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Danke für die Tipps! Ich werde mal ein paar testen.
LG
Ally
Danke für die weiteren Hinweise.
Natürlich bin ich nicht so naiv zu glauben, dass diese Maßnahmen uns alle 100%ig schützen und dass es nicht besser wäre, komplett zu Hause zu bleiben. Und nein, ich hatte nicht gehofft, hier eine breite Zustimmung und Absolution zu bekommen, sondern eben auf weitere Ideen zur Risikoreduktion. Niemand von uns wird das Risiko auf Null senken können. Aber es gibt eben noch andere Umstände, die man bedenken muss (familiärer Art) und ein "reduziertes" Weihnachtsfest mit allen irgendwie möglichen Hygienemaßnahmen ist für uns in der momentanen Situation die einzige Option. Deswegen bin ich weiterhin für ernst gemeinte Ergänzungen und Hinweise dankbar.
roxolana
13.12.2020, 20:23
Essen nach draußen verlegen und drinnen nur mit FFP2-Maske aufhalten. Das sollte halbwegs sicher sein.
Essen nach draußen verlegen und drinnen nur mit FFP2-Maske aufhalten. Das sollte halbwegs sicher sein.
So wirds bei uns laufen
WackenDoc
13.12.2020, 20:39
Getrennt bzw. in den zusammengehörigen Gruppen essen im gesonderten Raum und sonst mit FFP 2 und gut Lüften. Wer was essen oder trinken will muss in den Nachbarraum.
Bei uns: 4 von den 5 Personen beim Weihnachtsessen isolieren sich vorher 7 Tage und der letzte im Bunde lässt sich 2 Tage vorher per PCR und am Tag selbst per Schnelltest testen.
Mehr kann man letztlich auch nicht tun. :-micro
Wir haben komplett gecancelt. Die Kinder sind nun seit dem zwölften zu Hause und werden sich auch mit keinem mehr treffen, ich muss noch bis Mittwoch arbeiten, Sebastian bis Samstag Morgen. Einkaufen (also Lebensmittel, Drogerie etc) diese Woche, Großeinkauf, sonst auch nimmer raus. Ggf um den dreißigsten herum dann mal ein draußen stattfindendes Treffen.
Absolute Arrhythmie
14.12.2020, 05:29
Ich werd mich ab Sonntag vor Weihnachten in Selbstisolation begeben (habe leider Samstag noch Tagdienst). Mittwoch und Donnerstag morgen werde ich meinen Freund und mich für den Schnelltest abstreichen. Dann ist der Besuch bei seinen Eltern und seiner Schwester geplant. Die Schwester zählt aber mehr oder weniger da zum Haushalt. Sind also exakt 5 Personen aus zwei Haushalten. Die anderen gehen nur einkaufen, ich muss als einzige zur Arbeit nach draußen und bin ja sowieso das größte Risiko.
Drinnen werden wir auf Abstand achten und regelmäßig lüften, gesungen wird nur draußen. Wenn irgendjemand erkältet ist, wird alles gecancelt.
Meine eigenen Eltern werde ich erst nach Weihnachten sehen.
Ich find das Vorgehen auch nicht perfekt, aber alle sind sich des Restrisikos bewusst und wollen es so.
Hoffe nur, dass alles gut geht.
tragezwerg
14.12.2020, 06:21
Wir treffen uns nur mit der Familie, die ohnehin im gleichen Haus lebt. Wenn sie möchte kommt Heiligabend die Uroma aus dem betreuten Wohnen dazu, dann gibt es vorher nen Schnelltest für alle. Die Kinder waren seit Oktober nicht mehr in der Kita, und ich trage bei der Arbeit ständig FFP. Ich denke das kann man insgesamt so machen ohne große Risiken einzugehen.
Matzexc1
14.12.2020, 08:46
Ich laufe draußen nur noch mit FFP herum, einen Schnelltest hol ich mir vielleicht noch. Wir werden dann zu dritt sein und das war es
agouti_lilac
14.12.2020, 08:59
Ich finde das irgendwie immer abstruser - obwohl ich es ja nie anders kennengelernt habe - aber ich persönlich KANN mich physiologischerweise nicht 24h am Stück durchkonzentrieren. Ich MUSS weg aus der Klinik. Und ich finde es krass, dass die Oberärztin das kann, die ist 15 Jahre älter als ich.
Ich kann das auch immer weniger und weniger. Ich bin irgendwann so fertig... da bin ich nachts schon froh, wenn ein kranker Patient Narkose braucht, dann macht das Adrenalin wieder was wett als beispielsweise die 8h-Plastiker-Kreissägenverletzung.
Wie haben leider eine recht hohe Dienstbelastung.
Trotzdem sind mir 24h-Dienste lieber aber Schichtdienste.
Mittelfristig muss ich aber auch aus der Klinik raus, fürchte ich.
Es gäbe übrigens auch das Modell, den Schichtdienst finanziell attraktiv zu machen. Dann hat man auch nur 8h Arbeitszeit, aber keine Verluste. Die Industrie macht es vor, wo es ja nach Tag und und Uhrzeit 30%, 80% oder 100% mehr pro Stunde gibt.
Die Wahl zwischen einkommensneutralem Schichtdienst und Totarbeiten, um das Grundgehalt aufzubessern, gibt es wohl nur im Gesundheitswesen.
Ach ich fände schichtdienst für den Biorhythmus auch Mist. Es würde ja reichen, wenn man die semi-Notfälle auf den nächsten Tag schiebt. Das würde hier keiner hören wollen, aber solang eine Appendizitis oder eine Cholezystitis nicht septisch ist, könnte man die auch mit Antibiose die paar Stunden bis zum nächsten Morgen warten lassen, Abszesse erst recht. Aber dann zerschiesst es ja das Elektivprogramm... -.- Wenn man das Vorhalten von Kapazitäten für Notfälle im Tagesprogramm finanziell absichern würde, bräuchte man keinen Schichtdienst.
Ach ich fände schichtdienst für den Biorhythmus auch Mist. Es würde ja reichen, wenn man die semi-Notfälle auf den nächsten Tag schiebt. Das würde hier keiner hören wollen, aber solang eine Appendizitis oder eine Cholezystitis nicht septisch ist, könnte man die auch mit Antibiose die paar Stunden bis zum nächsten Morgen warten lassen, Abszesse erst recht. Aber dann zerschiesst es ja das Elektivprogramm... -.- Wenn man das Vorhalten von Kapazitäten für Notfälle im Tagesprogramm finanziell absichern würde, bräuchte man keinen Schichtdienst.
Du hast sowas von Recht!
Gibt es nicht sogar Studien die eindeutig zeigen, dass die Qualität der OPs Nachts und übermüdet deutlich schlechter ist (oh welche Überraschung)?
Ist bei uns in der Radiologie ja nicht anders. Wenn ich nach 20h durcharbeiten morgens um 3 irgendwelche Gammelbäuche im CT sehe verschwimmt mir auch alles vor Augen... Da ist mein Ziel nur noch dringliche Akutpathologien zu erkennen...
Bonnerin
15.12.2020, 15:08
Gibt es nicht sogar Studien die eindeutig zeigen, dass die Qualität der OPs Nachts und übermüdet deutlich schlechter ist (oh welche Überraschung)?
Diese Erkenntnis ist genauso überraschend wie die Studie, dass Lungenvorerkrankungen und/oder ein metabolisches Syndrom mit einer höheren Gefahr für schwere Covid-Verläufe verbunden sind... /Irony off
Du hast natürlich vollkommen Recht. Übermüdet macht man nun mal leichter Fehler. Ich erinnere mich an eine Patientin im Dienst, die ausdrücklich die OP in der Nacht abgelehnt hatte. Sie würde am nächsten Morgen lieber ein fittes und waches Team haben wollen. Bei uns hat sie damit Pluspunkte gesammelt, die Unfallchirurgen waren eher unzufrieden mit der Aussage.
Als Einstieg aus 2020:
https://www.esaic.org/esa-news/the-effects-of-night-time-surgery-on-patient-outcome/
weitere Quellen im Anhang
Wenn die Nachtdienste deutlich höher bezahlt würden als die Tagdienste (wie anderswo in der Wirtschaft auch) würde der Anreiz entfallen, nicht akut notwendige Arbeit in die Nachtstunden zu verlagern.
sodbrennen
15.12.2020, 18:51
Beim Essen. Festtagsbraten mit pikanter Soße und Rotwein. Evtl weitere Gänge. Und dazwischen jedesmal Listerine-Mundspülung. Und überwiegend Schweigen. Und regelmäßiges Lüften und Maske aufsetzen.
Nee Danke, ich bin doch nicht bescheuert, bevor ich mir sowas antue, bleib ich mit meiner Frau daheim und wir machen es uns kuschelig. Das wird die Schwiegermama schon einsehen :-))
@Schwiegermama: Erst recht, wenn nach 9 Monaten das Ergebnis da ist. ;-)
Gibt es nicht sogar Studien die eindeutig zeigen, dass die Qualität der OPs Nachts und übermüdet deutlich schlechter ist (oh welche Überraschung)?
Schon. Aber genauso gibt es auch Studien dass bei 12h-Schichten weniger Fehler passieren als bei 8h-Schichten.
Das klingt nur im ersten Moment komisch, bei näherer Betrachtung gibt es bei 8h-Schichten weniger Übergaben. Und die Fehlerquote durch Übergaben ist höher als die Fehlerquote durch Übermüdung.
Spannende Sachen solche Studien.
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