 5./6. Weiterbildungsjahr auch. Und jetzt mache ich IMMER NOCH denselben Schei* als Facharzt :-oopss Aber inzwischen stört es mich nicht mehr irgendwie. Immerhin kann ich jetzt mehr selbst entscheiden und darf ja auch im OP mehr machen (wenn ich denn irgendwann mal wieder in den OP zurückkehre)
mit NUR Station hätte ich kein Problem. Bei uns ist es so, dass man als Facharzt ja offiziell alles darf. Man kann also für alle zeitraubenden Arbeiten gut hergenommen werden. Also macht man Station, wenns was gibt duplext man die Patienten selbst, gefäßchirurgische Notfälle in der Notaufnahme schaut man sich selbst an und entscheidet wie es weiter geht und wenns mal was kleines im OP gibt (Amputation, Wundrevision etc.) dann macht man das auch noch nebenbei. Das nervt mich. Damit kann man nicht sinnvoll Station machen weil man ständig rausgerissen wird, auch schwierig sich seinen Tag einteilen etc. Und eben weil es dieses ganzen Nebensachen gibt hasse ich die Stationsarbeit.
Der Vorteil der Stationsarbeit als "Altassi" ist, dass es einen die eigentliche Stationsarbeit nicht mehr stresst. Wenn ich da an meine Zeiten als Anfänger denke... Hilfe... von nichts eine Ahnung und man soll Patienten führen...
Ich glaub das ist in Deutschland oft ein Problem - dass ein abwechslungsreicher Job aufgrund von strukturellen Mängeln (insbesondere Personalmangel) bedeutet, dass man seinen Aufgaben nie gerecht werden kann. Dann ist man frustriert und bevorzugt stattdessen einen monotonen Job, da man so weiß, diesem einen Tätigkeitsfeld eher gerecht werden zu können ohne ständig mit competing demands konfrontiert zu sein.
Ich hab das Problem auch in der Praxis. Es gibt immer wieder Phasen, in denen ich null motiviert bin, zum 5. Mal in der Woche die Impfaufklärung oder die Beikosteinführung oder das Spucken oder dass Kinder eben fiebern und so weiter zu erklären. Und ich frage mich, wie ich immer und immer wieder mein ganzes restliches Arbeitsleben lang das machen können soll. Bis es dann wieder die Highlights in der Routine gibt, die einen glücklich machen. Dann bin ich beschwingt und mache das selbe gerne und motiviert.
Ich glaube, das hätte ich überall.
Hoppla-Daisy
29.03.2019, 21:41
Auszeichnung fürs Poster auf‘m Jahreskongress der Fachgesellschaft bekommen :-dance
Läuft gerade bei mir :-))
][truba][
29.03.2019, 21:48
Glückwunsch Daisy!
Ich bin immer wieder erstaunt, wie wohl ein "Stellenschlüssel" berechnet wird.
Fand es bei meiner alten Stelle schon oft schwer nachzuvollziehen aber bei dieser neuen Stelle .... da erschließt sich mir gar nichts mehr
WackenDoc
30.03.2019, 05:36
Herzlichen Glückwunsch Daisy.
Cool Daisy. Diese Zerissenheit ist echt anstrengend. War diese Woche viel im OP, was auch echt gut war (IPOM ist ja echt Angelspiel für Große :-)) schult jedenfalls die Geschicklichkeit), aber die Station kam deutlich zu kurz. Leider gabs auch keinen Peejay, der wenigstens ein bisschen was abnehmen hätte können. Anderseits finde ich es fast schon gut, selbst Blut abzunehmen, weil in der Visite einfach mal viel zu wenig Zeit ist, um mit den Patienten zu reden.
Ich wollte mal in die Runde fragen inwieweit die Stellensituation in der plastischen Chirurgie ist, beziehungsweise wie man dort anfängt. Läuft es immer erst über eine Wechsel nach dem Common Trunk? Für mich stellt sich die Frage gerade, da ich die Chance habe in der Plastischen experimentell promovieren zu könnte, aber auch ein paar andere interessante Projekte gefunden habe und jetzt mir den Kopf zerbreche ob ich aus taktischen Gründen die Promotion in der Plastischen antreten sollte. Was meint ihr?
juke5489
31.03.2019, 11:03
Ich wollte mal in die Runde fragen inwieweit die Stellensituation in der plastischen Chirurgie ist, beziehungsweise wie man dort anfängt. Läuft es immer erst über eine Wechsel nach dem Common Trunk? Für mich stellt sich die Frage gerade, da ich die Chance habe in der Plastischen experimentell promovieren zu könnte, aber auch ein paar andere interessante Projekte gefunden habe und jetzt mir den Kopf zerbreche ob ich aus taktischen Gründen die Promotion in der Plastischen antreten sollte. Was meint ihr?
ich hab direkt in der plastischen angefangen und auch bei vielen kollegen ist es so gelaufen.
andererseits kenn ich auch viele, die erst einen anderen facharzt gemacht haben, bevor sie dann schlussendlich in der plastischen gelandet sind.
die stellensituation ist schwierig, da es wenig kliniken gibt, die das fach anbieten, gerade wenn man eine klinik mit großem behandlungsspektrum sucht, aber erfahrungsgemäß viele interessenten vorhanden sind.
wenn du in den fachbereich möchtest, dann läuft das in der regel primär über vorerfahrung und kontakte. die bekommst du über famulaturen, pj-tertiale, doktorarbeit oder arbeitsstellen in der plastischen chirurgie.
wenn du die möglichkeit hast eine doktorarbeit, die dich interessiert, in der plastischen chirurgie zu machen, tu es.
wenn du allerdings auf die arbeit keinen bock hast und sie nur wegen der fachlichen implikationen machen würdest, dann lass es und sammel auf anderem wege die vorerfahrung.
Pampelmuse
02.04.2019, 18:09
Ich bin diese Woche wieder in der ZNA eingeteilt und finde es einfach nur noch zum Davonlaufen. Ich hätte heute heulen können, weil ich "die Zustände" einfach so schlimm finde- dabei war heute sogar eher ein ruhiger Tag. Aber dadurch, dass es an allem fehlt (Personal, Behandlungsräume, Betten auf Station), sind die Zustände für die wirklich kranken Patienten echt mittlerweile menschenunwürdig und saugefährlich.
Ich hab' echt einen Kloß im Hals, wenn ich daran denke, wieviele Patienten heute wieder mit Schmerzen stundenlang auf dem Flur gelegen sind und den gaffenden Blicken von anderen Patienten und Angehörigen ausgesetzt waren. :(
Keine Ahnung, was heute los ist. Normalerweise bin ich da tougher.
Ich bin einfach wahnsinnig über "das Gesundheitssystem". :( :( :(
Rettungshase
02.04.2019, 20:05
Nicht selten habe ich derzeit auch den Eindruck, in einem Krisengebiet zu arbeiten.
Mit immer weniger Pflegekräften und Ärzten soll die gleiche Arbeit immer schneller absolviert werden.
Hierzu gab es kürzlich einen lesenswerten CIRS-Beitrag:
https://www.cirs-ains.de/files/fall-des-monats/FdMDezember2018.pdf
][truba][
02.04.2019, 20:05
Geht mir 100% genauso Pampelmuse.
Bei uns ist es auch so schlimm. Hier gibt es dann sogar sowas wie "Flurbetten".
Man glaubt nicht wohin sich das alles entwickelt. Und wofür? Profit.
Mein ehemaliges Haus (Maximalversorger) wird hier seit Jahren kontinuierlich an die Wand gefahren. Durch Pflegemangel sind eigentlich hochkarätige Abteilungen nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die 18 Betten starke Neuro-ITS ist dauerhaft auf 2 Betten runter gefahren , die ITS der Lungenklinik auch um zwei Drittel gekürzt. So sieht es an allen Ecken und enden dort gerade aus. Ein Freund ist ltd. OA der Neuro dort, hatte die ITS dort über Jahre aufgebaut und steht nur noch fassungslos vor einem Scherbenhaufen. Die Geschäftsführung hatte jahrelang keinen einzigen Schüler nach dem Pflegeexamen trotz Bewerbungen und eh nie guten Personalschlüssels übernommen und nun gibt es keinen mehr, der kommen würde. Ganz böse Entwicklung.
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