Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
MissGarfield83
11.02.2020, 17:41
Ein ganzes Haus voller Dinos!!! Du lieber Himmel, war ich froh, als mein altes Haus diese vorsintflutliche Methode verlassen hat. Zuviel unnötiger Nervenkitzel! Selbst parabulbär hab ich am Ende meiner Weiterbildung kaum noch gesehen. Entweder es ging in Tropf oder es gab ITN.
Wenn man sich das so anhört muss das ambulant ( retrobulbär / peribulbär ) durchaus lukrativ sein im Vergleich zu einer Vollnarkose. Ich würde es gerne lernen. Ist das so out?
WackenDoc
11.02.2020, 17:43
Komm zu uns in die Arbeitsmedizin!
Heute ne G37-Patientin glücklich gemacht. Nie fehlsichtig, kam erst jetzt mit Anfang 50. Bildschirmbrille passt optimal. Gleitsichtbrille von Anfang an mit Problemen. Mit der aktuellen Gleitsicht Fernvisus 0,8 und 0,63. Nahvisus passt auch nicht (ok, das haben wir ja öfter). Kurioserweise ist sie aber nicht weitsichtig (DAS Thema hatten wir ja schonmal hier). Aber ohne Brille würde sie in der Ferne ganz gut guggen können.
Hmmm machen wir mal nen Fernvisus OHNE Brille(mir erzählt ja eh jeder dass er in der Ferne gut sieht, objektivieren schadet ja nix). Siehe da- 1,0 binokular, 1,0 ein Auge 0,4 das andere. ABER: Das Auge hatte vor ein paar Jahren mal ne Entzündung oder so. Seit dem wäre das auch nicht wirklich gut. Ahhhhhh. Ab zum Augenarzt, mal schauen was da los ist. Vielleicht versuchen ob man was mit einer reinen Fernbrille verbessern kann z.B. fürs Autofahren. Für den normalen Alltag eine ganz normale Lesebrille und ansonsten die Bildschirmbrille.
Feuerblick
11.02.2020, 18:15
Wenn man sich das so anhört muss das ambulant ( retrobulbär / peribulbär ) durchaus lukrativ sein im Vergleich zu einer Vollnarkose. Ich würde es gerne lernen. Ist das so out?Es ist halt nicht gerade ungefährlich, kann üble, ambulant schwer zu beherrschende Notfälle verursachen und Tropf funktioniert fast immer problemlos...
Komm zu uns in die Arbeitsmedizin!.
Arbeitsmedizin und Allgemeinmeidzin stehen tatsächlich als Alternative ganz weit oben.
Die Allgemeinmedizin würde ich vermutlich aber nicht machen mit dem Gedanken in eine Hausarztpraxis zu gehen... Man hat ja relativ viele Möglichkeiten mit dem FA. Weiß mittlerweile eben auch leider nicht mehr ob ich in der direkten Patienten Versorgung bleiben will, vermutlich eher nicht.. Die Ansprüche der Angehörigen und auch der Patienten und dass alles für selbstverständlich genommen wird, ist mir einfach zu viel geworden in der letzten Zeit..
WackenDoc, wie bist du in die Arbeitsmedizin gekommen?
Grundsätzlich eine wichtige Erwägung gemäß S1-Leitlinie: "Werden zusätzlich zu einer niedrigdosierten Aspirin-Therapie weitere antithrombotische Medikamente, z.B. Heparin, Hirudine, NOAK, verabreicht, so sollten diese 4-5 HWZ vor Punktion/Kathetermanipulation pausiert werden."
Man müsste also wissen, wie lange die Gabe von Heparin zum Zeitpunkt der Entscheidung zurücklag, bei 10h Abstand (2h HWZ) besteht keine Kontraindikation hinsichtlich der Kombination mehr. Sollte sonst nichts gegen eine SPA sprechen, hätte man die Zeit bis dahin auch einfach abwarten können. Das sind die Fakten, die unabhängig von individuellen Präferenzen bei der Narkoseführung, zu bewerten sind.
Eine inhalative Anästhesie bei nicht vorhandener Narkosegasableitung ist schlicht und ergreifend UNZULÄSSIG. Ohne freigegebene Propofolreserve und freiem Saal mit funktionstüchtiger Absaugung wäre der Eigenschutz aller beteiligter Personen, die im Saal sind, DAS Kriterium gewesen, um diese OP zu verschieben.
Sehr schade, aber leider führen genau solche Konstellationen mit massivem Rumgemotze und Druck machen zwischen den Disziplinen dazu, dass die fachlichen Argumente keine ausreichende Nennung und Berücksichtigung finden und sich niemand mehr traut "Stop" zu sagen.
Wenn man das Gefühl hat, dass ein FA einer anderen Disziplin eine fachlich falsche Entscheidung trifft, die unerwünschte Auswirkungen auf die eigenen therapeutischen Maßnahmen hat, ist das sehr ärgerlich. Meine Erfahrung ist jedoch die, dass immer sehr schnell gesagt wird "XY hat keine Ahnung!", anstatt sich einfach mal interessiert erläutern zu lassen, wie diese Entscheidung getroffen wurde. Um ehrlich Argumente zu bekommen und interdisziplinär konstruktiv diskutieren zu können, muss aber das Arbeitsklima und die Haltung der Leitungsebene stimmen.
Hättest du auf die Durchführung der OP zu diesem Zeitpunkt bestanden, wenn ihr diese Faktenkonstellation rechtzeitig vorher in Ruhe zusammengetragen hättet? Narkosegas einatmen oder JETZT keine OP?
Ja die Erwägungen bzgl Zeitabstabd hatten wir auch und er war leider zu kurz. Und nein, wenn ich gewusst hätte, dass es kein Propofol gab, hätte ich mich dagegen ausgesprochen, aber ich hab eh nichts zu sagen.
Gestern habe ich immerhin endlich mein Zeugnis bekommen- aber dafür musste ich nach der ewigen Besprechung noch ewig warten und noch ewig mit dem Chef sprechen. Also so kam es mir vor, am Ende waren es 2h nach Feierabend - aber ich hatte dann solche Kopfschmerzen. Der macht das gar nicht extra, er gibt sich Mühe, gründlich alles auszuformulieren, natürlich auch mit Redundanz - und alles, wirklich alles, was dieser Mann sagt, ist Teaching. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Mühe er sich gibt und wie viel Kraft das kosten muss. Man kommt sich dann leider schnell dumm vor, obwohl er es gar nicht so meint.
Jedenfalls bin ich dann mit meinen Spannungskopfschmerzen und unsäglicher Übelkeit fast vom Rad gefallen und musste zuhause erstmal mit Paracetamol und Ibu ne Stunde schlafen. Sowas hatte ich auch noch nie.
Aber ich hab mein Zeugnis und kann mich endlich anmelden, juhu.
WackenDoc
11.02.2020, 19:13
Ich bin fast dazu gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Ich musste ja irgendwann meine Notarzttätigkeit aufgeben, wollte aber auch nicht in die Allgemeinmedizinpraxis. Hab mich dann bei einer Landespolizei mit eigenem arbeitsmed. Dienst beworben (hätte da eine Doppelfunktion gehabt). Geworden ist es dann das Nachbarbundesland, auch mit Arbeitsmedizin. So nach und nach hat mir das auch Spass gemacht. So ganz fremd war mir die Thematik auch aus der Bundeswehr nicht (das hat sich die letzten Jahre etwas gewandelt, aber die Truppenärzte haben ein paar artverwandte Aufgaben). Es gab dann aber u.a. Unstimmigkeiten wegen der Weiterbildung und noch ein paar Sachen. Hab dann gekündigt und mir einen neuen Job gesucht. Fündig geworden bin ich tatsächlich über die Liste der Weiterbildungsermächtigten der Ärztekammer. Beworben- Job bekommen und jetzt mach ich das schon seit fast 2 Jahren. Zwischendurch hab ich noch die Zusatzbezeichnung gemacht. Im Herbst ist dann die Zeit für den Facharzt rum.
Man muss aber schon etwas Glück mit der Weiterbildungsstelle haben.
WackenDoc
11.02.2020, 19:14
Super @Fr. Pelz.
Was meinst du denn mit Glück mit der Weiterbildungsstelle? Also du hast erst den Allgemeinmediziner gemacht? Und jetzt die Zustzweiterbildung Betriebsmedizin oder den Facharzt für Arbeitsmedizin?
Ich würde halt vor allem in so eine Richtung gehen wegen der Arbeitsbedingungen...finde es aber total schwierig mich für etwas zu entscheiden, wenn ich gar nicht weiß wie es ist dort zu arbeiten
Pampelmuse
12.02.2020, 18:41
Sorry, falls ich es überlesen habe, aber: ein Stellenwechsel im gleichen Fach und dann dort ggf. die % reduzieren, wenn der Nachwuchs kommt, wäre keine Option?
Pampelmuse
12.02.2020, 18:42
Puh, ich denke, ich werde morgen den Muskelkater des Todes haben... Habe heute die schlimmste TAPP ever assistiert, und meine OÄ und ich waren hinterher nur noch fertig. :-blush
Sorry, falls ich es überlesen habe, aber: ein Stellenwechsel im gleichen Fach und dann dort ggf. die % reduzieren, wenn der Nachwuchs kommt, wäre keine Option?
In den letzten Wochen weiß ich kaum noch was ich will.. Ich habe viele sehr undankbare Patienten kennengelernt und musste mich von Oberärzte für Fragen anpampen lassen.. Dann mussten in der letzten Zeit oft Dienste nachbesetzt werden und ich konnte kaum noch planen. Da ist mir immer mehr aufgefallen, dass ich mir eigentlich auf Dauer eine bessere Planbarkeit wünsche und mehr Selbstbestimmung. Ob man das so in der Inneren oder in der Allgemeinmedizin findet...
WackenDoc
12.02.2020, 19:15
Ich schick dir mal ne PN.
Puh, ich denke, ich werde morgen den Muskelkater des Todes haben... Habe heute die schlimmste TAPP ever assistiert, und meine OÄ und ich waren hinterher nur noch fertig. :-blush
Lass mich raten, es war erst eine TEP geplant, ihr seid aus Versehen im Bauch gelandet und dann fing der Horror an.... :-))
Die adipösen Diabetiker verfolgen mich weiterhin, man versucht sie zu verlegen, zu entlassen, sie kommen immer wieder. Und sie sind so KRANK. :-oopss
Immerhin mache ich gerade meine Einweisung Teleradiologie und habe heute im CT hospitiert. Das war gar nicht mal so unspannend und mir wurde viel sehr nett erklärt.
*milkakuh*
12.02.2020, 19:51
Ich mach es mir hier auch mal gemütlich und unterstütze die Fraktion der Viszeralchirurgen :-party
][truba][
12.02.2020, 19:57
Was ist mit der Urostelle? (Wobei ich finde, jeder Urologie sollte mal Chirurgie gemacht haben)
*milkakuh*
12.02.2020, 20:17
In der Urologie war keine Stelle frei und deshalb bin ich erstmal in der VCH. Ein Jahr wird ja auch angerechnet. :-) Merke aber jetzt schon, dass ich in der VCH längst nicht so fit bin wie in der Urologie. Vorallem in der Ambulanz. Aber wird hoffentlich.
Pampelmuse
12.02.2020, 20:41
Ich mach es mir hier auch mal gemütlich und unterstütze die Fraktion der Viszeralchirurgen :-party
:jump::-party:-love*gefaelltmir*:rock: HERZLICH WILLKOMMEN!!!
Ich hab gestern meinen Feierabend mal im Krankenhaus verbracht, meine Oma war gestürzt. Und sie haben sich so nett und freundlich um sie gekümmert, dass ich mich bisschen schlecht gefühlt habe. (Nicht mein Haus, also nicht mal Kollegen Bonus)...Ich bin nachts manchmal so griesgrämig, gestresst und durchaus etwas unfreundlich, weil halt so viel Scheiß auch kommt. Und die sind durchweg völlig nett und gut gelaunt zu uns gewesen, obwohl ein anderer Patient richtig randaliert und die beschimpft und bedroht hat...
Das müsste ich mal noch üben.
Absolute Arrhythmie
14.02.2020, 18:13
Ich hab die ersten sechs Wochen überstanden :-)
Bin auch immer noch zufrieden mit meiner Wahl (sowohl des Fachs, als auch des Hauses).
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