Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Meine Kollegin ist gerade schwanger, darf coronabedingt nicht arbeiten. Jetzt hat mein gewiefter Chef es doch glatt geschafft, ihr ein Homeoffice einzurichten, wovon sie aus, quasi mittels digitaler Aktenlage, die Epikrisen vorbereitet und das - haltet euch fest - zählt als Weiterbildungszeit!
denkstdu
25.11.2020, 19:21
Das nenne ich einmal einen Chef der mit der Zeit geht und den schwangeren Frauen im medizinischen Bereich noch ermöglicht zur Coronazeit arbeiten zu können. Finde ich super! Es sollten einige sich eine Scheibe abschneiden.
Bei uns arbeiten mehrere schwangere Kolleginnen.
denkstdu
25.11.2020, 19:38
In Bayern darf hier im Krankenhaus glaube ich keine Schwangere mehr arbeiten. Also ich weiß von vielen die gleich ins direkte BV geschickt wurden
escitalopram
25.11.2020, 20:35
Das nenne ich einmal einen Chef der mit der Zeit geht und den schwangeren Frauen im medizinischen Bereich noch ermöglicht zur Coronazeit arbeiten zu können. Finde ich super! Es sollten einige sich eine Scheibe abschneiden.
Das sagst du nur, weil du nicht wie Fr.Pelz die A-Karte hast. Dass man als Chirurg Briefe zu Hause bequem schreibt und das als WB gilt, ist gelinde gesagt unfair.
Das sagst du nur, weil du nicht wie Fr.Pelz die A-Karte hast. Dass man als Chirurg Briefe zu Hause bequem schreibt und das als WB gilt, ist gelinde gesagt unfair.
Für die paar Wochen? Das stört dich? Ernsthaft? Dafür bekommt sie keine OPs und muss das später erstmal wieder aufholen...
Ist es denn bei den Internisten toller? Kann im Homeoffice kein Sono machen, keine körperlichen Untersuchungen, keine Endos, keine HKU, keine was weiß ich. Und glaubst du als Internist macht man dann quasi virtuell Visite mit? Im Live-Stream? Denen würd ich nen Vogel zeigen. Bei der WLAN-Abdeckung in den Häusern in denen ich war klappt das eh nicht. Also sitzt auch der Internist zu Hause und schreibt Epikrisen oder macht Kurvenvisite oder sonstwas. Aber bei einem Internist würdest du es akzeptieren weil deren Arbeit ja eh nichts anderes ist als vorm PC sitzen? Wenn du das glaubst...
Er ist Augenarzt anignu... Und wusste schon im Studium hier alles besser.
Radiologie im Homeoffice geht übrigens sehr gut. Hat eine schwangere Kollegin hier jetzt auch. Schreibt sie halt von zuhause ihre Befunde. ;-)
escitalopram
26.11.2020, 06:16
Dann kann uns sicherlich Fr.Pelz erklären, warum sie die Situation (wie wahrscheinlich die meisten anderen Kollegen an ihrer Stelle) unfair findet. :-oopss
anignu, ich weiß, dass es sehr toll ist, GEFÄßchirurg zu sein. Und dass Chirurgie das absolute Top-Fach ist. :knuddel: Lass uns lieber nicht über Internisten sprechen. Ich bin überzeugt, dass du lieber weiter über deine Disziplin ausführen möchtest. :knuddel:
altalena
26.11.2020, 07:54
Also vielleicht steh ich aufm Schlauch, aber wenn man mir schon so'ne Homeoffice-Tätigkeit aufs Auge drückt (was ja für schwangere Ärztinnen im BV eher nicht so üblich ist), ist es ja wohl das Mindeste, das irgendwie als WB-Zeit anzurechnen :-nix
Feuerblick
26.11.2020, 07:56
Sehe ich genauso, altalena. Zumal auch das Schreiben von Briefen und ähnliche administrative Dinge ungeliebter Teil der Weiterbildung sind. Ich finde es gut, dass der Arbeitgeber hier eine Idee hatte, wie man Schwangere beschäftigen kann, obwohl sie gerade nicht in der Patientenversorgung arbeiten können.
Absolute Arrhythmie
26.11.2020, 09:08
Find ich auch gut. Bei uns sind die Schwangeren sofort im BV und sitzen Monate zu Hause. Wenn es einem gut geht möchte man ja vielleicht wenigstens noch ein paar Wochen /Monate mehr WB-Zeit mitnehmen.
Bei uns scheint man nicht direkt ins BV zu müssen. Weiß zumindest von zwei Kolleginnen, die weiterarbeiten. Kann allerdings nicht genau sagen, was die den ganzen Tag so machen.
Autolyse
26.11.2020, 15:35
Für die paar Wochen? Das stört dich? Ernsthaft? Dafür bekommt sie keine OPs und muss das später erstmal wieder aufholen...
Ist es denn bei den Internisten toller? Kann im Homeoffice kein Sono machen, keine körperlichen Untersuchungen, keine Endos, keine HKU, keine was weiß ich. Und glaubst du als Internist macht man dann quasi virtuell Visite mit? Im Live-Stream? Denen würd ich nen Vogel zeigen. Bei der WLAN-Abdeckung in den Häusern in denen ich war klappt das eh nicht. Also sitzt auch der Internist zu Hause und schreibt Epikrisen oder macht Kurvenvisite oder sonstwas. Aber bei einem Internist würdest du es akzeptieren weil deren Arbeit ja eh nichts anderes ist als vorm PC sitzen? Wenn du das glaubst...
Als würde man als normaler Assistent in einem internistischen Fach irgendwas anderes machen denn Schreibkram...
In meiner Klinik gibt’s verschiedene Abstufungen zwecks Coronaisolation. Wenn die Patienten abgestrichen wurden, weil sie beispielsweise aus einer Pflegeheim kommen, aber keine Symptome haben, dann dürfen sie nach OP auch in den AWR. Prompt war die Tage ein Patient im Nachhinein positiv. Angeblich ist kein Mitarbeiter Kontaktperson 1, weil der Patient (fälschlicherweise) und das Personal einen normalen MNS getragen hat.
Mich kotzt dieser fahrlässige Umgang, der übrigens von der Hygiene abgesegnet wurde, so an.
Gibt’s sowas anderswo auch?
Als würde man als normaler Assistent in einem internistischen Fach irgendwas anderes machen denn Schreibkram...
Also, ich hab als Weiterbildungsassistent neben dem Schreibkram mindestens genausoviel Zeit mit anderen Dingen verbracht, Schallen, Punktionen, Endoskopie, körperliche Untersuchungen,... aber das war wohl vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie ;-)
Bonnerin
26.11.2020, 18:44
Also, ich hab als Weiterbildungsassistent neben dem Schreibkram mindestens genausoviel Zeit mit anderen Dingen verbracht, Schallen, Punktionen, Endoskopie, körperliche Untersuchungen,... aber das war wohl vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie ;-)
Aus meiner zugegebenermaßen begrenzten internistischen Erfahrung aus Studium + PJ und was ich so auf den Stationen erlebe, wenn ich für Aufklärungen da bin: Ja, das war zu einer Zeit, als noch Lichtschwerter als zivilisiertere Waffen verwendet wurden. Sono, Punktionen, Endoskopie, Echos sind in den meisten Kliniken, die ich gesehen habe Rotationen, für so zwei bis drei Monate and that´s it. Und ja, natürlich soll es dann und wann auch Tage geben, wo man wenig zu tun hat und mal so zum Privatvergnügen schallen kann, aber die sind auch eher die Ausnahme als die Regel. Viel Briefe schreiben, viel Rumtelefonieren (Angehörige, Reha, andere KH, Praxen...), viel Visite, aber leider viel zu wenig hands on.
Ich finde die Regelung nicht schlecht, ich gönne das der Kollegin- empfinde es aber natürlich nicht als Weiterbildung anhand Aktenlage Epikrisen vorzubereiten. Sie kennt die Patienten nicht, es ist also nur copy&paste aus der Doku. Ich halte den Chef daher für ganz schön gewieft das bei der ÄK so durchzuboxen.
Autolyse
26.11.2020, 18:55
Also, ich hab als Weiterbildungsassistent neben dem Schreibkram mindestens genausoviel Zeit mit anderen Dingen verbracht, Schallen, Punktionen, Endoskopie, körperliche Untersuchungen,... aber das war wohl vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie ;-)
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber das könnte eventuell mit deinem fortgeschrittenen Lebensalter (https://i.redd.it/pazshc6bmlj51.jpg) zu tun haben, denn aus heutiger Perspektive erscheint das mehr wie ein Bericht von vor langer Zeit. (https://i.redd.it/iwj1mgg2eqvz.jpg)
Ich erwarte den Tag, an dem Du meinen Rollator bezahlst :-))
Wie ist die Lage bei euch bezüglich Entlassungen in Altenheime? Wir haben hier gerade massive Probleme, da die Altenheime grundsätzlich nur Entlassungen mit negativer PCR akzeptiert, die nicht älter als 48h sein darf. Antigen-Schnelltests werden nicht akzeptiert. Unser Labor (extern) schafft das aber nicht mehr so schnell... Sind momentan bestimmt 10 Patienten, die grundsätzlich entlassfähig sind, wir aber nicht fortbekommen.
Und ein Heim verlangt jetzt auch 'ne negative PCR bei ambulanter Abklärung, d.h. jeder Patient aus dem Haus muss stationär aufgenommen werden.
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