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Anscheinend jemand, wenn er es so explizit gesagt hat :D und vom Lesen kann man sich das ja nicht wirklich erschließen... Steht ja nicht Lu(e mit Doppelpunkt drüber) s
So, jetzt habe ich auch mal die erste Reanimation meines Lebens miterlebt, einen Erwachsenen am Straßenrand. Ganz schön chaotisch und leider wohl eher kein guter Ausgang, zumindest hatte er bis zur Abfahrt keinen ROSC.
Anscheinend jemand, wenn er es so explizit gesagt hat :D und vom Lesen kann man sich das ja nicht wirklich erschließen... Steht ja nicht Lu(e mit Doppelpunkt drüber) s
Ich dachte aber auch bis zur Derma-VL es hieße "Erypsel" und war dann ganz erstaunt :-)) Pimpamperon ist auch auch genial.
Heute musste ich im OP auch echt lachen. Habe mit der Anästhesistin über den desolaten Zahnstatus geredet. Ich: "Ich konnte es gar nicht so genau sehen, wie viele Zähne hat er noch übrig? Im Oberkiefer war nur einer oder?" Sie: "Einer und ein paar Zerquetschte"
:-))
Kandra- das ist übel, wieso war es denn chaotisch?
Kandra- das ist übel, wieso war es denn chaotisch?
War nicht zu intubieren, LT hat auch schlecht funktioniert, Guedel war noch am Besten für die Sättigung und dann hat er irgendwann natürlich gekotzt. Am Ende lag halt massenhaft zeug in der Gegend rum, wahrscheinlich siehts aber nach sowas immer so aus und vermutlich wars auch sehr koordiniert, nur kam es mir nicht so vor, weil ich noch nie präklinisch unterwegs war bis auf ein paar unspektakuläre nef einsätze während ner Famulatur und auch in der Klinik ja fast noch nie so einen wirklich krassen notfall hatte.
Die jungs habens echt gut gemacht und ich hab halt irgendwie mitgeholfen wo ich nützlich sein konnte.
Aus meiner Erfahrung von Reanimationen draußen kann ich nur sagen: es liegt danach meist viel Zeug rum, weil einfach alles aufgerissen wird ohne aufzuräumen und ich hab noch niemals eine (primär) erfolgreiche Reanimation draußen erlebt. Nie. Das waren alles bisher Reanimationen an deren Ende der Tod draußen noch festgestellt wurde. Und zahlenmäßig reden wir hier schon von gut zweistellig...
Nur um mal ein wenig Licht in diesen Thread zu bringen - wettertechnisch würd's auch helfen:
Ich bin jetzt seit 9 Jahren im Job, davon 7 als Notarzt und kann sagen, dass es DURCHAUS präklinisch primär erfolgreiche Reanimationen gibt wenn euch das tröstet...wie das Outcome hinterher ist (CPC o.Ä.) hängt jedoch maßgeblich - genau wie das Erzielen eines ROSC - davon ab, wie präklinisch durch Laien bereits vorgearbeitet wurde...wir sind da in D ja leider noch "entwicklungsfähig" :-(
tragezwerg
11.05.2019, 06:53
Es gibt schon primär erfolgreiche Reanimationen...das funktioniert aber nur wenn direkt CPR durch Ersthelfer gemacht wird. Und das ist leider sehr selten der Fall.
Mein schönstes Erlebnis im Rettungsdienst war der Fall einer Dame 70+, die an einem Bahnhof umkippte. Ihr Glück war, dass neben ihr am Bahnsteig zwei frisch gebackene Betriebssanitäter einer großen örtlichen Firma standen. Die haben quasi ne Sekunde nach Stillstand CPR begonnen, wir hatten dann nach 1x Defi nen Rhythmus und sind direkt in den Herzkatheter. Die Dame ist ne Woche später komplett neurologisch unauffällig nach Hause.
Das viel Zeug rumliegt, ist tatsächlich normal. Und im Vergleich zu den systematischen Reanimationsübungen an der Puppe ist draußen auch alles chaotischer.
Ich habe in 9 Jahren beim Rettungsdienst auch durchaus primär erfolgreiche Reanimationen erlebt. Die kann ich allerdings an einer Hand abzählen und das Outcome ist in der Regel schlecht. Wirklich gute Ergebnisse hatte ich bisher nur bei beobachteten Stillständen mit unmittelbarem Beginn der Reanimation.
Ich kann Mainzer allerdings nur zustimmen, in Bezug auf Laienreanimation sind wir wirklich noch „entwicklungsfähig“. Eine suffiziente Laienreanimation hab ich bisher nur einmal gesehen.
agouti_lilac
11.05.2019, 07:26
Einen ROSC präklinisch hatte ich durchaus häufiger, aber bis auf einen sind dann alle in der Klinik verstorben. Und der, der überlebt hat (traumatische Rea, war noch nicht so alt) hat leider ein schlechtes neurologisches Outcome.
Ich meine mich zu erinnern, dass ich noch nie eine Laien-Rea vorher hatte.
MissGarfield83
11.05.2019, 08:18
Von den Reanimationen die ich durchgeführt habe , hatte ich durchaus öfters einen ROSC präklinisch, aber wie bei lilac sind bis auf 1 alle in der Klinik verstorben. Bisher auch nur einmal eine Laienrea draußen gehabt die wir dann übernommen habe, aber wegen Leichenflecken schon zeitnah eingestellt haben. Da sind die IHCA-Reanimationen deutlich erfolgreicher gewesen.
Auch innerklinisch gehen die leider nicht immer gut aus. Die Tage erst wieder einen (wirklich jungen) Patienten gesehen der trotz sofortiger CPR und VA-ECMO Anlage jetzt nicht mehr viel Substanz im Kopf hat...
Autolyse
11.05.2019, 12:13
Das viel Zeug rumliegt, ist tatsächlich normal. Und im Vergleich zu den systematischen Reanimationsübungen an der Puppe ist draußen auch alles chaotischer.
Ich habe in 9 Jahren bei Rettungsdienst auch durchaus primär erfolgreiche Reanimationen erlebt. Die kann ich allerdings an einer Hand abzählen und das Outcome ist in der Regel schlecht. Wirklich gute Ergebnisse hatte ich bisher nur bei beobachteten Stillständen mit unmittelbarem Beginn der Reanimation.
Ich kann Mainzer allerdings nur zustimmen, in Bezug auf Laienreanimation ist wir wirklich noch „entwicklungsfähig“. Eine suffiziente Laienreanimation hab ich bisher nur einmal gesehen.
Bei mir in 12 Jahren Rettungsdienst 2/4, beide mit perfektem neurologischem Outcome. Eine war allerdings ein am Monitor beobachtetes Kammerflimmern und beim zweiten Fall waren wir 3 Minuten nach Alarm in der Wohnung und hatten nach einmaliger Defibrillation direkt ROSC.
Sebastian1
11.05.2019, 12:24
Mehrfach gute neurologische Ergebnisse - ALLE mit Laienrea (präklinisch).
ich glaube Konsens ist: ohne suffiziente Laienrea wird's NIX!
Weißes_Rössel
11.05.2019, 18:50
Oder wenn der Rettungsdienst sehr schnell vor Ort ist.
Oder wenn der Rettungsdienst sehr schnell vor Ort ist.
Wobei nichtmal das hilft wenn man nicht schon im Treppenhaus steht... :-/
Arbeite ja in der Großstadtrettung und wir haben wirklich sehr kurze Anfahrtswege aber auch das ist meistens noch zu langsam.
Weißes_Rössel
11.05.2019, 19:36
In über 1000 Einsätzen in der Großstadtrettung habe ich wenige Überlebende nach nach OHCA gesehen, aber die beiden mit gutem neurologischem Outcome, die mir gerade so einfallen, haben tatsächlich ohne Laienrea sondern durch kurzfristiges Eintreffen des RD überlebt. Zusammenfassend sei gesagt, dass die NoFlow Time einfach entscheidend ist und wir deswegen auf die Laienrea angewiesen sind. Die Überlebensraten nach OHCA hier in der Stadt sind tatsächlich erschreckend.
Pampelmuse
12.05.2019, 09:34
Gestern war wieder ein Dienst zum Abgewöhnen. :-kotz
Die Personalsituation wird ab kommendem Monat noch "lustiger", da ein Kollege von uns gekündigt hat, der bisher als FA nur in der ZNA war (100%). Was das heißt?! Dass wir alle UCHler wie AVCHler noch öfter "zwischendrin" in dieser Vorhölle eingeteilt werden. :( Gestern Abend durften wir mehrmals die Polizei rufen wegen aggressiver Patienten. Ein echter Traum...NICHT!
Vielleicht können mal die chirurgischen Kollegen hier berichten, wie oft sie in der Ausbildung in die ZNA müssen?! Würde mich interessieren!
Kackbratze
12.05.2019, 09:39
Garnicht. Eigene Ambulanz, Notaufnahme (INN) und AllgMedMVZ vorgeschaltet. Und die UCH hat einen eigenen Dienst.
Gestern war wieder ein Dienst zum Abgewöhnen. :-kotz
Die Personalsituation wird ab kommendem Monat noch "lustiger", da ein Kollege von uns gekündigt hat, der bisher als FA nur in der ZNA war (100%). Was das heißt?! Dass wir alle UCHler wie AVCHler noch öfter "zwischendrin" in dieser Vorhölle eingeteilt werden. :( Gestern Abend durften wir mehrmals die Polizei rufen wegen aggressiver Patienten. Ein echter Traum...NICHT!
Vielleicht können mal die chirurgischen Kollegen hier berichten, wie oft sie in der Ausbildung in die ZNA müssen?! Würde mich interessieren!
Also in meinem alten Haus (WB Allgemeinchirurgie) war man 1. 6 Monate in der ZNA rotiert (und hat sonst nichts gemacht, kein OP, inkl Trauma) 2. Anschließend war man ZNA-dienstfähig und hatte einen ZNA-Dienst/Monat und 3. wegen Personalknappheit (keiner mehr da, der dorthin rotieren musste), mussten einige Assis nochmal einen Monat "runter".
In meinem neuen Haus gibt es nur WB-Assis Viszeral- bzw Gefäßchirurgie, da gibt es keine eigene Rotation. Aber die fortgeschrittenen Assis und Fachärzte müssen in den Diensten in der ZNA die chirurgischen Aufnahmen machen (ohne Trauma). Es gibt hier auch einen FA, der sonst tagsüber hauptsächlich die ZNA betreut. Wenn der kündigen würde, wäre es vermutlich ähnlich blöd wie bei euch, außer dass hier die Traumatologen wirklich ihr eigenes Süppchen kochen. Ich glaube, die haben sogar einen extra Warteraum.
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