Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Mir wurde von einem Nicht-Medi der Tipp gegeben, immer vorher anzurufen. Insbesondere bei den ausgeschriebenen Stellen, bei denen man ansonsten die Bewerbung über ein Bewerbungsportal hochladen soll. Da könnte es vorteilhaft (schneller) sein, wenn man den Krempel stattdessen direkt an die persönliche E-Mail Adresse der zuständigen Person sendet. Hast du da nen Unterschied bemerkt?
D.Hollywood
06.01.2022, 07:04
Bei Initiativbewerbungen würde ich anrufen. Sonst nicht, höchstens dir ist langweilig:D
Danke euch allen :D
ja, ich denke anrufen ist sinnvoll. Bei der einen Seite ist nur für Hospitanten aus dem Ausland eine ausführlich Anleitung...bin mal gespannt.
Züschata
07.01.2022, 10:48
Gerade im Nachtdienstfrei und jetzt darf ich mich um das Rentengutachten kümmern, was ich vor mich hin schiebe. Nervig.
RussianAngel
08.01.2022, 18:58
Da ich eigentlich diese Frage wahrscheinlich hier besser beantwortet bekommen würde, wollte ich auch mal hier fragen:
könnte man Zahlen von Untersuchungen, bsp. von EEGs, Lumbalpunktionen, EMG etc. auch im Rahmen einer Hospitation oder eben extern absolvieren (also nicht an der Klinik der Hauptanstellung oder im Ausland)? Habe dies immer wieder gelesen und nichts konkretes aber auf der Seite der Ärztekammer gefunden ... Eventuell macht man das und lässt sich das einfach durch den Hauptausbildner "übertragen"? Hat jemand Erfahrung?
Leucovorin
09.01.2022, 19:50
Warum schreibst du dieselbe Frage mehrfach in Threads hierein?
https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?31295-FAQ-Berufseinstieg-als-Assistenzarzt/page80
Da gibt's auch schon ne Antwort
AlexDo86
11.01.2022, 16:31
Hallo Leute,
ich wollte mich mal umhören, ob es manchen von den frischgebackenen ärzten ähnlich wie mir geht und auch ob bereits erfahrenere assis vielleicht den ein oder anderen tipp haben…
ich bin jetzt in der 6. woche in meiner stelle und eigentlich ganz glücklich, auch wenn die arbeit echt viel ist. wir sind ein mittelgroßes haus mit knapp 40 betten in der uro. dabei rotieren wir assistenten täglich durch station, dienst, OP etc… meinen ersten dienst hatte ich bereits nach zwei wochen.. an und für sich klappt alles ganz gut, aber ich komme einfach nicht hinterher.. morgens komme ich schon früher um briefe zu schreiben und bleibe abends länger.. um briefe zu schreiben ;) mittagspausen habe ich bisher noch nie gemacht… bei meinem letzten dienst hab ich 16 stunden ohne pause durchgearbeitet, bevor ich mich mal hinlegen konnte… kaum war ich mit dem einen fertig, war schon die nächste kolik da ;) ich schreibe schon to do listen, mache mir ein system.. aber es kommt IMMER was dazwischen…
und heute muss ich mir von jemandem aus der pflege erzählen lassen, dass über mich gestänkert wird, weil ich so langsam bin… das ärgert mich total. ich bin seit 7 wochen arzt und seit 6 wochen angestellt… habt ihr tipps?
Feuerblick
11.01.2022, 16:49
1. Wenn du deine Arbeit in der normalen Zeit nicht schaffst, dann ist das halt so. Früher kommen, länger bleiben - kann man machen, wenn man die Überstunden minutengenau aufschreibt und dann auch als Freizeitausgleich oder in Geldform bekommt. Sonst nicht. Schenke deinem Arbeitgeber niemals deine Arbeitskraft. Auch nicht als Anfänger!
2. Mach dir Textbausteine für deine Briefe. Vieles wiederholt sich ja. Das gibt zum einen Struktur und zum anderen sparst du dir unnötiges Tippen. Damit wirst du schneller. Lass dir auch Tipps von Kollegen geben, was du an deinen Briefen besser machen kannst, was vielleicht unnötig ist und wo etwas kürzer auch ausreichend wäre.
3. To do-Listen sind super. Du wirst mit der Zeit auch noch das Priorisieren lernen. Das dauert einfach.
4. Angehörigengespräche am besten nur zu festen Zeiten anbieten. Auch nur dann telefonisch. Wer dich wann anders sprechen möchte, soll einen Termin machen.
5. Ignorier die Pflege. Die wissen selbst genau, dass man als Anfänger halt langsamer ist, weil man viele Strukturen nicht aus dem ff drauf hat. Ist so. Wärst du jetzt sechs Monate dort, dann müsstest du in dich gehen. Aber so?
6. Nach zwei Wochen ein „echter“ Dienst? Sind die in deiner Abteilung eigentlich wahnsinnig? Ich habe in der Chirurgie damals nach zwei Wochen Ruf- und Visitendienste gemacht. Das reichte mir schon und war nur möglich, weil ich das Haus aus dem PJ kannte (und damit die Strukturen) und weil die Oberärzte für mich erreichbar waren. Fand ich trotzdem gruselig.
*milkakuh*
11.01.2022, 16:57
Nach 2 Wochen Hausdienste??? :-(( Ich bin auch in der Urologie und bei uns haben Anfänger frühestens nach 6 Monaten Hausdienst. Nach 2 Wochen ist man doch absolut noch nicht fit dafür. Zur Stationsarbeit: Hattest du eine Einarbeitung? Bist du alleine für einen Patientenbereich zuständig auf Station? Hast du Unterstützung?
Am Anfang braucht man einfach für Briefe, Visite, Anordnungen etc. länger - ganz normal! Sind sonst nur erfahrene Assistenten bei dir in der Abteilung? Über das Gerede der Pflege muss man in dem Fall drüber stehen. Man kann aber ruhig Mal anmerken, dass man eben noch nicht lange da ist...
Btw: Früher Kommen und später Gehen klingt nicht arbeitszeitkonform. Ich hoffe die Zeiten werden wenigstens erfasst.
Wenn ich sowas lese merke ich wieder, dass ich scheinbar im Paradies arbeite.
AlexDo86
11.01.2022, 17:16
die meisten assistenten sind tatsächlich kurz vor facharzt.. oder zumindest fortgeschritten. ja, nach zwei wochen hausdienst… da ich das haus bereits aus dem PJ kannte und schon ein paar dienste mitgemacht habe, hat man mir es "zugetraut"… ich habe im hintergrund aber immer einen oberarzt, den ich jederzeit anrufen kann. das ist an und für sich schon okay… es geht mir bloß um die unfassbare menge an arbeit. der stationsarzt ist für die ganze station zuständig, die visiten begleitet aber grundsätzlich auch ein oberarzt.
es wird mir auch jede angefangene überstunde voll bezahlt, nach tarif.. das dokumentiere ich peinlichst genau…
wie gesagt, ich bin eigentlich sehr zufrieden hier… es ist nur die ganze bürokratie drumherum, das anmelden, das organisieren, das codieren und dokumentieren… und eben die arztbriefe…daran hängt es einfach…
eine einarbeitung hatte ich so gesehen nicht.
alles selbststudium.. aber ich habe nette kollegen, die sich auch mal gerne von mir nerven lassen und es mir dann erklären.
Du wirst mit der Zeit auch noch das Priorisieren lernen. Das dauert einfach.
Nicht nur das Priorisieren, auch das delegieren. Ich habe und hatte immer das Problem dass ich mir "Probleme anderer Leute" zu eigen machen und helfen will. Immer wieder dumm. Den Fehler mach ich auch nach über 10 Jahren noch regelmäßig.
Und auch sich selbst strukturieren. In der Notaufnahme braucht ein Patient in den allermeisten Fällen nur zwei Arztkontakte, selten mehr. Auch Kolikpatienten, Bauchpatienten, Gefäßpatienten, Unfallpatienten etc. Einmal rein für Anamnese, Untersuchung, Sono etc. Alle erforderlichen Untersuchungen anmelden/delegieren (und wenn die Notaufnahme-Pflege für Blutabnahmen zuständig ist dann sollen die das auch machen. Nicht du weil du neu bist, helfen willst und dir dafür anhören darfst dass du so langsam bist, verstehst?) und dann nochmal rein wenn alles fertig ist um dem Patienten mitzuteilen wie es weiter geht etc.
Und was du schauen solltest: wie geht es den erfahrenen Kollegen. Nicht den Unstrukturierten, den sinnvoll Strukturierten. Kommen die auch soviel früher, bleiben die auch soviel länger? Wenn ALLE früher kommen und später gehen obwohl sie strukturiert sind und obwohl sie Erfahrung haben (und oft dann auch Kinder und vielleicht auch den Drang/Wunsch pünktlich zu gehen), dann läuft strukturell was schief. Ansonsten liegt es an dir und der mangelnden Erfahrung.
Hey Alex, wie hat sich das mit deiner Appro eigentlich gelöst?
Vieles ist ja leider bei den meisten gleich ._. aber was ich noch mal besonders herausfordernd in deiner Situation finde, sind die knapp 40 Betten und das tägliche Rotieren. Dafür hörst du dich sogar eher zuversichtlich an. Erster Dienst okay und dass an und für sich alles gut klappt ist schon fast das positivste, was ich bisher gehört hab.
AlexDo86
12.01.2022, 05:11
@anignu
ja, das mit den problemem anderer muss ich mir auch dringend abgewöhnen… erst gestern wieder den fehler gemacht.. eine kollegin rief aus dem OP an ob ich mir eine patientin anschauen könne, weil sie es nicht schaffe… und ich sag natürlich "ja klar, kein problem…" obwohl ich selber mit meiner arbeit schon nicht hinterherkam…
das muss ich mir dringend abgewöhnen…
und das delegieren muss ich auch noch lernen… mir fehlt da irgendwie das vertrauen.. oft verärgert mich die nachlässigkeit anderer und ich mache es dann lieber selbst… das muss sich ändern, sonst macht es mich wahrscheinlich irgendwann kaputt..
@dooly
es hat dann letztendlich mit der appro noch alles geklappt… aber auch hier wieder: nachdem ich dann selbst zum sekretariat des prüfungsvorsitz gegangen bin und nachdrücklich um neuausstellung der noten und unverzügliche übermittlung per fax ans lpa gebeten habe, ging es dann sehr schnell..
wieder einmal so ein thema von wegen "alles muss man selber machen…" ;)
][truba][
12.01.2022, 16:12
Hey, ich bin auch in der Uro und auch wenn du "zufrieden" bist, kannst du direkt aufhören den Fehler bei dir zu suchen.
Dienst nach 2 Wochen und ein Arzt für 40 Patienten allein? Der Fehler liegt in der Organisation der Abteilung. Ja, Uro ist (meistens) nicht so komplex aber die Liegezeiten sind einfach sehr kurz. Nicht zu schaffen.
Hab leider grad nicht so viel Zeit aber das sind auf jeden Fall die wichtigsten Punkte.
Punkt mit der Pflege: nicht zu Herzen nehmen. 1. Am Anfang ist jeder langsam, 2. ist es egal was die sagen
Punkt mit dem Dienst: ist leider meistens so, immerhin konntest du dich mal hinlegen. Insgesamt wird es mit der Erfahrung etwas besser, weil man besser priorisieren kann.
Ich hatte die 40 Betten auf die Abteilungsgröße bezogen. Wieviele Betten betreut ein Arzt auf Station?
AlexDo86
12.01.2022, 20:48
schon die gesamte belegung. wir haben allerdings eine arbeitsliste. jeder arzt übernimmt anteilig ein paar entlassungen, untersuchungen etc… das bleibt also nicht alles am stationsarzt hängen. das ist schon machbar…
Melina93
18.01.2022, 15:52
Bei uns ist gerade totales Chaos. Mein Chefarzt und einer der Leitenden Ärzte hassen sich und spielen sich ständig Streiche. Das ist inzwischen derart eskaliert, dass mein LA mich angerufen hat, über meinen Chef gelästert hat und von mir gefordert hat die Visite nach seinen Wünschen zu dokumentieren(er wollte ein Medi absetzen, mein Chefarzt nicht). Dazu noch die Chefärztin der anderen Abteilung, die derart frustriert und un*** (ich schreib es nicht aus) ist, dass sie sobald sie ein weibliches Wesen sieht stinkig und mürrisch drauf ist und nur am meckern ist.
Also manchmal frage ich mich wirklich, ob ich mit Erwachsenen arbeite. Fehlt wirklich nur noch, dass jemand sich heulend und schreiend au dem Boden wirft und "meine Schaufel" schreit.
Eigentlich sind sie alle immer nett und umgänglich gewesen...vielleicht liegts am Vollmond -.-
tragezwerg
18.01.2022, 18:41
Ist bestimmt die Mondphase. Hier sind es allerdings ausschließlich männliche Kollegen, die sich aktuell wie vierjährige Rotzlöffel aufführen. Ne Kollegin meinte gestern zu mir "Wenn wir uns so benehmen würden, käme direkt ein blöder Spruch wie "Die olle Zicke hat bestimmt ihre Tage!" oder so..."
Züschata
23.01.2022, 17:24
Musste eben im Dienst nen Alkoholiker mit 4,3 Promille AA in die Somatik verlegen. Wach, bewusstseinsklar, aber auffassungsgemindert und sehr gangunsicher. Hab gedacht, dass solche Pat. eig. an den Monitor müssen. Der hat in der Vorgeschichte sowohl im Entzug als unter Intox gekrampft. Wurde deswegen vom RTW belächelt und gefragt, was denn die AA Grenze bei uns ist (3,5). Hat mich etwas geärgert.
Musste eben im Dienst nen Alkoholiker mit 4,3 Promille ... ....bewusstseinsklar, ....
Ganz sicher nicht. Lies noch mal die Definition nach!
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