Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Cadherine
20.03.2020, 22:31
Meine Highlights nachts um 3 " ich wollte mal nachfragen was mit Patient xy ist der ist ja schon seit 12 Stunden verschwunden"
oder um 5 Uhr morgens" darf ich eine Schlaftablette geben, der Patiient wird aber um 8 Uhr entlassen"
Rhiannon
20.03.2020, 23:41
Hier gibts eine Schwester, die nachts anruft, wenn bei jemandem kein Movicol im Bedarf angeordnet ist. Dann muss der Frühdienst sich nicht drum kümmern, dass das angeordnet wird.....
Anne1970
21.03.2020, 04:53
Die ersten zwei Anrufe hab ich auch noch im Halbschlaf weggenuschelt. Nach 5 weiteren Anrufen im 10-Minuten-Takt war ich dann aber auch wach und hatte die Schnauze voll. Aber besagte Pflegekraft ist auch für ihre nächtlichen „Updates“ und der damit verbundenen Überdramatisierung des Patientenzustandes bei unbeliebsamen (ergo pflegeaufwändigen) Patienten berüchtigt, bisher hatte mich das Schicksal noch verschont.
Wär mir sicher auch weniger auf den Zeiger gegangen wenn ich nicht wirklich die absolut ruhigste Nacht aller Zeiten gehabt hätte.
Bin vorm Zurückziehen immer auf jeder der mich betreffenden Stationen gewesen und hab jede Sr gefragt, ob’s was gibt und zugehört; auf Wache E-Lyte geprüft, Bilanzen ausrechnen lassen, ggf. noch Bedarfsmedikation angeordnet, bei kritischen Pat notfällig Diagnostik/Labor ergänzt oder angeordnet. So konnte ich danach guten Gewissens schlafen.
Ich hab solche speziellen PKs bei sinnlosen Anrufen immer besonders beschäftigt: jetzt sofort ne neue BGA, wenn der Pat jetzt so verschlechtert ist, wie die sagt:Rö -Th/cCT- Kontrolle jetzt, für 3 Stunden bitte Vitalwerte alle 15 min dokumentieren. Fieber messen, Inhalieren (mit Kochsalz) lassen, für morgen früh oder gleich Labor richten ( TNH,t3,t4, Vit D, B12, Folsr, HbA1c, oder nur BB, Elektrolyte, etwas, was indiziert war); auch gut: DK legen und Urinstatus jetzt( übrigens oft tatsächlich ne gute Maßnahme, wenn alte Pat unruhig sind) , ... wurde ziemlich bald nur noch sinnvoll angerufen, weil klar war, dass von mir in jedem Fall mehr Arbeit generiert wurde.
Manchmal hat auch gereicht zu fragen: „und was ist jetzt der Notfall?“ :grins:
Bin vorm Zurückziehen immer auf jeder der mich betreffenden Stationen gewesen und hab jede Sr gefragt, ob’s was gibt und zugehört; auf Wache E-Lyte geprüft, Bilanzen ausrechnen lassen, ggf. noch Bedarfsmedikation angeordnet, bei kritischen Pat notfällig Diagnostik/Labor ergänzt oder angeordnet. So konnte ich danach guten Gewissens schlafen.
Ich hab solche speziellen PKs bei sinnlosen Anrufen immer besonders beschäftigt: jetzt sofort ne neue BGA, wenn der Pat jetzt so verschlechtert ist, wie die sagt:Rö -Th/cCT- Kontrolle jetzt, für 3 Stunden bitte Vitalwerte alle 15 min dokumentieren. Fieber messen, Inhalieren (mit Kochsalz) lassen, für morgen früh oder gleich Labor richten ( TNH,t3,t4, Vit D, B12, Folsr, HbA1c, oder nur BB, Elektrolyte, etwas, was indiziert war); auch gut: DK legen und Urinstatus jetzt( übrigens oft tatsächlich ne gute Maßnahme, wenn alte Pat unruhig sind) , ... wurde ziemlich bald nur noch sinnvoll angerufen, weil klar war, dass von mir in jedem Fall mehr Arbeit generiert wurde.
Manchmal hat auch gereicht zu fragen: „und was ist jetzt der Notfall?“ :grins:
Das ist auch eine gute Strategie.
FirebirdUSA
21.03.2020, 07:08
Nachts um 3 ärztlicher Kollege: "ich brauch jetzt CCT, Herr X ist schwer erweckbar und spricht undeutlich ".. oder auch beliebt, selbe Uhrzeit "Patient Y hat Pupillenasymetrie, ist bisher nicht dokumentiert"... Patient ist erweckbar, ohne fojales Defizit,.. und wenn man gefragt hätte wäre auch die Augen OP genannt worden.
Ich frag mich immer wer freiwillig um diese Zeit die Patienten weckt.
papiertiger
21.03.2020, 08:51
nachts, halb 4 "komm mal bitte schnell in die 6, ich glaub der herr xy hat einen Schlaganfall" - fluchend aus dem Bett geschält, hingewackelt, "ja, der spricht auf einmal so verwaschen." Pat: "isch hab meine sääähne nisch drin." umgedreht: "Euer Ernst jetzt??" - mein Highlight :-oopss
Nachts um 3 ärztlicher Kollege: "ich brauch jetzt CCT, Herr X ist schwer erweckbar und spricht undeutlich ".. oder auch beliebt, selbe Uhrzeit "Patient Y hat Pupillenasymetrie, ist bisher nicht dokumentiert"... Patient ist erweckbar, ohne fojales Defizit
Heute Nacht 3 Stück davon gehabt. Und weil sie die Neurologen angerufen haben wurde direkt auf dem vollen Programm (CCT/CTA/CTP) bestanden.
Die Sepsis ist zwar auch eine mögliche Erklärung, aber ...
Nachts um 3 ärztlicher Kollege: "ich brauch jetzt CCT, Herr X ist schwer erweckbar und spricht undeutlich "
Dann bräuchte ich regelhaft nachts um 3 auch ein CCT :-D
nachts, halb 4 "komm mal bitte schnell in die 6, ich glaub der herr xy hat einen Schlaganfall" - fluchend aus dem Bett geschält, hingewackelt, "ja, der spricht auf einmal so verwaschen." Pat: "isch hab meine sääähne nisch drin." umgedreht: "Euer Ernst jetzt??" - mein Highlight :-oopss
:-)) :-))
altalena
21.03.2020, 21:09
Wo wir gerade dabei sind: halb 3 Uhr nachts Anruf von Station: ich nehme ab, höre nur Geraschel. Lege auf, rufe zurück: "Oh, da bin ich wohl auf die Taste gekommen!"
Achso, na dann :-keks
Pampelmuse
22.03.2020, 20:06
Ah, wie ätzend!
Meine Highlights nachts um 3 " ich wollte mal nachfragen was mit Patient xy ist der ist ja schon seit 12 Stunden verschwunden"
oder um 5 Uhr morgens" darf ich eine Schlaftablette geben, der Patiient wird aber um 8 Uhr entlassen"
kennen wir alle. Namen geben lassen, sich beschweren. Sachlich sagen "bitte nur elementar wichtige Anrufe während der Dienstzeit"
Sorry, will mich nur auskotzen. Bin gerade als "Bauer" geopfert worden. Ich arbeite seit genau einem Jahr in der neurochirurgischen Abteilung einer großen Klinik. Soweit so gut, gutes Verhältniss zu den Kollegen und den meisten Oberärzten. Nun ist es so, dass in unserer Abteilung seit 4 Monaten 7 Leute sukzessive nacheinader gekündigt haben. Die Ambulanz wird bei uns von Assistenten betreut und alles läuft nach einem Rotationssystem (6 Monate Station + OP / 6 Monate etwas anderes). Ich war bisher einmal auf Station und einmal auf ITS. Nun sollte ich wie viele andere auf die Station rotieren um auch ein Bisschen operieren zu lernen. Stattdessen bin ich als einziger (!) Assistent für die Station UND die Ambulanz gleichzeitig eingeteilt worden. Beim Nachhaken habe ich erfahren, dass ein frischer Facharzt sich einfach geweigert hat diesmal in die Ambulanz zu rotieren (ist sein gutes Recht), weswegen er auch für die Station und die Ambulanz gleichzeitig eingeteilt wurde. Lange Rede kurzer Sinn: ich teile meine OP-Rotation mit einem Facharzt, der nach eigenen Angaben nie die Ambulanz betreten wird. Alle anderen Assistenten machen deren Rotationen nach dem üblichen Plan. Ich bin eben der jungste Assi der Dienste schieben kann. Alle anderen sind entweder absolute Anfänger in der Probezeit oder alte Hasen. Ein anderer befreundeter Facharzt sagte mir privat, dass sie wissen dass ich "gut bin und werde keinen Skandal machen und werde alles akzeptieren". Er sagte mir auch dass die Situation für mich sehr gefährlich ist, weil nach dieser Rotation werde ich garantiert nicht auf die Station (bzw. in den Saal) rotieren. Also wenn man die letzte ITS-Rotation mitrechnet dann 1,5 Jahre ohne den OP-Saal überhaupt (!) zu betreten. Was soll ich machen? Bin ehrlich gesagt am Boden. Immer nur Lob und dann sowas...
Im Zweifelsfall kündigen und neue Stelle suchen. Du hast Erfahrung und kommst auch schnell an einer anderen Klinik unter, gerade wenn du Intensiverfahrung hast.
Sorry, will mich nur auskotzen. Bin gerade als "Bauer" geopfert worden. Ich arbeite seit genau einem Jahr in der neurochirurgischen Abteilung einer großen Klinik. Soweit so gut, gutes Verhältniss zu den Kollegen und den meisten Oberärzten. Nun ist es so, dass in unserer Abteilung seit 4 Monaten 7 Leute sukzessive nacheinader gekündigt haben. Die Ambulanz wird bei uns von Assistenten betreut und alles läuft nach einem Rotationssystem (6 Monate Station + OP / 6 Monate etwas anderes). Ich war bisher einmal auf Station und einmal auf ITS. Nun sollte ich wie viele andere auf die Station rotieren um auch ein Bisschen operieren zu lernen. Stattdessen bin ich als einziger (!) Assistent für die Station UND die Ambulanz gleichzeitig eingeteilt worden. Beim Nachhaken habe ich erfahren, dass ein frischer Facharzt sich einfach geweigert hat diesmal in die Ambulanz zu rotieren (ist sein gutes Recht), weswegen er auch für die Station und die Ambulanz gleichzeitig eingeteilt wurde. Lange Rede kurzer Sinn: ich teile meine OP-Rotation mit einem Facharzt, der nach eigenen Angaben nie die Ambulanz betreten wird. Alle anderen Assistenten machen deren Rotationen nach dem üblichen Plan. Ich bin eben der jungste Assi der Dienste schieben kann. Alle anderen sind entweder absolute Anfänger in der Probezeit oder alte Hasen. Ein anderer befreundeter Facharzt sagte mir privat, dass sie wissen dass ich "gut bin und werde keinen Skandal machen und werde alles akzeptieren". Er sagte mir auch dass die Situation für mich sehr gefährlich ist, weil nach dieser Rotation werde ich garantiert nicht auf die Station (bzw. in den Saal) rotieren. Also wenn man die letzte ITS-Rotation mitrechnet dann 1,5 Jahre ohne den OP-Saal überhaupt (!) zu betreten. Was soll ich machen? Bin ehrlich gesagt am Boden. Immer nur Lob und dann sowas...
Vielleicht ist das ja das Problem?
Matzexc1
25.03.2020, 08:23
Fornox in deinem Fall würde ich mit den Füßen abstimmen.
Pampelmuse
25.03.2020, 19:38
Wer macht den die Dienstpläne bei Euch? Vielleicht nochmals (falls überhaupt schon geschehen) mit der betreffenden Person reden? 1,5 Jahre weg aus dem OP ist echt sch...
Der zuständige OA hat das gemacht weil der betroffene Facharzt sonst mit der Kündigung gedroht hat. Die kennen sich seit Jahren privat. Ich mache meine Diss und dann gehe ich. Es war aber eine gute Lektion für mich. Niemals werde ich "netten" Oberärzten bei Mitarbeitergesprächen vertrauen. Chirurgie ist an sich ein spannendes Fach aber ich muss auch einigermaßen meine Weiterbildung planen können. Wir sind 100% von der Gnade unserer Vorgesetzten abhängig.
Kackbratze
26.03.2020, 23:34
Wir sind 100% von der Gnade unserer Vorgesetzten abhängig.
Ist in anderen Fächern vollkommen anders. ;-)
Es ist klinikabhängig, nicht fachabhängig, wie die Weiterbildung und der Dienstplan organisiert sind.
1,5 Jahre ohne OP ist natürlich Mist, kannst du nicht mit dem Chef nochmal drüber reden, ggf auch schon anklingen lassen, dass in anderen Kliniken eine bessere Weiterbildung möglich ist? Also hier gab es schon vor Jahren Knatsch, weil man in der IMC-Rotation selten in den OP kommt, seitdem wird drauf geachtet, dass auch die Rotanden dort regelmäßig im OP eingeteilt werden.
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