Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Zum Glück habe ich den Termin zur FA Prüfung erst drei Wochen vorher erfahren. Ich hatte zuvor keine Zeit zu lernen. In den drei Wochen vor der Prüfung auch nicht wirklich. Habe mich abends nach der Arbeit noch hingesetzt. Das war vollkommen ausreichend.
@ Frau Pelz
Schön mit der biliodigestiven Anastomose!
Ich hatte letztes Wochenende Dienst. Hatte eines unserer Kinder aus einer Klinik übernommen mit Bridenileus. Im Sono habe ich nur dilatierte Darmschlingen gesehen, Appendixregion ebenso. Stenose oder prae- oder poststenotische Dilatation - Fehlanzeige. Wir gehen bei unseren Kindern ja mit in den OP. War dann spannend zu sehen. Der Darm war dilatiert, die Stenose ganz hinten im kleinen Becken, davor ne deutliche Dilatation mit Perforation. Die Appendix fand sich hinter der Leber. Das war dann doch sehr anschaulich. Und mir dann klar, warum ich das nicht sonografisch sehen konnte.
][truba][
12.10.2019, 21:41
Was wurde dann letztlich operativ gemacht?
Teilresektion des Jejunums. Waren so ca. 4 cm. Nicht viel. Und antibiotische i.v. Therapie.
Wow jw, das finde ich super, dass ihr da mit geht. Ich würde mir echt gern mehr interdisziplinären Besuch im op wünschen, vor allem für Radiologen ist das bestimmt auch interessant.
Hatte gestern im Dienst wieder eine interessante Diskussion mit einem Kollegen. Habe einen Patienten röntgen lassen mit Verdacht auf pneumonie. Man sah im Anschnitt etwas freie Luft unterm Zwerchfell- 4 Tage nach laparotomie. Habe dann den Radiologen angerufen und ihn gefragt, wie er das bewertet, ob es zu viel für den Zeitraum wäre. Er sagte sehr schnell ja. Und weil die Klinik des Patienten das auch hergeben hätte können (Fieber, ob-Sx) hab ich mir noch von OA das ok für ein ct geholt. Prompt ruft mich der Radiologe an, warum ich das haben will (nicht dass ich es nicht in die Anforderung geschrieben hätte)
„Na weil SIE gesagt haben, es ist zu viel freie Luft und da müssen wir doch eine Anastomoseninsuffizienz ausschließen“.
„Hm. Hat Ihr Oberarzt das Röntgen gesehen?“
„Nein, der ist nicht im Haus, wir verlassen uns da auf Sie“.
„Hm. Nagut“
Im CT war dann alles ok.
WackenDoc
13.10.2019, 12:03
Die Anmeldeformalitäten sind ja je nach ÄK total unterschiedlich. Und manchmal ist der Termin echt Glückssache.
Meine Kollegin hat sich knapp vor mir angemeldet, hat ratz fatz die Zulassung bekommen und kurz darauf den Termin.
Bei mir gab es Komplikationen mit den Unterlagen, dann noch Zeit bis zur Zulassung, dann mehrere Wochen Warterei und dann mit viel Vorlauf den Termin.
Es gibt kaum Prüfer und das Fach boomt. Inzwischen gibt es wohl jeden Monat eine volle Prüfungsgruppe.
Im Nachbarbundesland gibt es feste Termine wann der Prüfungsausschuss zusammentritt, wenn man zu nem Zeitpunkt x davor (alles offen auf der Homepage) seine Unterlagen eingereicht hat, wird man berücksichtigt. Und bekommt dann zeitnah einen Termin.
In einem anderen Bundesland wird wohl erstmal abgewartet, bis eine Prüfungsgruppe voll ist, was bei kleinen Fächern zu extrem langen Wartezeiten führt.
FirebirdUSA
13.10.2019, 12:53
Wow jw, das finde ich super, dass ihr da mit geht. Ich würde mir echt gern mehr interdisziplinären Besuch im op wünschen, vor allem für Radiologen ist das bestimmt auch interessant.
Hatte gestern im Dienst wieder eine interessante Diskussion mit einem Kollegen. Habe einen Patienten röntgen lassen mit Verdacht auf pneumonie. Man sah im Anschnitt etwas freie Luft unterm Zwerchfell- 4 Tage nach laparotomie. Habe dann den Radiologen angerufen und ihn gefragt, wie er das bewertet, ob es zu viel für den Zeitraum wäre. Er sagte sehr schnell ja. Und weil die Klinik des Patienten das auch hergeben hätte können (Fieber, ob-Sx) hab ich mir noch von OA das ok für ein ct geholt. Prompt ruft mich der Radiologe an, warum ich das haben will (nicht dass ich es nicht in die Anforderung geschrieben hätte)
„Na weil SIE gesagt haben, es ist zu viel freie Luft und da müssen wir doch eine Anastomoseninsuffizienz ausschließen“.
„Hm. Hat Ihr Oberarzt das Röntgen gesehen?“
„Nein, der ist nicht im Haus, wir verlassen uns da auf Sie“.
„Hm. Nagut“
Im CT war dann alles ok.
Die Frage ob das zu viel Luft ist kann in dem Fall aber eigentlich nur der Operateuer beantworten... je nach Verlauf der OP, Spülungen etc ist das doch völlig unterschiedlich. Die Frage an den Radiologen ist aus meiner Sicht völliger Unsinn.
Das verstehe ich nicht, laparotomie ist laparotomie und warum soll da je nach Verlauf unterschiedlich viel Luft verbleiben? Gut, die Spülung könnte Luft aus den Zwischenräumen verdrängen, aber die wird ja auch wieder abgesaugt. Es ist doch dann eher eine Frage der Resorption und die sollte ja ungefähr proportional zur vergangenen Zeit sein. Und da haben die Radiologen vermutlich schon verschiedene Stadien gesehen. Chirurgen natürlich auch, aber der Radiologe hat die Frage ja nun erstmal recht selbstsicher beantwortet.
Ja, finde ich auch gut, wenn man über den Tellerrand schaut. Und wenn man bei der OP dabei ist, versteht man auch, wie manche Komplikationen entstehen.
Wenn der Radiologe so sicher klingt, geht man doch davon aus, dass er das schon öfter gesehen hat und man sich auf die Aussage auch verlassen kann.
Ich bin in der KLinie ja gerne bei Konsilen mitgegangen zum Eunendlich wegen des Austauschs ubd zum Anderen, um etwas zu lernen. Aber eigentlich reicht doch die Zeit nicht, im Prinzip aufgabenlos fachfremd rumzustehen.
FirebirdUSA
14.10.2019, 05:54
...Chirurgen natürlich auch, aber der Radiologe hat die Frage ja nun erstmal recht selbstsicher beantwortet.
Wie war das mit den 5 Stufen: unberechtigte Sicherheit ;-)
Wegen der Luft: nach meiner Erfahrung ist das relativ schwer zu sagen ob normal oder zu viel sofern es nicht mehr wird. Klinik und Labor dind eigentlich für die Einordnung entscheidend (wie du es ja auch gemacht hast). Du erkennst den guten Radiologen daran, dass er von Zeit zu Zeit bei dir anruft um die Einschätzung zur Klinik des Patienten zu erfragen.
Kommt auch auf die Verteilung der Luft an. Freie Luft (nur) um die Anastomose ist immer suspekt.:-peng
Ja da habt ihr beide wohl recht.
Komme gerade aus dem Hammer-Mörder-Dienst. Sowas hab ich echt noch nicht erlebt. Hatte nachmittags eine Todo-Liste angefangen und war heute morgen noch nicht fertig damit (bin dann aber auch trotzdem gegangen). Und es war alles dabei inkl dramatischen Kampf, eine spektakuläre Blutung zu stillen, diverse Angehörigengespräche bzgl kritischer Patienten, volle Notaufnahme mit Kinkerlitzchen, nachts bis um 4 OP mit absolut furchtbaren OPs, CA-Telefonaten... irgendwann nach 12h ohne Essen und Trinken bin ich dann mal aufs Klo gegangen, nur aus Furcht vor TSSS, da kannste dann auch Würfel pinkeln.
Kackbratze
15.10.2019, 14:22
Wer den Radiologen fragt, ob die Luft an Tag x unter dem Zwerchfell viel oder wenig ist sollte dringend an der eigenen chirurgischen Expertise arbeiten.
Als ob man Bilder operieren würde.
Wer den Radiologen fragt, ob die Luft an Tag x unter dem Zwerchfell viel oder wenig ist sollte dringend an der eigenen chirurgischen Expertise arbeiten.
Danke! Bei mir steht im Befund deswegen auch immer "mäßige Mengen freier Luft, a.e. als postoperativ zu werten. Klinische Korrelation erbeten" :-dance
Wobei das mit dem Bilder operieren manchmal schon vorkommt; Letztens erst wieder einen Patienten gehabt mit hohen Entzündungswerten aber klinisch okay; Fetter retropharyngealabszess bis tief mediastinal. Den haben sie aufgrund der Bilder nachts noch auf den Tisch gepackt.
@Bratze: Dieser Satz könnte von meinem OA stammen ;-) Aber Recht habt ihr.
@freak1: Dein Beispiel ist aber eher kein Beispiel "man operiert Bilder". Hohe Entzündungswerte und ein Patient dem es nur okay geht. Daher entschließt man sich zur Bildgebung. Weil sich dort ein operationswürdiger Befund zeigt, macht man die OP. Vor den Zeiten von Bildgebung hätte man ihn vielleicht am nächsten Tag operiert, aber mit der Sicherung des Befundes durch CT wartet man halt nicht.
... aber dann ist ja immer noch die Frage, ob der Patient davon profitiert oder nicht. ;-)
Kackbratze
15.10.2019, 17:06
@Bratze: Dieser Satz könnte von meinem OA stammen ;-)
Tief im Nebel sind wir Alle gleich!
@Fr. Pelz: Dein Dienst klingt nach einem richtigen Horrordienst... Ich hoffe, dass dir so einer lange nicht mehr über den Weg läuft! :knuddel:
Bratze, danke, ich arbeite dran ;-)
Die Radiologen sind aber nunmal die Spezialisten in der Bildbewertung und haben halt auch schon mehr Bilder gesehen als ich. Aber dieses Beispiel hab ich ja nun wieder als Lerneinheit eingespeichert und bin beim nächsten Mal wieder einen Tick schlauer. Oder ich frag dich einfach :-))
Diverse kleine Pneus nach Thorakotomie oder Punktion kann ich übrigens auch besser einschätzen, weil ich davon tatsächlich mehr gesehen habe, weil man ja nunmal Thoraces postop einfach häufiger röntgt als Bäuche... Wenn ich bei einem postop Bauch gleich den Verdacht auf Anastomoseninsuffizienz habe, würde ich auch eher gleich ein CT machen und kein Röntgen.
Tarwah - danke! Ich hoffe das auch. Ich dachte dann nachts um 2 irgendwann, ich muss den Job an den Nagel hängen. Vor allem immer das Kontrastprogramm, das man wirklich lebensbedrohliche Krankheitsbilder auf der ITS betut und dann in die ZNA geht zu einem jungen gesunden Kerl, der nach 20min Bauchschmerzen den Rettungswagen ruft, aber jetzt, wo er so lange auf mich warten musste, schon fast wieder alles weg ist....
WackenDoc
17.10.2019, 18:22
Einer meiner Versicherten, der bei der letzten Untersuchung von mir ziemlich direkt von mir gesagt bekommen hat, dass er sich besser um seine Gesundheit kümmern muss, hat sich zumindest ein bisschen gekümmert. Immerhin ist er mit nem Fernvisus von 0,5s.c. jetzt stolzer Besitzer einer Gleitsichtbrile mit einem Visus von 1,0 c.c.
Er hat auch zwei Eignungen nicht bekommen, will aber weiter zu mir.
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