Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Zumal die Empfehlungen von den Präventivmedizinern kosten nichts, schaden nichts, und haben eher positive Nebenwirkungen.
Wenn man bei denen mitmachen will, kostet das schon was. Wir hatten mal einen Patienten, der hatte am Ende ne Rechnung von ungefähr 500€ für eine Beratung und Untersuchung und ein follow-up Gespräch. Und von den Promis aus der Sendung hat er auch keinen gesehen...
Loreleye
15.11.2021, 20:30
@h3nni Das ist natürlich teuer, es gibt aber viele Informationen auf der Homepage der Sendung, Rezepte, Hintergrundinfos, Mediathek. Es gibt auch einen guten Podcast von Dr. Anne Fleck, alles umsonst.
Ich bin überhaupt darauf gekommen, weil ich oft von den Patienten gefragt werde, was man zusätzlich zur Therapie machen kann.
Und das sind gute evidenzbasierte Ansätze , bevor man für Homöopathie, Mistel oder anderen "Hokus pokus" Geld ausgibt.
george.costanza
15.11.2021, 21:16
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich bin neu im Forum und habe mich positiv überrascht, dass es so eine große Platform für Ärzte gibt. Herzlichen Dank dafür.
Ich stehe in Kreuzwege. Seit 2019 bin ich in der Akutpsychiatrie als Assistenzarzt tätig, sowohl im offenen als auch im geschlossenen stationären Bereich. Vor einiger Zeit habe ich festgestellt, dass der Alltag in der Psychiatrie mich nicht als Arzt zufriedenstellt. Öfters habe ich hinterfragt, ob ich meinen Patienten hilfreich bin. Durch die dauerhafte Unterbesetzung war es zum großen Teil nicht möglich, meinen Bezugspatienten einmal pro Woche ein Einzelgespräch anzubieten. Zudem habe ich mich als im Bereich Psychotherapie ebenfalls nicht kompetent genug gefühlt. Ich konnte bei hoher Arbeitsbelastung mit der psychotherapeutischen Ausbildung nicht anfangen können, die ich in meiner Freizeit machen müsste. Insgesamt habe ich mich bisher wenig wirksam und wenig erfolgreich als Ein Heilberufler gefühlt. Ich glaube, ich hätte mich mehr für die Weiterbildung und Psychotherapie einsetzen können. Aber ich glaube, die Frage, ob ich das wirklich möchte, hatte keine klare Antwort.
Ich habe mich entschieden, in die somatische Medizin zurückzukehren. Die innere Medizin steht als eine ernsthafte Option für mich, allerdings ich höre viele negative Sachen über die Arbeitsbelastung. Sonst wäre HNO für mich auch interessant. Habt ihr Erfahrung in diesen Bereichen? Würdet ihr Unikliniken empfehlen?
Vielen Dank!
Klingt ja eigentlich so, als wären deine beiden Probleme eindeutig in der Unterbesetzung bedingt. Wenn du nicht mal Zeit für ein Einzelgespräch pro Woche hast, ist klar, dass was im Argen liegt. Und dass du dich ohne PT-Ausbildung nicht in der PT kompetent fühlst, ist ja irgendwie logisch, oder? ;-)
Oder gibt es noch andere Dinge, die dir an der Psychiatrie missfallen?
Hallo george.costanza,
du könntest auch in die psychosomatische Medizin gehen, das ist durchaus anders und vielleicht für dich befriedigender als Psychiatrie. Wenn man Psychotherapie wirklich lernt und anwendet, kann das sehr viel Freude machen und ist auch "echte Medizin". Ein Jahr Innere braucht man für die Psychosomatik sowieso.
Gruß, rafiki
Ich hörte schon mehrfach (und das meine ich wirklich nicht polemisch!), Psychosomatik sei ein langweiliges und beschwerliches Fach, weil alles, was man da behandle, letzlich irgendeine Form einer Erkrankung mit starken depressiven Elementen sei. Das hat mich (von Haus aus Internist) davon abgehalten, den Bereich mal auszuprobieren, obwohl ein gewisses Interesse daran immer wieder aufgekommen ist.
Macht Psychotherapie da wirklich so viel Freude, oder stimmt das Bild einfach nicht?
Ich bin zwar keine Psychosomatikerin, aber ich arbeite primär als ärztliche Psychotherapeutin und Psychiaterin, was mir viel Freude macht. Und man behandelt mitnichten nur depressive Patienten, da Menschen in der Regel deutlich komplexer sind als es eine eindimensionale ICD10 Klassifikation hergibt. Es macht Freude zuzusehen, wie Menschen sich in der Behandlung entwickeln. Vorausgesetzt sie haben eine Veränderungsmotivation. Denn Widerstandsarbeit kann manchmal auch sehr mühselig sein. Wichtig ist eine Ergebnis offene Haltung zu haben und viel viel Geduld. Es ist ein völlig anderes Arbeiten als in der Lösungsorientierten Somatik. Ich mache das aber total gerne und kann so auch alt werden. Da Neurologie im niedergelassenen Bereich eher Verwaltungsmedizin beinhaltet, bin ich in meiner Sparte deutlich zufriedener. Und nein, bei uns ist es nie langweilig, dass liegt daran, dass das Klientel deutlich häufiger schräge Dinge tut und es genügend spannende und interessante Menschen auf der Welt gibt, mit den unterschiedlichsten Lebenserfahrungen.
pashtunwali
19.11.2021, 09:34
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich bin neu im Forum und habe mich positiv überrascht, dass es so eine große Platform für Ärzte gibt. Herzlichen Dank dafür.
Ich stehe in Kreuzwege. Seit 2019 bin ich in der Akutpsychiatrie als Assistenzarzt tätig, sowohl im offenen als auch im geschlossenen stationären Bereich. Vor einiger Zeit habe ich festgestellt, dass der Alltag in der Psychiatrie mich nicht als Arzt zufriedenstellt. Öfters habe ich hinterfragt, ob ich meinen Patienten hilfreich bin. Durch die dauerhafte Unterbesetzung war es zum großen Teil nicht möglich, meinen Bezugspatienten einmal pro Woche ein Einzelgespräch anzubieten. Zudem habe ich mich als im Bereich Psychotherapie ebenfalls nicht kompetent genug gefühlt. Ich konnte bei hoher Arbeitsbelastung mit der psychotherapeutischen Ausbildung nicht anfangen können, die ich in meiner Freizeit machen müsste. Insgesamt habe ich mich bisher wenig wirksam und wenig erfolgreich als Ein Heilberufler gefühlt. Ich glaube, ich hätte mich mehr für die Weiterbildung und Psychotherapie einsetzen können. Aber ich glaube, die Frage, ob ich das wirklich möchte, hatte keine klare Antwort.
Ich habe mich entschieden, in die somatische Medizin zurückzukehren. Die innere Medizin steht als eine ernsthafte Option für mich, allerdings ich höre viele negative Sachen über die Arbeitsbelastung. Sonst wäre HNO für mich auch interessant. Habt ihr Erfahrung in diesen Bereichen? Würdet ihr Unikliniken empfehlen?
Vielen Dank!
innere Medizin ist ein sooooo schönes und interessantes Fach, nur leider oftmals zu 99,4% unterbesetzt und das frustriert und verscheucht leider viele neue/junge Kollegen...
Macht Psychotherapie da wirklich so viel Freude, oder stimmt das Bild einfach nicht?
Hallo Pflaume,
meinst du diese Frage wirklich ernst?
Wenn man begriffen hat, was Psychotherapie ist, wie sie wirkt und vor allem sich selbst besser verstanden hat, dann ist es eine der freudevollsten Tätigkeiten in der Medizin. Wie Reflex schon sagte, geht es nicht um "Oberflächtendiagnosen" des ICD, sondern um das, was dazu geführt hat, also Störungen auf struktureller Ebene. Es mag sein, dass sich viele Therapeuten quälen, dann läuft aber etwas grundlegend verkehrt. Allerdings ist die Ausbildung genauso ernst zu nehmen wie z. B. eine spezialisierte chirurgische Tätigkeit. "Einfach mal so" geht es gar nicht und man kann sehr viel und bleibenden Schaden anrichten. Daran hapert es leider ganz gewaltig.
Gruß rafiki
Moorhühnchen
19.11.2021, 20:27
Kennt jemand eine schöne Zusammenfassung, was sich mit der Surviving Sepsis Campaign 2021 geändert hat?
Hab bei Springer nur so eine graphische Zusammenfassung gefunden, die ich aber nicht wirklich verstehe...
MissGarfield83
20.11.2021, 07:36
Vielleicht hilft dir das weiter - ist eine bisher 9 teilige Serie :
http://news-papers.eu/?p=14409
http://news-papers.eu/?tag=sepsis
Sehr cool! danke Garfield.
Das peppt mein Sepsis Portfolio (per pn an Moorhühnchen gegangen) noch ein wenig auf. :-love
Muss heute mal was Positives schreiben.
Bin eigentlich gerade auf ITS aber dieses Wochenende auf IMC „ausgeliehen“. 9 Patienten (bzw. aktuell nur 7 Betten belegt). Um 12:45 h alles To-Dos für den Tag abgearbeitet, habe jetzt bis 20:15 h nichts mehr zutun, Patienten soweit alle stabil. Mache gerade ausgedehnte Mittagspause nachdem ich heute morgen schon gemütlich frühstücken konnte. Dazu entspanntes und nettes Pflegeteam. Hatte lange nicht mehr so einen stressfreien Dienst. Könnte ich mich echt dran gewöhnen :D
Moorhühnchen
20.11.2021, 13:18
Vielleicht hilft dir das weiter - ist eine bisher 9 teilige Serie :
http://news-papers.eu/?p=14409
http://news-papers.eu/?tag=sepsis
Ja, super!! :-love
Vielen Dank dafür! Und auch an Bille, deren Sachen ich mir auch gleich noch runterladen muss. :-)
EDIT: Puh, 9 Teile mit 93 Kernaussagen. :-))
Nach dem 26. Oktober gibt's nix mehr, daher nehme ich an, Kernaussage Nr. 93 ist die letzte.
Feuerblick
20.11.2021, 14:29
*reicht Hammer und Nägel*
MissGarfield83
20.11.2021, 15:04
Bitte nicht auf die Finger hauen.
Feuerblick
20.11.2021, 15:38
Bitte nicht auf die Finger hauen.
Beim Huhn und bei der Bille ist das derzeit eine wichtige Warnung. :-))
Moorhühnchen
20.11.2021, 16:10
Nein, bei mir geht's aktuell. Die Bille passt vorübergehend auf mein Karma auf! :-))
Ich übernehme ja nur zeitweise das Karma des Huhns zur Vermeidung des Karma-getriggerten Ausfalls des Huhns in absehbarer Zeit.
Bin froh, das wieder abzugeben. Mir ist langweilig, Gelenk-krank sein ist so ziemlich das letzte. Und die Stirnplatzwunde zwiebelt auch ein wenig, hält aber nicht vom Denken ab. Merci.
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