Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
@Niere: Lyrica wär mein nächster Versuch gewesen bei dem Pat (hatte auch mal "brennende" Schmerzen angegeben). In der Neurochirurgie hat das praktisch jeder Patient bekommen, dessen Schmerzen nicht durch einen Bandscheibenvorfall zu erklären waren *g* Aber dann ging's dem Pat ja deutlich besser mit der PCA Pumpe.
Ich hatte gestern meinen ersten Dienst, bei dem ich tatsächlich geweckt wurde, nachdem ich mich schon schlafen gelegt hatte. Hab etwas hektisch und panisch reagiert, weil gleich vier Patienten auf einmal kamen. Glaub der Erstdienst fand es nicht so nett, dass ich ihn deswegen im Fünfminutentakt angerufen habe :-blush
Ab wann kommt man sich eigentlich nicht mehr so inkompetent und doof vor? Ich hab im 80% der Fälle immer noch keine Ahnung, was ich machen soll. Manchmal frage ich mich, was ich eigentlich in den letzten 7 Jahren gemacht habe. :-heul
Aber der OP macht Spaß. :-)
Ich hatte gestern meinen ersten Dienst, bei dem ich tatsächlich geweckt wurde, nachdem ich mich schon schlafen gelegt hatte. Hab etwas hektisch und panisch reagiert, weil gleich vier Patienten auf einmal kamen. Glaub der Erstdienst fand es nicht so nett, dass ich ihn deswegen im Fünfminutentakt angerufen habe :-blush
Ab wann kommt man sich eigentlich nicht mehr so inkompetent und doof vor? Ich hab im 80% der Fälle immer noch keine Ahnung, was ich machen soll. Manchmal frage ich mich, was ich eigentlich in den letzten 7 Jahren gemacht habe. :-heul
Hey, Lava,
hab´ doch ein wenig Geduld mit Dir ....
Wie lange es dauert, bis man sich nicht mehr "so inkompetent und doof vorkommt", hängt wohl vom jeweiligen Fachgebiet ab---
Aber Du hast doch erst vor ein paar Wochen angefangen ..
Und es wird auch nach Jahren immer wieder Situationen geben, in denen Du das Gefühl haben wirst einer Situation nicht gewachsen zu sein.
Wer das abstreitet ist meines Erachtens nicht ehrlich zu sich oder peilts nicht.
Kopf hoch .. und Geduld --
Gruß pieks
Eine Freundin, die jetzt schon seit 8 Monaten arbeitet, sagte mir heute, dass sie bei Visite immer noch sehr oft "weiß ich nicht" sagen muss. Das hat mich ein wenig beruhigt. Klar muss ich Geduld haben, aber im Moment habe ich das Gefühl, nicht wirklich voran zu kommen irgendwie. :-?
Meine Erfahrung: Die ersten paar Wochen sind schrecklich, weil man sich so inkompetent fühlt. Dann geht es auf einmal ratzfatz, man lernt jeden Tag sauviel, und am Ende des ersten Jahres ist man erstaunt, was man alles kann und auch zu Recht stolz darauf. Und dann kommt eine ziemlich ätzende Durststrecke, bei der man das Gefühl hat, gar nicht mehr weiter zu kommen. Klar, die Lernkurve ist am Anfag eben am steilsten. Dann kommen einem die Zeiten, in denen man eher konsolidiert als neu lernt sehr, sehr mühsam vor... Aber wenn das zweite Jahr vorbei ist, dann macht es wieder richtig Spaß :-)
Wieviel sind "die ersten paar"? :-D 5 Hab ich ja schon hinter mir. Und trotzdem weiß ich oft nicht bescheid, vor allem bei dem Papierkram. Wie muss ich wo was bei wem anmelden, etc :-nix
Fünf ist nicht wirklich mehr als eine Famulatur ;-) Warte doch mal den April ab, dann dürfte sich schon eine ganze Menge eingeschliffen haben :-)
Fünf ist nicht wirklich mehr als eine Famulatur ;-)
Stimmt. Sollte man sich mal vor Augen halten. Aber man lernt ungefähr zehnmal so viel wie in einer Famulatur *find*
Und trotzdem weiß ich oft nicht bescheid, vor allem bei dem Papierkram. Wie muss ich wo was bei wem anmelden, etc :-nix
Hmmm da müssen sich V.a. Deine "Einlerner" mal an die Nase packen .:-wow..
WackenDoc
07.03.2009, 20:55
LAva:Mach dir nicht allzuviel Sorgen. In den ersten Wochen stürmt so viel neues auf einen ein. Das setzt sich mit der Zeit. Wenn du mal länger da bist als der normale Praktikant oder PJ-ler wird´s deutlich einfacher.
Dann werden Arbeitsabläufe schneller, man kennt die Leute besser, bekommt zumindest in den häufigen Diagnosen etwas Routine.
Moorhühnchen
07.03.2009, 23:12
Gott sei Dank musste ich nicht allein Visite machen. Das hasse ich ja wie die Pest, weil ich einfach keinen Plan hab und mich nie traue, irgendwas anzuordnen außer Labor und Röntgen und auch nie weiß, wann jemand wohin entlassen werden kann und wie er belasten darf
Tja, mich hat dieses Schicksal leider schon an meinem 5. Tag ereilt... :-kotz
Das Huhn allein mit 22 allgemeinneurologischen Patienten auf der Station. Der FA mit dem ich auf Station eingeteilt bin im Dienstfrei, so wie noch weitere 6 Mal diesen Monat, das nächste Mal am Montag - mal ganz abgesehen davon, daß er in 2 Wochen für 2 Wochen im Urlaub ist. :-keks
Gestern von 7.00 bis 21.00 Uhr in der Klinik gewesen. Eine iatrogene Medikamenten-Intoxikation mit einem Parkinsonmittelchen (die Schwester hat statt 2 mg versehentlich 20 mg in das Döschen getan, wovon die Patientin dann 2 Dosen genommen hat): die Folge war eine völlig psychotische alte Dame, die auf Station in alle Zimmer reinrannte und Schränke durchwühlte und um 19 Uhr auf Intensiv verlegt werden mußte - keine Ahnung, wie die da mit ihr zurecht gekommen sind. Und mittendrin das völlig überforderte Hühnchen, welches eigentlich nur einen Brief tippen wollte.......... zum Glück war der Dienst da.
Tja, und dann auch noch das Brief-Problem: ich gehör ja zu der Sorte, die im PJ und im Studium nicht gelernt haben, Briefe zu diktieren. Netterweise hat mein Kollege mir diese Woche alle Briefe abgenommen, so daß ich mich echt nur auf den Stationskrempel konzentrieren mußte. Gestern mußte ich allerdings dann einen der sieben Briefe selbst schreiben....
Ich hab mich um 14 Uhr hingesetzt und wurde ab da wirklich ständig alle 5 Minuten unterbrochen mit mal mehr und mal weniger wichtigen Angelegenheiten. Dann kamen noch 4 Aufnahmen dazwischen. Fazit: bis viertel nach fünf (Ende der Regelarbeitszeit) war der Brief immer noch nicht fertig. Dann kam die Sache mit der Intox. Bis neun Uhr war ich so fertig, daß ich den hingeschmodderten Brief völlig desillusioniert ins OA-Fach gelegt hab.
Ist mir völlig egal, was dabei rauskommt.
Ich weiß im Moment echt net, wie ich diese Zeit überleben soll.... denn schon relativ bald wird mir kein anderer mehr die Briefe diktieren............ :-nix
Thomas24
07.03.2009, 23:17
Na, Muri, davon geh ich doch stark aus!! Wenn du aber Freitag nicht da bist, dann kann ich dir leider, leider nicht jemanden vorstellen. :-D Aber dafür überfallen wir Donnerstag und Samstag mal den Novartis-Stand, oder? Ob die da wieder diese sündhafte Torte haben????
Die hatten *Torte*?? Das ist mir wohl entgangen, so ein Lapsus...:-wow
@Muri: PN kommt, Novartis wird dieses Jahr leider keine Dividende ausschütten können, wenn wir zu "dritt" am Dienstag auftauchen...:-))
@Funkel: Meeting am Sa geht leider nicht, da sitze ich schon im Flieger in Richtung Amiland, um Herrn Obama mit meinem kleinen Konjunkturpaket zu unterstützen:-D
LG
Apropos Verschluss: welchen Ziel HKT empfehlt ihr den Hausärzten? Bei uns heisst es, man solle unter 40% anstreben.
teletubs
08.03.2009, 07:18
Tja, und dann auch noch das Brief-Problem: ich gehör ja zu der Sorte, die im PJ und im Studium nicht gelernt haben, Briefe zu diktieren.
War bei mir auch so, aber wenn man gezwungen wird und auch paar Textvorlagen hat, dann lernt man das Ratzfatz...man hat dann irgendwann seinen Standardtext...aus anfänglichen 20-30Minuten sind mittlerweile 5 geworden.:-)) Nur Geduld!:-keks
Und jeder war oder ist mal Anfänger...und wird besser. In meinem ersten Dienst hab ich echt zu Gott gebeten, dass nichts in der Rettungsstelle auftaucht...und er hatte mich erhört...nur eine Leichenschau. Aber trotzdem hatte ich am Anfang auch keinen Plan, was wie und wo ansetzen, anmelden und überhaupt und sowieso. :-wow Und irgenwann wird man gelassener und sieht alles nur noch halb so schlimm. Nur "wann" das sein wird, kann niemand sagen...
Frohes Schaffen :-winky
Meine Erfahrung: Die ersten paar Wochen sind schrecklich, weil man sich so inkompetent fühlt. Dann geht es auf einmal ratzfatz, man lernt jeden Tag sauviel, und am Ende des ersten Jahres ist man erstaunt, was man alles kann und auch zu Recht stolz darauf. Und dann kommt eine ziemlich ätzende Durststrecke, bei der man das Gefühl hat, gar nicht mehr weiter zu kommen. Klar, die Lernkurve ist am Anfag eben am steilsten. Dann kommen einem die Zeiten, in denen man eher konsolidiert als neu lernt sehr, sehr mühsam vor... Aber wenn das zweite Jahr vorbei ist, dann macht es wieder richtig Spaß :-)
Dann bin ich ja froh, daß es auch anderen so ging/ geht. Wenns auch ne komplett andere Fachrichtung ist. Bei uns läuft Weiterbildung mehr nach dem Zufallsprinzip, es geht anscheinend nicht darum, was man kann und wie man es kann und daß man sich mal weiterentwickeln sollte/ wollte/ müßte... Auch wenn man von vielen Seiten positive Worte und Lob hört, wird man doch total ausgebremst *totalgenervtbin* aber zu diesem Thema wurde jetzt gerade ein Assitreffen einberufen -ich bin gespannt :-keks
Moorhühnchen
08.03.2009, 10:54
War bei mir auch so, aber wenn man gezwungen wird und auch paar Textvorlagen hat, dann lernt man das Ratzfatz...man hat dann irgendwann seinen Standardtext...aus anfänglichen 20-30Minuten sind mittlerweile 5 geworden.:-)) Nur Geduld!:-keks
Mein Problem war am Freitag halt einfach, daß ich nicht 20 oder 30 Minuten für diesen Brief gebraucht habe, sondern 2 Stunden.... Ich weiß nicht, ob es eben daran lag, daß die Intox und noch andere Dinge dazwischenkamen oder ob ich wirklich soooo lahm war.
Wenn ich mir aber vorstelle, daß ich am Montag wieder alleine bin und evtl. drei, vier (oder gar sieben) Briefe schreiben soll, dann krieg ich grad Depressionen. :-? Dazu noch Reha-Anträge, wo ich bisher auch noch nicht weiß, was ich da ausfüllen soll, weil ich die Patienten eigentlich gar nicht kenne, dann noch einen E-Brief eines zweiten Krampfanfalles (OA: empfehlen Sie einfach Spiegelkontrolle in 3 Wochen)... aber sonst - kein Durchblick!!
Ich fühl mich sooo allein! Hoffe, daß meine Oberärztin morgen wieder da ist und mir unter die Arme greift - denn die war am Freitag auch im Überstundenfrei............
Einziger Lichtblick: meine PJlerin, die mir immer wieder Mut macht und versucht, Ruhe in meinen Arbeitsalltag zu bringen. Danke!
Durchhalten! :-)
Zu Anfang steht jeder davor und verzweifelt, und wenn die Betreuung noch so gut ist.
Aber Du schaffst das schon! :-)
Habs letzte Nacht zum ersten Mal seit langem geschafft, meinen 1. Dienst nachts nicht zu wecken und der akuten Luftnot mit Fieber und Bauchschmerz und ner 80% Sättigung ohne ihn Herr zu werden. Hatte aber ne super ITS-Schwester an meiner Seite!
Und die thorakalen Schmerzen bei Pat. mit bekannter KHK und Z. n. 3fach Stent und allen KHK Risikofaktoren, die sich dann schon in der klinischen Untersuchung als Pneumothorax entpuppten, haben mal wieder gezeigt, dass nicht alles so ist, wie es scheint...
WackenDoc
08.03.2009, 14:09
@Moorhühnchen:
Wenn du mal ein paar Vorlagen hast geht das irgentwann ratzfatz. Ist allerdings trotzdem nervig.
Mach dir aber nicht allzuviel Gedanken was du wie reinschreibst. Das liest sich der Hausarzt eh nicht komplett durch.
Ich überflieg immer nur die Diagnosen- ob noch was neues dabei ist und die Therapieempfehlungen sind für mich das Entscheidende.
Der Rest ist zum Nachschlagen wenn ich wissen will ob eine bestimmte Diagnostik schon gelaufen ist oder wenn der Patient Befunde erklärt haben will.
icespeedskatingfan
08.03.2009, 14:36
Moorhühnchen: Wacken-doc hat Recht: mach´s kurz und knackig:
1.Aufnahmegrund,
2.Diagnosen,
3.Entlassungsmedikation (bitte bitte nur Wirkstoffnamen!!!)die weiter empfohlen wird (nicht die stationären Heparin-Spritzen oder das Abführmittel, das bei Bettlägrigkeit erforderlich war!!!),
4.Aufnahmebefund (nur was pathologisch war),
5.gegliederte Diagnostik,
6.gaaanz kurzer stationärer Verlauf (wirklich nur essentielles, es interessiert nicht, ob der Patient an seinen 3. Tag grüne Pickel hatte, die am 4. Tag wieder verschwunden waren,
7. weitere Empfehlungen für den HA (z.B. Kontrollgastro in 4 Wochen, oder Vorstellung beim Rheumatologen etc.)
Damit kommst Du auf 1-2 Seiten, sparst viel Zeit (der Schreibdienst, OA und Chef auch) und der HA muss kein seitenlanges Geschwafel durchlesen .:-dafür
Leelaacoo
08.03.2009, 14:54
Ja...schön für die HÄ, aber unsere Cheffes wollen jeden Furz im Brief (sorry für die Ausdrucksweise), weil doch der MDK wegen der "Zystitis" (HWI darf man ja nicht mehr verschlüsseln, da kein Geld) oder wegen der "Hypokaliämie" (von lächerlichen 3,4 mmol/l) anfragen könnte...denn was die Codierkraft codiert muss bei uns im Brief auftauchen...könnt euch ja vorstellen, wie informativ der ist. Mir tun die HÄ richtiggehend leid! Die Medizin ist momentan echt nur noch eine schrecklich-schlimme Komödie...empfinde ich zumindest.
Wegen der Anfangsschwierigkeiten: die sind normal und manchmal ist es eben auch zuviel...wenn man 3-4 Patienten aufnimmt und da 2 richtig Kranke (und nicht nur exsikkierte Pflegeheim"bewohner") dabei sind, am nächsten Tag 3 Entlassungen anstehen, für die Briefe vorbereitet werden müssen, du in die Ambulanz musst, um mit Alkis zu verhandeln und die Schwester und Angehörige alle 5 Minuten an die Tür klopfen oder anrufen, dann KANN man nicht fertig werden. Ich sehe teilweise Fachärzte an manchen Tagen K.O. um 20 Uhr aus dem KH schleichen...man ist auch nur ein Mensch und NICHT für alles verantwortlich! Und man muss auch nicht IMMER ansprechbar sein. Es gibt Kollegen, die nehmen ihr Dect-Telefon auf der Toilette ab:-oopss Das muss nicht sein...Herzalarm ok...aber manchmal kann man Menschen auch vermitteln, dass man unmöglich fertig wird, wenn man dauernd unterbrochen wird. Ich kann ja auch nicht am Sonntag Nachmittag ins Rathaus spazieren und meinen Pass verlängern! Abgrenzen ist echt ganz arg wichtig (wobei ich da auch nicht gut beherrsche...leider leider und trotz Balint).
LG Lee
WackenDoc
08.03.2009, 15:24
Jap, leider hängt das was in den Brief soll nicht davon ab was sinnvoll ist, sondern davon was der Chef will. Wir mussten sogar brav die ganzen MRT/CT und solche Befunde abtippen.
Mir persönlich als Hausarzt reicht da völlig eine Kopie, ggf die wichtigen Sachen gemarkert, genauso wie beim Labor. Da interesiert mich nur was wurde gemacht und was war wie pathologisch.
Irgentwann war ich so dreist,dass ich noch nicht mal mehr ne Rechtschreibkontrolle gemacht hab. Ging ja eh zum OA. Und stundenlang wegen Formulierungen rumüberlegen ist echt verschwendete Liebesmüh- wenn der OA es anders haben will wird er´s schon sagen.
Und:Die alten Briefe als DAtei aufheben und als Vorlagen verwenden- das spart am meisten Zeit.
Hab ich das hier schon mal geschrieben? Wir hatten irgentwann nen Musterbrief wo nur noch die pathologischen Sachen geändert werden mussten. Beim Aufnahmebefund und Routinelabor echt eine Erleichterung)
Oder wer in Word fit ist kann auch die Textbausteine verwenden.
Aber gerade als Jungassi ist man im Krhs echt der A... Man ist so von äußeren Faktoren abhängig. Hab selber oft 12 Stunden gearbeitet. Und - NEIN - es liegt nicht daran dass man doof, blöd, bescheuert oder sonst was ist, das ist das absolut kranke System. Einige Kollegen haben sogar Briefe zum Schreiben mit nach Hause genommen um ihre Ruhe zu haben. (Würd ich aus verschiedenen Gründen allerdings nie machen)
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