Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Der hab ich dann - nachdem ihr die Anrufe etwas häufig wurden- sie aber „vor der Frühbesprechung gern Bescheid wissen“ wollte, dann morgens konsequent um halb sieben ... alle (!) Vorkommnisse zusammengefasst berichtet.
Boa, da wär ich voll dafür: morgens der Anruf auf dem Weg zur Arbeit (der eh langweilig ist) damit man wenn man ankommt einfach schon mal alles wichtige weiß.
Es gibt ja auch unterschiedliche Assistenzärzte. Die einen kapieren wenn was wichtig ist und sagen morgens gleich Bescheid, noch vor der Morgenbesprechung, einfach dass man sich einen wirklich dringenden Patienten schonmal anschauen kann um ganz grob einzuschätzen wie dringend der ist. Andere waren bis zur Morgenbesprechung und übergeben dann "schwerstkranker Notfall, liegt da und da, müsste dringend angeschaut werden" und dann steht man da und hat von Ankunft Klinik bis nach der Morgenbesprechung über eine Stunde verloren, den Patient noch nicht gesehen, OP-Plan des Tages wurde schon durchbesprochen etc. Und man läuft nur noch den Sachen hinterher... Wobei das zum Glück extrem selten vorkommt und immer ein kurzes Gespräch zur Folge hat...
Also ich würd mich über deine Anrufe morgens freuen :-)
Das ist IMHO auch einfach ein Kulturunterschied Österreich/Deutschland. In Österreich ist es üblich, dass alle wirklichen Therapieentscheidungen von Fachärzten getroffen werden. Hat auch Nachteile.
Ist auch ein Rechtsunterschied dachte ich. In Österreich haben Assistenzärzte ohne Facharzt ja teilweise/immer (wie ist die Lage genau?) auch noch keine Approbation, oder?
Feuerblick
02.05.2021, 16:21
@anignu: Das ist es, was ich meinte. Es gibt Assistenzärzte, bei denen weißt du nach einiger Zeit, dass sie alleine gut klarkommen, keine ganz üblen Fehler machen und vernünftige Entscheidungen treffen. Von denen braucht man irgendwann die Rückmeldungen nicht mehr bzw. weiß, die rufen an, wenn irgendwas brennt. Und dann gibt es die, bei denen man am liebsten über jeden Akteneintrag informiert werden möchte, weil es sonst ganz übel in die Hose geht. Denen wird man nahelegen, immer und bei allem anzurufen.
Bis man den Unterschied aber kennt, müssen halt beide Sorten anrufen.
Kackbratze
02.05.2021, 16:40
Ich lasse mich gerne anrufen, lieber einmal zuviel als einmal zu wenig. Wenn man parallel auch seine therapeutischen Entscheidungen begründet, findet bei empfänglichem Personal auch gleichzeitig eine Ausbildung statt.
Colourful
03.05.2021, 20:17
Eben. Da lerne ich doch noch was bei, wenn ich dann anrufe. ;-)
Anne1970
04.05.2021, 02:19
Boa, da wär ich voll dafür: morgens der Anruf auf dem Weg zur Arbeit (der eh langweilig ist) damit man wenn man ankommt einfach schon mal alles wichtige weiß.
Es gibt ja auch unterschiedliche Assistenzärzte. Die einen kapieren wenn was wichtig ist und sagen morgens gleich Bescheid, noch vor der Morgenbesprechung, einfach dass man sich einen wirklich dringenden Patienten schonmal anschauen kann um ganz grob einzuschätzen wie dringend der ist. Andere waren bis zur Morgenbesprechung und übergeben dann "schwerstkranker Notfall, liegt da und da, müsste dringend angeschaut werden" und dann steht man da und hat von Ankunft Klinik bis nach der Morgenbesprechung über eine Stunde verloren, den Patient noch nicht gesehen, OP-Plan des Tages wurde schon durchbesprochen etc. Und man läuft nur noch den Sachen hinterher... Wobei das zum Glück extrem selten vorkommt und immer ein kurzes Gespräch zur Folge hat...
Also ich würd mich über deine Anrufe morgens freuen :-)
Naja, es ging hier nicht um wirklich medizinisch notwendige Anrufe. Darüber muss man nicht diskutieren und es sollte klar sein, dass der Vordergrund anrufen muss, wenn notwendig ( sonst kann der Hintergrund ihm ja nicht vertrauen). Hier waren die Anrufe gemeint, die die OÄ für ihr Ego benötigte. Das war jedoch nur vorübergehend :-)).
( die Anrufe waren eine halbe Stunde vor ihrem Weckerklingeln, die Frühbesprechung war bei uns schon damals immer viertel nach acht (bei uns sind die Arbeitswege sehr kurz).:grins:
Anne1970
04.05.2021, 02:22
Ich lasse mich gerne anrufen, lieber einmal zuviel als einmal zu wenig. Wenn man parallel auch seine therapeutischen Entscheidungen begründet, findet bei empfänglichem Personal auch gleichzeitig eine Ausbildung statt.
Klingt gut und richtig.
pashtunwali
07.05.2021, 21:31
innere medizin könnte so eine schöne fachrichtung sein, wenn nicht sogar die beste, WENN DA DIESER GANZE PAPIERKRAM NICHT WÄRE!!!
dieses ganze dokumentieren und anmelden usw nervt einfach nur extrem! ich bin Arzt und Sekretärin in einer person!
Hallo zusammen,
eine kleine Frage, was ist das genau. Lässt sich eine andere Fachrichtung nicht anrechnen für die innere Medizin, auch nicht Geriatrie. Laut WBO Hamburg /Bremen sowie Schleswig-Holstein. Stimmt das?
][truba][
08.05.2021, 13:42
Hey Moni Ka, bitte formuliere die Frage doch nochmal neu. Ich denke so kann man nicht genau erkennen, was deine Frage ist.
Vielen Dank :-)
Welche Fächer können zur Innere angerechnet werden?
Wenn ich 1 Jahr Gerie gemacht habe wird es angerechnet? Oder 1 Jahr Hausarztpraxis
MissGarfield83
08.05.2021, 17:28
`Hast du mal auf der Seite deiner Landesärztekammer geschaut? Da gibt es Weiterbildungsvoraussetzungen - da steht auch was angerechnet werden kann... die Weiterbildungsordnung des angestrebten Faches ist dein Freund. Und wenn du dann noch nicht sicher bist - es gibt da sicher auch Ansprechpartner auf der Seite die du anschreiben kannst.
Kommt auf die Ermächtigung des Weiterbilders an und was er dir bescheinigt. Bei Geriatrie ist es wahrscheinlich, bei Allgemeinmedizin eher unwahrscheinlich, dass etwas für Innere angerechnet wird.
Leider in den WBO steht das nicht ganz sauber und ich kann das nicht raus filtern. Die Kontaktperson in der Ärztekammer ist zur Zeit in Urlaub.
Innere ist hart, wenn da keine andere Fachrichtung zur Innere Weiterbildung angerechnet wird. Neuro, Hausarzt werden definitiv nicht angerechnet deshalb habe ich gefragt, ob Geriatrie vielleicht zur Weiterbildung angerechnet wird.
Arbeitsgeber genehmigen eher wenn ich in der akut Geri bin aber was wenn das Haus ganz normale stationäre geriatrische Patienten hat und man 1 Jahr auf der Station verbringt.
_calendula_
09.05.2021, 17:36
Moni, liebe Moni ...
wenn der Chef der Geriatrie / dein Chef eine Weiterbildungsermächtigung für Innere hat, werden genau so viele Monate angerechnet wie die WBE umfasst.
Ob die Station nun Akutgeriatrie, Geriatrie oder allg. Innere heißt, ist im dem Fall egal. Zu beachten wäre Dan noch die Dauer der jeweiligen Rotation - aber auch das findest du explizit in der Weiterbildungsordnung deiner LÄK.
Kackbratze
09.05.2021, 17:37
"nicht ganz sauber"?
Der Text ist normalerweise klar definiert, indem die Fachrichtungen genannt werden.
Die Liste der Weiterbildung berechtigten incl. Dauer kann man auch auf der jeweiligen Homepage abrufen.
Ich schaue gleich nochmal vielen Dank für die Antworten
innere medizin könnte so eine schöne fachrichtung sein, wenn nicht sogar die beste, WENN DA DIESER GANZE PAPIERKRAM NICHT WÄRE!!!
dieses ganze dokumentieren und anmelden usw nervt einfach nur extrem! ich bin Arzt und Sekretärin in einer person!
Komm mal in die Rehaklinik... ich sag nur „sozialmedizinische Anamnese mit berufsbezogenen Kontextfaktoren“ :-D
Ach aber ich fuchse mich hier immer weiter ein, diktieren geht auch schon besser. Ich hatte gehofft, mehr Innere zu lernen, stattdessen ist es Sozialmedizin und Gyn, das ist auch interessant. Nur ein Psychiater fehlt mal wieder im Haus. Da gibts hier in der Region echt keine gute Abdeckung.
Den Papierkram und das Anmelden hat man auch in anderen Fachrichtungen. Vor allem wenn die Klinik/Abteilung "zertifiziertes XY-Zentrum" ist - und das ist gefühlt jede Klinik. Dadurch verliert die Bezeichnung im Grunde ihren Sinn - aber wenn jeder Zentrum ist muss es dann eben auch die eigene Klinik sein, dann fällt es auf wenn man ausschert. Es ist wie in einem Hamsterrad - um auf der Stelle zu bleiben muss man so schnell rennen wie man kann.
Es gibt in jedem Fach aber natürlich auch gute Seiten, interessante Inhalte. Operieren (oder zumindest im OP sein, und sei es auch nur als Assistent) in der Chirurgie, Interventionen in der Inneren Med., Manuelle Medizin in PRM...und wahrscheinlich gibt es so gut wie keine Berufe mehr in denen man um den Administrativkram gänzlich herumkommt...zumindest nicht in Deutschland.
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