Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Wasn das...?
Unsere Schwestern müssen auch immer um Mitternacht die aktuelle Belegungsquote irgendwohin faxen (aus unserem PNZ) bzw irgendwo eintragen. Das bestimmt wohl die Besetzung am nächsten Tag bzw. hat Einfluss darauf ob wir noch Kinder aufnehmen können oder nicht. Beatmete Kinder haben ja einen anderen Pflegeaufwand wie die Päppler zB.
In meinem alten Haus war die auch wichtig, ich denke, es geht einfach darum, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt die Belegung ermittelt wird und da hat man sich halt auf Mitternacht festgelegt.
WackenDoc
28.05.2019, 04:59
Das Problem ist halt dass du z.B. am Tag x einen Patienten entlässt und den nächsten am nächsten Tag aufnimmst- jeden Tag das Bett belegt, aber um Mitternacht nicht.
Haha, das gibt es bei uns nicht mehr. Es werden keine Betten für Aufnahmen reserviert. Nicht mal für die, die als erstes operiert werden. Die hocken alle so lange im Flur, bis irgendwo ein Bett frei wird.
Moorhühnchen
28.05.2019, 11:17
In meinem alten Haus war die auch wichtig, ich denke, es geht einfach darum, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt die Belegung ermittelt wird und da hat man sich halt auf Mitternacht festgelegt.Dieses System ignoriert halt auch einfach, dass es ambulant operierte Patienten gibt. Sehr schön bei unseren Gynäkologen zu sehen: die sollen ihre Belegung steigern, weil die Auslastung noch was hergibt (laut Mitternachtsstatistik), aber physisch sind jetzt schon keine Betten mehr vorhanden.
Wenn wir vom OP die nächste Patientin abrufen, heißt es immer nur "Die hat noch kein Bett, das dauert noch..." und lässt dabei völlig außer Acht, dass im OP zwei OP-Pfleger, eine Anästhesiepflege, ein Anästhesist und zwei Gynäkologen Leerlauf haben. Wobei die Gynnies ja immer noch in der Ambulanz dringend gebraucht werden, weil da alles überläuft.
Der Idiot, der sich die Mitternachtsstatistik ausgedacht hat, gehört geteert und gefedert! Wie wär's mit ner 15-Uhr-Statistik? :-(
Mitternacht ist auch der abrechnungsrelevante Termin für stationäre Aufenthalte. Schon damals gewesen, als die Krankenhaus-Erlöse noch nach Tagegeld berechnet wurden. Ob ein Patient 2 Minuten vor oder 2 Minuten nach Mitternacht stationär aufgenommen worden ist, kann ein paar hundert Euro ausmachen.
Ich habe so einen Kollegen, 5. WBJ oder so, der ist wirklich sehr... wie soll ich sagen, ein Typ mit sehr breit gefächertem Wissen. Er hat mal 2 Jahre auf einer kardiologichen ITS gearbeitet, also kennt er sich auch ganz gut mit Intensivmedizin und Innere aus. In seiner Freizeit fährt er immer wieder mit irgendeinem Verein in so Länder wie Irak oder nach Afrika, wo er dann echt krasse Sache macht. Aber.... manchmal habe ich das Gefühl, er überschätzt sich dann doch etwas. Dann kommen so Kommentare über die Ansäthesie wie "war wohl eine noch nicht so erfahrene Kollegin" oder eben heute, wo er sich um eine septische, dazu noch kardial dekompensierte Patienten auf seiner Station gekümmert hat. Statt sie einfach auf die IMC oder besser noch die ITS zu verlegen, ist er so lange um sie herumgeschlichen, "bis sie stabil geug war, um sie ins Röntgen zu fahren... dachte ich jedenfalls. Im Röntgen ist sie dann reanimationspflichtig geworden. Ich habe sie dann intubiert und wir sind auf die ITS gefahren" Hm. Das hat doch schon einen gewissen komischen Beigeschmack, oder? Auch unfallchirurgisch trifft er fachlich durchaus mal falsche Entscheidungen in der ZNA. Aber keinen stört's, weil er ja immer wieder durch sein tifes Wissen glänzt und uns auch sonst alle beeindruckt, weil er z.B. EKGs auswerten kann :-D
und uns auch sonst alle beeindruckt, weil er z.B. EKGs auswerten kann :-D
So einfach kann man euch beeindrucken? :-P
Ist so aus der Ferne natürlich schwierig, aber ich neige irgendwie dazu, dir Recht zu geben. Klingt doch sehr nach unberechtigter Sicherheit. Und da passiert ja meist der ärgste Unfug, weil man eben denkt, man hätte alles im Griff.
Wie muss ich mir das denn zeitlich vorstellen? 5. WBJ UCh plus die Kardio-Zeit? Oder Intensivpflege und dann auf die Arztschule gegangen?
Kardial dekompensiert plus septisch... ich finde, die Patientin hätte erst auf IMC/ITS gehört, da entsprechend instrumentieren und die Diagnostik im sicheren Rahmen der Intensivstation erledigen, wo im Zweifel auch einfach mehr Personalstärke vorhanden ist.
Wie es ja in dem Fall demonstriert wurde, können einem solche Patienten jederzeit heftig um die Ohren fliegen. Scheint so, als hätte er die Krankheitsschwere massiv unterschätzt ("stabil genug fürs Röntgen") und wäre nur mit Glück mit einer lebenden Patientin da raus gekommen. Vielleicht eben so ein bisschen dieses "Ach, ich kann das schon." (Rein aus Neugierde. War das fach-/oberärztlich abgesprochen? Oder ein Alleingang?)
Auch diese Kommentare über eure Anästhesie passen da irgendwie ins Bild. Leute aus anderen Fachdisziplinen kleinreden machen überwiegend ja doch die Leute, die in ihrem eigenen Fachbereich nicht so sicher sind, wie sie denken. "Ich kann das VIEL BESSER als die es könnten."
Irgendwann fliegt man aber dennoch auf die Nase. Und ausbaden muss es der Patient. Nicht man selbst.
eine septische, dazu noch kardial dekompensierte Patienten auf seiner Station gekümmert hat. Statt sie einfach auf die IMC oder besser noch die ITS zu verlegen, ist er so lange um sie herumgeschlichen, "bis sie stabil geug war, um sie ins Röntgen zu fahren... dachte ich jedenfalls. Im Röntgen ist sie dann reanimationspflichtig geworden. Ich habe sie dann intubiert und wir sind auf die ITS gefahren"
Kann passieren. Die Röntgenaufnahme hätte sie ja auch soweit stabilisieren/therapieren können, daß sie danach kardial rekompensiert gewesen wäre. Dann wäre sie ganz bestimmt nicht intensivpflichtig geworden.
Das Problem ist halt dass du z.B. am Tag x einen Patienten entlässt und den nächsten am nächsten Tag aufnimmst- jeden Tag das Bett belegt, aber um Mitternacht nicht.
achso...hatten wir auf ICU auch...
Da hat sich das Problem aber nicht ergeben...wir haben morgens in der Frühvisite festgelegt wer die Station verlässt (war da also schon in der Mitternachtstatistik von vorher erfasst) und haben während des Tages elektive oder notfallmäßige Aufnahmen bekommen die dann wiederum bis zur nächsten Frühvisite da blieben (außer sie vestarben) und somit in der folgenden Mitternachtsstatistik erfasst wurden..
Daher hatte ich Wacken's Problem nicht verstanden...oder hab ich n Denkfehler drin?
Kann passieren. Die Röntgenaufnahme hätte sie ja auch soweit stabilisieren/therapieren können, daß sie danach kardial rekompensiert gewesen wäre. Dann wäre sie ganz bestimmt nicht intensivpflichtig geworden.
therapeutisches Röntgen...???
Kenn ich nur bei Knochenschmerzen
FirebirdUSA
28.05.2019, 21:44
Ich kenne nur therapeutische CTs... man glsuvt gar nicht wie viele vigilanzgeminderte/komatöse Patienten durch umkabeln, fahrt zum CT und umlagern mit etwas Reizbestrahlung plötzlich wieder wach sind...
Wie muss ich mir das denn zeitlich vorstellen? 5. WBJ UCh plus die Kardio-Zeit? Oder Intensivpflege und dann auf die Arztschule gegangen?
Nee, inklusive. Weiß auch nicht genau. Unfallchirurgie macht er, seit er bei uns ist, also seit nicht ganz 3 Jahren oder so. Und vorher war er wohl in der Allgemeinchirurgie und im Rahmen dessen auf der ITS... whatever. Jedenfalls traut er sich so ungefähr alles zu.
Die Geschichte mit der septischen Patientin war insofern den Oberärzten und dem Chef bekannt, als dass schon morgens berichtet wurde, dass sie Probleme mit der Oxygenierung hat und er dann meinte "ich guck mal, ob sie ich stabilisiert bekomme". Ich dachte mir da schon, dass das noch nichts für die Peripherie ist, aber keiner hat was gesagt. :-nix
Also ich bin beeindruckt, wenn ein Chirurg ein EKG lesen kann. Ich wäre auch beeindruckt, wenn ein Internist ein Skelettröntgenbild auswerten kann :-D
Also ich bin beeindruckt, wenn ein Chirurg ein EKG lesen kann. Ich wäre auch beeindruckt, wenn ein Internist ein Skelettröntgenbild auswerten kann :-D
Kleine Brötchen backen! Wenn der Internist seinen Rö-Thorax kann und mich nicht nachts um 4 anruft "IST DAS EIN INFILTRAT?" bin ich schon zufrieden. :knuddel:
tragezwerg
29.05.2019, 08:08
Ein schnödes EKG sollte doch jeder Arzt in Grundzügen interpretieren können...eigentlich...(Ist ja nicht so komplex)
Aber ich hab da im Dienst auch schon Zeug erlebt (als Anästhesist wird man ja wegen allem angerufen. Auch wegen EKGs.), da kriegt man das kalte Grausen. So was wie asystoler Patient, der aber wach und fit im Bett saß (EKG kaputt), deshalb wurde das Reateam gerufen. Oder ne instabile VT, die "ja nicht so schlimm sei, weil rhythmisch." :-nix
Ich bin als Radiologe ganz zufrieden das ich einen Sinurhytmus, eine VT und ein VHF erkenne. Das muss reichen. ;-)
tragezwerg
29.05.2019, 08:37
Ich bin als Radiologe ganz zufrieden das ich einen Sinurhytmus, eine VT und ein VHF erkenne. Das muss reichen. ;-)
Tut es auch :-)
Christoph_A
29.05.2019, 08:39
Damit würdest Du schon mal mehr erkennen, als 90% Deiner radiologischen Artgenossen, insbesondere, was VHF vs. SVES betrifft. Insbesondere nachts immer ein gern getätigter Anruf. Aber, wie bereits gesagt, so ziemlich jeder kann über andere FA Gruppen Geschichten erzählen, ein Krankenhaus lebt ja gerade vom interdisziplinären Austausch, das darf man, bei aller berechtigten Frotzelei untereinander auch nie vergessen.
Echinococcus
29.05.2019, 10:42
Ein schnödes EKG sollte doch jeder Arzt in Grundzügen interpretieren können...eigentlich...(Ist ja nicht so komplex)
Aber ich hab da im Dienst auch schon Zeug erlebt (als Anästhesist wird man ja wegen allem angerufen. Auch wegen EKGs.), da kriegt man das kalte Grausen. So was wie asystoler Patient, der aber wach und fit im Bett saß (EKG kaputt), deshalb wurde das Reateam gerufen. Oder ne instabile VT, die "ja nicht so schlimm sei, weil rhythmisch." :-nix
Ich erkenne, dass es ein EKG ist. Bei allem außer kompletter Asystolie hätt ich ja Angst, dass ich irgendwas übersehe und würde sowieso irgend einen Kliniker ranzitieren, falls tatsächlich mal der absolut verrückte Fall eintreten würde, dass ich als Hygieniker/Mikrobiologe irgendwie überhaupt ein EKG zu sehen bekomme.
Hab da auch überhaupt kein Schamgefühl :-))
Relaxometrie
29.05.2019, 11:00
Hab da auch überhaupt kein Schamgefühl :-))
Also weisste..........das geht jetzt aber ein bißchen zu weit :-))
Schließlich sind Deine komischen Mikroben für einen Teil der Rhythmusstörungen verantwortlich.....und dann willst Du bei Mißinterpreation des EKGs kein Schamgefühl zeigen??????????
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.