Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Seeräuberjenny
22.02.2009, 16:43
Hey, so viele neue Antworten. Jetzt werd ich ja schon ein bißchen rot :-blush
JEdenfalls tut es gut zu sehen, dass es auch anderen so ging. Ich kam mir mit meiner To-do-list langsam schon ein bißchen blöd vor, weil sie von meinen kollegen mittlerweile schon belächelt wird. Aber vielleicht brauch ich sie ja wirklich bald nicht mehr. Viele Dinge wiederholen sich ja wirklich, und irgendwann bekommt man schon mehr Überblick.
@schnubbl: unsere Chefsekretärin hat mir auch schon angeboten, dass ich mich bei ihr ausheulen darf. Ich hoffe, ich muss das so schnell nicht in Anspruch nehmen.
Mich hatte der Spruch vom OA nur so getroffen, weil ich gerade das Gefühl gehabt hatte, dass ich schon einigermaßen viel von dem Alltagskram alleine hinbekomme. Nur eben nicht in Notfällen. Was nützt einem da das Wissen aus dem Herold, wie man eine hypertensive Krise behandelt, wenn man nicht weiß, ob man das auch auf einen PAtienten anwenden kann, der gerade eine Hirnblutung hinter sich hat?
Leider war ich nie so ein großes Talent in Sachen Zeitmanagement. Da muss ich wirklich dran arbeiten. Hoffe, ich kriege das hin.
Vielen Dank und viele Grüße
Seeräuberjenny
So ein Quatsch,
to-do Liste ist doch super-so behält man im Überblick was noch ansteht und vergißt nichts. Versteh nicht warum das belächelt wird :-nix
Und Fragen an den OA stell ich auch nach nunmehr 1 Jahr zwischendurch immer noch reichlich und bin froh, dass die Meinigen da eigentlich immer rechts auskunftsfreudig sind. so wie sich das eben gehört :-meinung
Also, lass dich nicht unterkriegen!
Lieben Gruß,
Eve
Chaoskätzchen
22.02.2009, 17:24
ich find to-do-listen auch genial.. in meinen pj-häusern hatten die stationen sogar bücher, wo die to-dos des tages notiert und dann abgehakt wurden sind.. und die wurde von den oberärzten sogar unterstützt.. "schreiben sie das gleich noch dazu".. ohne belächeln.. ich find auch, dass sie den überblick unterstützen.. und wenn man das zeug zum größten teil im kopf hat.. auch gut.. so manche zugerufene kleinigkeit geht im stationsalltag immer unter.. und dann schnell dazugekritzelt.. fällt sie spätestens beim nächsten blick auf den zettel wieder ein..
zaubernuss
22.02.2009, 17:29
Ich finds echt schade, dass so viel von ihren OAs so im Stich gelassen werden.
Bei mir hieß es von Anfang an, immer fragen! Man würde dann schon selber merken, dass man je länger man da ist, umso weniger Fragen hat.
Klar bündel ich meine Fragen und ruf nicht alle 10 Minuten an, aber ich kann mich darauf verlassen, dass mein OA zweimal tgl eh vorbei kommt.
Und gerade wo ich jetzt tagsüber den Pieper habe und da auch immer wieder Fragen auftreten, ich wurde noch nie blöd angemacht.
(Das ist auch das einzige, was meine Panik vor dem ersten Nachtdienst in 1.5 Wochen etwas mindert)
eileiter
22.02.2009, 19:11
Ich mach mir spätestens nach 2 Tagen ne neue To-Do-Liste. Meistens täglich, indem ich mir die Stationsliste ausdrucke und mir zu jeder Patientin meine tägliche(n) Aufgabe(n) dazuschreibe....
BEi uns machen das alle so. Ich finds ganz geschickt! Da gibts echt nix zu belächeln
Feuerblick
22.02.2009, 19:20
Da wir mehrere Assistenten auf Station sind und es auch Dinge gibt, die der Dienst noch machen muss, pflegen wir eine solche Liste sogar im Computer. Sehr praktisch! Und lieber aufschreiben, als die Hälfte vergessen haben... :-dafür
Bei uns ist es Aufgabe der PJler, die Stations-to-Do List zu updaten :-))
Ich hab aber immer noch ein eigenes Notizbüchlein in der Kitteltasche, wo ich mir Gedankenstützen reinschreibe.
BTW, Z.n. Dienst. Rettungsdienst brachte Patienten im Halbstundentakt: besoffen, gestürzt, besoffen gestürzt, Schlägerei, Schlägerei, besoffen Schlägerei mit Sturz.... :-keks Promilletopwert des Tages: 3,9
Oh Mann, wieso dachte ich nur Examen ist stressig? Ich glaube ich bin zur Zeit fast dabei ein Magengeschwür zu züchten. Auf der einen Seite hört man, dass man ja Anfänger ist, auf der anderen Seite muss der Laden halt laufen. Die Patienten können da ja keine Rücksicht darauf nehmen dass man erst seit sieben Wochen im Berufsleben steht. Und jeden Tag nach der Arbeit fallen mir etliche Dinge ein die ich falsch gemacht oder vergessen habe. Hatte ja lange Zeit "Schonfrist" und musste immer nur mal einen Tag zwischendurch einen Teil der Station alleine betreuen. Jetzt habe ich tatsächlich meinen Stationsteil alleine und muss es managen (das müssen viele ja schon viel früher - trau mich deswegen ja schon fast nicht zu "jammern"). Mein Oberarzt unterstützt mich soweit es geht, aber er ist halt auch nicht immer da und ich kann ja auch nicht wegen jedem Kleinkram fragen. Ich komme mir einfach "ungenügend" vor...:-nix Auch wenn es oft heißt "In nem halben Jahr lachst du drüber" oder "Mit der Zeit wirds besser".....zur Zeit macht es mich echt fertig...
John Silver
24.02.2009, 20:14
In solchen Situationen sage ich nur eines: mir persönlich ist ein unsicherer Anfänger lieber, als einer, der nach einer Woche Berufserfahrung das Gebahren eines gestandenen Oberarztes an den Tag legt.
Unsicherheit ist am Anfang normal - sie sollte nur nicht mit sinnloser Nervosität verwechselt werden.
Und Leute, die über eine to-do-Liste lächeln, haben offenbar nichts zu tun. Klar, wenn man höchstens 4-5 Patienten betreut, kann man entspannt lächeln. Wenn ich bis zu 32 Patienten versorgen muß, dann bin ich immer wieder auf meine to-do-Liste angewiesen, um nichts zu vergessen.
icespeedskatingfan
25.02.2009, 12:16
heute morgen wäre mir ein unsicherer Assi sehr lieb gewesen - habe eine Patientin die via Orthopädin notfallmäßig mit Caudasymptomatik eingewiesen worden ist aus der Orthopädie zurückgeschickt bekommen - ohne jegliche Diagnostik!!!- die leicht überreizte Kollegin hat nur festgestellt das die Pat. Analgetikamäßig schließlich ausreichend eingestellt sei. Krauses Patientengequatsche hin oder her - wenn HA und Facharzt Caudasymptomatik diagnostizieren sollte man das als Kliniker verdammt noch mal ernst nehmen und nicht so superarrogant darüber hinweggehen.:-notify
Will nur sagen: wenn man reflektiert und nachfragt - auch aus Unsicherheit - ist man auf jeden Fall der bessere Arzt .:-top
P.S.: Die Patientin haben wir inzwischen zu einer niedergelassenen Neurochirurgin weitervermittelt, die die Diagnostik und stat. Aufnahme vorantreibt.
Persephone
25.02.2009, 12:31
Ich hab einmal einen Patienten wieder weggeschickt. Diarrhoen seit einigen Stunden, kreislaufstabil, gut hydriert, Mitte 60, voll orientiert, Selbstversorger. Hatten kein Isobett und ich hatte ihn als stabil eingestuft. Ohhhhh, hab ich mir da nen Einlauf von der HÄ eingefangen :-oopss. Er habe eine KHK und das sei Grund genug ihn aufzunehmen?! Fand ich zwar immer noch nicht und er hats dann wohl auch so geschafft.... Seitdem halt ich, wenn immer möglich Rücksprache, wenn ich ne Einweisung anders sehe als der HA.
Feuerblick
25.02.2009, 17:42
Na super! Zwei Tage gearbeitet und schon wieder urlaubsreif.
Erkenntnis des Tages: Ich KANN mich in drei Teile aufsplitten und für drei Leute arbeiten, aber muss das wirklich sein? Und muss das immer ich sein?????? SUUUUPER! *kotzt leise vor sich hin* Etwas mehr kotzen darf aber eine Kollegin... Aus dem Urlaub geholt zu werden für ein paar Stunden, weil niemand sonst eine simple Bürokraten-Aufgabe drauf hat ist wirklich übel!
Hoppla-Daisy
25.02.2009, 18:03
Ihr könntet ja ne Famulantin haben........... ;-)
Okay, die kann nix :-blush
Feuerblick
25.02.2009, 18:19
Ihr könntet ja ne Famulantin haben........... ;-)
Okay, die kann nix :-blushWie du weisst, ist es ja nicht an MIR gescheitert. Für Sommer meldeste dich dann besser rechtzeitig an. Meine Worte "Beeil dich, wir haben immer VIELE Famulanten" waren nicht Fiktion sondern entsprechen weiterhin der Wahrheit. :-))
Kackbratze
25.02.2009, 20:20
Boah, wer hätte geahnt, dass PJler so anstrengend sein können.
Die Frage "hast Du das schonmal gemacht/kannst Du das" sollte man nicht pauschal mit JA beantworten, wenn das nicht stimmt.
Ich ärgere mich mehr über eine Lüge als über Unwissen. Bei Unwissen kann ich wenigstens noch Abhelfen, aber bei dummdreisten Falschaussagen ist nix zu machen...:-?
Felix@112
26.02.2009, 04:03
Die Frage "hast Du das schonmal gemacht/kannst Du das" sollte man nicht pauschal mit JA beantworten, wenn das nicht stimmt.
Was hat er denn gemacht?? :-notify
So, nachdem ich diesen seltsamen Infekt jetzt seit drei Wochen mit mir rumtrage und gestern nachmittag erst psychisch und letzte Nacht nach der wohl in meinem Dienst dazu gehörenden ITS-Verlegung auch körperlich am Ende war, bin ich gerade erstmals hier zu einer Allgemeinmedizinerin gegangen und jetzt bis nächste Woche Freitag krank geschrieben... mal hoffen, dass ich danach wieder richtig fit bin!!
Ich wünsche dir gute Besserung, Eilika! :-) *gesundknuddel*
Ich bin ganz froh, dass mir bisher trotz etlicher Fehler noch nicht der Kopf abgerissen wurde. Da fällt mir ein, dass ich einen Fehler (für den ich nicht mal in erster Linie was kann - aber egal) morgen unbedingt noch korrigieren muss.... nee, zwei sogar!!! Meimei, so bin ich heute nachhause gegangen, mit lauter unerledigter Arbeit :-oopss
Und schon wieder nicht im OP gewesen heute. Ist das am Ende die Strafe dafür, dass ich als Chirurg ein Stethoskop in der Kitteltasche habe? :-oopss
Gute Besserung, Eilika! Da können wir ja quasi tauschen: ich freue mich schon richtig darauf, ab Montag wieder zu arbeiten. :-)
LG,
Ally
freestyler
26.02.2009, 23:07
Ich hab einmal einen Patienten wieder weggeschickt. Diarrhoen seit einigen Stunden, kreislaufstabil, gut hydriert, Mitte 60, voll orientiert, Selbstversorger. Hatten kein Isobett und ich hatte ihn als stabil eingestuft. Ohhhhh, hab ich mir da nen Einlauf von der HÄ eingefangen :-oopss. Er habe eine KHK und das sei Grund genug ihn aufzunehmen?! Fand ich zwar immer noch nicht und er hats dann wohl auch so geschafft.... Seitdem halt ich, wenn immer möglich Rücksprache, wenn ich ne Einweisung anders sehe als der HA.
Na ja, ob ich Patienten aufnehme oder nicht entscheide letztendlich noch ich wenn einer im Dienst bei mir aufschlägt. Wenn ich meine, man kann die Therapie ambulant weiterführen und der Patient genügend Compliance zeigt dann lasse ich mir vom Hausarzt nicht doof kommen.
Manchmal muss man ne Wand sein.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.