Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ja die Patienten in der GCH sind schon immer der Knaller - aber dafür auch manchmal lustig und man kann sich besser abgrenzen finde ich. Außerdem verzeihen sie einem auch ein hartes Wort bzw. manchmal trifft eine Ansage wie "jetzt rauchen sie sich auch den anderen Fuß ab" sogar doch mal auf ein Ohr und dann hat man etwas Gutes getan, auch wenn es nur bei einem von 100 fruchtet...
Wir haben gerade so eine Serie von älteren Damen, die nach PankreasOP alle Komplikationen mitnehmen, die tun mir ziemlich leid und man fragt sich dann doch auch öfter, ob die OP nicht doch mehr geschadet hat. In der GCH kann man Gefäßrekonstruktionen machen und wenn alles schief läuft, muss man halt doch amputieren, was eh der natürliche Verlauf gewesen wäre. In der speziellen VCH haben die Patienten ja vorher nur wenig Symptomatik zB beim Pankreastumor und postop sind sie schwerstkrank...
Naja, ich bin Zn Dienst und gerade nicht so objektiv.
Kackbratze
16.07.2020, 21:47
Mit der Argumentation benötigt man keine Krebs OP mehr bei frühen Stadien. Kann ja die Lebensqualität einschränken. Dann lieber bis zu den Symptomen warten, wenn es eh zu spät ist.
Wieder eine OP für die Kassen gespart und gut für die Rente ist es auch.
Wir haben gerade so eine Serie von älteren Damen, die nach PankreasOP alle Komplikationen mitnehmen, die tun mir ziemlich leid und man fragt sich dann doch auch öfter, ob die OP nicht doch mehr geschadet hat. In der GCH kann man Gefäßrekonstruktionen machen und wenn alles schief läuft, muss man halt doch amputieren, was eh der natürliche Verlauf gewesen wäre. In der speziellen VCH haben die Patienten ja vorher nur wenig Symptomatik zB beim Pankreastumor und postop sind sie schwerstkrank...
Hallo??? Alle gleich amputieren weil natürlicher Verlauf?
Passt. Dann lass du mal alle deine Patienten sterben weil eh natürlicher Verlauf.
Also ich seh schon das Ziel meinen Patienten Lebensqualität zu geben. Die Wenigsten geben ihre Zehen, Füße oder Beine freiwillig her, daher bemüht man sich möglichst ihnen die zu erhalten um möglichst eine Mobilität zu erhalten. Und manchmal klappt es nicht. Und manchmal gibts Komplikationen. Die gehören leider zur Chirurgie dazu. Bei aller Schönheit des Fachs Chirurgie ist das halt die Schattenseite die man nicht los wird.
Aber keine Sorge. So "halb-depressive" Phasen wegen einer plötzlichen Häufung von Komplikationen hatte ich auch schon und die gingen immer wieder sehr gut weg wenn man sich auch wieder die gut verlaufenden Fälle genau anschaut.
pineapple
17.07.2020, 16:09
lieber Arm ab als arm dran
Man sagt einfach „Nein, ich kann da auch nicht und es dürfen gerne auch mal andere einspringen.“ Dann genießt man bei ausgeschaltetem Telefon seinen freien Tag. Tipp: Unbekannte Rufnummern, unterdrückte Rufnummern oder Rufnummern aus der Klinik lässt man, wenn man das Telefon nicht ausschalten möchte, an freien Tagen einfach klingeln.
Ich möchte das hier nochmal kurz aufgreifen.
Heisst, sobald ich das KH zb ins Wochenende verlassen habe bin ich nicht mehr verpflichtet ans Telefon zu gehen bzw mich zurück zu melden? Bitte versteht mich nicht falsch, versuche selber mir auch nicht so ein Gewissen einreden zu lassen, muss aber sagen, dass der Druck schon enorm ist... Wir sind sehr schlecht besetzt aktuell und dnan heisst es ständig es gäbe niemanden der es sonst machen könnte... Frage mich deshalb, in dem Fall es gäbe wirklich niemanden der sonst einen bestimmten Dienst übernehmen kann, kann man mir da irgendwie Konsequenzen androhen, wenn ich den Dienst nicht übernehme weil ich keine Zeit habe?
Bitte nicht direkt erschießen, aber grade bei solchen Sachen habe ich wirklich keine Ahnung und wir werden wirklich stark beeinflusst von den dienstplanern...
Feuerblick
17.07.2020, 16:35
Wenn du Wochenende oder Urlaub hast, bist du zu nix verpflichtet. Wie kommst du auf die Idee, du müsstest deinem Arbeitgeber da zur Verfügung stehen?
Wenn du keine Zeit hast, kannst du wie alle anderen auch den Dienst nicht machen. Dann kann der Chef entweder selbst ran oder sich Honorarkräfte suchen. Nicht dein Problem!
Warum gibt es denn „niemanden“, der die Dienste machen kann? Ganz einfach: Weil alle anderen nein sagen und dann das Telefon abschalten. :-nix
Heisst, sobald ich das KH zb ins Wochenende verlassen habe bin ich nicht mehr verpflichtet ans Telefon zu gehen bzw mich zurück zu melden?
Korrekt.
Du bist als "normaler" Arbeitnehmer nur und ausschließlich dann verpflichtet, außerhalb deiner regulären Arbeitszeit für deinen Arbeitgeber erreichbar zu sein, wenn du offiziell angeordnete Rufbereitschaftsdienste hast.
Bonnerin
17.07.2020, 18:27
Das klingt so, als hätte ich mit der 2. Mobilfunknr., die ich mir jetzt ausschließlich für den Arbeitsbeginn geholt hab alles richtig gemacht.
Die Nr. bleibt dann am WE halt ausgeschaltet, wenn ich frei habe bzw. bleibt zu Hause, wenn ich verreise.
Hätte auch echt keinen Bock, da auf meiner generellen Privatnummer aus der Klinik angerufen zu werden.
Kurze Frage an die notarztdiensttuenden Kollegen:
Notarztdienst der Klinik geht von 8-16 Uhr.
Mir ist es in kürzester Zeit nun schon zweimal passiert, dass Einsätze bis spätabends gingen (einmal Primäreinsatz mit Transport in weiter entfernte Fachklinik plus Folgeeinsatz -> Dienstende 22 Uhr; einmal Sicherheitsabstellung -> Ablösung wurde um 21 Uhr an die Einsatzstelle gebracht)
Beides Mal hatte ich am nächsten Morgen um 7 Uhr wieder Dienstbeginn in der Klinik (Vollarbeitszeit, kein Opt-out) - in beiden Fällen wurde die Ruhezeit von 11 Stunden nicht eingehalten.
Wie würdet ihr mit sowas umgehen?
Kurze Frage an die notarztdiensttuenden Kollegen:
Notarztdienst der Klinik geht von 8-16 Uhr.
Mir ist es in kürzester Zeit nun schon zweimal passiert, dass Einsätze bis spätabends gingen (einmal Primäreinsatz mit Transport in weiter entfernte Fachklinik plus Folgeeinsatz -> Dienstende 22 Uhr; einmal Sicherheitsabstellung -> Ablösung wurde um 21 Uhr an die Einsatzstelle gebracht)
Beides Mal hatte ich am nächsten Morgen um 7 Uhr wieder Dienstbeginn in der Klinik (Vollarbeitszeit, kein Opt-out) - in beiden Fällen wurde die Ruhezeit von 11 Stunden nicht eingehalten.
Wie würdet ihr mit sowas umgehen?
Fährst du über die Klinik Notarzt? Dann kommst du am nächsten Tag halt entsprechend später.
FirebirdUSA
17.07.2020, 20:04
Stört es dich? Wenn ja komm später (es ist dein Recht). Wenn es dich nicht stört kann es dir egal sein. Das Risiko trägt hier dein Chef.
Danke für die Antworten.
Ja, ich fahre für/über die Klinik. Später kommen ist keine Option. Grundsätzlich ist es mir egal, wichtig ist mir nur, dass mir am Ende keiner einen Strick draus drehen kann.
Rettungshase
17.07.2020, 20:15
Später kommen ist keine Option.
Wieso denkst du das?
1. Weil ich meine Patienten und Neuaufnahmen gerne vom Nachtdienst übergeben bekomme
2. Weil in der Morgenbesprechung das Tagesprogramm mit CÄ/OÖ geplant wird
3. Weil sonst zu viel Arbeit für den Dienst liegen bleibt (das kann einem natürlich egal sein, aber spätestens in 14 Tagen hat man selbst wieder Dienst und ist froh, wenn der Tag nicht zu viel übrig gelassen hat)
4. Weil ab acht kein Parkplatz mehr zu bekommen ist :-)
Rettungshase
17.07.2020, 21:46
Dann ist es sehr wohl eine Option, die du für dich aber ausschlägst.
Diese langen Dienstzeiten finde ich sehr ungewöhnlich auf dem NEF. Wenn du in der 1 bist und das nächstverfügbare Fahrzeug bist, muss die Leitstelle dich alarmieren. Wenn du aber längst deine Dienstzeit beendet hast und wieder alarmiert wirst, ist es durchaus eine Option, dich nicht einsatzklar zu melden.
Insbesondere bei einem Bereitstellungseinsatz ist bei uns in den meisten Fällen nur ein RTW erforderlich. Auch hier kann man mit der Leitstelle Rücksprache halten.
Ich lass das mal so stehen: https://www.aerzteblatt.de/archiv/171159/Arbeitsrecht-Wenn-uebermuedeten-Aerzten-Behandlungsfehler-unterlaufen
Rahmspinat
22.07.2020, 22:32
Bin aktuell ziemlich frustriert von der Arbeit. Nicht nur, dass ich merke dass mein jetziges Fach eigentlich nicht so richtig zu mir passt, die Arbeitsbelastung hilft da auch nicht wirklich weiter. War jetzt mehrere Male in den letzten Monaten 13 Tage am Stück mit einem Ruhetag dazwischen eingeteilt und es schlaucht einfach extrem, besonders da hier und da mal auch die Überstunde dazukommt. So sehr, dass man auch keine Lust hat, Dinge nachzulesen, was man ja eigentlich müsste.
Bevor das noch längere Zeit so weiter geht, die Situation für Dich immer toxischer wird, am besten mit dem Vorgesetzten mal in Ruhe sprechen (falls nicht schon getan) und schildern wie sehr die aktuelle Situation belastet.
LG
Heute und morgen PALS-Kurs, ich bin gespannt, freu mich drauf und hab Angst mich zu blamieren :-oopss
Nachdem es hier auch ziemlich kumuliert hat und am Ende nicht mehr so gut ging, werde ich zum 1. September die Stelle wechseln. Seit das fix ist, geht es mir viel viel besser. Hat viel Energie und Mut gebraucht, aber ich glaube, es lohnt sich.
Weiß einer zufällig was mit folgendem Satz im neuen Tarifvertrag gemeint ist, es geht um die Kündigungsfristen:
"Wechseln Ärzte zwischen Arbeitgebern, die vom Geltungsbereich dieses
Tarifvertrages erfasst werden, werden die Zeiten bei dem anderen Arbeitgeber als Beschäftigungszeit anerkannt"
Heißt das, ich muss frühere Arbeitszeiten bei einem anderen Arbeitgeber, für denen auch der Tarifvertrag gilt, mit einberechnen in die Kündigungsfrist auf das "Beschäftigungszeitkonto" sozusagen und eine längere Frist einhalten, falls man kündigen will?
Vielen Dank :)
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.