Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Pampelmuse
16.03.2021, 18:07
Auch in meinem direkten Umfeld wird fassungslos der Kopf geschüttelt, wenn ich berichte, was Ärzte sich so alles gefallen lassen. Auch von Menschen, die zu einer Zeit eine Ausbildung gemacht haben, in der der Chef noch gottesähnlich behandelt werden musste. Selbst die verstehen nicht, dass man so mit sich umspringen lässt und warum man so etwas angesichts der besseren Möglichkeiten nicht hinterfragt.
Dito. Bin froh, dass ich fast nur von Nicht-Medizinern umgeben bin. Das erdet einen dann doch sehr. :-))
Großes Kopfschütteln herrscht auch immer darüber, dass ich z.T. meine Fortbildungen selbst zahlen muss und ggf. auch in meiner Freizeit absolvieren. (Spoiler: Ich find's selber auch sch...)
Mag sein, dass manches ausgeschrieben ist - die große Frage ist nur auf welche Zeit das befristet ist. Und ob nicht schon ein Einstellungsstopp verhängt wird bevor es zu einer Vertragsunterzeichnung kommt. Ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber hier in der Gegend ist praktisch allen Kliniken durch COVID ein ziemlicher wirtschaftlicher Schlag versetzt worden. Einige kleinere stehen wohl sogar schon kurz vor der Pleite.
Schade, schade! Ich erinnere mich noch daran, wie Du damals den Job gewechselt hast, und es erst so gut klang, was Du vom neuen Haus berichtet hast.
Ich bereue auch nichts und es war am Anfang ja auch echt gut. Dann sind vier der besten Oberärzte auf einmal gegangen und die die nachkamen, waren weniger lehrfreudig...dann ist halt das Tempo echt flott und viel bleibt auf der Strecke... und ich hab für mich gemerkt, dass ich in der Chirurgie nicht alt werden will und kann.
Naja und jetzt steht die Klinik wirklich schlechter da als vor 2 Jahren, das kann man nicht anders sagen, heute hat schon wieder ein fachlich guter Kollege seinen Abschied angekündigt, der war nicht mal ein Jahr da.
Aber das mit den Überstunden läuft hier fair.
Kackbratze
16.03.2021, 19:29
Das Schöne an solchen Nummern ist, dass die Patienten sowas schnell mitbekommen, dementsprechend mit den Füssen abstimmen und die kleineren Häuser davon profitieren können, wenn Qualität abgeliefert wird bei den Brot- und Butter-Eingriffen.
kartoffelbrei
16.03.2021, 20:40
Mag sein, dass manches ausgeschrieben ist - die große Frage ist nur auf welche Zeit das befristet ist. Und ob nicht schon ein Einstellungsstopp verhängt wird bevor es zu einer Vertragsunterzeichnung kommt. Ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber hier in der Gegend ist praktisch allen Kliniken durch COVID ein ziemlicher wirtschaftlicher Schlag versetzt worden. Einige kleinere stehen wohl sogar schon kurz vor der Pleite.
Meine Erfahrung ist genau das Gegenteil. Einige Kliniken haben sich finanziell schön sanieren können, indem sie Freihaltepauschalen für Betten kassiert haben, die sie wegen Pflegemangel eh nicht hatten betreiben können. Corona war also nicht für alle schlecht...
Wir haben ja vor einem Jahr den MB eingeschaltet (geschlossen als Team der Assistenten aller Fachrichtungen). Bisher hat uns die Teppichetage weiter hingehalten bzw. verar... Jetzt ist ein Anwalt mit im Boot, und auf einmal werden gewisse Leute unruhig...
Nächster Schritt wäre bei uns tatsächlich auch die Meldung ans Gewerbeamt.
Die Hinhaltetaktik dient dazu, die Geschlossenheit zu brechen. Der Chefarzt wird extrem Druck von der Verwaltung bekommen. Wahrscheinlich werdet ihr dann nochmal zu Einzelgesprächen entweder beim CA oder zur Verwaltung gerufen. Bestimmt gibt es dann so großzügige Angebote wie Ausbezahlung von insgesamt 50 Überstunden für das ganze Team.
Nach der ersten Klage habe ich beschlossen, nur noch für mich alleine zu streiten. Gerade weil viele sich nicht trauen, nichts ändern möchten, lieber nur jammern und so alles unnötig in die Länge ziehen. Habe auch danach nie wieder einen Anwalt gebraucht.
Aus eigener Erfahrungen: Nö, das interessiert sie nicht die Bohne
Ja kann ich bestätigen bzgl. Marburger Bund, wollte eine Zeugniskorrektur über die Rechtsabteilung: Angeblich hätten sie viele Telefonate geführt, aber dieser Univ-Prof. sei ein wichtiger Mann. Das ginge nicht. Ein Brief vom Rechtsanwalt, alles geändert wir gewünscht. Dann bin ich ausgetreten.
Es gibt schon die Möglichkeit die Überstunden im Nachhinein per Online Formular einzureichen, aber meistens wird das dann halt abgelehnt. Bzw. Die zuständige OÄ unterschreibt es dann nicht mit der Begründung dann würde man ja das Arbeitszeitgesetz verletzen.
Das war in einer meiner alten Kliniken auch so. Wobei man auch noch eine Pause von 17:00 - 17:15 dokumentieren musste.
Der Chef wollte auf keinen Fall, dass das Arbeitszeitgesetz auf dem Papier verletzt wird, weil es extrem nervig ist mit den Behörden dann diskutieren zu müssen.
Die Kompromißlösung des Oberarztes war: Ja, dann schreiben sie das eben an einem anderen Tag auf. Habe ich auch gemacht, um Stress zu vermeiden und die Weiterbildung mal abzuschließen. Typisch DE.
Meine Vermutung: Du wirst auch nach der Probezeit nichts unternehmen und weiterhin brav unbezahlte Überstunden machen. Dann aber bitte auch nicht wundern, dass Du die Verhältnisse so vorgefunden hast und sie an Deine Nachfolger auch genau so weitergeben wirst. Die dann ihrerseits auch wieder jammern, aber nichts unternehmen.
Ja so wird es sein. Er ist einfach ersetzbar. Wenn er aufmuckt, leidet seine Weiterbildung und er wird gemobbt werden. :-nix Ärzte aus dem Ausland werden extra abgeworben für DE. Deutschkenntnisse zweitrangig.
https://www.make-it-in-germany.com/de/jobs/gefragte-berufe/aerzte
Daher würde ich es mir 2x überlegen. Lieber den leisen Weg gehen: 1-2 Jahre bleiben, dann viel unterschrieben bekommen und an ein besseres Haus gehen. Und du musst für dich wissen, ob es unbedingt Innere sein soll.
An und für sich hast du schon recht. Es ist halt der ewige Kreislauf. Aber es ist auch schwer als Neuling diesen zu durchbrechen. Die Strukturen sind schon seit Jahren so festgefahren, wie will man das zerbrechen. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder immer pünktlich gehen wir vorgeschlagen, dafür aber auch die Repressalien in Kauf nehmen oder halt direkt kündigen.
Wenn du (zu viel) klagst und mit Betriebsrat, Anwalt, Marburger Bund, Behörde oder sonst was kommst, wird deine Weiterbildung leiden, das Logbuch wird nur marginal ausgefüllt, die Weiterbildung verlängert sich und du kriegst keine Rotationen, außerdem wirst du gemobbt. Daher würde ich fragen, was möglich ist bzgl. Arbeitszeit/ÜS, mehr geht nicht.
Die Ärztekammer und Marburger Bund interessiert das alles 0. Sie sind Teil des Systems.
Die arbiträre "Weiterbildung" ist Mittel zum Zweck.
Das ganze liegt natürlich auch an dem Fachgebiet Innere Medizin Uniklinik, was sehr zeitaufwendig ist und Charaktere anzieht, die kein Verständnis für Arbeitzeit/Freizeit haben.
Hinter mir liegt der letzte Samstagsdienst im Uniklinikum- gottseidank, der war echt schlimm. Muss nur noch eine Woche hin und habe das Gefühl, gerade rechtzeitig das sinkende Schiff zu verlassen.
Herzlichen Glückwunsch.
Ich weiß auch nicht. Bis auf Hebdo tut bei den Jungen niemand das Richtige. Jammern: ja. Sich in einem anonymen Internetforum über das Unrecht der Welt beklagen: ja. Sich mit allen Kollegen der Abteilung zusammentun und kollektiv auf ihre Rechte bestehen: Fehlanzeige. Sich selbst gewerkschaftlich engagieren? Auch nicht. Sich wenigstens mal beim Betriebsrat oder dem Gewerbeaufsichtsamt melden? Neee....
Das macht ja Hebdo selbst auch nicht mehr mit anderen zusammen, weil es immer jmd. gibt der eigentlich auf der Seite des Chefs/Verwaltung steht (wie er sagte).
Wer sich mit denen anlegt und ungefragt Gewerbeaufsicht oder Betriebsrat einschaltet, der wird gemobbt, seine Weiterbildung liegt auf Eis, Rotationen werden nicht ermöglicht, die meist eh schon miserable Stimmung in der Abteilung erreicht weitere ungekannte Tiefpunkte. Maaloxan/Gaviscon und Pantozol werden zur Dauermedikation.
Aufgrund des Abhängigkeitsverhältnis in der Weiterbildung (ich fülle hier nix aus) und des niedrigen Qualitätsniveau (wir nehmen auch Leute ohne Deutschkenntnisse) der Unikliniken ist das nicht so einfach wie beschrieben. 2006 gab es keine Schwemme ausländischer Ärzte wie heutzutage, vielen Dank an die tolle Regierung der letzten 15 Jahre...wer war das noch?
Ich meine Hebdo hätte auch Nachteile in seiner Weiterbildung gehabt und musste mehrfach das Haus wechseln, super Sache!:-winky
Ich hatte nach unseren Streiks von 2005/2006 das Gefühl, dass nachfolgende Generationen von Kollegen und Kolleginnen es mal besser haben und es auch selbst besser machen werden, als wir selbst. Es ging ja auch ne ganze Zeit lang voran: AiP Abschaffung 2004, eigener Tarifvertrag anstatt TVÖD 2006, EuGH Urteil "Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit", Einführung Arbeitszeiterfassung usw. Und dann muss ich 2021 noch immer dieses halbgare Gejammer lesen. Und das nicht in Zeit, wie bei uns damals, als uns zu Studienbeginn die Arbeitslosigkeit prognostiziert worden ist- SONDERN IN ZEITEN, WO JEDE VERWALTUNG FROH IST ÜBER BEWERBER MIT APPROBATION UND (OPTIONAL) AUCH DEUTSCHKENNTNISSEN IN WORT UND SCHRIFT.
Funkel, Du hast völlig recht- wer sich nicht wehren möchte, soll sein selbstgewähltes Schicksal halt akzeptieren. Ich kann nur den Kopf schütteln über so viel kollektive Passivität. Kudos an User Hebdo: wenigstens einer mit Eiern in der Hose und einem Maß an Selbstachtung.
2004 AiP Abschaffung ging ohne Streik unter der von dir verhassten roten Regierung
2005/06 gab es nicht so viele ausländische Ärzte, wie heute und Kampagnen wie Make it in Germany als Arzt von Land XYZ; die Arbeitnehmerfreizügigkeit der tollen EU gab es noch nicht, eine Approbation zu erhalten ist kein sonderliches Problem für den Nachschub aus dem Ausland; Deutschkenntnisse brauch man nicht unbedingt in DE Kliniken, wissen wir alle.
Klar muss jeder wissen, was er sich bieten lassen soll, aber jedem muss klar sein: wer mit Betriebsrat oder ähnlichem kommt, der wird gemobbt, es wird versucht ihn loszuwerden, seine Weiterbildung liegt auf Eis bis er zusagt zu gehen und sich was neues zu suchen.
Das ist immer einfach gesagt: Wir kündigen dann alle oder wir streiken; da machen viele Obrigkeitshörige nicht mit und es stehen schon neue Bewerber aus dem Ausland in den Startlöchern, die aktiv über Kampagnen geworben werden wie Make it in Germany oder Agenturen, die damit gutes Geld verdienen.
Wann war hebdos Zeit denn?
Mir hat ein lange erfahrener Facharzt auch gesagt, man könne mittlerweile mit Streiks usw nicht mehr viel erreichen, eben weil Deutschkenntnisse optional seien. Wenn man dann unbequem ist, werde man gegen den, dem die Bedingungen egal sind, ausgetauscht. Klar findet man dann einen neuen Job. Aber ändert sich das System bei willigem Nachschub?
Nein, danke.
Auch in meinem direkten Umfeld wird fassungslos der Kopf geschüttelt, wenn ich berichte, was Ärzte sich so alles gefallen lassen. Auch von Menschen, die zu einer Zeit eine Ausbildung gemacht haben, in der der Chef noch gottesähnlich behandelt werden musste. Selbst die verstehen nicht, dass man so mit sich umspringen lässt und warum man so etwas angesichts der besseren Möglichkeiten nicht hinterfragt.
DE eben.
Ich frage mich nur, woher das kommt? Mediziner haben doch sonst gerne ungefragt ne große Klappe. :-))
Ich bin manchmal wirklich sehr, sehr dankbar, in einer Familie aufgewachsen zu sein, in der es weder Ärzte noch überhaupt Akademiker gibt. Oder, wie eine gute Freundin (Eltern Lehrerin und Psychologe) mal sagte: „Wenn ich einen Unfall oder ein Problem habe mit meinem Auto oder mit irgendwas im Haus, dann frage ich lieber deine Eltern. Die wissen wenigstens, was zu tun ist.“ :-))
Seit wann das?
Es ist ein streng hierarchisches System, dem preußischen Militär nachempfunden (wie auch JohnSilver selbst sagte).
Wenn eine Klinik zum Beispiel fachlich großen Mist macht, dann erzählt man es hinter vorgehaltener Hand und weist seine Patienten nicht mehr dahin ein, aber der Zeit es erzählen? Auf keinen Fall!
Ey! Also ich schreib als Anfängerin auch jede Minute an Plus auf und krieg die auch problemlos bezahlt, das Opt-Out zu unterschreiben hab ich auch bis heute erfolgreich verweigert.
Dass ich halt unzufrieden bin ist was, das ich kurzfristig nicht ändern kann, wegen der anrechenbaren Weiterbildungsabschnittszeit. Da muss ich jetzt halt in der Abteilung etwas länger die Zähne zusammenbeißen, um die 12 Monate voll zu kriegen. Parallel halt Jobsuche nach der nächsten Stelle. Ist aber eben mein persönliches Pech, dass ich die 12 Monate will/brauche.
Und wieder ist es die Weiterbildung. Und wenn du zu viel "Ärger" dort machst, wird kaum was bescheinigt.
Nach der ersten Klage habe ich beschlossen, nur noch für mich alleine zu streiten. Gerade weil viele sich nicht trauen, nichts ändern möchten, lieber nur jammern und so alles unnötig in die Länge ziehen. Habe auch danach nie wieder einen Anwalt gebraucht.
Wie bereits gesagt: Viele machen da nicht mit, sind obrigkeitshörig oder Ratten, die alles dem CA/OA direkt erzählen. Trotzdem hast du die Klinik gewechselt, die Weiterbildung zieht sich. Wenn der Chef dich dann nicht mag, füllt er das Logbuch nur teilweise/spärlich aus. Die Stimmung bei der Arbeit wird auf dem Boden sein. Monatelang mit Magenschmerzen in die Klinik laufen...tolle Sache! Und es stehen schon viele andere Bewerber aus dem Ausland importiert mit zwar weniger Deutschkenntnissen, aber ohne Ansprüche an das Arbeitsschutzgesetz in den Startlöchern.:-nix Make it in Germany! Tolle Kampagne der Regierung !
Feuerblick und Thomas24 sind aus der Augenheilkunde oder?
Ein schönes Fach. Das Patientengut und die Arbeit ist etwas anders als in der Inneren Medizin, die Stellen in der Augenheilkunde wurden noch nie so den Leuten nachgeworfen wie in der Inneren Medizin bzw. sie sind schwieriger zu bekommen. Die Klagen hier begründen sich vor allem auf dieses Fachgebiet.
Bonnerin
17.03.2021, 11:47
Bei mir gehts am Ende nur um 12 Monate klinische Arbeitszeit im Krankenhaus. Alles andere ist egal, wenn es mir nicht bescheinigt wird. Und dank Arbeitsvertrag + elektron. Zeiterfassung haben die auch keine Handhabe, das nicht zu unterschreiben.
Bei mir gehts am Ende nur um 12 Monate klinische Arbeitszeit im Krankenhaus. Alles andere ist egal, wenn es mir nicht bescheinigt wird. Und dank Arbeitsvertrag + elektron. Zeiterfassung haben die auch keine Handhabe, das nicht zu unterschreiben.
Wäre aber schade, wenn man garkeine Kenntnisse/Fertigkeiten bescheinigt bekommt.
Feuerblick
17.03.2021, 12:04
Die Kompromißlösung des Oberarztes war: Ja, dann schreiben sie das eben an einem anderen Tag auf. Habe ich auch gemacht, um Stress zu vermeiden und die Weiterbildung mal abzuschließen. Typisch DE.
Dämlich, das mitzumachen und rechtlich mehr als fragwürdig. Wir haben uns damals zusammengetan und dem Chef freundlich erklärt, dass wir DAS ganz sicher nicht tun werden. Einer tat es dennoch, der Rest blieb hart. Fünfstellige Strafe an den Chef.
Wenn man sich natürlich immer einredet, dass die Weiterbildung leidet, wenn man seine Rechte einfordert, dann wird das nix. Und wenn man sich einredet, dass es ein streng hierarchisches System ist, woran man nichts ändern kann, dann auch nicht. Viel Spaß im selbstgewählten Schicksal. Aber nicht jammern!
Ich wiederhole es gern: Ich habe IMMER aufgemuckt, ich habe mich gewehrt und nie das getan, was die Chefetage bezüglich Arbeitszeiten und anderem Unsinn gern gehabt hätte. Meine Weiterbildung hat nicht im geringsten gelitten. Im Gegenteil: Mir wurden ständig Jobs aufgedrückt, nach denen andere sich die Finger geleckt hätten, die ich aber gar nicht wollte. :-nix
Dämlich, das mitzumachen und rechtlich mehr als fragwürdig. Wir haben uns damals zusammengetan und dem Chef freundlich erklärt, dass wir DAS ganz sicher nicht tun werden. Einer tat es dennoch, der Rest blieb hart. Fünfstellige Strafe an den Chef.
Wenn man sich natürlich immer einredet, dass die Weiterbildung leidet, wenn man seine Rechte einfordert, dann wird das nix. Und wenn man sich einredet, dass es ein streng hierarchisches System ist, woran man nichts ändern kann, dann auch nicht. Viel Spaß im selbstgewählten Schicksal. Aber nicht jammern!
Ich wiederhole es gern: Ich habe IMMER aufgemuckt, ich habe mich gewehrt und nie das getan, was die Chefetage bezüglich Arbeitszeiten und anderem Unsinn gern gehabt hätte. Meine Weiterbildung hat nicht im geringsten gelitten. Im Gegenteil: Mir wurden ständig Jobs aufgedrückt, nach denen andere sich die Finger geleckt hätten, die ich aber gar nicht wollte. :-nix
Tja dann: Kriegste garnix bescheinigt und bleibst ewig auf der Station. Zumindest in den Abteilungen, in denen ich war.
Du hast Augenheilkunde gemacht oder? Möglicherweise liegt es am Fach.
Meine Kollegen hatten NULL Interesse daran, dass es in SP-Expert korrekt hinterlegt ist. Die Kollegen haben ebenso NULL Interesse daran Streit mit dem Chefarzt zu bekommen.
Sorry, deine Geschichte ist dann die absolute Ausnahme und dein Facharzt liegt auch schon länger zurück oder? NATÜRLICH wird die Weiterbildung in der Regel leiden unter Streitigkeiten und natürlich wird man versuchen dich loszuwerden.
Wenn deine Weiterbildung überhaupt nicht gelitten hat vor wieviel Jahren ??? dann ist das heutzutage vollkommen unüblich.
Alle Erfahrungen (auch hier im Thread/Forum) sprechen eine andere Sprache. Möglicherweise in Augenheilkunde ist die Sachlage anders.
Leute wie daCapo sind mit der Grund dafür, dass es sich nie ändern wird. Da wird mit einer Absolutheit und Überzeugung behauptet, dass das Einfordern seiner Rechte selbstverständlich mit Verweigerung von Weiterbildung und Unterschriften sowie Mobbing geahndet wird. Als wäre das die logische Folge, die keinerlei Alternative zulässt. Da braucht man sich nicht wundern, dass die Anfänger den Mund nicht aufmachen wenn die erfahrenen Kollegen ihnen einimpfen, dass das mit Mobbing und Verweigerung von Weiterbildung bestraft wird.
Ich bin an einer Uniklinik, Innere Medizin. Ich wollte anfangs nur ein Jahr bleiben, hatte eine Jahresvertrag und fest vor, nach diesem Jahr Stadt und Fach zu wechseln. Dementsprechend habe ich von Tag 1 alle Überstunden aufgeschrieben, nicht gemachte Pausen dokumentiert, meine Kritik an Stationsabläufen offen geäußert und sogar schriftlich festgehalten und letzten Endes sogar dafür gesorgt, dass eine Person, welche patientengefährdent unfähig war, sich einen neuen Job suchen musste. Alles vor Ablauf der Probezeit, hatte schließlich nichts zu verlieren. Auch meine Kollegin, dir längerfristig in der Abteilung bleiben will, hat alle ihre Stunden minutengenau dokumentiert. Gemeinsam haben wir in unseren ersten 8 Monaten als Berufsanfänger die Abläufe auf Station auch für unsere Nachfolger deutlich optimieren können.
Mein Chef hat mir noch vor Ablauf der Probezeit eine Vertrag über die volle Weiterbildung angeboten, ich habe diesen angenommen. Ich habe jede einzelne meiner Wunschrotationen bekommen und nur die Mindestzeit auf Station verbracht. Keiner mobbt mich, ich fühle mich wohl in meiner Abteilung, habe einen guten Draht zu den Oberärzten und meinem Chef und aus dem ursprünglich geplanten Jahr wird jetzt vermutlich mindestens 4 Jahre, evtl. sogar die gesamte Weiterbildung werden. Und wie schon geschrieben, hat sich in meiner aktuellen Rotation kein Mensch an meinen Überstunden gestört obwohl es angeblich ja absolut nicht erwünscht ist und den Chef in Rage versetzt.
Jetzt kann man natürlich wieder behaupten, dass das ein wunderbarer Einzelfall ist und ich einen Glückstreffer gelandet habe und sowas niemals außerhalb dieser Abteilung passieren würde oder man fragt sich mal ob das wirklich so sicher ist, dass man auf ewig verdammt ist und niemals Facharzt wird wenn man seine Grundrechte einfordert. Ja, es gibt schlechte Abteilungen, in denen man da auf Granit beißt aber es muss nicht immer zwingend so sein und es traurig, dass es so viele Leute die glauben, dass man nur mit Duckmäusertum und Ausbeutung zu einer vernünftigen Ausbildung kommen kann.
Feuerblick
17.03.2021, 12:55
Nie, ich unterschreibe das komplett. Du gehörst auch zu den guten Beispielen, die mir den Glauben an die Jungmediziner erhalten ;-)
vanilleeis
17.03.2021, 12:59
Ich habe länger überlegt, ob und wie ich hier antworte. Ich finde es total schade, dass auch dieser Thread diesen "passiv aggressiven" Unterton bekommt, der in letzter Zeit im Forum herrscht. Es interessiert mich zwar nicht die Bohne, was ihr "von den Jungmedizinern" haltet, aber aufgrund kurzer, dann auch noch gerne missverstandener Antworten Schlussfolgerungen zu ziehen (ohne Berücksichtigung, dass man vielleicht seine persönlichen Arbeitsbedingungen, bzw. den Kampf dafür oder dagegen nicht unbedingt im Internet ausbreiten möchte) finde ich... interessant. Es macht aber aktuell wenig Spass, hier etwas zu posten
Kackbratze
17.03.2021, 13:17
edit: interessiert eh keinen
Ich bin halt auch ein gebranntes Kind, mein vorheriger Arbeitgeber hat sich schmerzhaft gelehrt, dass es einem keiner dankt wenn man sich für den Job völlig aufgibt.
Leute wie daCapo sind mit der Grund dafür, dass es sich nie ändern wird. Da wird mit einer Absolutheit und Überzeugung behauptet, dass das Einfordern seiner Rechte selbstverständlich mit Verweigerung von Weiterbildung und Unterschriften sowie Mobbing geahndet wird. Als wäre das die logische Folge, die keinerlei Alternative zulässt. Da braucht man sich nicht wundern, dass die Anfänger den Mund nicht aufmachen wenn die erfahrenen Kollegen ihnen einimpfen, dass das mit Mobbing und Verweigerung von Weiterbildung bestraft wird.
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Tja, da liegst du aber ganz daneben. Vielleicht auch nicht direkt mit Beleidigungen und passiv-aggressiven persönlichen Anrgiffen starten ("Leute wie daCapo"). Du kennst mich überhaupt nicht. Wenn du keinen Grund hast zur Beschwerde und alles rosig ist, warum sollte man dir dann Rotationen vorenthalten, dich mobben, das Logbuch nicht ausfüllen usw? Das ist selbstverständlich.
Nicht jeder hat Bock auf Konflikte monatelang. Da ist es besser sich was anderes zu suchen und Logbuch+Rotation noch vorher zu bekommen. Es ist also nicht alternativlos.
Es gibt doch unendlich viele Beispiele hier im Forum, wo es anders beschrieben wird und es gibt unendlich viele Gerichte, die darüber schon geurteilt haben und das wird nur die Spitze des Eisbergs sein. Ich habe das so oft im Bekanntenkreis gehört, bei so vielen hat sich die Weiterbildung verlängert.
Nie, ich unterschreibe das komplett. Du gehörst auch zu den guten Beispielen, die mir den Glauben an die Jungmediziner erhalten ;-)
Ich habe die Weiterbildung schon hinter mir, kein Jungmediziner mehr.
Wenn man alles aus dem Blickwinkel des Nischenfachs Augenheilkunde zu betrachtet, Zeitpunkt vor 10 Jahren (?) mit den fachbedingten, nunmal nicht schlechten Arbeitsbedingungen macht man es sich auch sehr einfach.
Und das ist ein typisches Beispiel für eine passiv-aggressive Beleidigung "Mein Glaube an die Jungmediziner"; "du bist ein gutes Beispiel"---Haben wir es mit dem Gott "Feuerblick" hier zu tun, der die Leute in "Gut" und "Böse" einteilt?
Das tut nix zum Thema bei. Bitte unterlassen! Danke !
Feuerblick
17.03.2021, 13:33
Nun... Ich habe 1. nicht nur Augenheilkunde gemacht und 2. sehr viel mehr Einblick in die Weiterbildung auch aktuell, als du glaubst.
Auch deine passiv-aggressiven Beschuldigungen kannst du dir sparen, daCapo. Im übrigen sollte mein ;-) das Wort „Jungmediziner“ nebst vorherigem Satz ausreichend relativiert haben.
Auch deine passiv-aggressiven Beschuldigungen kannst du dir sparen, daCapo. Im übrigen sollte mein ;-) das Wort „Jungmediziner“ nebst vorherigem Satz ausreichend relativiert haben.
Nee, das spare ich mir nicht. Ich lasse mich doch hier nicht als "böses" Beispiel einteilen, du hast es ja absichtlich nicht erwähnt im Sinne von Passiv-Aggressiv. Das ist für mich ganz eindeutig beleidigend. Und das ist zu unterlassen.
Teilt man die Weiterbildungsabteilungen der Ärztekammern und die Fachärzte für Augenheilkunde etwa auch in "Gut" und "Böse" Beispiele ein? Wohin kommen wir dann?
Jetzt kann man natürlich wieder behaupten, dass das ein wunderbarer Einzelfall ist und ich einen Glückstreffer gelandet habe und sowas niemals außerhalb dieser Abteilung passieren würde oder man fragt sich mal ob das wirklich so sicher ist, dass man auf ewig verdammt ist und niemals Facharzt wird wenn man seine Grundrechte einfordert. Ja, es gibt schlechte Abteilungen, in denen man da auf Granit beißt aber es muss nicht immer zwingend so sein und es traurig, dass es so viele Leute die glauben, dass man nur mit Duckmäusertum und Ausbeutung zu einer vernünftigen Ausbildung kommen kann.
Eher der Einzelfall. Man kann 1-2x Wechseln und hoffen, was vernünftiges zu finden. Bei der Hospitation wird einem alles auf dem Silbertablett serviert, dann kommt das reale Leben. Und zu oft kann man nunmal nicht wechseln, dann muss man durchziehen.
Leute wie daCapo sind mit der Grund dafür, dass es sich nie ändern wird. Da wird mit einer Absolutheit und Überzeugung behauptet, dass das Einfordern seiner Rechte selbstverständlich mit Verweigerung von Weiterbildung und Unterschriften sowie Mobbing geahndet wird. Als wäre das die logische Folge, die keinerlei Alternative zulässt. Da braucht man sich nicht wundern, dass die Anfänger den Mund nicht aufmachen wenn die erfahrenen Kollegen ihnen einimpfen, dass das mit Mobbing und Verweigerung von Weiterbildung bestraft wird.
Das erinnert mich tatsächlich an die 5 Affen, die nicht an die Banane dürfen und abgespritzt werden. Nach und nach gibts immer neue Affen und keiner traut sich mehr an die Bananen.
Kann es sein, dass das "Aufstehen" mit vorheriger Berufserfahrung korreliert? Nie hatte ja Wartezeit, Feuerblick auch eine Ausbildung, wenn man mehr "life smartness" hat, könnte man sich ja auch mehr trauen. Gegenthesen?
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