Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Bis unsere glorreiche Regierung den Inflationshammer rausgeholt hat, ja.
Und jetzt, naja, die Regierung macht genau das, wofür sie gewählt wurde.
Benzin bei 5Mark, raus aus der Atomkraft.
Nur der Teil mit "Keine Waffen in Kriegsgebiete liefern" wurde ein wenig korrigiert.
Und der Teil nach "raus aus der Atomkraft und der Kohle" ist noch im Werden.
Berzin ist hoch weil Öl- und Gas-Preise hoch sind. Gas ist hoch wegen maximaler Abhängigkeit von Russland und Öl zieht nach. Die Entscheidung bzgl. Gas fiel in der SPD- und CDU-Ära.
Raus aus der Atomkraft und raus aus Kohle sind auch Überbleibsel der großen Koalition.
Für mich haben diese Krisen nicht soo viel mit der aktuellen Regierung zu tun. Die haben sie zu lösen, das ist klar. Das ist schwierig und ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht wie.
Was bleibt also: die Grünen die bald alle Prinzipien über Bord geworfen haben? Die FDP die ausschließlich nach "freie Marktwirtschaft" ruft und dann wird den Großkonzernen doch fleißig Geld in den A. geblasen?
Spannend wird es. Aufgrund Totalversagen der Regierungen in langer Reihe.
Die spannenden Themen?
- Digitalisierung? Funktioniert nicht, Glasfaser bis in die Häuser ist immer noch out, Datenschutz ist die heilige Kuh die niemals auch nur annähernd angefasst werden darf und alles kaputt macht etc.
- Stromerzeugung? Windräder gern, aber nicht in meiner Nähe. Solarstrom gern, aber nicht übertreiben und vielleicht mit Modulen aus China. Speicherung? Nix. Sonst? Lieber nicht zu viel...
und die Reihe wird noch viel länger...
Die Schuld den Grünen zu geben ist mMn Schmarrn. Dafür sind sie zu kurz an den Hebeln um die Ruder so massiv in die falsche Richtung zu reißen. Auch wenn man ihnen viel Mist zutraut ist die Zeit einfach zu kurz und es gibt dann ja auch noch zwei andere Parteien... Ich seh es eher so dass wir das Ergebnis von langer Regentschaft der CDU ausbaden müssen. Das hat ganz gut funktioniert war aber nie ausgerichtet auf die Zukunft. Konservativ halt. Erhaltung des Status quo. Nicht mehr und nicht weniger.
Kackbratze
11.09.2022, 21:25
Letztendlich geht es hier um Gesundheitspolitik, da sehe ich Herrn Prof. Dr. L. seit der Entwicklung des DRG Systems am Steuerhebel, da erwarte ich auch keine Änderungen, sondern ein erfrischendes "weiter so - es interessiert mich nicht".
Und wenn wir ein modifiziertes NHS haben, ist er schon wieder woanders untergekommen.
Die Schuld den Grünen zu geben ist mMn Schmarrn. Dafür sind sie zu kurz an den Hebeln um die Ruder so massiv in die falsche Richtung zu reißen. Auch wenn man ihnen viel Mist zutraut ist die Zeit einfach zu kurz und es gibt dann ja auch noch zwei andere Parteien... Ich seh es eher so dass wir das Ergebnis von langer Regentschaft der CDU ausbaden müssen. Das hat ganz gut funktioniert war aber nie ausgerichtet auf die Zukunft. Konservativ halt. Erhaltung des Status quo. Nicht mehr und nicht weniger.
Es stand zwar CDU drauf, aber energie- und sicherheitspolitisch (und auch in vielerlei anderer Hinsicht...) war das alles andere als konservativ. Man kann also denke ich durchaus sagen, dass man grünem Gedankengut viel von der heutigen Misere zu verdanken hat.
@davo: das versteh ich nicht. Die CDU hat also gegen ihren Willen und obwohl sie an der Macht war mit 30-40% die Sachen gemacht die sich eine Partei <10% gewünscht hat?
Und dann gibt es ja noch immer 2 Sachen: eine Idee und deren Umsetzung! Die Idee eines Kohleausstiegs an sich finde ich ja zum Beispiel nicht schlecht. Auch die Idee angesichts des Klimawandels fossile Energieträger zu reduzieren bzw. abzuschaffen. Aber zum Handwerk gehört dann halt dass man diese Sachen umsetzt und Alternativen schafft. Und das regelt nicht der Markt! Das braucht mir keiner zu erzählen dass "einfach so" "der Markt" auf etablierte Geschäftsmodelle verzichtet.
@Kackbratze: und bezgl. Gesundheitspolitik muss ich einfach sagen, dass ich von KL einfach noch quasi nichts mitbekommen hab was sich nicht mit Covid-19 beschäftigt. Da ist gefühlt einfach Stillstand.
cartablanca
11.09.2022, 23:46
Jo ist halt wie bei der FDP. Die war damals immer der Sündenbock für alles was die Vorgängerregierungen und der große Koalitionspartner entschieden haben. Jetzt gehts halt weiter mit den Grünen. Die drängen zwar tatsächlich auf den Atomausstieg aber da sind theoretisch zwei Parteien mit in der Regierung, die mitentscheiden dürfen.
Nein, die aktuellen Krisen sind das Werk der Merkelregierung. Die Abhängigkeit gegenüber Russland, die Passivität im Georgien, Syrien, Libyen und auf der Krim - all das fand unter Merkel statt. Das Ergebnis der Passivität in Syrien ist die Flüchtlingskrise gewesen. Da hat aber der gesamte Westen versagt. Damit fallen mindestens zwei große Krisen in die Mitverantwortung Merkels. Dann kommt da noch die Abwanderung deutscher Unternehmen nach China hinzu.
Man muss aber fairerweise sagen, dass die AfD und die Linken noch prurussischer waren und weiterhin sind.
Für Deutschland und ganz Europa war die Merkelzeit eine absolute Katastrophe. Nur kurzfristige Flickschusterei ohne langfristige Konzepte oder Strategien.
Kackbratze
12.09.2022, 08:21
Deswegen schauen wir weiter konsequent nach hinten. Ist auch einfacher, als funktionierende Konzepte von der aktuellen Regierung zu verlangen.
Endoplasmatisches Reticulum
12.09.2022, 10:13
Darth Kay El hat doch streng genommen nie einen wirklichen Appeal gehabt, der über oppositionelles Klugscheißertum während Corona hinausging; und vielleicht noch den Umstand, dass ein Gummibärchen den Job besser hätte machen können als Jensi. In YouTube-Songs spielt Lauterbach jetzt auch nicht mehr mit. Man könnte meinen, Covid war sein LSD-Trip und nun wo er ausgenüchtert ist weiß er nicht mehr so Recht, was er in der öden Erwachsenenwelt des Bundestages eigentlich soll ...
Man muss natürlich festhalten, dass eine Krise undankbar ist. Und für die Konstellation 3 Jahre Covid + Krieg kann auch Mutti Merkel nichts. Wohl aber für die Arroganz, eine Politik gefahren zu haben, die sehr unverhohlen als selbstverständlich erachtet hat, dass Krisen und Kriege im schönen Europa schon nicht mehr passieren können. Aber gut, das war halt auch gesellschaftlich applausfähig. Es gab ja damals im Wesentlichen Einen – ja genau, der mir orangem Teint –, der unsere Energiepolitik prominent kritisiert hat und rückblickend zumindest in dem Punkt absolut Recht hatte. Wie das übliche Echo aus Spott und Empörung ausfiel, braucht man niemandem in Erinnerung rufen. Was wir hier erleben ist aber durchaus ein gewisses Scheitern des Globalismus. Spannend wird sein, ob die Nationen in Reaktion wieder mehr in sich kehren werden, sobald sich der Nebel des Krieges gelichtet hat und die Wunden genug geleckt wurden, oder ob wir in typisch-progressiver Manier noch einen draufsetzen und mit Riesenschritten in Richtung der Vereinigten Staaten von Europa galoppieren werden. Das birgt alles noch ganz übles Konfliktpotential.
Aus so einer Zeit geht vermutlich kaum eine Regierung ohne Imageschaden hervor. Aber wir sind jetzt ein Jahr drin und bislang ist die Politik vor allem träge, uninspiriert und wirkt insbesondere im Management des sozioökonomischen Fallouts unbeholfen bis erratisch. Das muss sie sich als Kritik schon gefallen lassen.
P.s. Ich würde mir prinzipiell eine Begrenzung der Kanzlerschaft auf zwei Perioden wünschen. Völlig irrsinnig, dass wir das historisch bedingt beim Bundespräsidenten haben, aber beim Kanzler nicht.
cartablanca
12.09.2022, 12:12
Für den Krieg kann Merkel sehr wohl was. Sie hat die Bedingungen dafür geschaffen. Es war mindestens 5 Jahre vor Beginn des Krieges offensichtlich, dass Russland durch die Unterstützung rechter Parteien und der Flutung mit Flüchtlingen versucht die EU zu destabilisieren. Wenn man es genau nimmt hat ein gewisser Samuel Huntington die Trennung der Ukraine bereits vor 30 Jahren voraus gesagt. Und trotzdem ist man die Abhängigkeit zu Russland eingegangen.
Deswegen schauen wir weiter konsequent nach hinten. Ist auch einfacher, als funktionierende Konzepte von der aktuellen Regierung zu verlangen.
Was ist denn die Lösung beim "Nach vorne schauen"?
Ich bin mir da immer nicht ganz sicher. Nehmen wir mal nur die Krankenhäuser an sich. Was wollen wir denn hier erreichen? Oder die ambulante Versorgung? Was wollen wir hier erreichen?
Relaxometrie
12.09.2022, 22:55
bezgl. Gesundheitspolitik muss ich einfach sagen, dass ich von KL einfach noch quasi nichts mitbekommen hab was sich nicht mit Covid-19 beschäftigt. Da ist gefühlt einfach Stillstand.
Ja, es ist alles zäh wie Kaugummi. Aber ein wenig mehr als Corona macht er:
Er ist aktuell in Israel und möchte sich Ideen für die Digitalisierung unseres Gesundheitssystem holen.
Außerdem wurden die DRGs in der Pädiatrie wohl tatsächlich abgeschafft und sollen in der Geburtshilfe auch abgeschafft werden? Bin jetzt zu träge, das alles zu ergooglen, habe das aber kürzlich so gelesen.
Relaxometrie
12.09.2022, 23:02
Für den Krieg kann Merkel sehr wohl was.
Naja, für den Krieg kann sie nun nichts. Sehe ich zumindest so.
Was ich Merkel aber wirklich dick ankreide, ist die Tatsache, dass sie -obwohl sie Russland und Putin wohl wirklich durchschaut hat- uns in die fossile Abhängigkeit von Russland gebracht hat: Kohleausstieg + Atomausstieg + die erneuerbaren Energien blockiert, bzw. den Ausbau nicht nennenswert vorangebracht. Stattdessen NordStream2 toleriert und auch sonst Gas-/ Kohle-Geschäfte mit Russland gemacht. Das ist echt alles too much :-((
Er ist aktuell in Israel und möchte sich Ideen für die Digitalisierung unseres Gesundheitssystem holen.
Also keine Faxe mehr? Wow. Das wäre ja wahnsinn... aber er bekommt schon mit dass diese ganze Einführung der TI der Inbegriff eines Bürokratie-Versagens ist?
Außerdem wurden die DRGs in der Pädiatrie wohl tatsächlich abgeschafft und sollen in der Geburtshilfe auch abgeschafft werden? Bin jetzt zu träge, das alles zu ergooglen, habe das aber kürzlich so gelesen.
Ok. Ich hab das so verstanden dass eine Kommission Vorschläge dazu gemacht hat und die nun diskutiert werden.
Relaxometrie
12.09.2022, 23:27
Also keine Faxe mehr?
Also, soooooooo modern, dass man direkt das Fax abschafft, muss man ja nun auch nicht sofort werden :-))
aber er bekommt schon mit dass diese ganze Einführung der TI der Inbegriff eines Bürokratie-Versagens ist?
Mit dieser TI (Du meinst Telematik Infrastruktur, oder?) habe ich mich zugegebenerweise noch kaum beschäftigt. Habe immer mal Brocken mitbekommen und direkt :-kotz
Insofern kann ich mir keine Meinung dazu erlauben, glaube aber sofort, dass es in Richtung Vollversagen geht.
Ich hab die Tage gedacht, dass es sogar besser wäre, wenn alles beim alten bliebe und es noch viel Platz nach unten gibt, als ich gelesen habe, dass das Gesundheitsministerium das Finanzministerium beim Krankenhauspflege-Entlastungsgesetz mit ins Spiel bringt.
https://www.rnd.de/politik/klinik-pflegekraefte-karl-lauterbach-gibt-christian-lindner-mitspracherecht-FFH47WOYU5AI7BLX2A6ZYBZGHI.html?outputType=valid_a mp
Kackbratze
13.09.2022, 07:45
NHS - wir kommen.
Die Nachricht bedeutet zwei Sachen:
1. Karl hat weder ein Konzept, noch eine Idee der Lösung
2. Er sucht einen Buhmann, der am Ende Schuld ist an der Misere und das darf dann der Finanzminister sein.
Top.
Das Minutenkonzept bzgl. der Pflege ist bislang auch weder genau erforscht noch in der Praxis angetestet. Im Ärzteblatt war vor ein paar Ausgaben eine Übersicht, welche Konzepte es gibt und wie die sich auswirken würden. War nett zu lesen, so mit aufgestellten Nackenhaaren.
Endoplasmatisches Reticulum
13.09.2022, 10:27
Das Minutenkonzept bzgl. der Pflege ist bislang auch weder genau erforscht noch in der Praxis angetestet.
Da stellt sich natürlich die Frage, wer das so akribisch dokumentieren kann und soll? Ich bin da nicht informiert, vielleicht gibt es ja schon Vorschläge. Aber meine erste Vermutung ist: die Pflege selbst? Falls ja, klingt das für mich ein wenig nach "PKMS für alle", was bekanntlich ohnehin schon eine maximal beliebte Arbeitszeitschleuder bei den Kollegen darstellt.
Holthusen
13.09.2022, 11:08
NHS - wir kommen.
Naja, da gibt es mehr Pflegekräfte pro Patient. Und dieser Gesundheitsdienst kostet auch deutlich weniger. Wenn man mehr will als dieses Basicsprogramm NHS, kann man privat zahlen. Als gesunder Beitragszahler finde ich es nicht gut soviel Beiträge zu zahlen wie hier und sowas wie Homöopathie, teure Arzneimittel uvm. mitzufinanzieren.
Nix gegen solchen Luxus, aber den soll man dann bitte selber zahlen und nicht die Summe aller Beitragszahler. Krankenversicherung ist nicht freiwillig.
Wenn es mehr Pflegekräfte pro Patient geben soll, muss die Bettenanzahl reduziert werden und nicht mehr Leute eingestellt werden.
Kackbratze
13.09.2022, 20:33
Die Bettenreduktion ist ja das Ziel. Nix Anderes.
Holthusen
14.09.2022, 11:11
Die Bettenreduktion ist ja das Ziel. Nix Anderes.
Ja, wenn es keine Pflege gibt die vielen Betten mit nem guten Schlüssel zu betreuen, ist das die logische Konsequenz. Ich hab für die Pflege vollstes Verständnis. Stationen mit viel zu wenig Pflegepersonal fahren, ist unprofessionell gegenüber Patienten, Ärzten und den anderem Pflegepersonal. Nur die Geldmacherereiabteilung hat ihre Freude dran.
1. Karl hat weder ein Konzept, noch eine Idee der Lösung
2. Er sucht einen Buhmann, der am Ende Schuld ist an der Misere und das darf dann der Finanzminister sein.Hab spontan auch direkt an 2. gedacht. XD Mit dem Finanzministerium und der FDP im allgemeinen und mit Lindner im speziellen hat er auch die perfekte Anwartschaft dafür.
Die Neurologie hat keinen eigenen Thread oder? Ich brauche eine Stimmgabel und würde gerne wissen ob ihr da eine empfehlen könnt. Da gibt es einfach so große Preisunterschiede, dass ich glaube, dass es auch Qualitätsunterschiede gibt. Kosten spielen keine Rolle, zahlt das Institut. :D
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.