Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Die Wahrheit liegt mal wieder in der Mitte:
Wenn man die rechte Seite der Pyramide auf "Hochschulabsolventen" einstellt, sind bei 3500€ Nettoeinkommen 25% der anderen reicher als man selbst.
Stimmt schon. Man muss nur genug Einschränkungen finden, dann ändert sich alles. Nimm Promovierte die einen Abi-Schnitt von 1,0 haben, dann bist du noch schlechter. Nimm "völlig ohne Personalverantwortung" und plötzlich bist du wieder top. Usw...
Daher hab ich möglichst wenig Einschränkungen gemacht beim Vergleich.
Und 3500€ sind halt mal der absolute Einstieg, was in keinster Weise berücksichtigt wird. Man konkurriert bei der Prozentzahl damit mit allen die schon 5, 10 oder 20 Jahre Berufserfahrung haben und halt einfach alleine aufgrund der Erfahrung mehr verdienen. Oder glaubst du ich verdien so wenig? Ich verdien alleine schon durch "aussitzen" mehr. Einfach weil mein Staatsexamen lang genug her ist dass ich in höheren Stufen bin...
Mein Gott… Augen auf bei der Berufswahl… dass man nicht 5 Tage die Woche von 9-17 Uhr im Büro sitzt weiß man vor dem Studium…. Dann hättest du vielleicht Ingenieur werden sollen und nicht Arzt …
Mein Gott, Augen auf bei dem was man so redet....dass man für seine Arbeit adäquat bezahlt werden will...wie abwegig...
Was machst du denn für eine Sprechstunde? Ich hab noch nie mit einem meiner Sprechstundenpatienten darüber gesprochen, was sie verdienen….
Ich hatte jetzt tatsächlich Ende des 3. WBJ zum ersten Mal eine wirkliche Sinnkrise. Hatte viele Gründe aber letzten Endes hab ich jetzt eine gute Lösung für mich gefunden. Zumal vieles, was zu meiner Unzufriedenheit beigetragen hat, nur temporär war und ab Oktober nicht mehr mein Problem ist.
An meiner Berufswahl selbst zweifele ich aber nicht. Ich würde wieder Medizin studieren und mag das Fach immer noch sehr gerne. Wenn manchmal alles nervt, wünsche ich mir zwar meine Rettungsdienst-Zeit zurück aber da wär ich vermutlich jetzt auch nicht zufriedener. Aber ich neide weder Ingenieuren ihr Gehalt noch bereue ich das Medizinstudium. Finds an den meisten Tagen immer noch ziemlich cool, was ich da mache.
Naja es gibt bei uns viele Sprechstunden, wo man Patienten immer wieder sieht, da sie regelmäßig z.B. zu Infusion kommen müssen. Daher finde ich es jetzt nicht komisch auch über private Dinge zu sprechen, da man sich zwangsläufig kennt.
Den Job mache ich gerne, aber wenn du die Arbeitsbedingungen und das Gehalt anschaust, dann schneidest du mit vergleichbaren Berufsgruppen einfach nicht gut ab. Und da kannst du auch nicht 3500 vs 3200 € vergleichen, wenn du für die 300 Euro 10h mehr die Woche, nachts etc. Arbeiten musst. Bei den Aussagen, die hier aber so getroffen werden, kann ich jetzt auch verstehen, warum der MB wohl zurecht sagt, dass keine Streikbereitschaft in der Ärzteschaft herrscht.
Hab bei Philips Aussage auch direkt an die TdL Runde mit dem MB gedacht. Ist dem Argument der TdL auch sehr ähnlich gewesen. XD
Krass, dass ihr von 3500 ausgeht, da machen Dienste schon ordentlich was aus. Ich bin noch Ä1 und mache keine Dienste und hab mit 2800 deutlich weniger. Ich frag mich, ob ich doch mal meinen fetten Arsch bewegen sollte, um noch etwas dazuzuverdienen.
Hab bei Philips Aussage auch direkt an die TdL Runde mit dem MB gedacht. Ist dem Argument der TdL auch sehr ähnlich gewesen. XD
Krass, dass ihr von 3500 ausgeht, da machen Dienste schon ordentlich was aus. Ich bin noch Ä1 und mache keine Dienste und hab mit 2800 deutlich weniger. Ich frag mich, ob ich doch mal meinen fetten Arsch bewegen sollte, um noch etwas dazuzuverdienen.
Ich würde lieber das Basisgehalt abkassieren und keine Dienste und keine Überstunden machen, aber man wird ja vom Arbeitgeber de facto dazu gezwungen. Ich habe auch an und für sich kein Problem damit, da das zum Arztberuf dazugehört. Aber die Bezahlung ist einfach nur frech. Du stehst da Sonntag morgens um 3:00 in der Klinik und rennst nur von A nach B (die Chirurgen stehen was ich so höre nicht selten die ganze Nacht im OP) und dafür kassiert du dann 30€ brutto die Stunde? Da stimmt das Verhältnis einfach nicht.
Matzexc1
11.09.2022, 09:41
Hab bei Philips Aussage auch direkt an die TdL Runde mit dem MB gedacht. Ist dem Argument der TdL auch sehr ähnlich gewesen. XD
Krass, dass ihr von 3500 ausgeht, da machen Dienste schon ordentlich was aus. Ich bin noch Ä1 und mache keine Dienste und hab mit 2800 deutlich weniger. Ich frag mich, ob ich doch mal meinen fetten Arsch bewegen sollte, um noch etwas dazuzuverdienen.
Kommt noch, es ist aber auch die Frage wie hoch die Belastung im Dienst in deiner Abteilung ist.
Bei mir Universitär 1 und 2 WBJ war die Spitze mit Diensten bei 3600-4000(viel zu tun), hier aktuell 2 und 3 WBJ über 4000 bei gleichzeitig wechselnder Dienstbelastung. Und hier habe ich noch eine Intensiv/IMC im Dienst zu betreuen
Coxy-Baby
11.09.2022, 10:42
Du stehst da Sonntag morgens um 3:00 in der Klinik und rennst nur von A nach B (die Chirurgen stehen was ich so höre nicht selten die ganze Nacht im OP) und dafür kassiert du dann 30€ brutto die Stunde? Da stimmt das Verhältnis einfach nicht.
Habt ihr gar keine Zuschläge , oder sind die da schon drin ??
Kackbratze
11.09.2022, 10:45
Entweder es hat bislang keine Auseinandersetzung mit der eigenen Lohnabrechnung und dem Vetrag stattgefunden oder es wird von einem Job mit Schichtzuschlag ohne weitere Zulagen (Hygiene, Innere im Nebenfach, wasauchimmer) mit Verwunderung auf Chirurgen oder so geschaut ohne zu Wissen, was die Fachrichtung an Dienstvergütung und Zulagen hat.
_calendula_
11.09.2022, 10:57
Ist es bei dir so super vergütet, dass auch der frühe Sonntagmorgen angemessen abgedeckt ist? Mit oder ohne Berücksichtigung der Inflation?
Coxy-Baby
11.09.2022, 11:01
Was heißt denn angemessen abgedeckt? Man weiss doch vorher was man bekommt, dann kann man unterschreiben oder es sein lassen.....
_calendula_
11.09.2022, 11:02
Oft ja. Manchmal nein.
Kackbratze
11.09.2022, 11:05
Ist es bei dir so super vergütet, dass auch der frühe Sonntagmorgen angemessen abgedeckt ist? Mit oder ohne Berücksichtigung der Inflation?
Bis unsere glorreiche Regierung den Inflationshammer rausgeholt hat, ja.
Und jetzt, naja, die Regierung macht genau das, wofür sie gewählt wurde.
Benzin bei 5Mark, raus aus der Atomkraft.
Nur der Teil mit "Keine Waffen in Kriegsgebiete liefern" wurde ein wenig korrigiert.
Und der Teil nach "raus aus der Atomkraft und der Kohle" ist noch im Werden.
Aber das wird schon.
Ihr seid einfach nur verwöhnt.
😝
P.S. Krankenhäuser und Arztpraxen haben übrigens auch Stromrechnungen, Materialkosten, etc.. Die stecken sich das Geld auch nicht nur in den Hintern. Die freuen sich auch über die Mehrausgaben. Finanzierung des Gesundheitssystem und Ausgaben des Gesundheitssystems gehen da gerade in unterschiedliche Richtungen.
Bei mir Universitär 1 und 2 WBJ war die Spitze mit Diensten bei 3600-4000 (tel:3600-4000)(viel zu tun), hier aktuell 2 und 3 WBJ über 4000 bei gleichzeitig wechselnder Dienstbelastung. Und hier habe ich noch eine Intensiv/IMC im Dienst zu betreuenWie groß die Unterschiede sind. Hab gerade mit nem online Rechner gerechnet, dass ich, wenn ich jetzt im 3 WBJ wäre, ohne Dienste ca. 3,3 k€ netto verdienen würde.
Absolute Arrhythmie
11.09.2022, 11:44
Ich werde demnächst in Teilzeit fast 1000€ netto mehr verdienen als vor 13 Jahren bei meinem beruflichen Einstieg in der Pflege. Ich werde keine Nacht- und Wochenenddienste mehr machen, dafür einen Job der mir Spaß macht und in dem ich mich stetig entsprechend meinen Interessen weiter entwickeln kann. Bereue meine Entscheidung Medizin studiert zu haben an keinem einzigen Tag!
Endoplasmatisches Reticulum
11.09.2022, 12:21
P.S. Krankenhäuser und Arztpraxen haben übrigens auch Stromrechnungen, Materialkosten, etc.. Die stecken sich das Geld auch nicht nur in den Hintern. Die freuen sich auch über die Mehrausgaben. Finanzierung des Gesundheitssystem und Ausgaben des Gesundheitssystems gehen da gerade in unterschiedliche Richtungen.
Strom, Gas, Material etc. werden als Betriebskosten allerdings von den Fallpauschalen integriert. Da die Fallpauschalen selbst sich aus Durchschnittskosten der Vorperiode berechnen, führen steigende Betriebskosten auch zu steigenden DRGs.
Choranaptyxis
11.09.2022, 12:32
Hier sucht die Uniklinik gerade einen Energiemanager (https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjV3_T60Yz6AhVigf0HHegnCEsQFnoECBIQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.kmd-mannheim.de%2Findex.php%3FeID%3Dtx_nawsecuredl%26u %3D0%26g%3D0%26t%3D1662906859%26hash%3Dd63b1710f85 d889a218b38e5fbdab739ea8fa01a%26file%3Dfileadmin%2 Fp%2Fkmd%2FStellenausschreibung_Energiemanager_UMM .pdf&usg=AOvVaw08M1kzw8VAEwBuyM-Kz___). Den Gedanken dahinter kann ich verstehen.
Strom, Gas, Material etc. werden als Betriebskosten allerdings von den Fallpauschalen integriert. Da die Fallpauschalen selbst sich aus Durchschnittskosten der Vorperiode berechnen, führen steigende Betriebskosten auch zu steigenden DRGs.
In den Praxen steigt nichts im wirklich relevanten Bereich. Die Anhebung des Orientierungspunktwertes für 2022 stieg um gerade mal 1,275%. Die letzte Novellierung der GOÄ war 1996. Dazu kommen die Bestrebungen die extrabudgetäre Vergütung von Neu-Patienten zu streichen. Viele Corona Sonderregeln wurden bereits gestrichen. Dem Gegenüber stehen weiterhin steigende Sach-/Energie- und Personalkosten.
Kackbratze
11.09.2022, 13:57
Steigende Betriebskosten führen zu steigenden DRGs. Sicher im Gleichschritt mit der Inflation, so wie all die Jahre zuvor.
Endoplasmatisches Reticulum
11.09.2022, 14:01
Nun, da die DRGs mit gewissen Schwankungen und bekannter Tendenz dauerhaft der realen Finanzsituation hinterher hinken und somit vorhersehbar und kalkulierbar sind, muss man eben in der laufenden Kalkulation seiner Unternehmung diese Differenz plus Risikoaufschlag gedanklich von den Erlösen abziehen, um die eigene finanzielle Situation korrekt einzuschätzen.
Dass Krisen zu sprunghaften Finanzierungslücken führen können, ist normales unternehmerisches Risiko. Dafür bildet man Rücklagen. Hat man das als Unternehmer nicht getan, hat man kein Recht, sich über die plötzlich verschlechterte eigene Situation zu beschweren. Denn dem jetzigen Verlust steht dann entgegen, dass man die Jahre davor seine unternehmerische Vorsichtspflicht vernachlässigt hat, indem man sich durch ausbleibende Rücklagenbildung unverhältnismäßig bereichert hat.
Buhuh!
Ihr seid einfach nur verwöhnt.
:P
Kackbratze
11.09.2022, 14:53
Da mir kein Krankenhaus gehört, hast Du vollkommen recht. Ich sehe mich da nicht als verwöhnt an, mir ist nur die Finanzierung unseres Systems maximal suspekt, aber das wird unser Gesundheitsminister sicher korrigieren, wenn er mit Corona fertig ist.
Die Abkehr vom Überfluss ist nunmal das Credo der aktuellen Regierung, dementsprechend werden da auch spannende Zeiten auf uns zukommen.
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