Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
@ Frau Pelz
Im Arbeitszeitgesetzt heißt es, dass die werktägliche Arbeitszeit auf 24h verlängert werden kann. Pausen hin oder her, ein Werktag hat nur 24h, länger als 24h kann man also an einem Werktag nicht arbeiten.
Ich wechsel in die HNO. Ich dachte Chirurgie länger durchzuhalten und dann direkt in die HNO in die Klinik zu wechseln. Jetzt mache zwei Jahre ambulant und muss dann nochmal für 3 Jahre in die Klinik.
Jw, ja ich werde auch im Winter Rad fahren, man braucht ein gutes Licht und muss halt langsamer fahren, wenn die Wege nass sind.
Ja wir haben zwei Mütter in Teilzeit, die gehen um 14 Uhr, das ist schon toll, weil sie sich die nervenaufreibenden und den Feierabend hinauszögernden Besprechungen sparen. Sie kommen auch weiterhin in den OP, werden halt nur nicht für die letzten Punkte eingeteilt (was ja öfter mal irgendwelche langweiligen VAC-Wechsel sind oä). Fortbildungen bekommen sie auch. Allein der Chef hat ihnen gesagt, dass sie so nicht OÄ werden können, aber davon sind beide eh noch weit entfernt (und ich ja auch). Beide sind auch sehr zufrieden so.
Miss H, ja 6 Dienste finde ich auch viel. Dass man alles selbst einschätzen soll, ist hier gottseidank nicht so. Der Chef ist wirklich sehr penibel, will alles abgesichert haben und daher muss der OA eingeschaltet werden bei jedem Patienten, bei dem es Richtung OP gehen könnte und formell muss er auch bei jeder OP dabei sein, was auch fast immer eingehalten wird.
Heute musste ich dem Chef sogar einen Brief zur vorläufigen Durchsicht geben, weil uns die Patientin aus einem anderen KH zuverlegt worden war und er prüfen wollte, ob ich das so nett ausgedrückt habe, dass man uns weiterhin Patienten schickt...
Im Vordergrund Dinge einzuschätzen ist kein chirurgisches Problem, oder sitzen in der Innere die OAs händchenhaltend neben den Assistenten in der Nacht?
Nö, dann war es halt ein strukturelles Problem meines Hauses. Wir machen nach 6 Wochen Dienste. Finde halt schon eine heiße Nummer. Aber vielleicht bin ich auch einfach nicht hart genug für die Chirurgie.
@Pelz: Bei uns muss der OA/Chef informiert werden, da es keine Fachärzte im Vordergrund gibt.
Kackbratze
05.09.2019, 23:12
Wir machen nach 6 Wochen Dienste.
DAS ist das Problem. Bei uns machen frisch approbierte Kollegen frühestens nach 6 Monaten den ersten Dienst. In der Inneren nach ca. 6h. So unterscheiden sich die Krankenhäuser.
6h finde ich etwas übertrieben. Sobald der Medico-Zugang geht ist man doch eigentlich bereit. :-dance
Kackbratze
06.09.2019, 16:03
Du hast das Einkleiden und die Pieperausgabe vergessen!
Das ist nicht so wichtig. Gibt doch bestimmt einen Dienstpieper/Diensttelefon. Und Klamotten... Jedem das seine. :P
Kackbratze
06.09.2019, 23:21
Corporate Identity. Du bist so weit weg von der Shareholder-Value.
Ey hört bloß auf. Mein Chef will mich dafür mit-verantwortlich machen, unser viszeralonkologisches Zentrum zu vermarkten. Er hat dafür extra ne Firma, die das professionell mit Plan inkl verschiedender Phasen etc etc aufzieht... Dabei haben wir gar keine Konkurrenz in der näheren Umgebung, Zentrum ist Zentrum.
Und es geht mir sowas von gegen den Strich, medizinische Leistungen zu verMARKTen... Klar muss mit den verfügbaren Mitteln sorgfältig umgegangen werden und klar müssen die Menschen wissen, dass es ein Zentrum gibt und was die Vorteile davon sind - aber dafür gibts ja auch ne Presseabteilung. Und ich bin weder Ärztin geworden, um selbst reich zu werden, noch um jemand anderem dabei zu helfen, reich zu werden. Geld ist mir so völlig wurscht und in Verbindung mit Medizin noch mehr.
Kackbratze
08.09.2019, 00:32
medizinische Leistungen zu verMARKTen
Ein VOZ ist heutzutage nicht mehr reines Marketing, es ist der aktuelle Weg, der Mindestmengen-Debatte, die das eigene Spektrum einschränkt, selbst wenn man gut ist, zu umgehen.
Die Zentrenbildung ist politisch gewollt, aus Berlin und von den Krankenkassen, entweder Du gehst mit, oder Du bist ein Wald- und Wiesenkrankenhaus in einem zu großen Gebäude.
Wenn Du lieber "Basismedizin" ohne vernünftige Entlohnung machen willst, geh in eine Landarztpraxis in die tiefste Provinz. Da kann man sein Helfersyndrom bis zum Exzess praktizieren und pflegen.
P.S.:
Mein Chef will mich dafür mit-verantwortlich machen, unser viszeralonkologisches Zentrum zu vermarkten. Er hat dafür extra ne Firma, die das professionell mit Plan inkl verschiedender Phasen etc etc aufzieht...
Die Verantwortung hat die Firma, dein Chef braucht ein attraktives Gesicht, welches die Firma nutzen kann.
P.P.S.: Wo steckt ihr genau? Gerne per PN
Philip_MHH
08.09.2019, 06:07
Ey hört bloß auf. Mein Chef will mich dafür mit-verantwortlich machen, unser viszeralonkologisches Zentrum zu vermarkten. Er hat dafür extra ne Firma, die das professionell mit Plan inkl verschiedender Phasen etc etc aufzieht... Dabei haben wir gar keine Konkurrenz in der näheren Umgebung, Zentrum ist Zentrum.
Und es geht mir sowas von gegen den Strich, medizinische Leistungen zu verMARKTen... Klar muss mit den verfügbaren Mitteln sorgfältig umgegangen werden und klar müssen die Menschen wissen, dass es ein Zentrum gibt und was die Vorteile davon sind - aber dafür gibts ja auch ne Presseabteilung. Und ich bin weder Ärztin geworden, um selbst reich zu werden, noch um jemand anderem dabei zu helfen, reich zu werden. Geld ist mir so völlig wurscht und in Verbindung mit Medizin noch mehr.
dann sag ihm das so?
Ey hört bloß auf. Mein Chef will mich dafür mit-verantwortlich machen, unser viszeralonkologisches Zentrum zu vermarkten. Er hat dafür extra ne Firma, die das professionell mit Plan inkl verschiedender Phasen etc etc aufzieht... Dabei haben wir gar keine Konkurrenz in der näheren Umgebung, Zentrum ist Zentrum.
Und es geht mir sowas von gegen den Strich, medizinische Leistungen zu verMARKTen... Klar muss mit den verfügbaren Mitteln sorgfältig umgegangen werden und klar müssen die Menschen wissen, dass es ein Zentrum gibt und was die Vorteile davon sind - aber dafür gibts ja auch ne Presseabteilung. Und ich bin weder Ärztin geworden, um selbst reich zu werden, noch um jemand anderem dabei zu helfen, reich zu werden. Geld ist mir so völlig wurscht und in Verbindung mit Medizin noch mehr.
Deine hehren eigenen Ansprüche in Ehren, aber arbeitest Du nicht in einer Klinik in Minden, die historisch bedingt einen schweren Stand bereits in der Bevölkerung hat? Gerade vor dem Hintergrund ist eine gute PR und Networking mehr als sinnvoll, um auch eine langfristige gute Versorgung der Patienten gewährleisten zu können. Ihr braucht ausrechende Patientenzahlen, um euren Operativen Standard halten oder gar ausbauen zu können. Zu Mal Patienten nicht ausschließlich nach medizinischen Gesichtspunkten entscheiden, sondern zum Teil nach Sympathie und emotionalen Gründen. Und im guten Kontakt mit den Zuweisern zu stehen, verbessert auch die Abläufe der Vor- und Nachsorge ins häusliche Umfeld und somit dient das auch der besseren Versorgung der Patienten. Die Zeit der Elfbeintürmchen sind lange vorbei, in denen man hoffen durfte, dass per Mundpropaganda alle angelaufen kommen. Denn auch Patienten sind inzwischen bereit weiter zu fahren, wenn sie sich davon etwas positives versprechen.
Selbst wir als große Gemeinschaftspraxis, die Wert auf eine qualitativ gute Behandlung legt, müssen dafür etwas tun. (Depressionsnetzwerk mit psychoedukativen Vorträgen bei öffentlichen Trägern, Supervision des lokalen Hausarztzirkels, Angebot von Konsilterminen für Hausärzte, Kursangebote für PMR, MBSR und MBCT, Zusammenarbeit mit einem großen Arbeitgeber der Region mit dem Angebot der psychologischen Unterstützung von Arbeitnehmern etc.) Um
Sich ab zu heben, muss mal halt auch aktiv etwas dafür tun.
Ich bin ja völlig pro Zentrum- aber mir der Vermarktung desselben hab ich persönlich nichts am Hut, das werde ich dem Chef auch so sagen. Im QM des Zentrums arbeite ich ja schon länger mit und da ist mir der Sinn auch völlig klar - nur PR ist halt nicht mein Ding.
Mal ne Frage an die Kollegen v.a. aus dem Bereich Innere (Maximalversorger)... wie viele Stunden/Tag habt ihr in den ersten 1-2 Jahren so in der Klinik verbracht? (bitte ehrliche/realistische Angaben - nur mal so als Referenz für mich)
Ich hab u.a. ein Angebot aus einer Abteilung erhalten, in welcher sonst alles passt (Chef top, auch sonst nettes Team und superbreites Spektrum im betreffenden Teilgebiet mit eigener ITS etc.)... aber ist es normal, dass man als Anfänger Arbeitstage von rund 8 bis 20/21Uhr in Kauf nehmen "muss"...!? Ich mein: das man in großen Abteilungen nicht grad um 16Uhr den Stift fallen lassen kann, ist mir ja durchaus bewusst... aber 12/13h-Tage? wtf? :-oopss Das kenn ich sonst nur aus der Chirurgie (und Uni halt)...
Kackbratze
08.09.2019, 20:17
Das gibt es nicht mal bei uns.
Solche Tage gab es. Vereinzelt. Wenn ganz viel zusammen kam... normal war in D damals eher 7 bis 16:30. In CH meist 8 bis 17:30 oder 18 bei ja aber auch offiziell 50h Woche...
papiertiger
09.09.2019, 10:04
Solche Tage gab es bei meiner ersten Stelle, ja (Uni, Anästhesie). Mein Highlight war 23:30 Uhr ohne irgendeine Art von Dienst oder Längerbleiberauftrag oder was auch immer zu haben. Aber das war ein einziges Mal in drei Jahren, die Regel war das nicht. Vor 18 Uhr kam man (in den meisten Unter-Abteilungen) eher selten raus (bei Beginn um 7:15), und noch ein bisschen länger war nicht selten, aber regelhaft bis 20/21 Uhr finde ich schon sehr krass.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch (falls Du Dir das ernsthaft antun willst!), was mit diesen Überstunden passiert. Primär erstmal ob die überhaupt erfasst werden und sekundär dann, was damit passiert (FZA, Auszahlung, Ansammeln bis zum Sankt Nimmerleinstag...).
aber ist es normal, dass man als Anfänger Arbeitstage von rund 8 bis 20/21Uhr in Kauf nehmen "muss"...!?
Selbst wenn das alles dokumentierte Überstunden wären (ich setze einfach mal voraus, dass das "schwarze" Überstunden sind, die nirgendwo dokumentiert werden), wäre es noch völlig inakzeptabel.
Da hilft nur mit den Füßen abzustimmen.
Dass es mal Tage gibt, wo einfach alles Schei**e läuft und man einfach nicht näherungsweise pünktlich wegkommt, klar... aber wo das System hat, sollte man sich fernhalten.
Christoph_A
09.09.2019, 15:23
Als Anfänger dauerts schon etwas länger, aber regelmäßig bis 20/21 Uhr finde ich zu krass, da würde ich meine Finger davon lassen. Wie die Vorredner bereits sagten, ab und zu etwas länger ist o.k, aber das sprengt jeden Rahmen und ist heute nicht mehr zu akzeptieren.
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