Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
So, jetzt hab ich zum ersten Mal einen VPN zur Praxissoftware und kann damit zu Hause und übers Handy sogar unterwegs arbeiten. Ich weiß, das kann auch seine Nachteile haben, aber erstmal finde ich es ganz praktisch. :-)
D.Hollywood
16.02.2022, 17:53
Dann würde ich zumindest nicht alleine einleiten, wenn ich es net kann und solange warten, bis Aufsicht kommt.
Kann ich fast nicht glauben dass man Patienten in Narkose setzt und dann verschwindet, während der andere noch im OP beschäftigt ist. Das gehört wirklich gemeldet. Abgesehen davon macht es nicht mal Sinn und ist Geldverschwendung, bis der OP mal sauber ist und der andere Patient draußen, verbraucht man Unnötig Narkosemittel, die Einleitung selbst geht ja schnell wenn alles abgefragt und
Vorbereitet ist.
Die DGAI empfiehlt ja für Berufsanfänger drei Monate betreutes Betäuben. Bei mir waren es zweieinhalb Wochen und das in der Situation in der es häufig keine Aufsicht gab, weil die selbst einen Saal bedient hat und dann bei eigener Ein- oder Ausleitung einfach nicht kam - wenn man Glück hatte, dann konnte man Hilfe aus dem Saal nebenan requirieren. Das EInteilen zum Dienst nach fünf Monaten in einer Klinik mit Geburtshilfe ohne auch nur einmal einen PDK gemacht zu haben geschweige denn sicher mit Spinalen (oder gar RSI) zu sein. Die grundsätzliche Einstellung, dass Komplikationen eben vorkommen, dafür habe der Patient unterschrieben oder die klare Ansage, dass es keine präoperative Diagnostik wie ein Echo gibt, weil das den OP-Plan beeinträchtigen könne (unausgesprochen: Das mindert den Bonus der beteiligten Chef- und Oberärzte, die allesamt entsprechende AT-Verträge hatten) und man den Patienten einfach über sein erhöhtes Sterbe-/Komplikationsrisiko aufklären solle. Wenn man ausgeleitet hat wurde gerne mal der nächste Patient eingeleitet und man fand den dann alleine in Narkose vor - in der Hälfte der Fälle war immerhin sogar jemand in der Einleitung, wenn man wiederkam.
][truba][
19.02.2022, 07:34
Manchmal hab ich es echt satt, dass man sich engagieren und "machen" kann wie man will aber mal regelmäßig im OP? Kannste vergessen. So wird man nie gut und nur vom networken, videos schauen und Theorie pauken wirste es auch nicht.
Wenn ich das lese, dann bin ich echt froh über meine jetzige Stelle. Ab dem 3. Tag immer im OP eingeteilt. Jeder bekommt mindestens eine OP pro Tag außer man hat Stationswoche. Und selbst da ist es manchmal möglich.
Solche Gefühle habe ich auch. Und dann Aussagen von OÄ oder CÄ wie "damals habe ich viel später mit XYZ angefangen" zu hören... Das einzige was wir machen können ist diese Zeiten in Erinnerung zu behalten und mit unseren zukünftigen Assis es anders machen.
Heerestorte
20.02.2022, 13:35
Wenn ich das lese, dann bin ich echt froh über meine jetzige Stelle. Ab dem 3. Tag immer im OP eingeteilt. Jeder bekommt mindestens eine OP pro Tag außer man hat Stationswoche. Und selbst da ist es manchmal möglich.
Wat?! Ich habe seit Oktober gerade mal 14 Eingriffe...
Wat?! Ich habe seit Oktober gerade mal 14 Eingriffe...
War in meiner Chirurgie Zeit nicht anders. Wobei es in der HNO auch einfach viele kurze Eingriffe gibt. Aber meine Abteilung ist einfach super in der Verteilung von OPs.
juke5489
20.02.2022, 21:15
Wat?! Ich habe seit Oktober gerade mal 14 Eingriffe...
puh, rotationsbedingt oder kommt ihr in deiner klinik einfach nicht häufiger in den saal?
ich hoffe das ändert sich irgendwann, mit den zahlen ist es ja sonst schwierig eine routine und sicherheit aufzubauen.
bei mir steigt jetzt demnächst der schwierigkeitsgrad. ich werde in zwei monaten beginnen hintergrunddienste zu machen. auf der einen seite kann ich an einer hand abzählen, wie oft ich im letzten kalenderjahr den hintergrund reingerufen habe, auf der anderen seite ist es schon aufregend...
naja, wird am ende nochmal einen ordentlichen lernschub geben. und für katastrophen covert mich unser chef bei bedarf.
Heerestorte
20.02.2022, 21:21
puh, rotationsbedingt oder kommt ihr in deiner klinik einfach nicht häufiger in den saal?
ich hoffe das ändert sich irgendwann, mit den zahlen ist es ja sonst schwierig eine routine und sicherheit aufzubauen.
bei mir steigt jetzt demnächst der schwierigkeitsgrad. ich werde in zwei monaten beginnen hintergrunddienste zu machen. auf der einen seite kann ich an einer hand abzählen, wie oft ich im letzten kalenderjahr den hintergrund reingerufen habe, auf der anderen seite ist es schon aufregend...
naja, wird am ende nochmal einen ordentlichen lernschub geben. und für katastrophen covert mich unser chef bei bedarf.
Sind zur Zeit recht viele Assistenten.
Einige Kollegen haben mehr Eingriffe, paar aber auch weniger. Waren aber auch meine ersten Monate in der Abteilung... Finde es aber auch zu wenig.
Kackbratze
21.02.2022, 21:41
Das ist echt wenig.
Anne1970
22.02.2022, 08:24
@Heerestorte: Sofern du etwas daran ändern möchtest: vereinbare doch ein WB-Gespräch mit deinem Weiterbilder: besprich mit ihm die Fakten und frag, was er für dich plant und erzähl deine Vorstellung: z.b. in den nächsten drei Monaten täglich eine Op/ wöchentlich mindestens 4 oder 5 etc. Er soll dir sagen, was du tun kannst, um dieses Zwischenziel zu erreichen?
Damit zeigst du Engagement für deine Weiterbildung.
Heerestorte
22.02.2022, 19:19
@Heerestorte: Sofern du etwas daran ändern möchtest: vereinbare doch ein WB-Gespräch mit deinem Weiterbilder: besprich mit ihm die Fakten und frag, was er für dich plant und erzähl deine Vorstellung: z.b. in den nächsten drei Monaten täglich eine Op/ wöchentlich mindestens 4 oder 5 etc. Er soll dir sagen, was du tun kannst, um dieses Zwischenziel zu erreichen?
Damit zeigst du Engagement für deine Weiterbildung.
Wir haben zur Zeit leider das Problem, dass wir zu viel Personal sind (Jungassi, Altassi, Fachärzte) und gerade auch noch mit den OP Kapazitäten reduziert sind. Und das halt schon eine Weile. Wir haben alle nicht so viele OPs zur Zeit leider.
Wir haben zur Zeit leider das Problem, dass wir zu viel Personal sind (Jungassi, Altassi, Fachärzte)
Probleme, die es nur in einem BWK gibt :D
Probleme, die es nur in einem BWK gibt :D
Und ist halt auch wieder nicht richtig :D
Ich bin diese Woche zum ersten Mal seit 2 Jahren wieder auf Normalstation eingesetzt. Irgendwie dachte ich, dass mit zunehmender Berufserfahrung und nach ZNA/ITS/Rotation die Normalstation leichter zu managen wäre. Aber irgendwie ist es doch ein ständiges Gerödel, man rennt die ganze Zeit im Kreis und plötzlich ist der Tag rum. Ich hab nichtmal mehr Patienten als auf ITS/IMC :-oopss Keine Ahnung wo die Zeit hingeht…
Keine Ahnung wo die Zeit hingeht…
Genau das frage ich mich auch immer. Selbst an denen fast alles glatt läuft, bin ich trotzdem nicht früh fertig.
Ich hatte zuletzt auch das Gefühl, dass mich mein aktueller Chef irgendwie hinhält. Bin eigentlich gekommen weil er mir versprochen hat "das mit dem Facharzt schaffen wir innerhalb der Vertragslaufzeit schon" - andernfalls hätte ich mich auch nicht auf einen Einjahresvertrag mit eineinhalb Stunden einfacher Pendelstrecke eingelassen.
Letztlich hat man jetzt eine Woche pro Monat "Stationswoche", also nur die Arbeit auf Normalstation. In den Diensten wird mal assistiert, vielfach aber auch mal nicht weil es zu spät ist, der Hintergrund keine Lust hat oder ähnliches. Wenn man mal im OP ist assistiert man meist, wenn auch große Sachen, nur bringt so was für den Katalog halt nichts. Bei maximal drei OPs pro Woche im Schnitt schaffe ich bis Oktober keine 150 Eingriffe, das ist utopisch.
Zwar kriege ich angeblich alles unterschrieben auch wenn noch was fehlt sobald er das "Gefühl" hätte ich könnte alles machen, nur woran macht er das fest? Irgendwie hinkriegen würde ich jetzt schon das meiste. Aber es soll ja genau so sein wie er es sich vorstellt (obwohl sich an diese Vorgaben die OÄ nicht halten, die machen es auch so wie sie es gelernt haben). Notfalls würde es eben Anfang nächsten Jahres. Eventuell. Nur läuft der Vertrag bis Ende Oktober. Das anzusprechen ergibt eher ausweichende Reaktionen, oder es wird ignoriert. Was soll man von so was halten? Ich glaube der veraxxxx mich nur weil er Probleme hat genug Dumme für die Schxxxx-Arbeit zu finden. Nicht umsonst bin ich neben dem Chef und dem leitenden OA der einzige deutsche Arzt in der Abteilung.
Züschata
28.02.2022, 19:09
Ich bin gerade richtig genervt von unserer Klinik. Um 17:45, nach Dienstschluss, meldete sich der kommende Nachtdienst (ab 20 Uhr) krank. Der Hintergrund hielt sich jedoch nicht für verantwortlich und verwies dann an mich (Feierabend, Dienstplanbeauftragter und Assistentensprecher). Jetzt hab ich mich bis 19 Uhr mit diesem Mist befasst und mit mehreren Kollegen telefoniert. Ich musste der weinenden Kollegin vom Tagdienst (bis 20 Uhr) sagen, dass keiner den Dienst übernehmen kann. Der Hintergrund bot der Kollegin an, für eine Stunde reinzukommen, damit sie ihre Sachen holen kann. Ich finds echt eine Frechheit, dass der Hintergrund die Verantwortung von sich weist. Ich und die anderen Kollegen bekommen keinen Cent für diesen Quatsch, aber der Hintergrund. Jetzt ist spontan ein Kollege, der noch vor Ort war, eingesprungen. Ich hätte erwartet, dass ggf. der Hintergrund einspringt, wenn die Kollegin vom Tagdienst den Dienst nicht bis in die Nacht fortführen kann. Wir wollen das morgen ansprechen. Mal sehen.
Wenn keiner kann, eigentlich der Hintergrund. Ja je nachdem sind die extrem sauer...
Ich bin gerade richtig genervt von unserer Klinik. Um 17:45, nach Dienstschluss, meldete sich der kommende Nachtdienst (ab 20 Uhr) krank. Der Hintergrund hielt sich jedoch nicht für verantwortlich und verwies dann an mich (Feierabend, Dienstplanbeauftragter und Assistentensprecher). Jetzt hab ich mich bis 19 Uhr mit diesem Mist befasst und mit mehreren Kollegen telefoniert. Ich musste der weinenden Kollegin vom Tagdienst (bis 20 Uhr) sagen, dass keiner den Dienst übernehmen kann. Der Hintergrund bot der Kollegin an, für eine Stunde reinzukommen, damit sie ihre Sachen holen kann. Ich finds echt eine Frechheit, dass der Hintergrund die Verantwortung von sich weist. Ich und die anderen Kollegen bekommen keinen Cent für diesen Quatsch, aber der Hintergrund. Jetzt ist spontan ein Kollege, der noch vor Ort war, eingesprungen. Ich hätte erwartet, dass ggf. der Hintergrund einspringt, wenn die Kollegin vom Tagdienst den Dienst nicht bis in die Nacht fortführen kann. Wir wollen das morgen ansprechen. Mal sehen.
Dann kann derjenige, der hier gerade 24h Präsenzdienst schiebt ja direkt eine Überlastungsanzeige an die Geschäftsführung schicken.
Die können das nur mit uns machen, weil wir es mit uns machen lassen.
@ mbs
Es sieht leider so aus, als ob du wirklich ausgenutzt wurdest. Da für dich ja eher eine nicht-klinische bzw. nicht-chirurgische Tätigkeit in Frage kommt, ist es vielleicht sinnvoll nach einem Gespräch mit dem Chef über deine Pläne dir einfach alles abzeichnen zu lassen. Nicht mehr Herzblut daran verschwenden.
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