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wir sprachen ja von multimorbiden, denen man vielleicht Präparate zusammenkombinieren könnte, gut für die Compliance und so.
Ist es nicht genau beim multimorbiden Patienten so dass man seine Medikation einfach nie mehr verändert damit die Compliance bleibt? ;-)
Nefazodon
30.01.2022, 11:16
Ist es nicht genau beim multimorbiden Patienten so dass man seine Medikation einfach nie mehr verändert damit die Compliance bleibt? ;-)
Hoffentlich IST die Compliance dann auch gut und man glaubt nicht nur, dass sie gut sei.
Rabattverträge sagen eh nein. Rote Pille, blaue Pille. Blister, Döschen. Alles durchmischt. Ich denke, vernünftig begleitet macht sowas Sinn "schaunse mal, nur eine Tablette statt 2 nehmen, ist doch toll".
Hoffentlich IST die Compliance dann auch gut und man glaubt nicht nur, dass sie gut sei.
Ich sag mal so: glaubst du dass sich die Compliance verbessert wenn alle paar Monate bei jedem neuen Krankenhausaufenthalt die Medikation von 12 auf 10 Tabletten pro Tag, beim nächsten Mal auf 13 Tabletten, dann wieder auf 9 Tabletten geändert wird? Das bringt doch alles nix. Never change a running system. Es läuft, irgendwie, egal ob die Patienten die Tabletten nehmen oder nicht, und so lange es läuft lieber nix machen.
@h3nni: es ist nicht "nur 1 Tablette statt 2", es ist "nur 9 Tabletten statt 11". Und der Hausarzt fängt dann an die Sachen wieder umzustellen weil es die Krankenkasse nicht zahlt...
Nefazodon
30.01.2022, 14:25
Das bringt doch alles nix. Never change a running system. Es läuft, irgendwie, egal ob die Patienten die Tabletten nehmen oder nicht, und so lange es läuft lieber nix machen.
So gesehen ist es vielleicht besser, die Menschen gehen gar nicht erst zum Arzt und wir lassen den Dingen ihren Lauf...:-notify:-nix
Oh anignu,....Du bist ein bisschen "Anti" drauf, aktuell, kann das sein?
No offense....aber ich hab subjektiv seit ein paar Posts in diesem Thread diesen Eindruck.
Ist das so? Kann schon sein dass mich grad Dinge in der Klinik nerven. Vielleicht liegt es auch an meinem Patientengut. Ich behaupte einfach mal dass 95% meiner Patienten überhaupt nicht wissen was sie einnehmen. Und von diesen 95% muss man dann unterscheiden zwischen denen die es ohne Nachdenken einfach machen (meist weil es ihnen die Ehefrau / Pflegekraft im Heim so hinstellt) oder einfach nicht machen weil sie es eh nicht verstehen es sie aber auch nicht interessiert.
Der Gefäßpatient an sich :-))
Erstaunlicherweise ist es tatsächlich auch nicht selten so, dass weniger Medikamente von Patient*innen durchaus negativ empfunden werden können. Durch Kombipräparate kann man ja die Anzahl an einzunehmenden Dingen reduzieren, ohne die Wirkstoffe damit zu beschneiden, was aber nicht immer verstanden wird und gleich mit "dann wirkt das aber nicht so gut" gleichgesetzt wird. Patient*innen im Krankenhaus die Schächtelchen hinzustellen, ist was Anderes als ambulant die Patient*innen dann zu führen. Und nein, so manche Gedankengänge kann man sich wirklich nicht vorstellen, bis man sie erlebt hat :-))
Dafür wäre ja mehr Pharma-Personal mit Zeit cool. Die könnten das bei Entlassung dann besprechen "wirkt sogar noch besser, Kombi-Präparat" und vielleicht bringt das was? Die eine Abteilung war auf ihr System relativ stolz. Aber klar, wer solls bezahlen, Sektorenbruch und Compliance sind schwierig.
Mit 80 % der Patienten, die hier mit zweiseitigen Medikamentenzetteln aufschlagen, kann man gar nichts mehr besprechen. Die futtern die Tablette eh nur wenn ein Pflegedienst sie hinstellt. Oder manchmal halt auch nichts.
Ich schaue als Internistin schon über die Liste und hinterfrage sie. Gerade NOAKs viele Patienten ein ohne das direkt ersichtlich wird warum sie die brauchen. Aber bevor wir anfangen feste Pharma-Teams einzustellen, fallen mir etliche andere Sachen ein, die wir dringender brauchen.
Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Fremdjahr.
Momentan habe ich die Idee das Jahr in zwei unterschiedlichen Fächern zu machen. Wenn’s passt, dann gerne bei demselben Arbeitgeber. Dieser hat momentan Stellen ausgeschrieben und zwar für mehrere Fächer, wo die Bewerbung an die jeweiligen CÄ zu richten ist. Aber auch ne allgemeine Suche nach Assistenzärzt:innen, ohne Angabe vom Fach, wo man die Bewerbung oder Fragen an den Ärztlichen Direktor der Klinik richten soll.
Wie ist es bei euch so, wie machen’s die Leute, wann spricht man so ein Vorhaben - Fremdjahr im Allgemeinen, geplanter Fachwechsel nach kurzer Zeit im Speziellen - wohl am besten an?
Ich verstehen nicht ganz worauf du hinaus willst. Was ist denn die angestrebte Fachrichtung? Willst du in der Facharztausbilung einfach nochmal was anderes sehen und dir das dann anerkennen lassen? Innere für den Anästhesisten oder sowas? Oder machst du ein Fach mit verpflichtend Fremdjahr? Die sind ja dann in der Regel auch an ein bestimmtes Fach gebunden und man kann sich nicht einfach irgendwas raussuchen…
Ich wollte eigentlich nur ein Jahr Innere machen und dann in die Anästhesie wechseln. Weniger aus fachlicher Überlegung sondern aus organisatorisch/praktischen Gründen, wollte einfach nur ein Jahr überbrücken. Hab das damals auch so kommuniziert, war für meinen Chef ok. Bin letzten Endes auf eigenen Wunsch doch geblieben, hat sich auch keiner beschwert.
Rahmspinat
30.01.2022, 22:27
Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Fremdjahr.
Momentan habe ich die Idee das Jahr in zwei unterschiedlichen Fächern zu machen. Wenn’s passt, dann gerne bei demselben Arbeitgeber. Dieser hat momentan Stellen ausgeschrieben und zwar für mehrere Fächer, wo die Bewerbung an die jeweiligen CÄ zu richten ist. Aber auch ne allgemeine Suche nach Assistenzärzt:innen, ohne Angabe vom Fach, wo man die Bewerbung oder Fragen an den Ärztlichen Direktor der Klinik richten soll.
Wie ist es bei euch so, wie machen’s die Leute, wann spricht man so ein Vorhaben - Fremdjahr im Allgemeinen, geplanter Fachwechsel nach kurzer Zeit im Speziellen - wohl am besten an?
Das ist sicherlich auch von deinem Fach bzw. von der Notwendigkeit eines Fremdjahres im Rahmen der WBO abhängig. Sollte das Fremdjahr notwendig sein, wird dein Chef nicht viel dem entgegenrichten. In der Regel sollte man das aber mMn erst ab dem 3.WBJ in Erwägung ziehen, wenn man die Basics seines Fachs einigermaßen drauf hat. Fremdjahr ohne Notwendigkeit früh in der Weiterbildung, halte ich nicht für sinnvoll, insbesondere wenn du es auf zwei verschiedene Fächer aufteilen willst. Hier kommt sicher noch hinzu, dass man hausintern auf Chefebene keine Probleme schaffen möchte, von wegen Assistenten abwerben und so.
Aber wieso willst du das Fremdjahr überhaupt so früh machen bzw. willst du in deinem aktuellen Fach dauerhaft bleiben?
Ich kenne einige Kollegen, die aus privatem Interesse Fremdjahre gemacht haben, bspw. als Internist in die Anästhesie. Das war aber an anderen Häusern.
Und nein, so manche Gedankengänge kann man sich wirklich nicht vorstellen, bis man sie erlebt hat :-))
Definitiv! Da gibt es schon lustige Geschichten.
Mit 80 % der Patienten, die hier mit zweiseitigen Medikamentenzetteln aufschlagen, kann man gar nichts mehr besprechen. Die futtern die Tablette eh nur wenn ein Pflegedienst sie hinstellt. Oder manchmal halt auch nichts.
Hey! Wer ist hier "Anti"? ;-)
Daily business ;-)
Außerdem bin ich immer anti, ich wurde so geboren :D
Bonnerin
31.01.2022, 06:21
Ich verstehen nicht ganz worauf du hinaus willst. Was ist denn die angestrebte Fachrichtung?
Ich antworte mal dreist, weil ich es zufällig weiß: Humangenetik.
Fremdjahr war vielleicht schlecht ausgedrückt...klinisches Jahr wäre eher passend. Im Gegensatz zu anderen Fächern ist es im Bereich der Laborfächer (and by extension auch Humangenetik und Transfusionsmedizin) ja eher gewollt, dass schnell abzufrühstücken, damit der AG langfristig planen kann.
Fremdjahr ohne Notwendigkeit früh in der Weiterbildung, halte ich nicht für sinnvoll, insbesondere wenn du es auf zwei verschiedene Fächer aufteilen willst. Hier kommt sicher noch hinzu, dass man hausintern auf Chefebene keine Probleme schaffen möchte, von wegen Assistenten abwerben und so. Derzeit ist es ja nur Brainstorming und ich bin dankbar für deine Meinung. Wegen Abwerben dachte ich, dass so ein gesplittetes Jahr nur gescheit machbar ist, wenn ich den Plan von Beginn an offenlege und entsprechende Vereinbarungen treffe. Ich kann gar nicht einschätzen, ob das wirklich eine Option für den AG wäre, insbesondere, weil ich ja auch am Berufsanfang stehe. Wenn’s einfach zu schräg ist, würde ich mir erst mal Gedanken machen, wie wichtig mit dieser AG ist, bevor ich mich mit solchen Fragen schon vor der Bewerbung disqualifiziere.
Aber wieso willst du das Fremdjahr überhaupt so früh machen bzw. willst du in deinem aktuellen Fach dauerhaft bleiben? Aus Gründen meines Wohlseins ^^ Es würde sich zu dem Zeitpunkt einfach gut fügen ein Jahr Ort vor Fach zu stellen.
RussianAngel
02.02.2022, 18:53
Leute, habe schon wieder eine Sinneskrise: wie kann ich mich besser für meinen Alltag motivieren? Irgendwie bin ich im "Dienst nach Vorschrift" Modus und kann keine Freude aktuell an den Aufgaben finden und nicht am Fachlichen; müsste gerade für den Facharzt lernen --- keine Lust :(
pineapple
02.02.2022, 19:16
Derzeit ist es ja nur Brainstorming und ich bin dankbar für deine Meinung. Wegen Abwerben dachte ich, dass so ein gesplittetes Jahr nur gescheit machbar ist, wenn ich den Plan von Beginn an offenlege und entsprechende Vereinbarungen treffe. Ich kann gar nicht einschätzen, ob das wirklich eine Option für den AG wäre, insbesondere, weil ich ja auch am Berufsanfang stehe. Wenn’s einfach zu schräg ist, würde ich mir erst mal Gedanken machen, wie wichtig mit dieser AG ist, bevor ich mich mit solchen Fragen schon vor der Bewerbung disqualifiziere.
Aus Gründen meines Wohlseins ^^ Es würde sich zu dem Zeitpunkt einfach gut fügen ein Jahr Ort vor Fach zu stellen.
Ist halt die Frage ob man dich wegen 6 Monaten nimmt oder nicht
Du musst dir halt auch im Klaren sein, dass die ordentliche Einarbeitung heutzutage meist unter den Tisch fällt und gerade der Anfang schwer sein kann, bis du dir alles organisiert hast. Das muss man selbst auch erstmal wollen. Gibt immer Kollegen, besonders in der Pflege, deren Gunst/ Wohlwollen du dir mit der Zeit erarbeiten musst.
Ist halt die Frage ob man dich wegen 6 Monaten nimmt oder nichtJa genau das ist die Frage. Darum wollte ich wissen, ob es jemand schon so gemacht hat bzw. ob ihr solche „Fremdfächler:innen“ aus euren Abteilungen kennt. Oder ob ihr euch vorstellen könnt, so jemanden in Team zu haben usw.
Choranaptyxis
02.02.2022, 20:33
Ja genau das ist die Frage. Darum wollte ich wissen, ob es jemand schon so gemacht hat bzw. ob ihr solche „Fremdfächler:innen“ aus euren Abteilungen kennt. Oder ob ihr euch vorstellen könnt, so jemanden in Team zu haben usw.
Ich kann jetzt nicht aus großer Erfahrung sprechen. Nur hab einmal in der Frühbesprechung (Innere) mitbekommen, ging es um Bewerber. Und sie brauchen dringend, dass sie jmd, an sich passend, auch nicht frisch von der Uni, absagen, weil nur für 4-6 Monate beworben. Da wurden die Assis gefragt, und die meinten, nützt uns nicht wirklich viel, da eben keine Dienstentlastung durch die kurze Zeit bzw da lohnt die Einarbeitung nicht.
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