Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
ehem-user-21-08-2020-1502
08.08.2020, 21:25
Es gibt einige Fächer und Kliniken, da würdest du, obwohl dir Opt-Out aufgrund der Struktur des Fachgebiets und der Arbeitsweise in der Klinik, bei weitem keine 60 und mehr Stunden bescheren. Selbst im Mittel nicht bzw. allenfalls theoretisch.
Nur zum Verständnis: Du meinst man wird trotz opt-out-Unterschrift eher etwas mehr als 48 Stunden machen, aber nicht regelmässig 60 und mehr? Und es ist möglich, auch Vollzeit mit weniger als 60 Stunden im Durchschnitt arbeiten zu können? Also je nach Klinik und Fach
Feuerblick
08.08.2020, 21:50
Ja, das ist möglich. Daher einfach genau hinschauen.
Wie gesagt von besserer Planbarkeit. Ich hab lieber 4-5 Dienste gemacht und Opt - Out unterschrieben als Schichtdienst zu haben (wäre die Alternative gewesen).
Das seh ich genauso. Schichtdienst wäre die Hölle.
Nur zum Verständnis: Du meinst man wird trotz opt-out-Unterschrift eher etwas mehr als 48 Stunden machen, aber nicht regelmässig 60 und mehr? Und es ist möglich, auch Vollzeit mit weniger als 60 Stunden im Durchschnitt arbeiten zu können? Also je nach Klinik und Fach
Opt-Out oder nicht ist glaub ich bei mir völlig egal. Ich habs unterschrieben, denke ich. Müsste nachsehen. Ich arbeite Vollzeit und mache nur noch Rufbereitschaften. Wie soll da die Obergrenze funktionieren? Dass ich irgendwann plötzlich keine Rufbereitschaften mehr mache weil ich schon so viele Stunden hab? Ist ja auch unrealistisch irgendwie...
Wieviele Stunden ich tatsächlich mache kann ich dir nicht sagen. Kommt auch auf Urlaubszeit und Patientenaufkommen an.
Ich komme mit unterschriebenen Opt Out nur auf > 60 h in der Woche wenn ich am Wochenende einen 24 Stunden-Dienst mache. Und das ist dann lediglich Anwesenheit in der Klinik/Bereitschaftszeit, nicht Arbeitszeit. Je nach Dienst sind da 4-7 Stunden Schlaf drin. Mehr als 2x im Monat muss man auch nicht am Wochenende ran. Eher einmal, manchmal kommt man auch ohne 24-h-Dienst davon. Ich arbeite regulär definitiv keine 60-h/Woche. Die 50 h/Woche hab ich nur geknackt wenn ich am Wochenenden Visitendienst machen musste.
In den Wochen mit freien Wochenenden oder Diensten unter der Woche arbeite ich im Schnitt zwischen 41 und 48 h/Woche. Wobei halt 42 h/Woche die normale Arbeitszeit ist. Von 60-h/Woche im Durchschnitt bin ich weit entfernt.
ehem-user-21-08-2020-1502
09.08.2020, 00:35
Opt-Out oder nicht ist glaub ich bei mir völlig egal. Ich habs unterschrieben, denke ich. Müsste nachsehen. Ich arbeite Vollzeit und mache nur noch Rufbereitschaften. Wie soll da die Obergrenze funktionieren? Dass ich irgendwann plötzlich keine Rufbereitschaften mehr mache weil ich schon so viele Stunden hab? Ist ja auch unrealistisch irgendwie...
Wieviele Stunden ich tatsächlich mache kann ich dir nicht sagen. Kommt auch auf Urlaubszeit und Patientenaufkommen an.
Was den Rufdienst angeht stimme ich dir zu und natürlich kannst du soviel arbeiten wie du willst. Du hast dir deine Stelle ja selbst ausgesucht und bis zufrieden. Für mich geht es auch nicht um leitende Positionen oder Karriere machen, sondern um mich als "Otto-Normalverbraucherin" ohne spätere Oberarzt Ambitionen. Ich gehöre zu der Gruppe von AN die schon ganz gerne wüssten, wieviel Stunden ich arbeite. Wenn ich im Dienst 6 Stunden Schlaf habe, ist das auch kein Problem. Wenn ich aber, wie viele berufstätige Ärzte in diesem Forum berichten, dass sie quasi die ganze Nacht ohne Pause durcharbeiten und noch nichtmal kurz die Toilette aufsuchen können, trotzdem noch Arbeit liegen bleibt, die Patienten mittelmässig versorgt sind und man dann noch mit Minusstunden aus so einem Dienst kommt, dann ist das etwas, was ich mir für meine berufliche Tätigkeit nicht vorstellen kann.Da stimmt organisatorisch etwas nicht, wenn es alle AA betrifft. Durch die Optionen opt-out oder Schichtdienst muss ja nicht über personelle Aufstockung nachgedacht werden. Dass dann von assistenzärztlicher Seite oft gesagt wird, dass der Personalmangel das Hauptproblem für die schlechten Arbeitsbedingungen sei.....
ehem-user-21-08-2020-1502
09.08.2020, 00:59
Ich komme mit unterschriebenen Opt Out nur auf > 60 h in der Woche wenn ich am Wochenende einen 24 Stunden-Dienst mache. Und das ist dann lediglich Anwesenheit in der Klinik/Bereitschaftszeit, nicht Arbeitszeit. Je nach Dienst sind da 4-7 Stunden Schlaf drin. Mehr als 2x im Monat muss man auch nicht am Wochenende ran. Eher einmal, manchmal kommt man auch ohne 24-h-Dienst davon. Ich arbeite regulär definitiv keine 60-h/Woche. Die 50 h/Woche hab ich nur geknackt wenn ich am Wochenenden Visitendienst machen musste.
In den Wochen mit freien Wochenenden oder Diensten unter der Woche arbeite ich im Schnitt zwischen 41 und 48 h/Woche. Wobei halt 42 h/Woche die normale Arbeitszeit ist. Von 60-h/Woche im Durchschnitt bin ich weit entfernt.
Ok, das lässt hört sich schon deutlich humaner an. Ich plane natürlich im Vorfeld wo ich mein PJ mache. Idealerweise dort, wo ich dann auch anfangen will. Eine Klinik mit ständig über 60 Stunden Arbeit und im Dienst die Nacht durcharbeiten für einen lächerlichen Zuschlag und dann Minusstunden. Das will ich im Vorfeld vermeiden. Für mich liest sich dieses opt-out so, dass die Klinik den AN mit Zustimmung länger als die normalen 48 Stunden beschäftigen kann, ohne illegal zu handeln. Das Schichtdienst keine Alternative ist, verstehe ich. Die Geschäftsführung hat natürlich überhaupt keinen Anreiz vielleicht eine weitere Arztstelle zu besetzen, um die Dienstbelastung für den einzelnen AN zu reduzieren. Es gibt ja eine nicht geringe Zahl von zukünftigen Ärztinnen und Ärzten, die schon gerne Familie und Beruf vereinbaren würden. Zumal die Arbeitszeit aus gutem Grund zukünftig durch den AG zu erfassen ist. Das passiert ja nicht alles aus Jux und Dolleres, sondern weil der Arbeitnehmer vor Überarbeitung geschützt werden soll. Man darf auch nicht vergessen, dass jedes Jahr eine relativ hohe Zahl an Medizinabsolventen Deutschland verlässt oder in andere Bereiche abwandert. Wenn ich mich hier im Forum umsehe, finde ich genug Posts zu Überarbeitung und 60Stunden plus Woche, was durch opt-out dann legal ist. Und viele Leute, die nicht unterschrieben haben. Aber wenn es wie Feuerblick oben schrieb auch unter 60 Stunden trotz opt-out geht, wäre ich voll zufrieden. Die größtmögliche legalisierte Ausdehnung der Arbeitszeit (wozu ja auch Bereitschaft offiziell zählt) möchte ich für mich einfach nicht haben und ich habe leider auch noch niemanden kennengelernt, der gerne soviel arbeiten will, dass man nur noch für eine Klinik lebt, die eventuell ihre AN noch anderweitig schlecht behandelt.
Durch die Optionen opt-out oder Schichtdienst muss ja nicht über personelle Aufstockung nachgedacht werden.
Für einen Arbeitsplatz, der 24 Stunden besetzt ist, brauchst du im Schichtdienst-Modell mindestens 5 Personen. Schichtdienst ist also mit hohen Personalkosten verbunden. Deine Aussage kann ich daher nicht nachvollziehen.
Eine Klinik mit ständig über 60 Stunden Arbeit und im Dienst die Nacht durcharbeiten für einen lächerlichen Zuschlag und dann Minusstunden.
Wie schon mehrfach geschrieben. Du wirst auch mit optout nicht regelhaft über 60 Stunden arbeiten, weil es in den meisten Fällen nicht zugelassen ist.
Hat hier schonmal jemand zum 15. eines Monats gekündigt? Geht das so ohne weiteres? Würde namlich auch nicht direkt weiter arbeiten wollen, sondern erst am 01. des folgemonats
Schorsche
09.08.2020, 11:35
Nein und ja. Bedenke, dass du dich in diesen 14 Tagen selbst versichern musst. Vielleicht ist es sinnvoll, unbezahlten Urlaub zu vereinbaren?
WackenDoc
09.08.2020, 12:45
Oder einfach Urlaub und Überstunden aufsparen.
Meines Wissen (Stand 2015) überbrückt zumindest die GKV einen Monat Arbeitslosigkeit bevor man die Beiträge aus eigener Tasche zahlen muss.
Habe letztens von einem personaler gehört, dass wenn jemand nicht zum vollen Monat beschäftigt war, sofort daran gedacht wird, dass die parteien nicht im Guten auseinander gegangen sind...
Habe letztens von einem personaler gehört, dass wenn jemand nicht zum vollen Monat beschäftigt war, sofort daran gedacht wird, dass die parteien nicht im Guten auseinander gegangen sind...
Naja im Lebenslauf gibt man selten das genaue Datum an und man sollte ein Zwischenzeugnis verlangen. Wenn man wirklich nur 2 Wochen frei macht, dann hat man ja schon einen neuen Job bevor man seinen alten Job beendet hat. Ich glaube in der Medizin sind viele Standards, die sonst gelten unbegründet.
Habe letztens von einem personaler gehört, dass wenn jemand nicht zum vollen Monat beschäftigt war, sofort daran gedacht wird, dass die parteien nicht im Guten auseinander gegangen sind...
Und wenn man mehr als nur eine handvoll Monate irgendwo beschäftigt war, so wird das sicherlich egal sein ob man nun 3 Jahre vier Monate und zwei Wochen oder drei Jahre und fünf Monate dort war. Bei sehr kurzen Beschäftigungsverhältnissen mag das stimmen, aber selbst dann würden mit drei Monate mehr irritieren als die Kündigung zum 15.
Danke für die Antworten! Denke es wird auch eher die klassische Kündigung zum Ende eines Monats, bzw. dann vermutlich Jahr. Habe auch noch Urlaubstage, mit denen ich das Ende dann nach vorne ziehen kann, die Überstunden glaube ich werde ich eher ausbezahlt bekommen..
ehem-user-21-08-2020-1502
09.08.2020, 22:18
Für einen Arbeitsplatz, der 24 Stunden besetzt ist, brauchst du im Schichtdienst-Modell mindestens 5 Personen. Schichtdienst ist also mit hohen Personalkosten verbunden. Deine Aussage kann ich daher nicht nachvollziehen.
Ich meinte damit, dass man schon bei dem 24 Stunden Dienstmodell bleibt, aber die Ärztestellen so besetzt sind, das der einzelne Arzt nicht mehrere Dienste pro Woche machen muss. Also das die 24-h-Dienste pro Monat auf mehrere Schultern verteilt werden, als jetzt. Z.B. durch verbindliche Personaluntergrenzen. Der einzelne Arzt hätte dann evtl. nur einen 24h Dienst pro Woche und die Dienstbelastung folglich geringer. Das das aus Kostengründen nicht gerne umgesetzt wird ist klar. Gerade aber private Klinikgruppen mit 2 stelligen Margen hätten ja schon das Kapital, für eine bessere personelle Besetzung zu sorgen. Es ist ja kein Geheimnis, dass viele Ärzte gerne weniger Dienste pro Monat wünschen, was dann mit dem Hinweis auf Kosten nicht umgesetzt wird. Von Schichtdienst habe ich nicht gesprochen. Den würde ich auch nicht haben wollen.
Der einzelne Arzt hätte dann evtl. nur einen 24h Dienst pro Woche.
Rechne nochmal nach wie das mit den 40h und dem einen Dienst pro Woche ist. Einfach mal eine einfache Addition (von mir aus auch mit Abzug von 8h für den nächsten Tag an dem man fehlt, also incl. einer Subtraktion). Und dann überleg ob das Ergebnis ohne Opt-Out möglich ist, ob es mit Opt-Out möglich ist oder ob es nur mit Opt-Out möglich ist...
ehem-user-21-08-2020-1502
09.08.2020, 22:41
Rechne nochmal nach wie das mit den 40h und dem einen Dienst pro Woche ist. Einfach mal eine einfache Addition (von mir aus auch mit Abzug von 8h für den nächsten Tag an dem man fehlt, also incl. einer Subtraktion). Und dann überleg ob das Ergebnis ohne Opt-Out möglich ist, ob es mit Opt-Out möglich ist oder ob es nur mit Opt-Out möglich ist...
Man ist sofort bei über 48 Stunden was nur mit opt-out möglich wäre. Deshalb müsste jeder AA Opt-Out zumindest vorgelegt bekommen, da eine wöchentliche Arbeitszeit unter 48 Stunden im Schnitt nicht möglich ist. Unterschrieben habe trotzdem viele nicht.
Da aber die Krankenhäuser nicht mehr Ärzte einstellen wollen oder können, muss das über die Opt-Out-Schiene laufen, da es sonst illegal wäre. Warum viele nicht unterschreiben, steht dann auf einem anderen Blatt und wird schon seine Gründe haben. Wäre mal interessant zu wissen, warum viele das nicht tun
Rechne nochmal nach wie das mit den 40h und dem einen Dienst pro Woche ist. Einfach mal eine einfache Addition (von mir aus auch mit Abzug von 8h für den nächsten Tag an dem man fehlt, also incl. einer Subtraktion). Und dann überleg ob das Ergebnis ohne Opt-Out möglich ist, ob es mit Opt-Out möglich ist oder ob es nur mit Opt-Out möglich ist...
Das ist aber irgendwie kein Argument. Muss man halt einen Tag pro Woche frei haben. Traurig, dass so viele Ärzte meinen, dass das ein Problem wäre :-)) Eigentlich sollten Arbeitnehmer ja ihre eigenen Interessen vertreten, und nicht die der Arbeitgeber...
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