Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Mann ey, heute hätte ich echt kotzen können. Eigentlich bin ich ja gerade in die Klinik für Gefäßchirurgie rotiert - musste aber heute zum dritten Mal in der ZNA "aushelfen", die eigentlich von der Klinik für Allgemeinchirurgie besetzt wird - die aber gerade ein Planungsdefizitit hat, um es mal nett auszudrücken. Im Grunde lag es daran, dass die Privatassistentin sich um hochprivate Privatpopos kümmern musste und nicht in der Chefsprechstunde war - deswegen musste der eigentlich ZNA-Verantwortliche in der Sprechstunde sitzen und ich in die ZNA. Witzigerweise hatte ich das abgelehnt, aber man hat einfach das Telefon auf mich umgeleitet, sodass ich dann einfach die Anrufe der ZNA-Schwestern bekommen habe - und weder die noch die Patienten können ja was dafür. Na vielen Dank auch.
Mein gefäßchirurgischer Mit-Assi war nach Dienst, sodass ich erstmal den gefäßchirurgischen Stationskrempel abgearbeitet habe und dann in die ZNA ging. Da fand ich dann eher zufällig eine Patientin, die schon 4h wartete, also noch aus dem Nachdienst "übriggeblieben" war - die aber mir natürlich niemand übergeben hatte... So ging das dann weiter, frische Patienten kamen auch en masse.... Habe dann den planungszuständigen OA vollgemeckert, dass das so nicht gehe- ihm war das gar nicht bewusst gewesen, aber als er es dann gemerkt hat, war er auch nicht besonders hilfreich. Ich solle mir halt den Sprechstunden-Assi zur Hilfe holen, wenn der mit seiner Sprechstunde fertig sei... Dann gabs aber einen gefäßchirurgischen Notfall, ich musste auf Station und einen Patienten auf die IMC verlegen - und wer ist dort der Zuständige? Haha: der eigentlich-ZNA-jetzt-Sprechstunden-Assi. Der half mir dann ein nicht-vorhandenes Bett zu organisieren, in der Zeit stapelten sich wieder in der ZNA die Patienten, die wir ja gerade beide nicht sehen konnten.
Tja und dann war da noch der Termin mit der Übersetzerin einer Patientin für eine Aufklärung, das Telefonat mit dem Gericht für eine Fixierungsbewilligung.... und was habt ihr heute so gemacht?
WackenDoc
27.11.2019, 20:13
"und was habt ihr heute so gemacht?"
Willst du nicht wissen, sonst muss ich ein psychiatrisches Konsil für dich anfordern.
sweety92
27.11.2019, 20:16
@Ft.Pelz hört sich ja sehr entspannt an.. 😐
Hoffe, dass es sich bald bessert, finde es auch nicht schön, wenn man immerwieder aus seiner Rotation gerissen wird. Habe auch den Eindruck, dass oft die gleichen Personen hinhalten müssen.
Kann einer von euch was genaueres zur elektronischen Zeiterfassung sagen und wie das ab 2020 sein soll? Wir haben das eben nur online, man muss sich quasi selber die Zeiten ändern. Das führt leider dazu, dass es inoffziell so gehandhabt wird, dass nichts eingetragen werden kann/darf.. das fängt alleine schon morgens an: jeden morgen wäre ich ca. 5-10 min früher da und Abends ebenso (umziehen).. da wir keine Stempel haben, wird das nicht eingetragen bzw belächelt, wenn man es anspricht. Wenn man das ausrechbet sind das bei 5 Tagen in der Woche mit 10 min morgens und abends 100 Minuten pro Woche.. finde das echt doof
Habt ihr eine Quelle? Habe nichts genaueres dazu gefunden
vanilleeis
27.11.2019, 20:21
Wir haben ein ähnliches System, in dem die zusätzliche Zeit vom OA freigegeben werden muss. Laut MB genügt das nicht den Anforderungen, laut GF wohl. Wird wohl vor dem Arbeitsgericht geklärt werden müssen
][truba][
27.11.2019, 20:41
Wir haben das gleiche System.
Eintragen und der Oberarzt muss es bewilligen. Ist es "zu viel" wird man doch mal darüber informiert, dass das vielleicht ein wenig zu viele Überstunden sind...
Was ich heute gemacht habe? Ich hab meine kompletten Vormittag zwei Patienten mit eindeutig supranasalem Problemen zu opfern von denen mir einer lang und breit erklärt hat, dass die Klinik eine Folterkammer ist, in der das Essen scheiße schmeckt und die Schwestern einem nichtmal den Rücken einreiben und der andere leider gar nicht mit mir spricht weil ich leider zwei X-Chromosomen habe (wobei das nur die Spitze des Eisbergs ist...). Dabei habe ich immerhin feststellen können, dass im Amtsgericht einfach kein Mensch an sein Telefon geht, nichtmal die Pforte. Ansonsten wäre da noch ein Entlassbrief von einer Patientin, die schon stationär war als ich noch nicht in der Abteilung gearbeitet habe und am Nachmittag hatte ich dann noch ein nur mäßig angenehmes Telefonat (inhaltlich, die Person am andere Ende war nett) wegen einer "Personalproblematik" auf Station.
Zum Glück hat meine Kollegin in der Zwischenzeit die restliche Station am laufen gehalten. Aber ich kann wirklich nicht behaupten, dass ich heute irgendwas gemacht hätte für das man ein Medizinstudium braucht...
Kackbratze
27.11.2019, 21:45
dass ich heute irgendwas gemacht hätte für das man ein Medizinstudium braucht...
Je höher Du kommst, desto mehr steigt die Quote dieser Tätigkeiten.
Pampelmuse
27.11.2019, 21:53
...der andere leider gar nicht mit mir spricht weil ich leider zwei X-Chromosomen habe (wobei das nur die Spitze des Eisbergs ist...)...
Ist doch super. So ist die Visite schnell beendet.
Ist doch super. So ist die Visite schnell beendet.
Im Großen und Ganze stört mich der Patient auch nicht, ich kann eh nichts ausrichten und verweise immer an die männlichen Kollegen. Heute hat mich leider ein Haufen Zeug beschäftigt, für den ich nicht mit dem Patienten kommunizieren musste.
@Ft.Pelz hört sich ja sehr entspannt an..
Hoffe, dass es sich bald bessert, finde es auch nicht schön, wenn man immerwieder aus seiner Rotation gerissen wird. Habe auch den Eindruck, dass oft die gleichen Personen hinhalten müssen.
Kann einer von euch was genaueres zur elektronischen Zeiterfassung sagen und wie das ab 2020 sein soll? Wir haben das eben nur online, man muss sich quasi selber die Zeiten ändern. Das führt leider dazu, dass es inoffziell so gehandhabt wird, dass nichts eingetragen werden kann/darf.. das fängt alleine schon morgens an: jeden morgen wäre ich ca. 5-10 min früher da und Abends ebenso (umziehen).. da wir keine Stempel haben, wird das nicht eingetragen bzw belächelt, wenn man es anspricht. Wenn man das ausrechbet sind das bei 5 Tagen in der Woche mit 10 min morgens und abends 100 Minuten pro Woche.. finde das echt doof
Habt ihr eine Quelle? Habe nichts genaueres dazu gefunden
Früher zu kommen, ist dabei allerdings Dein persönliches Pech, das muss der AG auch bei Stempeln ohne offizielle Anordnung im Voraus nicht registrieren.
Ist die Frage, ob früher kommen nötig ist. Bei meiner alten Stelle hat die Arbeitszeit früher 5 Minuten vor Visite angefangen. Wie soll das gehen? Umziehen, Zettel drucken, Übergabe vom Dienstarzt. Wurde 15 Minuten nach vorne verlegt, gabe dann häufiger hinten raus Überstunden.
Bei uns im Haus ist offizieller Dienstbeginn 8:15 und kurvenvisite mit dem oa um 8:30, das geht überhaupt nicht ohne mindestens schon um 8 da zu sein.
][truba][
28.11.2019, 18:43
Arbeitszeit bei mir offiziell um 7. Visite geht mein Facharzt um 6:45 los. Der möchte dann aber schon auch einen informierten assi sehen ...
Philip_MHH
28.11.2019, 19:47
Euch ist auch echt nicht zu helfen. Selbst schuld. Und da beschweren sich Leute über den Marburger Bund ? Ihr torpediert dich mit so einem Verhalten jedwede Form von Tarifabschlüssen und versuchen die Arbeitszeiten zu verbessern. Da hab ich echt 0,000 Verständnis
Da kann ich mich ja absolut nicht beschweren... Dienstbeginn 8 Uhr und frühestens um 8:45 h interessiert sich jemand für meine Anwesenheit. Ich bin meistens um punkt 8 Uhr da +/- 5 Minuten und ziehe mich auch dann erst um.
Relaxometrie
28.11.2019, 19:59
[truba][;2119283']Arbeitszeit bei mir offiziell um 7. Visite geht mein Facharzt um 6:45 los. Der möchte dann aber schon auch einen informierten assi sehen ...
Du gehst 15 Minuten vor Dienstbeginn mit dem Facharzt auf Visite? Wenn Du zu dem Zeitpunkt über die Station informiert sein möchtest und auch schon umgezogen bist, fängst Du ja mindestens um 06:20h an?
][truba][
28.11.2019, 21:39
Welcome to my life.
Deshalb such ich ja auch ne neue Stelle. Und das ist nicht mal das schlechteste an der Bude (30 Patienten schafft man auch einfach nicht in 45 Minuten bis zu Besprechung, 60 braucht es schon für ne gute Visite....)
[truba][;2119328']Welcome to my life.
Deshalb such ich ja auch ne neue Stelle. Und das ist nicht mal das schlechteste an der Bude (30 Patienten schafft man auch einfach nicht in 45 Minuten bis zu Besprechung, 60 braucht es schon für ne gute Visite....)
Ich weiß ja nicht wie ihr immer alle Visite macht, für 30 Patienten brauch ich eher so Richtung 2 Stunden, manchmal mehr. Irgendwie gibt es bei Gefäßpatienten immer so viel zu tun. Mal schnell nebenbei mit dem mobilen Sono schauen ob sich da nicht doch ein Hämatom gebildet hat, die Aufklärung für die nächste Wundrevision gleich mal mit unterschreiben lassen, Verbandswechsel die teils in Art Operationen am Bett übergehen (kleine Wundrevisionen am Fuß) etc. läuft halt dann alles gleich mit. Der Plan ist halt die Patienten nicht zwanzig Mal am Tag zu sehen.
][truba][
29.11.2019, 04:47
Ich verstehe es ja auch nicht und hätte lieber mal mehr Zeit um den Patienten alles besser zu erklären. Dann würden sie aucz am Wochenende nicht immer alle so viel fragen aber da bin ich hier eben allein mit.
Eine Stunde für 30 Patienten mit Zimmer wechseln, schreiben etc pp sind ja für jeden Patienten nur .. 60-70 Sekunden? Ätzend ubd anstrengend
Ich finde das kommt drauf an. Aktuell Ortho Wirbelsäule könnte ich damit hinkommen für Visite. Da ist aber das Aufnahmegespräch bzw Aufklärung nicht inkl. und das ist recht zeitaufwendig. Kurven sind so gestaltet dass man alles relevante gut im Überblick hat. Dafür sind dann die Visiten kürzer. Und Verbände dürften deutlich weniger und im Vergleich sehr unkompliziert sein.
In der Uch habe ich eher länger gebraucht, da war der Patientendurchsatz aber gefühlt höher, es war weniger standardisiert und dann doch mal bisschen aufwendigere Verbände. Da habe ich vor Visite auch bisl Zeit gebraucht zum Visite vorzubereiten damit ich das wesentliche auf meiner Liste hatte da zwar viel elektronisch lief die Kurven aber noch Papier waren. Aufklärungen habe ich da aber auch außerhalb der Visite gemacht. Pflege war bei Visite dabei, das hätte denen deutlich mehr Zeit gekostet ohne zusätzlichen Benefit für mich.
Am Wochenende halte ich Visite knapp. Da sollte alles schon soweit möglich vorbereitet sein. Und irgendwelche Angehörigengespräche habe ich da auch nicht angefangen, das ist dann was für den Stationsarzt werktags tagsüber. Außer es gab wirklich was akutes. Dazu kommuniziert dass es Auskunft für Angehörige für einen bzw eine Gruppe gleichzeitig gibt und nicht täglich für 3 Kinder zu unterschiedlichen Zeiten. Und wenn ein Patient mal gar kein Ende findet und sich nur im Kreis dreht wurde man in der Regel von der Pflege unter einem Vorwand "rausgerettet".
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