Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Heerestorte
15.01.2021, 20:09
Nochmal ne Frage, weil ich da jetzt von mehreren Kollegen ne unterschiedliche Meinung bekommen habe.
Wie ist das mit Taxischeinen für Patienten? Ausstellen ja oder nein? Wenn die aus der Klinik entlassen werden.
https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/ambulante_leistungen/fahrkosten_krankentransport/fahrkosten_krankentransport.jsp
Relaxometrie
15.01.2021, 21:13
Habe ich es überlesen, oder steht in dem verlinkten Dokument wirklich nichts über "Rücktransport aus der stationären Behandlung"?
Ohne die genauen Richtlinien zu kennen, habe ich -wenn die Diskussion aufkam- immer versucht, die Patienten dahingehend zu lenken, dass sie von Anghörigen/ Freunden abgeholt werden. Oft hat es hingehauen und nur in sehr wenigen Fällen (Patient maximal ätzend/ fordernd/ verneint sämtliche privaten Beförderungsmöglichkeiten/ ggfs. tatsächlich zu krank, um alleine den ÖPNV zu nutzen) habe ich gegen meine Überzeugung eine Taxifahrt ausgestellt. Ob die Patienten bei nicht eindeutig notwendigem Transport im Nachhinein eine Rechnung für den Transport bekommen haben, weiß ich nicht.
Aber das wäre doch der offizielle Weg, oder? Nicht indizierter Transport ---> Patient zahlt.
Auf jeden Fall habe ich keinen der nur semi-indizierten Transporte selbst zahlen müssen (gibt ja manchmal das Gerücht, dass der Arzt dann die Rechnung bekommen würde).
Bei Rücktransport mit KTW nach Hause/ ins Heim war die Sachlage meist eindeutig und an der Notwendigkeit des Transports gab es wenig zu deuten.
JinTonic
16.01.2021, 09:46
Ich bin jetzt hier auch offiziell angekommen...
Als Stationsmuggel, 22 Betten, 11,5h durchgearbeitet ohne was zu essen (außer Stücke Kuchen im gehen rein gedrückt), der Orgawahnsinn ist noch viel schlimmer, als man es als PJ je für möglich gehalten hätte....
Das ist fast schon wahnwitzig, wie man mit zwei Telefonen gleichzeitig rumsteht und organisiert und delegiert bis zum geht nicht mehr...
22 Betten :O Was sind das für Patienten? Es ist doch nicht machbar für Anfänger, wenn man Patienten mit Polipmedikation und mehreren betroffenen Organsystemen betreut.
Also als Orga Tipp: Am Anfang muss jeder sehr viel Aufschreiben. Es lohnt sich zeit in eine Patientenliste zu investieren.
..
Du hast Recht, mir wurde sogar vom alten Assistenten in meiner 2. Woche das empfohlen und ich fand das super, habe da auch Telefonnummer vom Hausarzt und Angehörigen reingeschrieben, aber das ist tatsächlich sehr zeitraubend, irgendwie durch den ständigen inneren Druck, dass ich noch so viel vor habe (unter anderem HA-Anrufe bis 12, Anmeldung der Untersuchungen für COVID-Patienten, was immer eine telefonische Absprache benötigt und fast immer eine begründete Indikation, z.B. für Sono oder CT, weil jeder versucht sich von COVID-Patienten fern zu halten), also wegen diesen Zeitdruck habe ich aufgehört, die Tabelle zu führen. Auch am späten Feierabend, wenn ich um 18 fertig bin, habe ich meistens keine Lust noch länger zu bleiben, um die Tabelle elektronisch zu aktualisieren. Deswegen laufe ich mit dem Visitenzettel aus SAP. Aber ja, ich finde das Prinzip allegemein sehr gut und hilfreich. Mit einer guten Tabelle wird man fast wie ein Facharzt :D
Naja, die Station muss ich nun bis Ende Februar nicht mehr betreuen, habe den Übergabezettel hinterlassen und gehe ab Montag in die NFA :) Wird auch aufregend sein, vor allem weil Krankenhäuser aktuell immer öfter abgemeldet bleiben.
Es lohnt sich seine Anfragen wegen Vorbefunden/Arztbriefe/Mediplänen an die Hausärzte zu mailen oder zu faxen, direkt mit Angabe der eigenen Faxnummer. Klappt zu 90% und spart so unendlich viel Zeit und Nerven.
JinTonic
16.01.2021, 10:57
@DA1994, das ist tatsächlich eine gute Idee. Ich habe immer nur telefoniert, das ist zwar bisschen einfacher, weil man direkt mit dem Kollegen redet. Wundere mich, wie viele Kleinigkeiten können die Zeit im Alltag sparen :D
WackenDoc
16.01.2021, 11:06
Es wäre noch einfacher, wenn es eine Hilfskraft gäbe, dich sich um sowas kümmert.
Aber die kostet Geld, Wacken. Ärzte machen das gratis in den unbezahlten Überstunden.
s lohnt sich seine Anfragen wegen Vorbefunden/Arztbriefe/Mediplänen an die Hausärzte
Dafür haben wir tatsächlich Stationssekretariate.
pashtunwali
16.01.2021, 16:22
Ich bin jetzt hier auch offiziell angekommen...
Als Stationsmuggel, 22 Betten, 11,5h durchgearbeitet ohne was zu essen (außer Stücke Kuchen im gehen rein gedrückt), der Orgawahnsinn ist noch viel schlimmer, als man es als PJ je für möglich gehalten hätte....
Das ist fast schon wahnwitzig, wie man mit zwei Telefonen gleichzeitig rumsteht und organisiert und delegiert bis zum geht nicht mehr...
In was für einer Abteilung arbeitest du?
Finde es schlimm... und bei mir sieht es aktuell genauso aus...
Heerestorte
16.01.2021, 16:23
Chirurgie. Die Arbeit ist aber eigentlich gut in der Regeldienstzeit zu bewältigen, wenn man sich mal eingelebt hat. War halt zum ersten Mal Stationsarzt, da dauert das natürlich länger.
Pampelmuse
23.01.2021, 10:50
Bist Du von Anfang an komplett alleine auf Station oder hast Du noch erfahrenere Assistenten bei Dir?
Heerestorte
24.01.2021, 16:51
Bist Du von Anfang an komplett alleine auf Station oder hast Du noch erfahrenere Assistenten bei Dir?
Nee, sind schon welche da. Das würde anders aber auch nicht gehen!
Pampelmuse
28.01.2021, 16:47
Liebe ältere Kollegen und/oder Oberärzte, wie geht man erwachsen damit um, wenn eine Person unter den Assistenten bevorzugt wird und mehr operiert als die anderen und auch eigentlich nicht ihrem Ausbildungsjahr entsprechend?
Ich konnte mich bisher zurückhalten, aber ich gebe zu, ich könnte regelmäßig ausrasten und schreien, weil ich es einfach so unfair finde.
Thomas24
28.01.2021, 16:57
Radikale Akzeptanz, dass das Leben nicht fair ist. Das und Zen. *Duckundweg*
Liebe ältere Kollegen und/oder Oberärzte, wie geht man erwachsen damit um, wenn eine Person unter den Assistenten bevorzugt wird und mehr operiert als die anderen und auch eigentlich nicht ihrem Ausbildungsjahr entsprechend?
Ich konnte mich bisher zurückhalten, aber ich gebe zu, ich könnte regelmäßig ausrasten und schreien, weil ich es einfach so unfair finde.
Du könntest dich (auch) hochschlafen.
Kackbratze
28.01.2021, 17:03
Oder einfach gehen. Nur weil Du dich beschwerst, wird nix passieren.
Ich würde das einfach mal ansprechen. Du hast bemerkt, dass nicht alle AÄ gleich viel operieren, du möchtest gern mehr operieren, was kannst du tun um das zu erreichen. Die Antwort wird selbst dann, wenn sie dein Problem nicht lösen sollte, zumindest mal informativ sein.
Thomas24
28.01.2021, 17:49
Ach so ein Gespräch hatte ich noch zu Klinikzeiten vor ein paar Jahren auch mal mit einem jungen WBA. "Ich merke, dass andere Assistenten mehr dürfen und mehr gefördert werden als ich und wollte wissen, wieso?" "Nuuuun, wenn Sie es wirklich wissen möchten, dass hat Gründe. Und zwar erstens, zweitens, dritttens..."
Das Gespräch hat ihm - seiner Mimik nach zu beurteilen- inhaltlich wohl nicht so gefallen. Aber informativ war es bestimmt.
Also ich würde erstmal erwachsen werden und es dann mit erwachsenenkram versuchen wie situations- und ursachenanalyse, selbstreflexion und ein lösungsorientiertes Gespräch mit dem vorgesetzten führen - und von mir aus auch hochschlafen.
Man kann auch auf die kindliche Art Konflikte lösen: schreien, toben, OP Besteck verstecken, trotzmiene aufsetzen, sich auf den Boden schmeißen, drohen die Freundschaft zu kündigen etc.
streiche mit Exkrementen habe ich als Option vergessen
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.