Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Relaxometrie
14.03.2009, 00:14
Da wirds mir auch angst und bange, zumal wir manchmal ganz alleine in der Ambulanz sind
Gemeinsamer Brief aller Assis an die Betriebsleitung, daß das nicht geht!!!
Bei uns wurde nachts das Pflegepersonal in der Aufnahme abgezogen. Diese Aufgabe müssen jetzt -wenn nachts ein Patient kommt- die beiden Hauptnachtwachen mitmachen.
Wenn es klingelt und ein Patient vor der Tür steht, mache ich solange nicht die Tür auf, bis einer vom Pflegepersonal dabei ist. Nachts halte ich mich zwar eh nicht in der Aufnahme auf, sondern werde von den Hauptnachtwachen angefunkt, wenn Arbeit anfällt. Sollte ich aber mal gerade in der Aufnahmeabteilung sein, wenn nachts ein Patient ankommt, mache ich nicht alleine die Tür auf. Da kann sich die Betriebsleitung auf den Kopf stellen.
Einige Jährchen auf dem Buckel und noch keine folgenreichen Fehler gemacht? Das erstaunt mich.
Zumindest nicht, dass ich wüßte
Ich sagte ja: Glück gehabt und/oder Gott sei Dank !
Und ich hoffe sehr, dass es so bleibt !
Ich kann mir schwer vorstellen, wie man/ich mit einer weitreichenden Fehlentscheidung umgehen soll
Gruß pieks
Kackbratze
14.03.2009, 07:05
Daraus lernen und beim nächsten Mal besser machen?
"Folgenreich" ist eigentlich alles, was man in der Medizin macht, deswegen sollte man sich um sowas nicht nur negative Gedanken machen...
WackenDoc
14.03.2009, 07:14
Einige Jährchen auf dem Buckel und noch keine folgenreichen Fehler gemacht? Das erstaunt mich.
Fehler: Ja
Folgenreich/Folgenschwer: zum Glück noch nicht
So ein Patient verträgt zum Glück einiges an ärztlicher Behandung.
Ich geh dann jetzt mal zur Arbeit und bin ich ca. 25-26h wieder da :-keks
Ich geh dann jetzt mal zur Arbeit und bin ich ca. 25-26h wieder da :-keks
Viel Spaß! Ich muss auch gleich los, mein Dienst dauert aber zum Glück nur 9,5 Stunden.
LG,
Ally
Sowas gibt's?
Ambulanzdienst halt. Unser Hausdienst (für mich ab April) ist am WE auf zweimal 13,5 Stunden aufgeteilt. 24h-Dienste gibts hier nicht.
LG,
Ally
Bei uns hat letztens im Nachtdienst der Innere-Arzt von einer wahnhaften Dame, die in der Geschlossenen landete, ein Packet geschenkt bekommen, weil er "sich so nett um sie gekümmert hat". Darin ein ebenfalls ca. 30 cm langes Küchenmesser...nagelneu! Da wirds mir auch angst und bange, zumal wir manchmal ganz alleine in der Ambulanz sind und die RTWler und die Polizei gewalttätige Patienten einfach mal so da lassen...:-top Ein Kollege wurde schon mal so verprügelt, dass er genäht werden musste. Toller Job:-peng
LG Lee (ab morgen wieder 4 Nächte, ich könnt :-kotz )
Bei uns hat heute ein Kollege seinen ersten Dienst, der gestern bei mir auf der Geschlossenen daher mal die Visite mitgemacht hat (in der gestern übrigens auch alle irgendwie abgedreht sind), am Ende sagte er mir, dass er Angst davor hat, einen aggressiven 2-Meter-Mann aufnehmen zu müssen und ich musste ihn erst mal beruhigen, dass immer genug Pflegeperonal da ist und er in solchen Fällen auch die Polizei rufen kann und das obwohl er selbst geschätzte 1,88m und ich 1,55m groß bin :-))
WackenDoc
14.03.2009, 09:35
Jep, Eigenschutz geht vor allem anderen.
In meiner Notaufnahmezeit war das allerdings nie ein Problem. Pflege, Ordnungsamt, Polizei und Rettungsdienst waren da immer sehr kooperativ. Ärzte wurden mit solchen Patienten nie alleine gelassen. Und notfalls wurde der Patient allein in ein Zimmer gepackt bis o.g. da waren.
Daraus lernen und beim nächsten Mal besser machen?
"Folgenreich" ist eigentlich alles, was man in der Medizin macht, deswegen sollte man sich um sowas nicht nur negative Gedanken machen...
Ich dachte dabei an Ereignisse/Fehler, die einem Patienten Schaden zugefügt
haben.... Nicht an "perfekt sein" ...
Kackbratze
14.03.2009, 15:30
"Perfekt" sind doch nur die Leute, die ihre Fehler entweder gut kaschieren oder sie anderen unterjubeln....
Und "Schaden" tut man schon mit jeder Blutentnahme. (Verletzung der körperlichen Integrität...)
Hi Kackbratze,
es ging um Fehler und um folgenreiche Fehler ... nicht um notwendige "Verletzungen der körperlichen Integrität" letzlich zum Nutzen des Patienten .....
Boah ey, 15jähriger mit 2,2 Promille.... :-? (Haben wir an die Kinderklinik weiterverkauft, pieks :-D)
Aber lustig war das schon. Der wäre ein prima Opfer gewesen für Betrunkene-dekorieren.de! Mit dem konnte man absolut alles machen :-wow
Ich dachte dabei an Ereignisse/Fehler, die einem Patienten Schaden zugefügt haben....
Und genau das meine ich auch. Ich bezweifle, daß man in unserem Beruf lange tätig sein kann, ohne Fehlentscheidungen zu treffen, die mitunter einen Patienten sogar das Leben kosten können. Zumindest ist das in der stationären Akutversorgung und im Rettungsdienst so.
Oft weiß man ja auch erst im Nachhinein, was die beste Entscheidung gewesen wäre.
Und genau das meine ich auch. Ich bezweifle, daß man in unserem Beruf lange tätig sein kann, ohne Fehlentscheidungen zu treffen, die mitunter einen Patienten sogar das Leben kosten können. Zumindest ist das in der stationären Akutversorgung und im Rettungsdienst so.
Oft weiß man ja auch erst im Nachhinein, was die beste Entscheidung gewesen wäre.
Hi Evil,
naja ... ich war+ bin in der Akutmedizin tätig
und ich hoffe immer noch, dass mir das erspart bleibt ..
Aber vermutlich habt ihr Recht ... irgendwann wird eine Situation kommen, in der man einen nicht wieder gut zu machenden Fehler macht
Gruß pieks
Boah ey, 15jähriger mit 2,2 Promille.... :-? (Haben wir an die Kinderklinik weiterverkauft, pieks :-D)
Die werden sich gefreut haben :-oopss
Das Beste war ein 12jähriger mit 1,1 Promille morgens um 10 Uhr, der behauptet hat, dass er nicht wußte, dass das was er auf dem Schulhof getrunken hat Schnaps war :-D
Gruß pieks
Aber vermutlich habt ihr Recht ... irgendwann wird eine Situation kommen, in der man einen nicht wieder gut zu machenden Fehler macht
Wie Bratze schon sagte: man muß daraus lernen und Schlüsse ziehen. Das bewahrt einen vor Höhenflügen
nichtsdestoweniger fühlt man sich beschi$$en
Gottseidank sind die Patienten, denen man hilft, weitaus in der Überzahl :-)
feylinia
15.03.2009, 11:17
Und genau das meine ich auch. Ich bezweifle, daß man in unserem Beruf lange tätig sein kann, ohne Fehlentscheidungen zu treffen, die mitunter einen Patienten sogar das Leben kosten können. Zumindest ist das in der stationären Akutversorgung und im Rettungsdienst so.
Oft weiß man ja auch erst im Nachhinein, was die beste Entscheidung gewesen wäre.
Ich arbeite derzeit in der Rettungsstelle, da passiert mir das ziemlich oft, daß man hin und her überlegt, was die beste Therapie (gewesen) wäre bzw verschiedene Leute verschiedener Meinung sind. Jetzt muß man sagen, daß es in der UCH abgesehen von den Polytraumen wenig lebensbedrohliche Krankheitsbilder reinkommen und wenn man sich nicht sicher ist, ob's nicht vielleicht doch gebrochen ist, dann stellt man's eben einfach erstmal ruhig, da macht man erstmal nichts falsch.
Was mir aber echt Kopfzerbrechen bereitet, sind diese Polytraumen - die Entscheidungsfindung seitens der NCH, eine ICB zu operieren oder nciht, sind mir teilweise schleierhaft. Und ich finde es ein wenig beunuhigend, wie viele Fensterspringer es in den letzten Wochen gab, ich hoffe, das hört mal auf!
Das bewahrt einen vor Höhenflügen
Höhenflüge ???
Gruß pieks
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