Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
WackenDoc
13.06.2020, 12:00
Meine "Schäflein": Frage nach Vorerkrankungen: "Ja, ich hab da mal was an der Niere gehabt, so genau weiss ich das aber nicht, nein behandelt wird das auch nicht".
Krea von 3 und Harnsäure von fast 9. PAK im Urin ließen sich wegen zu geringer Menge nicht bestimmen. Und ja, der nette Herr arbeitet in Bereichen mit allen möglichen Schadstoffexpositionen.
In meinem Haus wird eine OA Stelle frei und der OA, der geht, hat mir nahe gelegt, ich möge mich doch drum bewerben :-oopss Ich hab noch einen Konkurrenten. Ein anderer FA, den sie erst kürzlich eingestellt haben, der auch schon Hintergrunddienste macht (ich habe bisher noch keine gemacht). Aber es heißt, dass der nix kann und Chef und leitende OÄ eigentlich nicht wolllen, dass er OA wird. Werde mal mit dem Chef sprechen, was er so denkt... ich hab echt Schiss davor, weil ich enfach so viel noch nicht kann. Fachlich habe ich es drauf, denke ich, aber operativ... andererseits bin ich jetzt seit Ewigkeiten Facharzt und lerne kaum noch was dazu. Ich denke, ohne den nächsten Schritt komme ich nicht weiter.
Colourful
20.06.2020, 16:44
Richtig Lava, und traue dich! Alle anderen kochen auch nur mit Wasser und gerade
Männer trauen sich öfter mal mehr zu, sollten wir auch auch! :-)
@Lava
Bewirb dich. Das wird, wenn du OA wirst ein weiterer Schritt in Richtung Vorwärtskommen. Ich bin in meinem Haus ja nur zur Weiterbildung gekommen. Seit letztem Jahr mache ich Hintergrunddienste. Der Wissenszuwachs seitdem ist enorm. Die anderen sind natürlich auch daran interessiert, dass ich alles lerne. Und du bekommst am Anfang ja auch guten Support, um da reinzuwachsen.
Nur zu! Nicht so schüchtern!
24-Stunden-Dienst sind echt nicht mein Ding, das dauert mir alles zu lang. Und meine Dienste sind jetzt nicht soooo stressig, das macht die ganze Sache noch zäher. Aber halt auch wieder nicht so entspannt, dass man mal in Ruhe was lesen könnte. Irgendwer will dann doch immer was. Immerhin hab ich heute nach 5,5 Stunde geschlafen. Aber ich krieg regelmäßig gegen 18 Uhr zuviel wenn mir klar wird, dass ich schon einen ganzen Arbeitstag hinter mir habe und trotzdem noch 2/3 meines Dienstes vor mir liegen.... Aber gestern war erstmal der letzte 24-h-Dienst dieses Jahr, ab nächsten Monat gehts zurück in den Schichtdienst. Und ich weiß, ich steh da ziemlich alleine mit meiner Meinung aber für mich ist das tatsächlich etwas Positives, ich werde dadurch definitiv mehr nutzbare Freizeit haben als ich es zurzeit habe. Habe aber halt auch das Glück, dass meinem mittlerweile 30-jährigen Körper immer noch egal ist wann er schläft und wann nicht und er mir jetzt die Schichtdienst schon seit gut 10 Jahren anstandslos verzeiht.
Immerhin war der Dienst gestern echt nett weil wirklich auf allen Abteilungen, mit denen ich zutun hatte, sehr nette Kollegen im Dienst waren und auf Station auch noch meine Lieblingspflegekräfte. Und selbst die Dinge, die sonst in jedem Dienst zuverlässig nerven, haben sich dieses Mal in Grenzen gehalten. So als Abschiedsgeschenk des Dienstkarmagottes ;-)
ehem-user-21-08-2020-1502
21.06.2020, 20:00
Gewöhnt man sich an 24 Stunden-Dienste? Ich war glaub ich noch nie im Leben 24 Stunden wach. Man wird ja auch nicht jünger. Findet ihr Schichtdienst oder 24 Std.-Dienst körperlich anstrengender?
Naj, wenn ein 24h Bereitschafts-(!)dienst auch regelkonform durchgeführt wird, musst du ja keine 24h wach sein, sondern hast während der BD-Zeit von 15,5h mindestens 51%Ruhe...so weit die Theorie... Ich hätte mir damals 24h-Dienste sehr gewünscht anstelle des bescheidenen Schichtdienstes. Dabei muss man natürlich bedenken, dass in meinem Fach zurecht die niedrigste BD-Stufe zumeist gilt. In der Klinik schlafen, nächsten Tag mitten in der Woche frei, herrlich.So hatten wir Nachtdienst, in denen wir nicht schlafen durften, stattdessen alle Briefe schreiben sowie alle Codierungen machen mussten und morgens bis halb acht zwanzig Patienten schon vorvisitiert haben mußten. Davon sieben am Stück, kein Ausgleichsfrei, keine Zuschläge. In der typischen Inneren hätte ich hingegen sicherlich keine 24h-Dienste durchgehalten. Also fach- und hausabhängig.
FirebirdUSA
21.06.2020, 21:30
Gewöhnt man sich an 24 Stunden-Dienste? Ich war glaub ich noch nie im Leben 24 Stunden wach. Man wird ja auch nicht jünger. Findet ihr Schichtdienst oder 24 Std.-Dienst körperlich anstrengender?
Ich hatte nur einen Dienst in dem ich 24h wach war
.... und der war die Hölle.
ehem-user-21-08-2020-1502
21.06.2020, 21:31
Dabei muss man natürlich bedenken, dass in meinem Fach zurecht die niedrigste BD-Stufe zumeist gilt. In der Klinik schlafen, nächsten Tag mitten in der Woche frei, herrlich.So hatten wir Nachtdienst, in denen wir nicht schlafen durften, stattdessen alle Briefe schreiben sowie alle Codierungen machen mussten und morgens bis halb acht zwanzig Patienten schon vorvisitiert haben mußten. Davon sieben am Stück, kein Ausgleichsfrei, keine Zuschläge
Der erste Fall hört sich gut an, der zweite nicht so. Um halb 8 morgens ging es dann nach hause? Ich werde wohl eines der Psych-Fächer machen. Wie da die Dienste sind, weiss ich noch nicht
Colourful
21.06.2020, 21:34
Da habe ich auch öfter mal 24h gar nicht geschlafen. Und meistens wirklich höchstens 2-4h gestückelt. Ist auch nicht so entspannend.
Der erste Fall hört sich gut an, der zweite nicht so. Um halb 8 morgens ging es dann nach hause? Ich werde wohl eines der Psych-Fächer machen. Wie da die Dienste sind, weiss ich noch nicht
Nein, ab halb sechs hat man die Leute aus dem Bett geworfen, um sie zu visitieren und hat dann direkt um halb alle nochmal dem OA vorgestellt. Nach Hause eher so gegen neun, BEs am Morgen waren auch noch Nachtdienstaufgabe.
Ich war in meinem Leben oft genug 24 Stunden wach, das nervt mich nicht mal so. Mir ist das einfach irgendwie zu lang, ich merke dann, dass ich irgendwann einfach kein Bock mehr habe, mir werden die Anrufe und die damit verbundenen Anliegen egaler und ich bin zunehmend genervter und ungeduldiger.
24 Stunden durchgearbeitet habe ich nie, hatte immer auch mal Zeit in Ruhe was zu essen, mit Kollegen zu quatschen oder wie gestern mal bisschen in der Sonne zu sitzen. Schlaf gibts halt mal mehr, mal weniger. Gestern gut 5 Stunden am Stück, hatte auch schon 7 Stunden Schlaf und manchmal ruft halt jede Stunde jemand an. Da muss man jetzt nicht immer raus aber zumindest am Telefon reden.
Wir haben nur am Wochenende 24
Stunden, da muss man dann am nächsten Morgen noch Blut abnehmen, Visite macht dann der nächste Dienst aber wenn die Patienten einen kennen, quatschen die einen auch beim Blutabnehmen schon fest. Immerhin hat man ab 8 Uhr nur noch eine einzige Station zu betreuuen und wenn man zeitig mit den Blutabnahmen durch ist, kann man bis zur Besprechung in Ruhe Kaffee trinken. Das mache ich dann meistens auf Station, dann kann die Pflege einem dabei auch direkt erzählen, was bei den Rundgängen auffällt und ich werde nicht x Mal angerufen. Nach Hause gehts dann gegen 10 Uhr.
ehem-user-21-08-2020-1502
22.06.2020, 00:31
dass ich irgendwann einfach kein Bock mehr habe, mir werden die Anrufe und die damit verbundenen Anliegen egaler und ich bin zunehmend genervter und ungeduldiger.
Das wird bei mir sicherlich die größte Herausforderung. Ich habe das in ner Innere-Famulatur mitbekommen, wenn alle 3-5 Minuten das Telefon klingelt und man alles gleichzeitig machen soll. Hat mich sehr aus dem Konzept gebracht, zumal ich eh ungern telefoniere. Bei wichtigen Sachen muss man erreichbar sein, klar. Aber alle 3-5 Minuten nervt mich schon
vanilleeis
22.06.2020, 05:41
.............
Moonchen
22.06.2020, 06:15
Ich fand in meinem Arbeitsleben die 24h Dienste im Vergleich zum Schichtdienst angenehmer, wobei man bei uns damals das Telefon in der Regel gegen 2 Uhr nachts an den anderen Dienstarzt abgeben durfte und somit fast immer 4-5h Schlaf am Stück hatte.
Beim Schichtdienst hängt es finde ich vor allem davon ab wieviele Nächte man machen muss - an meiner derzeitigen Stelle hat man eine ewig lange Einarbeitsungszeit plus Kollegen die Nachtdienste lieben, so dass ich ein halbes Jahr quasi nur Früh- und Spätdienst hatte - wenn man es dann noch hinbekommt nicht soviele Spät-Früh-Wechsel zu haben ist das natürlich fast noch besser. Aber als dann die Nächte regelmäßig dazu kamen hab ich mich dann doch nach meinen 24h-Diensten zurück gesehnt, da man nach (bzw ich zumindest) während dem gesamten ND-Block plus 1-2 Tage danach total matsche ist.
Hängt also wie alles gar nicht mal unbedingt von der Tatsache 24h-Dienst oder Schichtdienst an sich ab sondern wie sie umgesetzt werden.
Ich hatte nur einen Dienst in dem ich 24h wach war
.... und der war die Hölle.
Echt? In der Radio? Wir arbeiten meistens bis 1 Uhr und danach ist’s häufig ruhig. Aber manchmal kommt eben um 2 der VU, um 3 die NC Verlegung, um 4 das ARDS und um 5 die nächste NC Verlegung. Wenn ich so eine doofe Kombination erwische schlafe ich zwischendurch zusammen maximal 1h.
John Silver
22.06.2020, 15:30
In meinem Haus wird eine OA Stelle frei und der OA, der geht, hat mir nahe gelegt, ich möge mich doch drum bewerben :-oopss Ich hab noch einen Konkurrenten. Ein anderer FA, den sie erst kürzlich eingestellt haben, der auch schon Hintergrunddienste macht (ich habe bisher noch keine gemacht). Aber es heißt, dass der nix kann und Chef und leitende OÄ eigentlich nicht wolllen, dass er OA wird. Werde mal mit dem Chef sprechen, was er so denkt... ich hab echt Schiss davor, weil ich enfach so viel noch nicht kann. Fachlich habe ich es drauf, denke ich, aber operativ... andererseits bin ich jetzt seit Ewigkeiten Facharzt und lerne kaum noch was dazu. Ich denke, ohne den nächsten Schritt komme ich nicht weiter.
Einfach machen. Du wirst Dich sonst nicht weiter entwickeln. Und für Hintergründe gibt es im Zweifel ja noch den Hinterhintergrund, den Du mal rufen kannst, wenn‘s zu schwierig wird.
FirebirdUSA
22.06.2020, 16:39
Das ist bei uns auch so in etwa die Regel. Inzwischen leider noch viel Teleradiologie, meist aber 3h Schlaf schon mindestens drin.
Das eine Mal hab ich 2x mal versucht mich hinzulegen und jedes mal würde ich sofort nach 5min wieder rausgerufen. Um 6 Uhr hab ich dann tatsächlich doppelt gesehen. War unschön.
Pampelmuse
22.06.2020, 16:53
Ich habe diese Woche endlich mein Gespräch mit dem Chef, um das ich ihn vor einer halben Ewigkeit gegebenen habe. Bin mal gespannt, was er so an Erklärungen hat.
Pampelmuse
22.06.2020, 16:55
In meinem Haus wird eine OA Stelle frei und der OA, der geht, hat mir nahe gelegt, ich möge mich doch drum bewerben :-oopss Ich hab noch einen Konkurrenten. Ein anderer FA, den sie erst kürzlich eingestellt haben, der auch schon Hintergrunddienste macht (ich habe bisher noch keine gemacht). Aber es heißt, dass der nix kann und Chef und leitende OÄ eigentlich nicht wolllen, dass er OA wird. Werde mal mit dem Chef sprechen, was er so denkt... ich hab echt Schiss davor, weil ich enfach so viel noch nicht kann. Fachlich habe ich es drauf, denke ich, aber operativ... andererseits bin ich jetzt seit Ewigkeiten Facharzt und lerne kaum noch was dazu. Ich denke, ohne den nächsten Schritt komme ich nicht weiter.
YEAH!!! Unbedingt machen!!! Das gesamte Forum drückt Dir die Daumen.
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