Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
pashtunwali
06.12.2020, 09:46
Bei uns genauso. Unser Infektiologe hat mehrmals darum gebeten, alles runter zu fahren, weil einfach alles zu viel wird.... der ärztliche Direktor hat aber ganz klar gesagt: nein machen wir nicht, its all about the money!
Melina93
06.12.2020, 17:18
Unser OP Plan ist relativ ausgedünnt, aber nicht weil mein Chef das möchte, sondern weil die Leute schlicht selbst absagen bzw sie als positiv getestete vom OP Plan fliegen.
Bei uns arbeiten alle positiv getesteten auch fleißig weiter, sofern sie nicht symptomatisch sind. Da für unser Spital aber gilt "Zur Zeit hustet eh jeder, also bleibt nur derjenige zu Hause der fiebert", arbeiten einige meiner Kollegen trotz Symptome brav weiter.
Zwei fallen ganz aus, weil sie mit hohem Fieber zu Hause sind und einige lassen sich schon gar nicht mehr testen, weil sonst alles zusammenbrechen würde bei uns.
Unser OP Plan ist relativ ausgedünnt, aber nicht weil mein Chef das möchte, sondern weil die Leute schlicht selbst absagen bzw sie als positiv getestete vom OP Plan fliegen.
Bei uns arbeiten alle positiv getesteten auch fleißig weiter, sofern sie nicht symptomatisch sind. Da für unser Spital aber gilt "Zur Zeit hustet eh jeder, also bleibt nur derjenige zu Hause der fiebert", arbeiten einige meiner Kollegen trotz Symptome brav weiter.
Zwei fallen ganz aus, weil sie mit hohem Fieber zu Hause sind und einige lassen sich schon gar nicht mehr testen, weil sonst alles zusammenbrechen würde bei uns.
Was in aller Welt bringt einen dazu, positiv getestet zu arbeiten?
Melina93
06.12.2020, 19:52
Die Anordnung von "oben", dass wir das müssen...
Als ich ganz erschrocken bin, dass gleich drei von uns ausfallen und wir ja irgendwie die Dienste aufteilen müssen, kam nur ein "Ist halb so wild, wenn die kein Fieber mehr haben, kommen sie ja wieder. Müssen sie".
Die Anordnung von "oben", dass wir das müssen...
Als ich ganz erschrocken bin, dass gleich drei von uns ausfallen und wir ja irgendwie die Dienste aufteilen müssen, kam nur ein "Ist halb so wild, wenn die kein Fieber mehr haben, kommen sie ja wieder. Müssen sie".
Welches Gesundheitsamt lässt das zu?
Und was will dein Arbeitgeber tun, wenn man nicht wieder arbeiten kommt? Alle rauswerfen? Viel Spaß.
(Und ja, ich arbeite in einem Bundesland, dass die "Pflicht" zur Arbeit im Infektionsschutzgesetz verankert hat. Da dürfte mich die Polizei dann gerne zu Hause abholen und in die Arbeit bringen ;) )
Wo arbeiten die positiv getesteten Mitarbeiter dann?
Melina93
06.12.2020, 20:05
Wir sind ein kleines B Spital im Kanton Zürich und bei uns ist das leider seit März gängige Praxis.
Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Einige lassen sich gar nicht testen, andere kommen tatsächlich arbeiten wenn sie keine Symptome haben.
Krass das die Schweiz das so handhabt.
Melina93
06.12.2020, 20:11
Wir tragen auch keine FFP2 Masken, außer die Anästhesie bzw wenn du selber welche mitbringst.
Momentan ist es auch ok, wir sind zum Glück nicht mehr derart überfüllt wie noch vor ein paar Wochen. Aber inzwischen geht es eher bei dem Personal extrem rum.
Wir tragen seit 2 Wochen in allen Situationen, in denen man (kumulativ) >15 Minuten am Patienten arbeitet oder der Patient selber keinen Mundschutz tragen kann und immer wenn man >30 Minuten am Stück irgendwo zusammensitzt FFP2. Also praktisch jeder immer. Dadurch soll verhindert werden, dass Mitarbeiter als KP1 in Quarantäne müssen. Klappt auch ganz gut.
Bei uns wird jede Kontaktperson getestet und positive bleiben mit ihrem Hintern zu Hause. Allerdings ist auch unser Gesundheitsamt da sehr streng.
Bei uns läuft das ähnlich wie bei Kandra. Wir tragen allerdings generell FFP2.
kombinat100
06.12.2020, 20:53
ich arbeite in einer der größten Notaufnahmen Norddeutschlands und wir arbeiten seit September durchgehend mit FFP2 Masken und dürfen sie nur absetzen wenn wir an der frischen Luft sind (auch um etwas zu trinken müssen wir rausgehen), wir haben 3 Coronastationen im Haus die knapp 2/3 belegt sind und die Covid-ITS ist seit Wochen durchgehend voll belegt. Ich befürchte schreckliches nach Weihnachten.....
Krass das die Schweiz das so handhabt.
Dafür fliegt uns hier auch bald alles schön um die Ohren.
Was ich an der zweiten Welle positiv finde: es gibt (gefühlt) null Problem mehr mit Schutzkleidung. In der ersten Welle gabs zu wenige Masken, die mussten mehrfach getragen werden etc. Und jetzt? Jeder trägt jeden Tag eine FFP2, dauerhaft. Wir sind angehalten die täglich zu wechseln. Und es liegen überall auf allen Stationen mindestens 2 verschiedene Modelle, meist 3 verschiedene Modelle rum weil ja manche eher bequem, manche unbequem, für Brillenträger wieder anders etc. sind. Also bei allem Mist der läuft: das Thema Eigenschutz im Sinne von FFP2-Masken läuft bei uns in der Klinik grad richtig gut.
Dass in unserer Klinik positiv getestete weiterarbeiten sollen wurde uns zwar mal angedroht, es gab irgendwann mal Entscheidung diesbezüglich und es wurde in die internen Corona-SOPs aufgenommen. Aber ich hab noch von niemandem gehört der jemanden kennt dessen Bruder der Schwager vom Cousin von jemandem gewesen wäre der glaubt dass sowas schon vorgekommen sei. Jeder von dem man weiß dass er/sie positiv getestet wurde, und wenn bekannt auch zum Beispiel Mitbewohner/Familienmitglieder also K1 ohne Schutz, musste/durfte zu Hause bleiben. Auch positiv.
Rettungshase
06.12.2020, 23:02
Echt?
Ich finde das persönlich eher ungut, dass ich den ganzen Tag lang eine FFP2- und bei Bedarf eine FFP3-Maske zur Verfügung stehen habe.
Absolute Arrhythmie
07.12.2020, 05:16
Hier gibt es auch noch genug Masken, die werden allerdings wieder wie Anfang des Jahres eingeschlossen. Zwischenzeitlich waren die mal einfach in den Schränken. Und wir tragen auch fast alle durchgehend FFP2, hat schon mehrere Kollegen vor der Arbeitsquarantäne als Kontaktperson bewahrt.
Positiv kommt hier keiner zur Arbeit und getestet wird man auch, wenn man Kontakt hatte oder Symptome hat.
Dass man in der Schweiz mit Covid arbeiten muss und dann auch noch mit normalen MNS, das ist doch (sorry) hirnrissig. Kein Wunder dass sich dann alle Mitarbeiter anstecken. Was ist mit den Patienten, werden die denn getestet?
Hier bekommen btw auch positive Patienten eine FFP2 Maske.
Melina93
07.12.2020, 07:14
Ja, alle Patienten werden getestet. Aber wir gehen auch mit einfachen MNS in die ISO Zimmer..
Hier sind mittlerweile auch alle mit FFP2 unterwegs -allerdings (anscheinend haben wir das große Lagerbestände) mit der chinesischen Variante KN95, die recht viel Luft durchlässt. Außerdem hat man schnell einen belegten Rachen, ich will gar nicht wissen, was da für Schadstoffe drin sind. Nachher krieg ich vor lauter „Eigenschutz“ Krebs...
Ich werde auch versuchen, an die Schnelltests zu kommen vor Weihnachten. Wir sind nicht mehr als 10 Leute und gehen ab dem 18. in Vorquarantäne. Gottesdienste sparen wir uns. Naja, und wenn auch nur einer hustet, lassen wir es ganz bleiben.
Bei uns gibt es momentan auch noch mehr Schutzmaterial als in der ersten Welle. Genug allerdings auch nicht. Also in der ersten Woche Anfang November hieß es noch es wären so viele FFP2/3 Masken da ("tausende Kisten"), dass wir sie tatsächlich wie vorgesehen mehrmals täglich wechseln können. Nach einer Woche war das dann plötzlich nicht mehr so, seit dem gibt es nur noch je eine pro Tag. Wir tragen auch durchgehend FFP2/KN95 und auf den CoViD Stationen in den Zimmern FFP3. Komisch, dass das alle so als "naja, ist ja nicht so schlimm" hinnehmen. Ich würde lieber auf Handschuhe und Faceshield/Brille verzichten und dafür zumindest die FFP3 nicht mehrfach verwenden müssen. Ich glaube, dass das die größte Gefahr ist, sich selbst zu infizieren. Denn eigentlich soll man sich die ja beim Aufsetzen "mit beiden Händen dicht anmodelieren", was ja ab dem zweiten Aufsetzen irgendwie nicht mehr so richtig geht ohne sich zu kontaminieren. Oder die Maske ist eben potentiell undicht.
Letzte Woche hatten wir eine ganze Charge FFP3 Masken bei denen der Filter teilweise undicht war und dadurch beim Einatmen ungefiltert in die Maske kam. Die Charge wurde nicht etwa entfernt, nein, man sollte eben selbst gucken, ob die die man grad aus dem Karton genommen hat in Ordnung ist oder nicht. Also wenn man das Glück hatte, überhaupt zufällig von dem Problem zu erfahren, denn eine offizielle Information gab es dazu auch nicht.
Ein Maximalversorger in meiner Nähe war letzte Woche im TV mit KN95, die 40% der Viren durchlassen. Das KH hat einen Ausbruch vor allem unter dem Personal, 8 SARS-Stationen, 3 ITS belegt und etwa 30 nosokomiale Todesfälle seit Beginn der 2. Welle.
Die Neuinfektionen gehen nicht wirklich runter, die Intensivkapazitäten sind lokal schon ausgelastet und irgendwie geht das Leben draußen einfach so weiter... kann ich nicht verstehen.
Melina93
07.12.2020, 12:21
Unsere Hygienebeautragte versteht nicht warum wir gerne FFP2 oder gar FFP3 Masken hätten.
Sie ist ja der festen Überzeugung, dass der herkömmliche MNS, wenn richtig verwendet, genug Schutz bietet. Mal abgesehen davon, dass ich das nicht so glaube, haben wir eher Marke "Zelt" bei uns, wo mein kleines Gesicht darin total verschwindet und ich kaum jemanden sehe, bei dem die richtig sitzen.
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