Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Relaxometrie
29.06.2019, 16:03
Ist ja kein Vorwurf an den Vordergrund.
Habe ich auch nicht so aufgefasst.
Es ist echt krass !!!!!!!!! was die Verwaltungen/ Chefärzte sich so einfallen lassen. Gut, daß der Vordergrund-Kollege danach auf sein Recht (und eigentlich auch auf seine Pflicht) bestanden hat, keine Vordergrunddienste zu machen.
Auch wenn er selbst ein kleines bißchen Mitschuld trägt (er hätte darauf bestehen müssen, keine Dienste machen zu dürfen), gehören überwiegend die Leute gesteinigt, die ihn zu dem Dienst gedrängt haben. Aber auch die Hintergrund gehört bestraft, weil er eine solche Situation mitgetragen hat. Mal völlig unabhängig davon, daß er dann auch noch unerweckbar eingeschlafen ist.
Prinzipiell hast Du recht, den Kollege trifft ein bisschen Mitschuld. Allerdings wurde ihm auch recht unverhohlen mitgeteilt, dass er dann nicht weiter beschäftigt wird. Wenn Aufenthalt etc auch dran hängt, lässt man sich schon mal dazu erpressen. Nach entsprechendem Vorfall hatte er dann endlich auch mal die restlichen A-ärzte hinter sich, Sprecher hat den MB eingeschaltet u.s.w..
Hintergrund war übrigens der Chef selbst....
Relaxometrie
29.06.2019, 16:17
Prinzipiell hast Du recht, den Kollege trifft ein bisschen Mitschuld.
Wobei ich aber deutlich machen möchte, daß nach meinem Rechtsempfinden bei ihm die geringste Schuld liegt. Es ist völlig klar, daß er unter dem Druck, der auf ihm lastet (Aufenthalt/ man möchte zeigen, daß man sich für den Arbeitgeber engagiert) eingeknickt ist.
Nach entsprechendem Vorfall hatte er dann endlich auch mal die restlichen A-ärzte hinter sich, Sprecher hat den MB eingeschaltet u.s.w...
Perfekt!!!
Weißt Du, was der MB gesagt/ gemacht hat?
Hintergrund war übrigens der Chef selbst....
Absolut zum Kotzen. Mir ist es völlig unverständlich, warum ein Chefarzt solche krummen Dinger entscheidet/ verlangt/ druchzieht.
Es ist ja (es sei denn, er ist selbst wirklich persönlichkeitsgestört......dann gehört er eben entfernt) nicht seine Schuld, daß zu wenig Ärzte dienstfähig sind. Dann muß man das Ding halt mal konsequent bei der Verwaltung durchziehen und sagen, daß man den Dienstplan mit den vorhandenen Ärzten nicht erstellen kann. Aber Selbstjustiz ist für manche wohl der Weg des geringsten Widerstandes und diese Leute ziehen das dann ohne Rücksicht auf Verluste durch :-kotz
vanilleeis
29.06.2019, 16:19
Dann muß man das Ding halt mal konsequent bei der Verwaltung durchziehen und sagen, daß man den Dienstplan mit den vorhandenen Ärzten nicht erstellen kann. Aber Selbstjustiz ist für manche wohl der Weg des geringsten Widerstandes und ziehen das dann ohne Rücksicht auf Verluste durch :-kotz
Und dann? Was passiert dann? Hat da irgendwer Erfahrung mit?
Colourful
29.06.2019, 16:23
Da kann ich ja froh sein, dass meine Chefin soviel Verstand hat, dass bei uns die unapprobierten keine Dienste machen dürfen. Und wir Leute mit Verträgen nur für Dienste haben und sie dafür sorgt, dass so die dienstbelastung auch in Ordnung (oder eher gut) ist.
@vanille
Teure Honorarärzte?
Relaxometrie
29.06.2019, 16:28
@vanille Teure Honorarärzte?
Etwas anderes fällt mir als kurzfristige Lösung auch nicht ein.
Langfristig könnte man ja an so etwas, wie einem Einarbeitungs-/ Ausbildungskonzept für Berufsanfänger basteln und dafür sorgen, daß das dann auch wirklich gelebt wird. Aber das ist für ein deutsches Krankenhaus zu viel verlangt...ist mir auch klar.
vanilleeis
29.06.2019, 16:35
Tja, einen haben wir. Angeblich finden sie keinen weiteren, aber ich weiss natürlich nicht, wie die Konditionen sind (vermutlich zu schlecht). Ich richte mich mal gedanklich eher auf Dienstverteilung unter 2,5 Vollzeitäquivalenten ein....
Colourful
29.06.2019, 16:54
Oh nein! Was für ein Mist! Wie viele Kolleginnen sind denn die 2,5 Vollzeitäquivalente?
Perfekt!!!
Weißt Du, was der MB gesagt/ gemacht hat?
Es gab zum einen eine Rechtsberatung (Rechte des Kollegens) und nach der nächsten "Drohung" gab's ein Telefonat des Juristen mit dem Chef. Danach wurde nie wieder darüber gesprochen b.z.w. kein weiterer Kollege wurde mehr dazu genötigt. Der Betriebsrat war leider nicht sehr hilfreich (nach dem Motto, wenn der Chef die Verantwortung übernimmt...)
Relaxometrie
29.06.2019, 17:42
Es gab zum einen eine Rechtsberatung (Rechte des Kollegens) und nach der nächsten "Drohung" gab's ein Telefonat des Juristen mit dem Chef. Danach wurde nie wieder darüber gesprochen b.z.w. kein weiterer Kollege wurde mehr dazu genötigt.
Super, daß der MB da eingegriffen hat. Aber gruselig, daß sich der Chef so verhalten hat, daß es erforderlich war.
Colourful
29.06.2019, 17:44
Idioten gibt es doch immer.
Dann muß man das Ding halt mal konsequent bei der Verwaltung durchziehen und sagen, daß man den Dienstplan mit den vorhandenen Ärzten nicht erstellen kann.
Das ist ja meistens nicht der Fall. Die nicht approbierten sollen nur die approbierten entlasten. Aber um einen Dienstplan mit Bereitschaftsdienst zu erstellen, reichen 3 approbierte Assistenzärzte ja meistens aus. Nur haben die dann halt jeden zweiten oder dritten Tag Nachtdienst und darauf natürlich keinen Bock. Aber das interessiert die Verwaltung ja nicht. :D
Mir hat eine Kinderärztin neulich erzählt, dass sie in einer kleinen Pädiatrie aufgrund mehrerer Erkrankungen im Kollegium monatelang als eine von zwei Assistenzärztinnen gearbeitet hat. War wohl noch zu Zeiten, als man noch froh sein mußte, überhaupt eine Anfänger-Stelle in der Päd zu bekommen. Es hatte immer jeweils eine Tag- und eine Nachtdienst (je 12h), und an den Tagen, an denen der Wechsel anstand, hat dann einer der Oberärzte einen Nachtdienst gemacht. :D Sie hat das tatsächlich mehrere Monate mitgemacht. Wohl die ganze Zeit gehofft, dass sich die Situation bald wieder entspannt, aber wurde halt nicht. :engel: Ist nach ich weiß nicht mehr wieviel Monaten dann dort weggegangen.
vanilleeis
29.06.2019, 19:21
Oh nein! Was für ein Mist! Wie viele Kolleginnen sind denn die 2,5 Vollzeitäquivalente?
1 Kollege in Vollzeit, 3 in 50 %
Grad täglich akute Kündigungsgedanken. Noch 11 Monate bis zur FA-Reife..
Kackbratze
30.06.2019, 09:14
5 Monate mindestens noch durchhalten, ansonsten kann man ja danach den Antrag zur Prüfung einreichen und die Stunden bis zur Prüfung zählen...
Pampelmuse
30.06.2019, 11:34
Irgendwie bin ich "froh", dass es nicht nur in meinem Haus so rechtswidrig bzw. "hart an der Grenze" zugeht. Wobei: nee, eigentlich nicht. Es macht mich stinksauer!!!!!! Es ko.... mich an, was in Deutschland abgeht.
Unsere Assistentensprecher haben jetzt die Tage einen Termin mit dem obersten Chef ausgemacht. Und mein Chef meint, "er müsse sie vorher noch briefen"... Ja, nee, iss klar... :-wand
Hier hat schon wieder eine Kollegin gekündigt, aber es interessiert keine Sau.
Ich hab' jetzt 'ne Woche frei und bin SO FROH!!!
Geht meiner Freundin in der Kinderkrankenpflege genauso. Kindernotaufnahme, tagsüber maximal zu zweit, nachts alleine im Dienst. Zur Aufgabe gehören die komplette Administration/Patienten nähme, Erstversorgung/Durchmessen, Assistenz der Ärzte und auch noch die Versorgung von drei stationären Patienten, die dort zwischengeparkt sind, weil das Haus chronisch überbelegt ist. Dazu noch räumlich komplett von allem anderen getrennt, so dass im Zweifelsfall auch keiner mal eben da ist. Da immer wieder Eltern wohl auch gerne mal wegen Wartezeiten etc ausrasten, ist das natürlich doppelt ätzend. Es gibt wohl jetzt diverse Gespräche, mal sehen, was bei rumkommt.
tragezwerg
30.06.2019, 12:20
Mein Chef hat jetzt eine Projektgruppe ins Leben gerufen, um die Abteilung "zukunftsfähig" zu machen...Das wird bestimmt bahnbrechende Verbesserungen bewirken. Die bahnbrechendsten ÜBERHAUPT!!!
Was bin ich nur für ein Zyniker geworden...:-keule
Jup, bei uns genauso. Man redet und redet aber ändern tut sich nix. Kommen ja ständig neue ,,willige‘‘ noch naive Assis frisch von der Uni nach oder EU/ Nicht- EU Ärzte. Dass die erfahrenen gehen bzw die Fachärzte in die ambulante Versorgung gehen interessiert keinen. Die Station/ ZNA/ Dienste werden ja auch so geschrubbt. Und alles dreht sich nur noch um Fallzahlen/ DRGs bzw wann und wie man möglichst schnell den Patienten wieder rausschmeißen kann. Das ko*** mich so richtig an.
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