Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
*milkakuh*
05.11.2019, 12:06
@agouti_lilac: Ich habe zwar noch kein Kind aber hab mich auch schon mal prophylaktisch darüber informiert. Ich könnte mir das auch absolut vorstellen. Wichtig ist genügend Platz zu haben (da gibt's auch Vorschriften). Die Kosten für ein Aupair lassen sich teilweise von der Steuer absetzen (https://www.vlh.de/familie-leben/kinder/au-pair-kosten-fuer-die-betreuung-des-kindes-absetzen.html). Leider kann ich keine persönlichen Erfahrungen beitragen.
Sollen wir vielleicht mal ein eigenes Thema dazu aufmachen? Denke dann sehen es mehr User und das Thema ist sicher für einige interessant.
@Kackbratze: In der Abteilung, in der ich übergangsweise anfange wird das genauso gesehen. :-top Außerdem bin ich da quasi als "Schwangerschaftsvertretung" und somit kommt es dem Chef sogar recht gelegen, dass ich nur für eine begrenzte Zeit da bin.
Sollen wir vielleicht mal ein eigenes Thema dazu aufmachen? Denke dann sehen es mehr User und das Thema ist sicher für einige interessant.
Fände ich super, wir überlegen uns auch, ein Aupair zu holen, wahrscheinlich in einem Jahr. Das mit der Steuer wusste ich nicht, nochmal ein Pluspunkt ;-)
agouti_lilac
05.11.2019, 20:52
Ich habe auf milkas Anregung hin einen neuen Thread aufgemacht. Hier entlang. (https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?102683-Au-Pair)
Kensington
06.11.2019, 05:12
CA ich solle halt auf Dienstzeit achten. Ja ne klar... ich mache das weil ich einfach gerne keine Sozialleben habe.
Keine Ahnung ich bin halt total verunsichert. Es wird ja gerne mal behauptet es läuft überall so 🤷🏽*♀️
Schriftlich hab ich das natürlich nicht
Das hat mir am Anfang auch gesagt/geschrieben und ich Dummkopf habe aus Angst nix aufgeschrieben.
Jetzt bin ich wieder in der Abteilung und habe schön dokumentiert (weniger sogar als total) und mir wurden nun alle ÜS gelöscht. Suche heute das Gespräch mit dem Vorgesetzten.
Feuerblick
06.11.2019, 07:01
Überstunden, die nicht dokumentiert oder gelöscht werden, lässt man dann nicht mehr anfallen. Da fällt halt mit Feierabend der Griffel und gut :-nix
Bei gelöschten ÜS würde ich eher den Weg zum Personalrat und zum MB suchen, ggf. Anzeige beim Gewerbeaufsichtsamt.
Wenn das bekannt wird gibt es unschöne Bußgelder für die Klinik!
Relaxometrie
06.11.2019, 09:12
Suche heute das Gespräch mit dem Vorgesetzten.
Der ist auch nur Sklave der Verwaltung. Bei einem solchen Gespräch wird NICHTS zielführendes rauskommen. Die von den anderen Usern bereits genannten härteren Methoden sind da schon besser.
tragezwerg
06.11.2019, 09:57
Aus pädagogischen Gründen würde ich da auch den direkten Weg zum Gewerbeaufsichtsamt gehen. Eine Kontrolle durchs Amt heilt oft solche Auswüchse ganz zügig.
FirebirdUSA
06.11.2019, 16:51
Das hat mir am Anfang auch gesagt/geschrieben und ich Dummkopf habe aus Angst nix aufgeschrieben.
Jetzt bin ich wieder in der Abteilung und habe schön dokumentiert (weniger sogar als total) und mir wurden nun alle ÜS gelöscht. Suche heute das Gespräch mit dem Vorgesetzten.
Du kannst nur Feuerblicks Methode anwenden. Die Argumentation wird sein: die Überstunde war nicht angeordnet. Damit steht dir erstmal keine Bezahlung zu, es sei denn du kannst nachweisen das deine Vorgesetzten es geduldet haben (im KH meist einfach, z.B. durch gemeinsame Visite zu Zeiten wo schon Feierabend ist o.ä.).
Bevor du Anzeige o.ä. in Erwägung ziehst sich selbst die Frage stellen: bin ich bereit zu gehen? Anwaltlich beraten lassen wie du Überstunden anerkannt bekommst (Anästhesist im OP hat es hier vermutlich leichter wie Stationsarzt der Abends noch 3h Briefe schreibt)
Pampelmuse
06.11.2019, 18:30
Gelöschte Überstunden hatte ich beim letzten Arbeitgeber auch (elektronische Zeiterfassung)... Einer der Gründe, warum ich gegangen bin.
Relaxometrie
06.11.2019, 19:45
Suche heute das Gespräch mit dem Vorgesetzten.
Und was ist rausgekommen?
WackenDoc
06.11.2019, 22:24
Kurios- hatte jetzt tatsächlich einen Patienten, den ich auf ein erhöhtes Impfrisiko aufgeklärt habe. Z.n. Thrombozytopenie nach Infekt. Hab ihm sogar noch angeboten, dass er in Ruhe überlegen und im Laufe der nächsten Tage nochmal vorbei kommen kann.
Wollte sich aber doch direkt gegen Hep A impfen lassen (berufliche Indikation). "Wenn das nochmal passiert, weiss ich ja was es ist und die Krankheit muss ich auch nicht haben"
WackenDoc
07.11.2019, 16:23
Du hast also einen Vertrag in dem 3 Monate stehen und die behaupten ohne Nennung der Rechtsgrundlage, dass es 12 sind?
Natürlich gibt das System eine Auszahlung her. Sollen die halt den Hintern hoch bekommen und nachschauen wie das geht. Das bekommt sogar unsere Verwaltung problemlos hin, obwohl Überstunden grundsätzlich frei genommen werden sollen und die Auszahlung eine Rarität ist.
Warum das so gut funktioniert: Weil es genug gibt, die es mit sich machen lassen.
Wenn die nicht ausgezahlt werden können- daheim bleiben bis die abgebummelt sind?
][truba][
07.11.2019, 18:23
Ich möchte mal kurz einen bestimmten Mythos diskutieren.
Habe heute mal anmerken lassen, dass ich äußerst unzufrieden bin mit den Arbeitsbedingungen, Dienstbelastungen etc. pp.
Dann hieß es natürlich schade und so bla bla "Das ist in Berlin eben überall so und an kleinen Abteilungen, wo es nicht so ist, lernst du nix"
Dieses Märchen hab ich auch schon in der Chirurgie gehört. Dann frag ich mich wie wahr ist das nun eigentlich? Ist es schlechter in ner großen Abteilung viel/breit zu sehen aber mit dem Facharzt nicht mal Standardeingriffe sicher durchführen zu können oder in einer kleinen Abteilung vielleicht selten was außergewöhnliches gesehen zu haben aber dafür öfter mal unter Anleitung was machen zu können?
Hat denn mal ein chirurgisch tätiger Kollege in ner kleinen Abteilung gelernt und ist in eine große gewechselt oder anders herum und kann was über die Niveauunterschiede berichten? Mir ist klar, dass es eine erhebliche Breite in der Qualität von diversen kleinen und großen Abteilungen gibt aber vielleicht hat trotzdem jemand ein wenig Erfahrung bezüglich dieser Aussage.
juke5489
07.11.2019, 18:55
das hat nix mit der größe der klinik zu tun, sondern nur mit dem stellenwert den die klinikleitung der aus- und weiterbildung des personals beimisst. ich arbeite an einer für meinen fachbereich sehr großen klinik und operiere sehr viel, weil wir einen durchstrukturierten ausbildungscurriculum haben. genauso kenne ich Kollegen an kleinen kliniken wo nominell ein besseres aa zu oa verhältnis herrscht, die assistenten aber nur die drecksarbeit machen, während die großen im op verschwinden.
wie so oft lassen sich auch hier keine verallgemeinernden aussagen machen. aber was ist als chirurg schon der facharzt wert, wenn man kaum etwas wenn überhaupt selbstständig operieren kann? chefs unter denen soetwas die regel ist würde ich nicht als chef haben wollen.
Ich muss ja hier *hust hust* nochmal erwähnen, dass mein CA der einzige Chirurg in Deutschland ist, der das MB-Siegel für gute Ausbildung bekommen hat und das völlig zu Recht. Er lässt keine Gelegenheit zum Teaching aus, die Oberärzte sind ebenfalls sehr ausbildungsaffin, die Assis bekommen problemlos ihre Kataloge voll, auch wegen der echt hohen OP-Zahlen und der CA achtet auch auf solche Dinge, dass nicht zu viele Assis mit dem gleichen Ausbildungsstand da sind, damit man nicht zu sehr um die Eingriffe konkurriert... hab ja hier auch schon mal erwähnt, dass ich in meinem alten Haus in 5ü Jahren 13 Gallen gemacht hab und hier in nicht mal einem Jahr mittlerweile 30 - beides sind Maximalversorger.
Edit: Erste Woche Gefäßchirurgie:3 Zehenamputationen, eine Oberschenkelamputation, ein AV-Shunt (mein erster). Morgen hätte ich eine Profundaplastik machen dürfen. Das macht echt (wieder) Spaß. :-)
WackenDoc
07.11.2019, 21:09
Ich kenn jetzt die aktuelle russische Verschwörungstheorie ("wissenschaftlich nachgewiesen")- kann es aber nicht annährend wiedergeben. Wenigstens war nach dem Exkurs ein normales Gepräch möglich.
Und ich kenn jetzt alle möglichen Erklärungen zu Hörminderung durch Ceruminalpfropf und wie er entsteht. Es war überhaupt kein sinnvolles Gespräch möglich. Soweit bekannt hat irgendwann der Konsum von THC im Jugendalter eine Psychose getriggert.
ehem-user-31-01-2020-1555
07.11.2019, 21:51
Mich würde echt mal interessieren wie die Arbeitsmoral von AA in Kliniken ist, wo es kaum teaching gibt und man seinen Lohn/FZA betrogen wird. Da würde ich null Motaviation haben da weiterzuarbeiten, es sei denn es gibt keine Alternative, weil man z.B. örtlich gebunden ist. Es gibt ja durchaus Kliniken wo gute Ausbildung und richtiger Umgang mit Überstunden stattfindet.
Kackbratze
07.11.2019, 22:43
Wir haben uns *rotzindieecke* nicht um irgendwelche MB-Siegel beworben und halten unsere Assistenten, indem wir auch konsequent ausbilden, teaching betreiben und Weiterbildung anbieten.
Es ist anstrengend manchmal, zeitaufwändig, aber am Ende hat man ein langfristig funktionierendes Team. Auch ohne irgendwelche Plaketten an der Wand. Einfach durch die Realität bedingt.
Letztendlich merken wir, wie dankbar insbesondere Assistenten sind, die vorher unter anderen Bedingungen arbeiten "durften" (so wie von dir gerade beschrieben @Fr. Pelz) und wir haben auch Rückkehrer, die nach ihrem Weggang plötzlich wieder vor der Tür standen.
Das wir unseren Oberarzt-Pool entsprechend auch mit Leuten aus der eigenen Klinik füllen können und es auch tun, motiviert zusätzlich.
Probleme haben externe Bewerber aus kleineren Kliniken, die unser Spektrum nicht kennen oder nicht erfüllen können und dann bei OA-Bewerbungen abblitzen, bzw. nicht verstehen, dass es sinnvoll sein könnte, erstmal als FA das Spektrum zu erweitern.
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