Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Dienst gehabt. Bin ganz zermatscht. Bin immer wieder hin- und hergerissen zwischen "Ich hab meine Arbeitsabläufe schon recht effektiv gestaltet und kriegs einigermaßen gebacken" und "eigentlich müsste ich noch x,y machen und z hab ich gestern schon vergessen, wie machen die anderen das eigentlich?" - aber das betrifft halt hauptsächlich den Stationskram, für den man im Dienst allein zuständig ist, Visite, BEs, Braunülen und die Dinge erledigen, die sich aus der Visite ergeben. Gestern hab ich den ganzen Kram von 9-14 Uhr gerade so geschafft plus eine Thoraxdrainage gelegt (und der Internistin gezeigt, da war ich schon etwas stolz) dann ging es in den OP, wo wir dann erstmal blieben mit 2 Cholezystektomien, zwei Appendektomien und einem Glutealabszess. Danach wieder auf Station und irgendwann zwischendrin mal etwas Essen wegatmen. Um halb neun war dann tatsächlich die erste Verschnaufpause. Die Nacht war ruhig, hab von 23-6 Uhr geschlafen, was ja echt schön ist - aber gerädert und kopfschmerzig bin ich trotzdem, vor allem weil dann morgens ja wieder Stationskram von 7-9 erledigt werden musste.
Naja.
Es gibt Schlimmeres, aber Samstagsdienste werde ich immer hassen.
][truba][
01.09.2019, 17:15
Und was ist mit der rettungsstelle bei euch? Das fand und finde ich an den Diensten am schlimmsten
Das macht der erste Dienst. Plus die IMC (die ich wiederum am schlimmsten finde) plus die Konsile. Den ersten Dienst hab ich nächsten Freitag wieder, das wird auch schrecklich, das weiß ich jetzt schon.
Pampelmuse
02.09.2019, 14:33
Fr.Pelz, ich fühle mit Dir! Ich hasse die Samstags-Dienste auch, es sind einfach die Allerschlimmsten und werden es wohl immer bleiben.
Aber lese ich das richtig: bei Euch machen die Assistenten die Konsile??? :eek:
Kackbratze
02.09.2019, 16:19
Aber lese ich das richtig: bei Euch machen die Assistenten die Konsile???
Bei uns auch. Natürlich mit Rücksprache mit dem diensthabenden OA.
Moorhühnchen
02.09.2019, 17:11
Aber lese ich das richtig: bei Euch machen die Assistenten die Konsile??? :eek:Je nach Klinik Standard. Als ich mal ein paar Wochen in der Neuro gearbeitet habe (als Berufsanfänger), war es auch Usus, dass die Assistenten die Konsile gemacht haben - je nachdem, welchen OA man dann anrief, wurde man erstmal für die "dämlichen Fragen" angemacht und bekam zu hören: "Das musst Du selber wissen, bist doch selbst Arzt!"
Ich habe diesen Spruch abgundtief gehasst!!!!!!!!! :-???
Je nach Klinik Standard. Als ich mal ein paar Wochen in der Neuro gearbeitet habe (als Berufsanfänger), war es auch Usus, dass die Assistenten die Konsile gemacht haben - je nachdem, welchen OA man dann anrief, wurde man erstmal für die "dämlichen Fragen" angemacht und bekam zu hören: "Das musst Du selber wissen, bist doch selbst Arzt!"
Ich habe diesen Spruch abgundtief gehasst!!!!!!!!! :-???
Ich dokumentiere dann immer RS OA XY und dann das was ich mir nach diesem Spruch selbst überlegt habe, denn offensichtlich ist derjenige ja mit meiner Strategie einverstanden.
Ja, der erste Dienst soll aber FA-Standard haben. Wenn ich ersten Dienst habe, spreche ich auch auf jeden Fall mit dem Hintergrund und dokumentiere das auch. Gottseidank ist das hier nur im Dienst meine Aufgabe, zur Regelarbeitszeit machen das nur die OÄ.
Habe heute mit der Ärztekammer telefoniert. Werde Ende Januar meine WB-Zeit um haben, meine Eingriffe vollständig und darf Ende März die FA-prüfung machen :-)
Pampelmuse
02.09.2019, 20:23
Okay, also bei uns ist es schon auch so, dass wir von der Chirurgie in der Notaufnahmr Patienten mitanschauen, wenn er oder sie z.B. nicht ausschließlich ein internistisches Problem hat oder gerade bei den unklaren Bäuchen, ob's da nicht doch Richtung OP gehen könnte... Aber Konsile von Patienten, die bereits stationär sind, werden bei uns nur durch die OAs gemacht (wobei ich da ab und und aus Interesse mitdackle :-)) ).
][truba][
03.09.2019, 07:04
Auch wir müssen die Konsile im Dienst selber machen. Bis auf einen OA kann/muss man hier aber entspannt jeden der großen anrufen.
Habe heute mit der Ärztekammer telefoniert. Werde Ende Januar meine WB-Zeit um haben, meine Eingriffe vollständig und darf Ende März die FA-prüfung machen :-)
Und dann geh ich in Teilzeit! Chef wird nicht begeistert sein, aber momentan ist mir echt alles ein bisschen viel. Heute war wieder ein recht aufreibender Tag, eigentlich war ich nur im OP, keine Mittagspause, und nach der letzten OP, die genau zu Feierabend fertig war, lief noch das Tumorboard. Ich bin nicht hin.
Der Arbeitsweg mit 17km Radfahren nervt mich momentan auch, wo es jetzt schon herbstwind gibt, bin da auch irgendwie langsamer geworden. Aber Autofahren würde mich noch mehr stressen. Mann ey.
Ach, du machst das schon richtig Frau Pelz. Dein Chef wird auch das verkraften. Schade, dass du nicht gerne Auto fährst. Was machst du im Winter? Auch Rad fahren?
Finde das auch eine große Leistung mit Vollzeit und Kindern.
Ich arbeite gerade mit den beiden Arbeitsverträgen mehr als 100%. Das ist anstrengend. Der Wissenzuwachs ist aktuell top. Und mein alter Vhef fragt, wann ich als Oberärztin zurückkomme und die Kollegin dort unterstütze. Das dauert noch. Brauche noch mindestens 10 Monate. Aber gut zu wissen...
Habe heute mit Jemandem aus der Personalabteilung gesprochen weil wir ja geplant länger als 24h arbeiten. Zb beginnen die Freitagsdienste um 7, gehen aber bis 9 (bzw. STARTET die Übergabe erst um 9), machen da also mindestens 26h. Werktagsdienste beginnen um 7 und enden um 8, das sind also immer 25h, einzig die Sonntagsdienste beginnen um 9 und enden um 8.
Der Mitarbeiter sagte mir, dass die Kliniken dieses Modell so gewünscht hätten, denn in den 26h wären ja auch Pausen enthalten, es also auch so durch den Betriebsrat genehmigt wurde.
Allerdings würde das jetzt geändert werden mit der neuen Tarifeinigung mit der VKA, diese müsse allerdings noch juristisch als Vertrag formuliert werden. Dann wäre das mit den „Pausen“ auch nicht mehr möglich.
][truba][
05.09.2019, 11:11
Alle „Bürokraten“ die diesen Quatsch mit „Pausen“ erzählen sollten mal ein Jahr lang einen ärztlichen Kollegen bei all seinen Diensten begleiten. Dann wüssten sie wie erholsam so ein Dienst ist, selbst wenn man mal zwei oder drei Stunden Ruhe hat.
Pampelmuse
05.09.2019, 11:28
Dito.
Wir gehen auch gerade auf die Barrikaden (die Kollegen aus der Inneren wohl auch), weil wir da auch so einiges in unseren Dienstplänen haben, was arbeitsrechtlich seeeeehr in der Grauzone ist. Gerade in den Diensten (OP) oder Nachtdiensten in der ZNA ist wegen des immer höheren Patientenaufkommens meistens keinerlei Pause mehr möglich- auch wenn unsere Geschäftsführung sich das natürlich einredet.
Pampelmuse
05.09.2019, 11:31
Fr.Pelz, habt Ihr im Team den Teilzeitkräfte? Wir haben eine einzige Assistenzärztin, die aber jetzt in ein anderes Fach abwandert, weil sie quasi "am ausgestreckten Arm verhungern lassen wurde". Also quasi keine Fortbildung erhalten. Und ja, wir haben das Jahr 2019, aber in der Chirurgie irgendwie nicht. :-kotz:-kotz:-kotz Ich hoffe, Dir ergeht es dann nicht auch so, dass Du "nicht mehr zählst". Mich frustriert das alles gerade sehr, weil sie eine tolle Person und Ärztin ist, die uns da verloren geht...
Ich finde die Chirurgie Dienste unerträglich. Hintergrund ist zu Hause, man darf das doch bitte richtig einschätzen. Und am Wochenende ständig Leute die sich gegenseitig in die Fresse schlagen. Ich finde es stressig und ätzend. Und 6 Dienste im Monat finde ich viel. Daher ist für mich nach 11 Monaten Chirurgie Schluss. Fühlt sich trotzdem so an, als ob man einfach zu schwach für das Fach ist. Jetzt folgen erstmal 2 Jahre ohne Dienste, wenn sich keine günstige Gelegenheit ergibt in die Klinik zu gehen.
WackenDoc
05.09.2019, 16:56
V.a. chron. Hep B rausgefischt (mit etwas Glück ist es aber nur Z.n. und nur ein Anti-HBs gebildet.), und einmal Z.n. HepB und Immunität gebildet.
Und dann kommen so Besonderheiten dazu,dass man den Probanden nicht anrufen kann, weil der für ein Gespräch nicht genug Deutsch kann und in der Regel auch unsere Briefe nicht liest (oder zum HA bringt). also ein paar Notizen vom Googleübersetzer von Hand dazu geschrieben bzw. gemalt- ich kann keine kyrillische Schreibschrift mehr.
][truba][
05.09.2019, 17:05
Dass ich mit meinen Patienten kein Stück kommunizieren kann, kommt hier in Berlin bei gut 20-30% meiner Patienten vor.
Inzwischen hasse ich es wirklich und vor allem wenn mir dann noch in der Visite zu verstehen gegeben wird, dass ich mich doch mal um einen Übersetzer bemühen soll...
@Miss H: Mach dir keine Sorgen, es liegt nicht an dir. Es ist und bleibt dieses wirklich kranke System. Ich hatte ähnliche Phasen in meinen 2 Jahren Chirurgie wobei ich wirklich sehr nette OA hatte (meistens). Allerdings kann ich gut verstehen, dass du es hinwirfst und dir was anderes suchst auch wenn es nach 12-14 Monaten bei mir leichter wurde.
Was machst du denn jetzt 2 Jahre lang, wo es keine Dienste gibt? Kopf hoch und sei dir gewiss, es geht sehr sehr vielen so. Nur trauen sich die meisten nicht einen Schlussstrich zu ziehen.
Kackbratze
05.09.2019, 17:42
Im Vordergrund Dinge einzuschätzen ist kein chirurgisches Problem, oder sitzen in der Innere die OAs händchenhaltend neben den Assistenten in der Nacht?
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