Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
pashtunwali
07.11.2020, 17:51
... je nachdem, was man machen will vielleicht auch dass die "praktische Erfahrungslage" passt?! So als Hinweis an den ursprünglich fragenden... (paar Wochen Corona-IMC reicht mMn NICHT, um sich die Intensivzeit bescheinigen zu lassen und dann Notarzt zu fahren...)..
Na klar, aber wenn man später in die Hausarztpraxis geht, dann wird das ja wohl passen denke ich
@anignu vielen dank für die Antwort.
Mein Chef hat das "Zusatzbezeichnung Internistische Intensivmedizin"
Sind zwar Internisten, aber wenn der Chef die o.e. Zusatzweiterbildung hat und ich auf die IMC gehe, dann wird das doch angerechnet oder?
Nicht unbedingt. Die Zusatzbezeichnung hat ja nichts mit der eigentlichen Weiterbildung zu tun.
Ja wir haben eine eigene internistische Intensivstation. Die wird von den Kardiologen geführt, aber da gehts drunter und drüber und wenn ich die vermeiden kann, dann wäre ich echt glücklich...
Und genau da musst du aufpassen. Nicht dass eine der Auflagen ist, dass du eben genau dahin wechselst... Dafür musst du halt wissen was bei der Weiterbildungsbefungnis deines Chefs ggf. für Auflagen drin stehen.
Na klar, aber wenn man später in die Hausarztpraxis geht, dann wird das ja wohl passen denke ich
Das musst du selbst wissen.
Keinem schadet Erfahrung, egal in welchem Bereich. Manche sind sowieso der Meinung dass es außer Anästhesisten keine geeigneten Notärzte gibt, mit solchen Leuten braucht man eh nicht diskutieren. Wieder andere sind der Meinung dass man außer auf Ihrer Intensiv im ganzen Krankenhaus nichts lernt usw... Gute Intensivzeit schadet nicht und ich konnte aus meiner Zeit viel mitnehmen.
Bei uns reicht IMC nicht, wir bekommen die Intensivzeit da nicht bescheinigt. Weiß aber nicht ob das jetzt „hausinterner Standard“ ist oder offiziell so vorgeben. Da beiden Stationen unter gleicher Leitung laufen, kann es zumindest nicht am Weiterbildner hängen.
Aus fachlicher Sicht: je nach IMC ist das schon sehr lehrreich und bei dem Ziel Hausarztpraxis wahrscheinlich auch ausreichend. Unsere IMC macht eigentlich alles außer invasiver Beatmung und die braucht man natürlich in der Praxis eher selten.
Aber ob eine mehr oder weniger improvisierte Corona-IMC mit doch eingeschränktem Patientenklientel einen da fachlich wirklich weiterbringt, wage ich zu bezweifeln. Und auch für Ärzte in Praxen ist es sicherlich sinnvoll zu wissen, was in der Intensivmedizin so passiert. Und letzten Endes musst du da ja auch 6 Monate des Berufslebens verbringen wenn es als Intensivzeit zählen soll, würde mich da nicht drauf verlassen, dass die Station in dieser Form so lange besteht.
pashtunwali
08.11.2020, 07:46
Ja ihr habt schon recht, vor allem mit:
„ Keinem schadet Erfahrung, egal in welchem Bereich.“
Dann werd ich wohl meine Intensiv Zeit brav absitzen und die IMC Zeit einfach als Vorbereitung nutzen 😄
Ich würde mich trotzdem über die rechtliche / weiterbildungstechnische Seite genau informieren. Einfach damit man ggf. Möglichkeiten hat.
Ich weiß nicht wie es bei euch so ist, bei mir haben sich im Laufe der Weiterbildung immer mal wieder die Umstände geändert und auch die Prioritäten. Auf jeden Fall ist es sehr sehr praktisch wenn sich gewisse Umstände oder Prioritäten ändern, wenn man schonmal Zahlen oder Zeiten gesammelt hat. Eine Kardiointensiv kann man sich viel leichter als "Internistische Zeit" anerkennen lassen als eine aufgemotzte Normalstation als Intensivzeit. Wennst verstehst was ich mein. Wenn du deine Pflicht-Zeiten dann schonmal zusammenhast kannst du ja immer noch auf die Intensiv um auch tatsächlich viel zu lernen.
tragezwerg
08.11.2020, 10:23
Bei uns wird die IMC-Zeit mit 6 Monaten angerechnet, allerdings müssen wir Anästhesisten ohnehin ein Jahr Intensivzeit nachweisen, daher kann man es in 6 Monate IMC und 6 Monate Intensiv aufteilen.
pashtunwali
08.11.2020, 12:31
ja ich werd die Intensiv Zeit schon überleben, aber man fühlt sich als Neuling schon auf Normalstation überfordert... man lernt einfach nicht in der Uni die Dosierungen der Antibiotika/Medikamente...und so richtig Medikamente an und absetzen trau ich mich dann auch wieder nicht...
mir graust es auch schon vor meinem ersten Dienst >_<
Bonnerin
08.11.2020, 12:39
Ganz doofe Frage aus dem Bereich Nordrhein: Warum spielt Intensiv überhaupt eine Rolle? Es sind doch, soweit ich weiß, 1 Jahr Innere und 6 Monate irgendein anderes Fach der direkten Patientenversorgung. Warum man dann als Allgemeinmedizin-Rotant (mir fällt gerade kein besseres Wort dafür ein) auf Intensiv gehen soll/muss, wenn das eigentlich schon in der Ausbildung der Gesamt-Internisten so eine Engstelle und Nadelöhr darstellt (und man damit dann wirklich jemandem den Platz wegnimmt, der Intensiv braucht) erschließt sich mir gerade tatsächlich nicht.
@pashtunwali: Gibt ja sicherlich auch SOPs in eurer Klinik für die Dosierungen, und zur Not kann man ja auch einfach mal einen Blick direkt in die Fachinfo werfen, so mache ich das zumindest, wenn ich unsicher bin (z.B. bei Kindern/Jugendlichen < 33kg zur Dosisadaptierung). Das mit dem ersten Dienst verstehe ich gut, ich muss Mittwoch ran und habe gar keinen Bock auf den Kram, der mich da erwartet...
pashtunwali
08.11.2020, 13:33
zu den SOPs: hab nachgefragt und die Antwort war: ja die sind wir am vorbereiten, jeder Assistent sollte zu einem bestimmten Thema ein SOP erstellen.... von den Assistenten habe ich dann erfahren, dass noch KEINER angefangen hat/ Zeit dafür hat...und somit gibts keine SOPs :D
und ja na klar schaue ich viele Dinge nach, aber irgendwie komme ich mir so blöd dabei vor, alles immer online nachschauen zu müssen. Keine Ahnung ob das normal ist oder nicht?!
Manchmal ist das Leben echt ungerecht und es kommen Diagnosen, die man so gar nicht braucht und in die die betreffenden Patienten eigentlich vom Raster so gar nicht passen. Wir haben eine junge Patientin, Kollegin Anfang 30, die Anfang des Jahres eine Zentralvenenthrombose erlitt ohne Risikofaktoren, auch nichts mit Kontrazpetiva oder dergleichen. Bei einer speziellen Gerinnungsdiagnostik, nachdem der Standard komplett unauffällig war, kam dann irgendwas Abstruses raus. Und nun kam jetzt ihr jüngerer Bruder mit Mitte zwanzig und einem Aderhautmelanom an. Beides htman einfach nicht in dem Alter und dann noch Geschwister und das Eine hat mit dem Anderen nix zu tun.
Rettungshase
10.11.2020, 14:17
(...) Bei einer speziellen Gerinnungsdiagnostik, nachdem der Standard komplett unauffällig war, kam dann irgendwas Abstruses raus.
Was war's denn? Wenn du magst, gern auch via pn.
Wir hatten vor einer Weile auf Intensiv auch eine Patientin, die aus völliger Gesundheit heraus plötzlich eine desaströse Gerinnungsstörung entwickelt hat.
Verrückt, wie das Leben manchmal ist... :/
Muss ich noch mal nachlesen, ich habe keine Ahnung mehr...
Habe mal eine interdisziplinäre Frage zur Riesenzellarteriitis:
Wie handhabt Ihr die Decortintherapie? Ich kenne es nur so, dass nach Reduktion auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis titriert nach CRP diese zwei Jahre bis zu einem evtl Absetzungsversuch beibehalten werden soll.
Hintergrund: Ich habe eine Ende 70jährige Patientin mit vorbekannter PMR, die vor sechs Monaten eine RZA darauf entwickelt hat (typische Schmerzsymptomatik, BSG >90/1h, sonographisch und dann auch biopitisch Diagnose gesichert, kein Visusverlust). Diese soll nun sowohl von Seiten des Hausarztes als auch des Rheumatologen das Decortin komplett absetzen, erste geplante CRP-Kontrolle für Februar geplant. Mir kommt das sehr mutig vor.
Thomas24
11.11.2020, 19:32
Habe mal eine interdisziplinäre Frage zur Riesenzellarteriitis:
Wie handhabt Ihr die Decortintherapie? Ich kenne es nur so, dass nach Reduktion auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis titriert nach CRP diese zwei Jahre bis zu einem evtl Absetzungsversuch beibehalten werden soll.
Hintergrund: Ich habe eine Ende 70jährige Patientin mit vorbekannter PMR, die vor sechs Monaten eine RZA darauf entwickelt hat (typische Schmerzsymptomatik, BSG >90/1h, sonographisch und dann auch biopitisch Diagnose gesichert, kein Visusverlust). Diese soll nun sowohl von Seiten des Hausarztes als auch des Rheumatologen das Decortin komplett absetzen, erste geplante CRP-Kontrolle für Februar geplant. Mir kommt das sehr mutig vor.
Erscheint mir bei RZA sehr flott ausgeschlichen und das Intervall zur nächsten CRP Kontrolle im Februar scheint mir auch sehr lang. Aber bin mal gespannt, was die Rheumatologen und Internisten dazu meinen.
Feuerblick
11.11.2020, 19:39
Aus augenärztlicher Sicht sehe ich das ähnlich. Bin gespannt, was Internisten dazu sagen.
Thomas24
11.11.2020, 19:41
Drei Schamanen warten auf einen richtigen Doktor... :-))
:D so in etwa, Thomas ;-) Aber schön, dass Ihr das auch so seht.
Als Radiologe empfehle ich vor dem Absetzen Rücksprache mit dem Rheumatologen zu halten. :-dance
aus den LL der Neurologen:
Initialdosis 1 mg/kg Prednisolonäquivalent (maximal 60 mg) p. o. pro Tag als einmalige Tagesdosis am Morgen
Beginn der Dosisreduktion nach klinischer Besserung und Normalisierung der Entzündungsparameter um 10 mg alle 2 Wochen bis auf 20 mg, dann um 2,5 mg alle 2–4 Wochen bis auf 10 mg, dann um 1 mg pro Monat
Bei der RZA mit visuellen Symptomen oder schweren Gefäßkomplikationen sollten initial über 3 Tage 500 bis 1000 mg Methylprednisolon i.v. verabreicht werden.
Wenn ein Rezidiv auftritt, ist die Erhöhung auf die letzte wirksame Dosis plus 10 mg Prednisolon erforderlich.
Von einer längeren Erhaltungsdosis ist nicht die Rede.
Habe mal eine interdisziplinäre Frage zur Riesenzellarteriitis:
Wie handhabt Ihr die Decortintherapie? Ich kenne es nur so, dass nach Reduktion auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis titriert nach CRP diese zwei Jahre bis zu einem evtl Absetzungsversuch beibehalten werden soll.
Hintergrund: Ich habe eine Ende 70jährige Patientin mit vorbekannter PMR, die vor sechs Monaten eine RZA darauf entwickelt hat (typische Schmerzsymptomatik, BSG >90/1h, sonographisch und dann auch biopitisch Diagnose gesichert, kein Visusverlust). Diese soll nun sowohl von Seiten des Hausarztes als auch des Rheumatologen das Decortin komplett absetzen, erste geplante CRP-Kontrolle für Februar geplant. Mir kommt das sehr mutig vor.
Wenn das so stimmt, ist das zu schnell und zu früh. Aber vielleicht hat sie vergessen zu erwähnen, dass sie auf MTX umgestellt wurde?
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