Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
WackenDoc
01.04.2021, 15:07
Ich habe mal einen Gutachtenauftrag geschrieben, der fast länger war, als das Gutachten selber.
Melina93
01.04.2021, 15:44
Ich hoffe es ist ok, dass ich mich hier mal kurz auskotzt. Aktuell nervt mich alles und irgendwie habe ich das Gefühl alle meine Kollegen kriegen es eh besser hin.
Ich weiß, dass nicht geschimpft Lob genug ist. Aber mein eigentliches Problem ist, dass ich meine Arbeit extrem unbefriedigend finde. In der Notaufnahme fertige ich alles schnell ab, es wollen drei Leute alles gleichzeitig besprechen und wenn ich dann nicht schnell genug reagiere wird es gefühlt als "Ach, die ist zu blöd" abgetan und einfach weiter gemacht. Ich hab teilweise nicht mal die Chance meinen Satz fertig zu sprechen- schnell schreit irgendwer was dazwischen oder läuft einfach weg.
Alles, was ich richtig gut mache, wird nie gesehen und sobald es zu viel wird und ich anfange zu dekompensieren stehen gefühlt alle Chefs in Reihe und Glied hinter mir und sehen nur das.
Es nervt mich so. Ich bin eine gute Ärztin und eigentlich sollte es mir egal sein, was meine Kollegen und Chefs von mir denken. Aber ich kann dieses Bedürfnis wenigstens für das was ich schaffe anerkannt zu werden nicht ablegen. Oder zumindest nicht als doof dargestellt werden nur weil ich nicht einen auf dicke Hose mache.
Und ich hasse es wenn man meine Unerfahrenheit mit Dummheit gleichsetzt (" Ach du weißt nicht wie man den Perfusor verordnet? Ach, weißt du überhaupt was ein Perfusor ist?) Ja, moin wie soll man da denn ruhig bleiben wenn man eh schon am Anschlag ist?
Da bringt mir das auch nichts, dass meine Chefs nett sind wenn ich nach der Arbeit mich trotzdem schlecht fühle. Als hätte ich nichts geschafft.
Kann ich gut verstehen. Mir wurde auch schon mal am Telefon gesagt ich sei ein Idiot. Tut mir echt leid für dich. Viele Dinge kann man einfach nicht gut aus dem Lehrbuch lernen. Auch dieses ach das machen wir hier nicht, sondern so und so. Ja woher soll man es wissen. Dass du mit dir selber zufrieden bist ist doch gut. Lass dir das nicht kaputt machen.
WackenDoc
01.04.2021, 18:25
Von wem kommen denn solche Sprüche?
Melina93
01.04.2021, 19:21
Kam von meiner Kollegin aus der Inneren Medizin während ich mit meinem Oberarzt daneben stand...Da musste ich mich dann echt zusammenreißen sie blöd anzukeifen. Aber ich mag sie eh nicht. Hat zeitgleich mit mir angefangen und verhält sich so als wäre sie schon ewig da.
Ziemlich unpassend von deiner Kollegen. Leider mangelt es einigen an sozialer Kompetenz. Ich hab die Medizin eigentlich auch immer als Teamarbeit aufgefasst. Frage mich deshalb echt warum es immer diese pseudointellektuellen Schwanzvergleiche geben muss.
Mir wurde auch schon mal am Telefon gesagt ich sei ein Idiot.
Takes one to know one... ;)
Wie es mit sozialer Kompetenz unter Medizinern aussieht zeigt sich ja allein schon hier im Forum an den vielen persönlichen Angriffen und Beleidigungen - wobei das natürlich auch dadurch zugespitzt sein mag dass es ja wohl ein allgemeines Phänomen von anonymen Plattformen ist dass man sich gegenseitig beleidigt und angreift und das teilweise eine sehr ungünstige Eigendynamik nimmt. Vor allem wenn die Moderatoren auch zu persönlichen, unsachlichen Angriffen neigen.
Weiß nicht ob dir das was hilft, aber betrachte den Job vielleicht als das was er ist: Eine Geldeinnahmequelle und eine Beschäftigung durch die der Tag schneller vergeht. So machen es nicht wenige Freunde aus anderen Branchen die frustriert sind von ihrem Job, und manchen scheint es zu helfen. Man braucht nur nebenher was anderes "für" das man lebt. Im Gesundheitswesen macht man vielleicht auch eher den Fehler sich mit seinem Job zu sehr zu identifizieren, sich dann zu stark aufzuopfern und reinzusteigern und zu viel "Sinnerfüllung" davon zu erwarten. Aber das geben die Jobs nicht mehr her - Kliniken sind mittlerweile im Grunde Wirtschaftsbetriebe mit einer aufgeblasenen, ineffizienten Bürokratie, keine Wohlfahrtsinstitutionen.
Wie es mit sozialer Kompetenz unter Medizinern aussieht zeigt sich ja allein schon hier im Forum an den vielen persönlichen Angriffen und Beleidigungen - wobei das natürlich auch dadurch zugespitzt sein mag dass es ja wohl ein allgemeines Phänomen von anonymen Plattformen ist dass man sich gegenseitig beleidigt und angreift und das teilweise eine sehr ungünstige Eigendynamik nimmt. Vor allem wenn die Moderatoren auch zu persönlichen, unsachlichen Angriffen neigen.
Das stimmt in gewisser.
Da übertragen/übertrugen manche ihr unsoziales Verhalten in dieses Forum. Hierbei sind nicht die Moderatoren gemeint meinerseits. Insgesamt hat es sich im Forum aber deutlich gebessert und die Beleidigungen haben stark abgenommen.
Der Rat: >>Leg dir ein dickes Fell zu. Das war schon immer hier so. Das muss man ertragen können.<< ist meiner Meinung nach hier nicht sinnvoll. Einen respektvollen Umgang miteinander kann man erwarten, zumindest hier im Forum. Wie es in der Klinik dann abläuft ist eine andere Sache, jedoch wäre auch dort ein respektvoller und professioneller Umgang miteinander wünschenswert.
Liebe Kollegen, kurze Frage:
Thema Arbeitsplatzwechsel von Klinik A zu Klinik B (beides somit öffentlicher Dienst) - bisher in der Pflichtversicherung BVL klassik einbezahlt. Das Logische wäre, die sozusagen "mitzunehmen", aber nach den Infos bei VBL geht das nur, wenn man eine freiwillige Zusatzversicherung abschließt, Zitat "Die freiwillige Versicherung bei der VBL ist eine kapitalgedeckte betriebliche Altersversorgung, die Sie zusätzlich zu Ihrer Pflichtversicherung VBLklassik abschließen können. Eine Übertragung in die umlagefinanzierte VBLklassik ist
nicht möglich". Ich will ja nur diese ganz normale betriebliche Altersvorsorge im öffentlichen Dienst mitnehmen, ohne da groß zusätzlich irgendwelche Versicherungen abzuschließen. Ist eh nicht meine Haupt-Altersvorsorge, aber da der AG ja auch einzahlt, wäre es doch blöd, das Bisherige nicht mitzunehmen, oder? Kann jemand kurz helfen, was ich jetzt am besten mache? Soll ich jetzt in die freiwillige VBL extra eintreten und wenn ja, was hätte das für Konsequenzen?
Hast du da schonmal angerufen?
VBL Klassik wird zu VBL Klassik übergeleitet.
Ich musste damals in die VBL Extra rein, weil es nicht anders ging (war aber nur ein geringer Beitrag)
Rahmspinat
04.04.2021, 18:07
Mal etwas anderes:
Ich bin jetzt knapp 1,5 Jahre in der Inneren und wollte mir als "Belohnung" etwas Literatur gönnen. Den Herold besitze ich, erinnert mich aber mittlerweile mehr und mehr an ein Telefonbuch, weshalb ich gerne noch etwas anderes hätte, gerne etwas mehr auf die Grundlagen eingehend und v.a optisch ansprechender. Was habt ihr so im Schrank liegen? Der Harrison wäre natürlich der Goldstandard, befürchte aber, dass er aufgrund seiner Massivität mehr im Schrank steht als tatsächlich geöffnet wird ::-D
ninakatharina
04.04.2021, 18:39
DGIM Mitglied werden und regelmäßig den Internisten und die DMW empfangen... :)
Battegay - Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten vielleicht? Ein Kommilitone hat mich hingewiesen, ist auch ein Brummer und ich überlege es mir auch immer noch, bin ein bisschen bibliophob.
Meine Motivation zum lesen solcher Wälzer ist minimal, gucke nichtmal in den Herold. Hab jetzt eher begonnen, mir etwas praxisrelevantere Bücher zu beschaffen: Klinische Notfälle von Frimmel, Checkliste Echokardiographie, Intensivmedizinische Basic von Lehmanns, bisschen was zum einlesen in die Beatmung und halt den Internisten. Wobei ich letzteren auch mehr auf meinem Schreibtisch stapele und meist nur einzelne Artikel lese...
Pampelmuse
08.04.2021, 10:01
Als ich noch in der Schweiz gearbeitet habe, hatten fast alle Kollegen aus der Inneren dieses Buch:
https://www.eurobuch.de/buch/isbn/9783905699234.html
Glaube, das erscheint auch jährlich neu. Je nach Auflage erscheint es auch gerne mal in einer Neonfarbe. :-)) Ist jedenfalls auch ein ziemlicher Wälzer.
Pampelmuse
08.04.2021, 10:05
Da wir gerade bei Empfehlungen sind: Könnt Ihr mir eine Übersetzungs-App, ein Büchlein für die Kitteltasche oder so Kärtchen empfehlen für Anamnese, die wichtigsten Symptome und Körperteile, ggf. auch bebildert?
Ich bin gerade so unheimlich genervt, dass es teilweise Tage gibt, an denen ich mit 90% der Patienten nicht kommunizieren kann und nur mutmaßen kann, was deren Problem ist. Ich müsste aktuell am besten Türkisch, Russisch und Arabisch beherrschen, und wenn nicht gerade eine Kollegin aus einer anderen Abteilung oder aus der Pflege da ist und dolmetschen kann, gestaltet sich das Arbeiten mühsam.
Da wir gerade bei Empfehlungen sind: Könnt Ihr mir eine Übersetzungs-App, ein Büchlein für die Kitteltasche oder so Kärtchen empfehlen für Anamnese, die wichtigsten Symptome und Körperteile, ggf. auch bebildert?
Ich bin gerade so unheimlich genervt, dass es teilweise Tage gibt, an denen ich mit 90% der Patienten nicht kommunizieren kann und nur mutmaßen kann, was deren Problem ist. Ich müsste aktuell am besten Türkisch, Russisch und Arabisch beherrschen, und wenn nicht gerade eine Kollegin aus einer anderen Abteilung oder aus der Pflege da ist und dolmetschen kann, gestaltet sich das Arbeiten mühsam.
Es gibt eine App die heißt Mediglotte, die könnte was für Dich sein.
WackenDoc
08.04.2021, 15:43
Google Übersetzer und Tipdoc. Beim Googleübersetzer je nach dem ob ihr WLAN habt, die Sprachdateien runterladen.
Ich kenne es so, dass man die Patienten selbst einen Übersetzer mitbringen lässt und dafür ggf. neu einbestellt, oder im Notfall Angehörige anruft dass sie zum Übersetzen kommen müssen.Je nach Größe der Klinik und Sprache des Patienten wäre alles andere unrealistisch bzw. mit massivem Aufwand verbunden.
Wie macht ihr das eigentlich mit der Sprache auf dem Aufklärungsbogen? Gebt ihr den Text in google translate ein und versucht notfalls in einem Alphabet das ihr nicht beherrscht diesen draufzuschreiben oder notiert ihr einfach alles auf Deutsch und dass die Aufklärung übersetzt wurde (inkl. Unterschrift des Übersetzers)?
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