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Beschwerde beim Dekanat... Da kriegt die Klinikleitung einen intensiven rektalen Einlauf und wenn das nicht hilft (bei nicht Unis) in Zukunft vielleicht auch keine PJler mehr.
Nessiemoo
30.11.2020, 13:29
Ich wurde damals als PJlerin von manchen Ärzten nicht mal in Isozimmern geschickt, und das mache ich immer noch so mit meinen PJlern. Man ist Student und da um was zu lernen und sich nicht unbezahlt einer Infektionsrisiko auszusetzen.
Ich finde die Regelung nicht schlecht, ich gönne das der Kollegin- empfinde es aber natürlich nicht als Weiterbildung anhand Aktenlage Epikrisen vorzubereiten. Sie kennt die Patienten nicht, es ist also nur copy&paste aus der Doku. Ich halte den Chef daher für ganz schön gewieft das bei der ÄK so durchzuboxen.
Naja, ich durfte während der Schwangerschaft aufgrund fehlender Immunität auch nicht zu den meisten Patienten und hab dennoch deren Briefe geschrieben. Ob ich dazu auf meiner Couch oder im Arztzimmer sitze, ist für die Weiterbildung ja auch eher egal.
Ich finde es super von eurem Chef.
Autolyse
30.11.2020, 14:00
Beschwerde beim Dekanat... Da kriegt die Klinikleitung einen intensiven rektalen Einlauf und wenn das nicht hilft (bei nicht Unis) in Zukunft vielleicht auch keine PJler mehr.
Da das keine direkten Kosten verursacht stört das die Verwaltung vermutlich nicht. Sobald dem Gepräge nach die Arbeitsleistung und nicht mehr die Ausbildung im Vordergrund steht, dann ist man auf einmal Arbeitnehmer und damit gilt auch der Mindestlohn und entsprechende Sozialversicherungspflicht. Auf einen freundlichen Hinweis an die Zollverwaltung kommt diese gerne zum Hausbesuch. ;-)
Hat hier schonmal jemand Erfahrungen mit der Ärztekammer gemacht was die Angabe bzw fehlende Angabe von Zweitnamen in Weiterbildungszeugnissen angeht ? Mir ist beim Durchgucken meiner Zeugnisse eben mal aufgefallen, dass vereinzelt mein zweiter Vorname nicht aufgeführt wird ( was mir aber auch nicht vorher aufgefallen ist, weil mein zweiter Vorname eben nicht mein Rufname ist :D ) und habe eigentlich wenig Lust auf große Rennerei wegen sowas
Danke schonmal!:)
Bei uns werden die PJler teilweise ganztags für die Abstriche abgestellt. Entscheidung der Klinikleitung, mit wenig Handhabe.
Wir leben in einer schrecklichen Pandemie, da heisst es für PJler A...backen zusammenkneifen und dienen!
Rettungshase
30.11.2020, 17:49
Mich würde da interessieren wieso du es beim Abflachen der Zahl doch in Erwägung ziehst? Musst du dann keine Covid Patienten betreuen? Sonst macht es doch wirklich keinen großen Unterschied, ob man 1 oder 10 Covid Patienten betreut. Oder hältst du die Schutzmaßnahmen auf der Arbeit für so sicher, dass du nur Sorge vor einer Anstreckung in der Freizeit hast?
Im besten Fall muss ich dann keine Covid-Patienten betreuen, ja. Wir haben räumlich getrennte Stationsteile und separieren die Covid-Patienten von den anderen.
Ich sehe das anders mit der Anzahl (und Erkrankungsschwere) der Patienten. Wir hatten im März teilweise nur einen oder zwei beatmete Covid-Patienten. Momentan sind es deutlich mehr und die sind deutlich schwerer erkrankt. Und klar macht es einen Unterschied, ob auf der mit Covid überbelegten Station die Beatmungsgeräte bimmeln, einer wird respiratorisch insuffizient und parallel müssen zwei andere Patienten in die Bauchlage: Bei so etwas kommt potentiell mehr Hektik auf und es wird eher mal die Iso-Tür nicht korrekt geschlossen oder die Schutzausrüstung wird in Eile an- und abgelegt. (Wir brauchen nicht darüber diskutieren, dass es nicht vorkommen darf, aber bei Überlastung passieren eben leichter Fehler.)
In der Tat fühle ich mich auf der Arbeit besser geschützt als im Supermarkt mit denen, die meinen, sich mir bis auf wenige Zentimeter nähern zu müssen, wenn sie ihren Mundschutz auf halb 8 hängen haben.
Mal gucken... aktuell tendiere ich so oder so dazu, nicht zur Familie zu fahren dieses Jahr.
Sobald dem Gepräge nach die Arbeitsleistung und nicht mehr die Ausbildung im Vordergrund steht, dann ist man auf einmal Arbeitnehmer und damit gilt auch der Mindestlohn und entsprechende Sozialversicherungspflicht. Auf einen freundlichen Hinweis an die Zollverwaltung kommt diese gerne zum Hausbesuch. ;-)
Das ist doch mal ein wertvoller Hinweis.
Vielen Dank
@ Rettungshase: Danke für die ausführliche Antwort. Kann das dadurch besser nachvollziehen.
Rettungshase
02.12.2020, 01:12
@ Miss_H: Klar :)
So ganz will ich es mir noch nicht eingestehen, dass das wohl das Vernünftigste sein wird. Ein bisschen "normale besinnliche Weihnacht" würde fast allen ganz gut tun, glaub ich.
Bei uns ist Weihnachten auch ein Dauerdiskussionsthema. Problem sind meine Eltern (Anfang 70 und fast 80 mit Vorerkrankungen), insbesondere, weil drei schulpflichtige Enkelkinder anwesend sein werden. Ich rede mir schon den Mund fusselig, damit meine Eltern wenigstens einsehen, dass es keine gute Idee, wenn das eine Enkelkind fast die ganzen Ferien bei ihnen direkt in der Wohnung verbringt. Mit Heilig Abend getrennt feiern brauche ich gar nicht kommen. Letztlich kommen dann da vier Haushalte zusammen (meine beiden Geschwister mir ihren Kindern, meine Eltern und mein Mann und ich). Jetzt wäre mein Konzept, dass meine Schwester (kommt von weiter her) mit Kind bei meinem Bruder und Familie übernachtet und meine Eltern sowie wir nur für wenige Stunden am 24. dazustoßen. Da würde ich dann auf regelmäßiges Lüften achten, Abstand, Händehygiene und ggf. FFP-Masken für die Risikopersonen (dafür bräuchte es aber wohl Überzeugungsarbeit). Was haltet ihr davon? Ist das vertretbar? Oder doof? Andere Ideen? Komplett getrennte Weihnachten kriege ich bei eh schon schwieriger Familiensituation und teils angeknackter Psyche wie gesagt nicht durch.
Tests sind insofern auch nicht praktikabel, da sich bei falsch-negativen Ergebnissen unter Garantie der nicht-medizinische Teil der Familie in ggf. falscher Sicherheit wähnt.
Heerestorte
02.12.2020, 17:05
Meine Güte, so schnell gehts, schon darf ich hier einziehen :-))
Herzlich Willkommen Heerestorte! Du solltest dich zur Feier des Tages in „Herrentorte“ umbenennen!
Mir ist leider wenig zum Feiern zu Mute: mein Kollege und Rad- und Sportkumpel hat sich COVID eingefangen. Noch gestern morgen sind wir unsere üblichen 50min zusammen zur Arbeit geradelt (da trägt er Gottseidank immer einen Schlauchschal über Mund und Nase, ich denke nicht, dass ich mich angesteckt habe). Aber den ganzen Weg haben wir darüber geredet, wo in unserem Kreis das Impfzentrum gebaut wird und wann wir wohl geimpft werden und er hat von seinem Kumpel erzählt, den es erwischt hat und dass er sich so schnell wie möglich impfen lassen will, weil er Angst hat vor Long COVID etc... Blöderweise ist nicht nachvollziehbar wo er es auch geholt hat. Blöderweise hat er gestern noch zweimal mit Kollegen in der Kantine gegessen (mit Abstand). Blöderweise müssen seine Dienste neu besetzt werden und auch seine Frau, die niedergelassen ist, fällt in der Versorgung aus. Ach Mann ey...
Das einzig Gute ist, dass er asymptomatisch ist und das quasi zufällig aufgefallen ist, weil er als Notaufnahme-Arzt einmal wöchentlich zum Test verpflichtet ist.
Ich geh morgen wieder zum Test.
Bei uns ist Weihnachten auch ein Dauerdiskussionsthema. Problem sind meine Eltern (Anfang 70 und fast 80 mit Vorerkrankungen), insbesondere, weil drei schulpflichtige Enkelkinder anwesend sein werden. Ich rede mir schon den Mund fusselig, damit meine Eltern wenigstens einsehen, dass es keine gute Idee, wenn das eine Enkelkind fast die ganzen Ferien bei ihnen direkt in der Wohnung verbringt. Mit Heilig Abend getrennt feiern brauche ich gar nicht kommen. Letztlich kommen dann da vier Haushalte zusammen (meine beiden Geschwister mir ihren Kindern, meine Eltern und mein Mann und ich). Jetzt wäre mein Konzept, dass meine Schwester (kommt von weiter her) mit Kind bei meinem Bruder und Familie übernachtet und meine Eltern sowie wir nur für wenige Stunden am 24. dazustoßen. Da würde ich dann auf regelmäßiges Lüften achten, Abstand, Händehygiene und ggf. FFP-Masken für die Risikopersonen (dafür bräuchte es aber wohl Überzeugungsarbeit). Was haltet ihr davon? Ist das vertretbar? Oder doof? Andere Ideen? Komplett getrennte Weihnachten kriege ich bei eh schon schwieriger Familiensituation und teils angeknackter Psyche wie gesagt nicht durch.
Tests sind insofern auch nicht praktikabel, da sich bei falsch-negativen Ergebnissen unter Garantie der nicht-medizinische Teil der Familie in ggf. falscher Sicherheit wähnt.
Ich fürchte nur, dass die Einsichtsfähigkeit für Hygieneregeln dann aber auch nicht gegeben sein wird. Ich bin auf dem 80. Geburtstag meines Vaters im Oktober dafür belächelt worden, weil ich ständig die Fenster aufgemacht habe. Kaum habe ich denen den Rücken zugedreht, wurde es von den älteren Semestern, voran meinem Vater, wieder zugemacht, weil es ja zu kalt dafür ist und zieht. Von Masken und Abstand hätte ich gar nicht anfangen brauchen, weil das Bewusstsein gar nicht da war. ("Corona spielt bei uns auf dem Land ja keine Rolle"). Weihnachten wird das nicht anders sein, deshalb bleiben wir als Kernfamilie diesmal kategorisch zu Hause. Da meine Familie, sollte sie komplett zusammenkommen, 12 Personen umfasst, konnte man das mit aktuellen Kontaktbeschränkungen verargumentieren...
Feuerblick
02.12.2020, 20:42
Ich danke täglich Gott dafür, dass meine Eltern das sehr vernünftig und pragmatisch sehen und inzwischen auch ihren Freundeskreis zum großen Teil erzogen haben. Mit den anderen wird halt nur telefoniert.
Meine Mutter ist traurig, dass sie an Weihnachten nicht wieder uns alle mit großem Tamtam bekochen kann. Aber hey, es geht halt nicht und wir holen es notfalls im Sommer nach. Zudem hat sie nächste Woche eine OP vor sich. Da kann sie an Heiligabend sowieso nicht so, wie sie gerne würde. Ist doof, aber was will man machen...
Da meine Familie, sollte sie komplett zusammenkommen, 12 Personen umfasst, konnte man das mit aktuellen Kontaktbeschränkungen verargumentieren... aber Kinder unter 14 zählen ja nicht... :-blush
Die "Kinder" sind 16, 18, 22 und 23... außer unser Stöpsel.
Relaxometrie
02.12.2020, 20:48
Bei uns ist Weihnachten auch ein Dauerdiskussionsthema.
Ich rede mir schon den Mund fusselig, damit meine Eltern wenigstens einsehen, dass es keine gute Idee, wenn das eine Enkelkind fast die ganzen Ferien bei ihnen direkt in der Wohnung verbringt.
Mit Heilig Abend getrennt feiern brauche ich gar nicht kommen.
Letztlich kommen dann da vier Haushalte zusammen
Ich fürchte nur, dass die Einsichtsfähigkeit für Hygieneregeln dann aber auch nicht gegeben sein wird.
Ich bin auf dem 80. Geburtstag meines Vaters im Oktober dafür belächelt worden, weil ich ständig die Fenster aufgemacht habe. Kaum habe ich denen den Rücken zugedreht, wurde es von den älteren Semestern, voran meinem Vater, wieder zugemacht, weil es ja zu kalt dafür ist und zieht. Von Masken und Abstand hätte ich gar nicht anfangen brauchen, weil das Bewusstsein gar nicht da war.
("Corona spielt bei uns auf dem Land ja keine Rolle").
Nur zwei Beispiele von vermutlich 10-20 Millionen in Deutschland, warum es wohl so sein wird, dass die bis Weihnachten nicht wirklich abgeflachte Kurve danach zur dritten Welle ansteigen wird.
Hauptsache das "Fest der Liebe" wurde gefeiert :-(:-((
Das ist kein Vorwurf an Euch beide, die ich zitiert habe. Ihr versucht ja, das Verhalten Eure Familien in richtige Bahnen zu lenken. Es ist wirklich krass, wieviele Leute in einer Pandemiesituation auf diese Familienzusammenkünfte bestehen.
Ich danke täglich Gott dafür, dass meine Eltern das sehr vernünftig und pragmatisch sehen und inzwischen auch ihren Freundeskreis zum großen Teil erzogen haben. Mit den anderen wird halt nur telefoniert.
Meine Mutter ist traurig, dass sie an Weihnachten nicht wieder uns alle mit großem Tamtam bekochen kann. Aber hey, es geht halt nicht und wir holen es notfalls im Sommer nach. Zudem hat sie nächste Woche eine OP vor sich. Da kann sie an Heiligabend sowieso nicht so, wie sie gerne würde. Ist doof, aber was will man machen...
Die Familie meines Mannes ist da deutlich verständiger und so schlimm finde ich, dass nicht mal ein Weihnachten nicht komplett im Auto zu verbringen und jeden Tag ca. 300km zu fahren. Die Ruhe wird uns als Familie nach dem turbulentem Jahr auch gut tun.
@relaxometrie: Naja, was wäre denn dann deiner meinung nach eine bessere Regelung für die Feiertage gewesen? :-nix meiner Meinung nach hätten strengere Vorgaben nur zu noch größeren Trotzreaktionen im Großteil der Bevölkerung geführt.
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