Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
][truba][
13.07.2019, 21:40
Ich HASSE „Bereitschaft“sdienste. Seit 8 Uhr ohne Pause am arbeiten. Und ich muss noch bis morgen gegen 12 ...
MissGarfield83
14.07.2019, 08:04
@ Truba 28h?
Colourful
14.07.2019, 10:21
Ist das erlaubt?
Relaxometrie
14.07.2019, 10:45
Ist das erlaubt?
Wenn Truba mit "seit 8h" wirklich 8h morgens und nicht 20h meinte, ist es nicht erlaubt.
Die beste Entscheidung meines (Berufs)Lebens: Patientenfernes Fach ohne Nachtdienste.
][truba][
14.07.2019, 12:55
Ja, leider 28h. Natürlich ist es nicht erlaubt und natürlich ist ja auch um 8 Uhr Schluß... offiziell.
Aber da man ja noch Visite macht und diese dann eben nicht um 8 geschafft ist (heute hab ich 10 Leute entlassen ...), dauert es alles ewig.
Bin da ehrlich gesagt reingerutscht ohne dieses "Detail" gesehen zu haben.
Die anderen "haben es eben schon immer so gemacht". Zusammen gegen die oberen Auftreten ist da nicht, habe ich auch bei einem Vorschlag meinerseits letztens gemerkt. Frustriert mich auch.
An ein patientenfernes Fach habe ich auch schon mal gedacht. Ich fand im Studium Mikrobiologie/Virologie sehr spannend aber dachte immer, dass das nichts für mich sei (Kopfschmerzen von zu vielem mikroskopieren etc.)
Ich habe noch nie nach dem Dienst noch Visite gemacht. Wieso auch. Dafür sind doch dann die anderen, ausgeschlafenen Kollegen da.
Feuerblick
14.07.2019, 13:12
Eben! Visite macht der, der zum Dienst kommt... nicht der, der völlig übernächtigt aus dem Dienst kommt und zum einen wichtige Dinge übersieht und zum anderen danach nicht mehr da ist, um die wichtigen Anordnungen umzusetzen und auf kritische Dinge zu achten.
Relaxometrie
14.07.2019, 13:13
[truba][;2103362']Ja, leider 28h. Natürlich ist es nicht erlaubt und natürlich ist ja auch um 8 Uhr Schluß... offiziell.
Da bin ich inzwischen nicht nur mitleidlos, sondern noch radikaler und behaupte, daß jeder, der soetwas mitmacht, aktiv für eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sorgt und den Kollegen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen, in den Rücken fällt.
Colourful
14.07.2019, 13:30
Geh um 8 nach Hause! Ich bin übrigens nicht so naiv, dass ich nicht weiß, dass mehr als 24h nicht erlaubt sind, sondern frag mich echt, wie man so etwas mitmachen kann.
altalena
14.07.2019, 14:19
Bei meiner alten Arbeitsstelle ist der Diensthabende auch morgens noch mit auf Visite gegangen. Dabei wurden die 24-h aber nicht überschritten. Und es lag größtenteils an der überschaubaren Zahl der Mitarbeiter. Fand es trotzdem teilweise sinnlos :-nix
Colourful
14.07.2019, 14:45
Bei uns gehen die Bereitschaftsdienste in der Regel von 10Uhr bis 10 Uhr, damit man seine eigenen Patienten dann noch visitieren kann. Das finde ich auch absolut in Ordnung, ganz abgesehen davon, dass 24h Dienste eh nicht in Ordnung sind. Und ich kenne alle Argumente und dass das ja soviel besser ist als Schichtdienst, ist es auch, deswegen finde ich die aber noch lange nicht gut.
Besser wäre es, wenn man Abends gegen 16 Uhr oder so kommen würde, dann die ersten 8-10h Vollarbeitszeit hätte und dann noch BEreitschaftsdienst und insgesamt nur 16h Dienst hätte. Das wäre immer noch viel, aber deutlich besser.
@Colourful
Dann bleibt unterm Strich noch viel weniger Geld von den Diensten über...
Das mag ja alles sein, aber warum herrscht immer die Mentalität, dass Mediziner meinen, selbstverständlich nicht mehr die 60h-Wochen arbeiten zu müssen, diese aber dennoch bezahlt bekommen zu wollen? Ich lehne Schichtdienst ja auch ab, aber nicht weil er schlechter bezahlt ist, sondern weil an nutzbare Freizeit bei weniger Woche Arbeitsstunden dennoch viel weniger übrig bleibt.
Relaxometrie
14.07.2019, 18:05
Ich finde es krass, wieviel Identifikation mit dem kranken System offensichtlich immer noch besteht. Wenn es nur zwei schlechte Möglichkeiten gibt (z.B. 24-Stunden-Dienste, in denen man oft durcharbeitet vs Schichtdienst), entscheiden sich die meisten für die Option, die ihnen am wenigsten Bauchschmerzen verursacht und scheinen über eine dritte Variante (daß die Arbeitsbedingungen insgesamt besser werden müssen und eine erträgliche dritte Variante angeboten werden müsste) gar nicht nachzudenken.
Es gibt ja auch Leute, die im PJ regelmäßig unbezahlte Überstunden machen... Die Bereitschaft, sich ausbeuten zu lassen, ist unter Medizinern außerordentlich groß.
Sebastian1
14.07.2019, 21:08
Zum Thema "Visite nach 24h" - völlig egal, ob das noch in den 24h ist oder nicht: Auf BD darf kein Regeldienst folgen. Im BD dürfen keine geplanten Tätigkeiten anfallen. Es ist arbeiten auf zuruf. Und bei einer Arbeitsbelastung von regelhaft mehr als 50% ist die Anordnung von BD unzulässig.
Autolyse
14.07.2019, 21:35
Doch, leider geht das solange die Inanspruchnahme unterhalb der Grenze liegt. (https://openjur.de/u/172009.html) Da das sowieso nirgendwo der Fall sein wird wo Bereitschaftsdienst angeordnet ist, spielt das aber auch keine Rolle.
Ich habe die Schnauze so voll von mindestens 20 Stunden pro Dienst durcharbeiten. Da mache ich lieber Schichtdienst als den Scheiß noch weiter mit...
][truba][
15.07.2019, 10:20
Zum Dienstthema.
Sowohl in meinem alten als auch dem aktuellen Haus waren Dienste unter der Woche (Montag-Do) von 15 (jetzt 13.30) bis zugnächsten Tag um 8 Uhr (ohne Visite, da fällt pünktlich der Hammer). Freitag von 14.30 bis Samstag Mittag (eben um die Visite auf einer Station durchzuführen).
Samstag ist es dann eben leider (in beiden Häusern bisher) der Fall, dass man kommt, eine Station visitiert und eben Sonntag die gleiche Station erneut visitiert. Sonntag um 8 bis Montag um 8 (ohne weitere Aufgaben)
Wie läuft es denn in anderen Häusern? Ich meine, wir haben 70 Betten. Das kann einer zwar alleine visitieren aber nebenher gibt es ja noch die Rettungsstelle, die Konsile, die Eingriffe.
Habt ihr dann einen extra Dienst nur für die Rettung?
Hier bin ich auf verlorenem Posten, was die Veränderungswilligkeit der alt eingesessenen Assistenten betrifft, dass hab ich an einigen Beispielen meinerseits inzwischen gemerkt, weshalb ich hier nicht länger als ein Jahr arbeiten werde.Bis ich allerdings aus Berlin weg kann, wird es noch bis Ende des nächsten Jahres dauern und die Stellen sind eben auch knapp (und die Bedingungen hier in der Gegend auch wirklich oft nicht so gut).
Würde mich aber freuen von anderen zu hören, wie ihr dieses Problem löst! Vielleicht kann ich ja nochmal versuchen etwas zu ändern.
LG Thomas
Feuerblick
15.07.2019, 10:50
Chirurgie: Derjenige, der zum Dienst kommt, visitiert seine Station, kümmert sich dann um Notfälle und Dinge, die anfallen. Die anderen Stationen werden von einem Wochenenddiensthabenden bzw. vom Rufdienst visitiert.
Augenheilkunde: Diensthabender kommt und visitiert 30 Betten alleine oder teilt sich das mit dem Rufdienst.
In beiden Fächern ging der Diensthabende der vorherigen Nacht nach Hause nach seinem Dienst und hat nicht regelhaft Visite gemacht. Dagegen hätte ich mich auch gewehrt, denn 1. Regelarbeit nach Bereitschaftsdienst geht nicht und 2. macht es keinen Sinn, wenn der Diensthabende die Leute auf Station nicht kennt...
Und (das wird gerne vergessen) die Wochenenvisite deckt nur die wichtigen Dinge ab. Kleinigkeiten, Befindlichkeiten etc., deren Klärung auch nach dem WE noch erfolgen kann, werden allenfalls notiert. Stundenlange Gespräche mit Patienten werden in der Visite nicht geführt.
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