Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Kann ich bestätigen ... hat mich ein halbes Jahr gekostet, da mir auch gesagt wurde, zählt ab Antrag, und der wurde erst nach 3 Monaten oder so vom Oberarzt gestellt (Chef hatte mir erzählt, der wäre längst in Arbeit, bis OA meinte, dem wäre nicht so, da der CA nämlich am Anfang der Meinung war, seine WB-Ermächtigung brauche man gar nicht, seine chirurigsche als CA reiche doch aus ... OA hat die für Reha-Medizin beantragt). War dann tatsächlich so, dass der Antrag 3 Monate gedauert hatte und es erst ab dort zählte.
Kann ich nicht bestätigen, von der BLÄK.
In meiner Weiterbildungszeit lag immer wieder keine offizielle Befugnis vor und es wurde dennoch anerkannt. Es gibt bei der BLÄK den § 10 den ich inzwischen so oft zitiert hab dass ich ihn nicht nochmal zitiere...
Auf jeden Fall wurden da auf Basis dieses Paragraphen auch Weiterbildungsabschnitte z.B. bei Chefarztwechsel oder in der Antragsphase etc. anerkannt. Beispiel: Chef geht, neuer Chef bekommt erstmal auf Antrag ein Jahr Weiterbildungsbefugnis bis eigene OP-Zahlen vorliegen und beantragt dann die eigene Weiterbildungsbefugnis. Dann gibt es:
- die Zeit zwischen Beginn neuer Chef und Antrag auf vorläufige Weiterbildungsbefugnis die erste Zeit (=ohne Befugnis + ohne Antrag)
- die Zeit während der vorläufigen Weiterbildungsbefugnis für ein Jahr (=mit vorläufiger Befugnis)
- die Zeit zwischen Ablauf der vorläufigen Weiterbildungsbefugnis und dem Antrag auf richtige Weiterbildungsbefugnis (=ohne Befugnis + ohne Antrag)
- die Zeit zwischen dem richtigen Antrag und der richtigen Weiterbildungsbefugnis (=ohne Befugnis + mit Antrag)
- die Zeit zwischen Antrag und Befugnis
- die Zeit ab der Befugnis
Bei mir wurden alle Zeiten um den Chefarztwechsel anerkannt.
Ich brauche ein bisschen Input von Leuten, die ihre Stelle während der Weiterbildung gewechselt haben.
Ich bin unsicher bezüglich des Logbuchs. Ich habe keine Ahnung was ich da alles ankreuzen soll (nicht bei den Dinge bei denen es um konkrete Zahlen geht). Die Weiterbilder haben nicht so viel Interesse da noch viel Zeit zu investieren und am leichtesten ist es ein vorausgefülltes Logbuch vorzulegen. Aber ich finde die Selbsteinschätzung schwierig -.-
Diese ganzen "Kenntnisse" oder wie die das noch mal nennen, die genereller Patientenumgang sind, alle ankreuzen. Oder welche Punkte meinst du explizit?
In denen neuen Logbüchern ist das nochmal etwas anders, es gibt 4 Kategorien bennen und beschreiben, systematisch einordnen und erklären, unter Anleitung durchführen, selbstverantwortlich durchführen. Aber im Prinzip ist es das gleiche Problem wie früher. Wenn ich nach 2 Jahren alles ankreuze ist das wenig glaubhaft.
Leucovorin
20.12.2021, 16:41
@ Leukovorin: Allgemeinmedizin oder Betriebsmedizin habe ich auch vor. Lieber, bzw. eigentlich sehr gern letzteres, nur falls ich da keine Stelle bekomme müsste ich eben in den sauren Apfel beißen und irgendwie ein Jahr Klinikzeit in der Inneren Medizin überleben. An sich könnte ich mir das Fachgebiet ja sehr gut vorstellen, nur graut mir davor ein Jahr in einem Fach wie Innere Medizin aushalten zu müssen. Aber da wird es wahrscheinlich leichter sein was zu finden. Vielleicht muss ich dafür nichtmal den Ort wechseln.
Mein Favorit wäre eigentlich irgendwas im Managementbereich, idealerweise als Assistent der Klinik-Geschäftsführung. Aber da habe ich denke ich keine Chance. Vielleicht wenn ich noch einen MBA/MHBA mache, aber das dauert auch mindestens zwei Jahre - werde da aber nicht drumrum kommen. Notfalls mache ich parallel erstmal was anderes und hoffe mit dieser Zusatzweiterbildung dann bessere Karten zu haben.
Ich würde einfach einen FA machen, wo du dir vorstellen kannst es zumindest halbtags ausüben zu können in der Zukunft. Managementbereich würde ich dir dringend abraten. Es gibt auch Abteilungen mit Weiterbildungsbefugnis Innere, die jetzt nicht der Hammer sind...Schau mal in Geri und Rehaeinrichtungen.
In denen neuen Logbüchern ist das nochmal etwas anders, es gibt 4 Kategorien bennen und beschreiben, systematisch einordnen und erklären, unter Anleitung durchführen, selbstverantwortlich durchführen. Aber im Prinzip ist es das gleiche Problem wie früher. Wenn ich nach 2 Jahren alles ankreuze ist das wenig glaubhaft.
Auf jeden Fall alles ankreuzen, was du in der Klinik wahrscheinlich nicht sofort kriegst. Ich hab einfach random irgendwas ausgelassen. Und jetzt beim Chefwechsel hat er einfach komplett alles angekreuzt.
Darf ich fragen wieso du mir vom Managementbereich abraten würdest? Ich arbeite gerne, und mein Ziel ist auf jeden Fall eine Vollzeittätigkeit, nur die Art muss sich ändern, und ich muss aus den 24h-Diensten raus. Die sind nicht nur lang, sondern man muss gefühlt zig Bereiche auf einmal abdecken - Notaufnahme, Station, OP, Konsile/andere Stationen. Immer mehrere Sachen gleichzeitig in der Pipeline, Dinge stehen in der Warteschlange, alle sind unzufrieden und das selbst wenn man mehr als 100% gibt. Und das über so einen langen Zeitraum am Stück (teilweise bis zu 27h). Ich kann das nicht mehr. Und will es ehrlichgesagt auch nicht mehr - man erträgt das nur wenn man die Art der Tätigkeit toll findet oder von der Sinnhaftigkeit seines Tuns überzeugt ist, aber so wie sich das System entwickelt hat bin ich von vielem auch nicht mehr überzeugt. Das macht es nur noch schwerer. Dafür sein Leben komplett aufgeben oder Medikamente mit relevantem Nebenwirkungspotenzial schlucken zu müssen die man sonst nicht bräuchte ist für mich keine lebenslange Lösung.
Ich bin so froh noch rechtzeitig gekündigt zu haben. 31.12. wäre der letzte Dienst. Muss nur abklären wie das versicherungstechnisch ist - da es 24h sind würde ein Teil des Dienstes (ab 0 Uhr) ja in einen Zeitraum fallen zu dem der Vertrag nicht mehr gültig wäre. Das heißt man wäre wahrscheinlich nicht versichert.
Weiß jemand von euch wie man das normalerweise löst?
_calendula_
21.12.2021, 21:39
So ein Dienst wird normalerweise abgegeben. Ab Mitternacht sollten PC-Zugänge und elektronische Schlüssel nicht mehr funktionieren.
So ein Dienst wird normalerweise abgegeben. Ab Mitternacht sollten PC-Zugänge und elektronische Schlüssel nicht mehr funktionieren.
Genau, Du müsstest um Mitternacht abgelöst werden, danach darfst Du in dem Haus ohne gültigen Arbeitsvertrag nicht mehr arbeiten.
Die einfachere Lösung ist deswegen in den meisten Häusern, den Dienst abzugeben/tauschen.
Du informierst deinen Arbeitgeber, dass du selbstverständlich den Dienst am 31.12 besetzt. Aber ab 01.01, 00:00 arbeitest du nicht mehr dort und dann muss der Arbeitgeber für Ersatz sorgen.
Das führt normalerweise dazu, dass der Arbeitgeber den Dienst neu besetzt. ;-)
cartablanca
23.12.2021, 03:15
@ Leukovorin: Allgemeinmedizin oder Betriebsmedizin habe ich auch vor. Lieber, bzw. eigentlich sehr gern letzteres, nur falls ich da keine Stelle bekomme müsste ich eben in den sauren Apfel beißen und irgendwie ein Jahr Klinikzeit in der Inneren Medizin überleben. An sich könnte ich mir das Fachgebiet ja sehr gut vorstellen, nur graut mir davor ein Jahr in einem Fach wie Innere Medizin aushalten zu müssen. Aber da wird es wahrscheinlich leichter sein was zu finden. Vielleicht muss ich dafür nichtmal den Ort wechseln.
Ein Jahr Innere ist nicht so schlimm. Man wird am Anfang eh nicht in die Dienste eingeteilt. Daher kann es sein, dass du "nur" 6 Monate lang Dienste machen musst. Verzichte darauf Opt-Out zu unterschreiben. Ich versteh aber auch nicht wo dein Problem ist. Man kann das 1 Jahr ja auch in der Notaufnahme verbringen. Das ist dann gar nicht mal so uninteressant.
Bei uns macht man nach einem Monat Dienste und ich weiß von Freunden, dass es in einigen Häusern nicht anders ist. Die Aussage ist meiner Meinung nach also nicht richtig.
Ist auch immer die Frage in was für eine Klitsche man geht, je kleiner, desto mehr und früher Verantwortung.
Bei uns (Maximalversorger) macht man im ersten Jahr nur Visitendienste (halbtags am Wochenende mit OA-Präsenz), Hausdienste (Zuständigkeit nur für Station, ggf. ZNA unterstützen) erst mit abgeschlossener Intensivzeit, also häufig erst im 3. oder 4. Jahr je nach Rotationen.
Ich glaube man sollte einfach gründlich gucken bei den Bewerbungen und vielleicht auch einfach erstmal anfangen zu arbeiten, dann merkt man dass alles gar nicht so schlimm ist wenn man im Studium aufgepasst hat und seine Famulaturen und PJ nicht nur auf den Bahamas gemacht hat.
_calendula_
23.12.2021, 18:26
mbs hat ein paar Jahre Chirurgie, vermutlich mit Intensiv und Notaufnahme aufm Buckel. "Anfängerdienste" in einer (halbwegs akzeptablen) Inneren werden für ihn nicht fachlich das ausschlaggebende Problem sein.
Wichtig ist trotzdem gerade in seiner Situation, sich eine nette Innere zu suchen. Das kann "die Innere" in einer Klitsche genauso sein wie ein subspezialisiertes Fach in einer Uni.
An "der Klitsche" ist man vielleicht schneller alleine im Vordergrund, hat aber entsprechend auch andere Patienten.
Schlechte Beispiele gibt es für Häuser jeder Größe. Aber genauso auch gute.
Vielleicht ist es eher die Angst davor sich grundlegend zu ändern. Im jetzigen Fach weiß ich wie der Hase läuft, auch bei gastroenterologischen Fragestellungen die häufig mit abzudecken waren - Kardio kenne ich aber nur von meiner Intensivzeit. Da waren auch kardiochirurgische und selten internistische Fremdlieger dabei. Als chirurgischer Assistent in der Notaufnahme bekommt man in der Realität eben doch primär die chirurgischen Krankheitsbilder ab, zumindest war das in meinem Fall so. Gut, hab noch die Notarztausbildung gemacht, aber die Prüfung noch nicht gemacht - Ärztekammer hat immer Formalien bemängelt und neben dem sonstigen Stress war mir das dann irgendwann zu dumm. Wollte die Unterlagen sogar persönlich vorbeibringen und mit denen sprechen, nur das geht ja jetzt schon seit fast zwei Jahren leider nicht mehr.
Hab was Quereinstiege angeht gerade auch einen gehörigen Dämpfer abbekommen. Hatte mich dreimal als Assistent der Geschäftsführung beworben und wurde jedesmal schon nach sehr kurzer Zeit abgelehnt, und das mit einem Standardtext der wahrscheinlich jedem geschickt wird. Falls überhaupt jemand den "Senden" Button drückt, sich so viel Mühe macht - vielleicht wird das auch automatisch verschickt, eine Ahnung. Solche Texte strotzen implizit nur vor Verachtung, vor Gleichgültigkeit.
Nun gut, das bringt mich auch nicht weiter. Vielleicht muss ich einfach noch irgendwas an ökomisch orientierten Zusatzqualifikationen sammeln, MBA oder MHBA, oder zumindest ein Zertifikat in der Richtung. Egal was kommt, was man hat das hat man...
Leucovorin
23.12.2021, 22:51
Diese Jobs in der Verwaltung/Geschäftsführung laufen meiner Erfahrung nach über Beziehungen, und dann auch eher nach dem FA. Wie bereits gesagt, von dem was du so erzählst, würde ich dir davon abraten. Mach einen FA, wo du dir grundsätzlich vorstellen kannst, halbtags zu arbeiten. Als Personaler fällt es dir schon auf, wenn jmd. innerhalb von 10-12 Jahren keinen FA erwirbt und in WB-Stellen hängt.
Btw. :War heute nochmal im Blatt zum Stellen schauen, ehrlich gesagt dieses Thema ändert sich wahrscheinlich nie.
https://aerztestellen.aerzteblatt.de/de/redaktion/schlechte-noten-fuer-die-aerztliche-weiterbildung
Bonnerin
24.12.2021, 05:24
@mbs: Du hast doch schon mind. 24 Montae Patientenversorgung gemacht. Das reicht doch für den FA Arbeitsmedizin. BAD schreibt doch im Ärzteblatt andauernd Stellen aus, da wird sich sicher was in deiner Nähe finden lassen. In der Bewerbung ein bisschen Blabla von wegen kein OP mehr, geregeltere Arbeitszeiten (letzteres ist ja für viele ein Grund, in den Bereich zu wechseln) und gut ist. Im direkten Vergleich brauchst du für die ZB Betriebsmedizin glaube ich genauso lange und bist auf dem Arbeitsmarkt schlechter gestellt. Bewirb dich für den Bereich, wenns klappt, dann super, ansonsten halt 1 Jahr Innere ohne Nachtdienste raushandeln irgendwo.
Jule-Aline
24.12.2021, 09:22
Ansonsten gibt es bei den Unikliniken auch Weiterbildungsstellen . Da hat man kein Außendienst wie beim BAD. Und oft betreut man die Universität gleich mit.
Das Spektrum ist vielseitig.
Leucovorin
25.12.2021, 08:50
@mbs: bisschen Blabla von wegen kein OP mehr, geregeltere Arbeitszeiten (letzteres ist ja für viele ein Grund, in den Bereich zu wechseln) und gut ist. .. Bewirb dich für den Bereich, wenns klappt, dann super, ansonsten halt 1 Jahr Innere ohne Nachtdienste raushandeln irgendwo.
Man hat Interesse an Prävention, Diagnostik und Rehabilitation und sucht eine interessante Aufgabe im ambulanten Bereich.
Also immer positiv formulieren. Man bewirbt sich wegen Interesse am Fach und nicht weils woanders blöd ist und das ist jetzt die Notlösung. So ganz direkt würde ich nicht sagen: Ich geh nur weg aus der Chirurgie wegen ungeregelter Arbeitszeiten. Kein OP mehr würde ich auch auf keinen Fall schreiben...Wer geht denn in die Chirurgie ohne Spaß am OP?
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