Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
cartablanca
16.01.2023, 01:42
Ich meinte nicht unbedingt nur Ärzte, aber die Antworten bezogen sich ja auch nicht nur auf Ärzte so wie ich das verstanden hab
Bei bestimmten Berufen zB Pflege, Busfahrer etc. frag ich mich seit einiger Zeit schon warum die überhaupt noch zur Arbeit kommen. Warum sollte das keine AU rechtfertigen. Ein System in dem einige Wenige einfach alles besitzen und der Rest nichts. Warum soll man da noch arbeiten?Was hat man davon?
Du bist irgendwie ganz schön aggressiv unterwegs. Wie kommt's?
Du bist schon irgendwo lustig: dein erster Post war dass man sich gleich mal krank meldet und meine Antwort darauf dass ich das übertrieben finde und man zunächst das Gespräch suchen sollte. Aber klar, ich bin der Aggressive. In deiner Welt...
Da gerade Lust hast dich an meinen Posts abzuarbeiten kannst du ja vielleicht mal meine obige Frage beantworten, was du in dem Moment machen würdest wenn die Kollegen eben nicht so kollegial sind.
Wieso muss man das? Wieso muss man ständig voraussetzen dass alle Leute nur negativ sind und sich für sämtliche dieser Fälle dann Exitstrategien überlegen die auf "Krankmeldung" oder "Kündigung" rauslaufen? Wieso kann man nicht einfach mal davon ausgehen dass die Kollegen auch Menschen sind und menschliche Bedürfnisse verstehen. Und dann findet man schon irgendwie eine Lösung. Mit Kommunikation. Ohne Androhung von "und wenn ihr das nicht macht dann melde ich mich krank" und auch ohne sowas ständig im Hinterkopf zu haben.
cartablanca
16.01.2023, 02:52
Ich denke das hat mit Misstrauen zu tun. Leider macht die Führungsebene ständig Versprechen, die sie nicht einhält. Irgendwann ist jeder mal verarscht worden. AG die sich nicht an die Gesetze halten, die dich nicht richtig ausbilden, die deine Dr. Arbeit stehlen.
Früher hab ich mit eitriger Bronchitis noch 24 h Dienste geschoben, weil ich so erzogen worden bin. Da musste man auch schwer krank zur Schule. Heute meld ich mich auch immer mal wieder krank. Der AG hat sich nie an Regeln gehalten und ich hab irgendwann gemerkt, dass du eh nix dafür kriegst dich ausbeuten zu lassen. Weder Respekt, noch Ausbildung, noch Rücksichtnahme. Ich glaube wenn die AG ihre Mitarbeiter von Anfang an menschlich behandeln würden würden die sich nicht krank melden.
Dazu kommen noch existenzielle Fragen im Zusammenhang mit Corona und Inflation. Solltest du irgendwann unverhofft sterben wirst du eine Woche später ersetzt. Außer Freunde und Verwandte interessiert es keinen. Vermutlich würde außer genannten Gruppen auch keiner zu deiner Beerdigung kommen. Vom Lohn kannst du dir kaum was leisten weshalb viele junge Menschen auch keine Familien mehr gründen. Wozu dann Vollzeit arbeiten?
Auch wenn Cartablanca alles sehr schwarz malt gebe ich ihm doch im Grundsatz recht. In einem System, in dem Überstunden nicht bezahlt werden, Dienste nicht adäquat bezahlt werden, man immer 120% geben soll, aber nichts zurückbekommt, da ist es legitim sich mal krankzumelden.
Früher hab ich mit eitriger Bronchitis noch 24 h Dienste geschoben, weil ich so erzogen worden bin. Da musste man auch schwer krank zur Schule.
In welchem Lager bist du aufgewachsen?
Ein erwachsener Mensch könnte sich auch von fragwürdigen Erziehungsmethoden distanzieren und sorgsamer mit sich selbst umgehen. Muss er natürlich nicht und kann auch so weitermachen, wie "gelernt".
Irgendwie wird an einander vorbei geredet. anignu sagt: "erst mal mit den KOLLEGEN sprechen, ob sich da eine zwischenmenschliche Lösung findet, bevor man sich krank meldet"
cartablanca redet vom "verarschenden ARBEITGEBER" und krank melden. Die Kollegen sind nicht der Arbeitgeber.
Was wir im Gesundheitswesen viel zu lange gemacht haben, da stimme ich Euch zu, ist krank zur Arbeit zu gehen. Damit meine ich nicht, mit ein bisschen Schnupfen, sondern wie oben geschrieben mit einer eitrigen Bronchitis. Wer krank ist, bleibt daheim. Ich würde so krank auch für den tollsten Arbeitgeber nicht anrücken :-nix
Bender B. Rodriguez
16.01.2023, 07:28
Seid ihr alle noch normal?
Insofern ist die Summe dieser Diskussion bei mir eher ein gewisses Grinsen dass die übliche Empfehlung "melde dich krank" mal wieder völlig ins Leere gelaufen ist.
Du bist schon irgendwo lustig:
In deiner Welt...
Das ist das was ich mit aggressiv meine.
Du machst dir nicht die Mühe mal auf meine Punkte einzugehen, dazu dann ein paar Verallgemeinerungen und Unterstellungen, dann noch obige Phrasen mit denen du versuchst mich oder meine Meinung verächtlich zu machen. Kann man machen, zeigt mir aber dass du gar kein Interesse an einem sachlichen Austausch hast oder dass dir keine Argumente einfallen ("Wieso muss man das?").
Das macht es für mich dann irgendwie sinnlos hier mit dir zu kommunizieren. Aber da liegt die Insuffizienz ja nach deiner Meinung ohnehin auf meiner Seite.
Anscheinend habe ich irgendwas in dir getriggert. Das tut mir leid.
Anne1970
16.01.2023, 15:26
So. Nun beruhigen wir uns alle mal wieder. Ich wünsche dem TE alles Gute und eine schöne Kennlernzeit, wenn’s dann soweit ist.
Gruß Anne1970 Medi-Learn- Mod.
cartablanca
18.01.2023, 01:57
Harmoniebedürftigkeit ist auch ein Grund warum Konflikte vermieden werden...
Feuerblick
18.01.2023, 07:14
Konflikte, die nur aufgrund gezielter Provokation entstehen, sind weder sinnvoll noch erwünscht und haben nichts mit der Diskussionskultur zu tun, die in diesem Forum vorherrschen sollte.
Insofern würde ich ein letztes Mal freundlich bitten, dass auch du, @cartablanca, mit den Provokationen aufhörst. Der Rest der Diskussionsgruppen hat sich ja offenbar schon runtergekühlt.
Falls du dich dazu nicht in der Lage siehst, können wir dir gerne mit entsprechenden Maßnahmen helfen. :-nix
Gruß
Feuerblick
MediLearn-Moderatorin
cartablanca
20.01.2023, 00:29
Ich sehe nicht, dass gezielte Provokationen genutzt wurden, um "Konflikte" zu schüren. User anignu fragte warum sich vermehrt Arbeitnehmer krank melden und darauf gab es Antworten und Meinungsverschiedenheiten. Das nennt man lebendige Diskussion. Seit Tagen wird hier nichts mehr geschrieben. Damit ist die Diskussion tot. Bist du jetzt zufrieden?
Ich find das Thema übrigens interessant. Ich arbeite zum ersten Mal in einer internistischen Abteilung, die gute Bewerber abweisen muss, weil alle dort anfangen wollen. Die Stadt hat 100k Einwohner. Das Team sind grösstenteils Ausländer und der Chef auch. Auch deutsche Assistenten anderer internistischer Abteilungen haben jetzt zu uns gewechselt. Die fühlen sich wohl. Das liegt nicht an den Arbeitszeiten weil Viele bis 19 Uhr da sind. Auch nicht unbedingt dass man in die Funktion kommt weil so oft kommt man nicht rein. Es liegt am menschlichen Umgang miteinander. Ich mag meinen Chef. Da meld ich mich auch nicht krank. Da würd ich bald kostenlos atbeiten. Die haben auch eine Betriebsumfrage gemacht und die Abteilung galt als die Beliebteste.
Heute vor dem Supermarkt hab ich meinen guten Freund aus der Chirurgie getroffen. Der hatte drei Jahre Erfahrung bevor er anfing. Er will da jetzt aufhören. Er ist Ausländer und meint dass die deutsche Assistentin alles gezeigt bekommt obwohl sie frisch von der Uni ist während man ihn ausgrenzt und er quasi nichts lernt. Die Oberärzte alles Deutsche. Er ist Ausländer. Er sei bereits mehrfach vor versammelter Mannschaft derart angeschrien worden, dass er selbst irgendwann laut geworden ist. Daneben gäbs auch kein Sozialleben nach der Arbeit.
Ich hab ihm gesagt dass ich das Problem kenne und inzwischen bewusst deutsche Teams meide. Ferner dass im nahe gelegenen KH die Hälfte der OÄ Ausländer sind. Da solle er sich bewerben. Da würd er was lernen.
Kannst mich gern blocken, aber alles was ich schreibe ist die Wahrheit. Die o.g. Stories krieg ich übrigens wöchentlich und sind auch hier im Forum bereits von anderen Usern erwähnt worden.
Ich hätt übrigens selbst gern ein chirirgisches Fach gemacht, habs aber wegen o.g. Problemen aufgegeben. Nicht in D.
][truba][
20.01.2023, 05:44
Oh gott, jetzt reden wir wieder über Einzelschicksale und Erfahrungen.
Wir haben einen frischen Kollegen aus Afrika (Afrika! Man mag es kaum glauben!). Der hat bei uns hospitiert während er auf seine Approbation gewartet hat. Der ist nett, fleißig, engagiert, smart und einfach n toller Kerl und da haben wir einfach gedacht wir stellen ihn ein (verrückt, ich weiß und ich verrate es kaum aber er erhielt sogar den Vorzug gegenüber einiger deutscher Bewerber !!!!11!1!!eins!elf). Er wird, man mag es kaum glauben, behandelt wie jeder andere. Kriegt ne Einarbeitung, war schon im OP etc.
Diese immer wiederkehrende hinkende Geschichte kann man echt bald nicht mehr hören. Ich weiß, es passt nicht in die Storys die du alle hörst und hier auch immer wieder erzählt wird. Ich kenne einige chirurgische Kollegen aus dem Iran, Saudi Arabien aus Osteuropa/Russland und anderen Teilen der Welt. Das sind z.T. extrem fähige Chirurgen (und Chirurginnen). Wie haben die das wohl gemacht? Bin mir sicher dass die ihre Zeit einfach nicht dafür aufgewendet haben im Forum ihr Leid zu klagen, sondern einfach wie jeder andere der gut werden will, ihre Energie in ihre Ausbildung gesteckt haben. War aber auch mein letzter Beitrag zu diesem Thema. Artet hier ja eh immer aus.
Moorhühnchen
20.01.2023, 13:39
Kann mir grad mal jemand auf die Sprünge helfen, wie der Sonntagszuschlag im BD am Samstag verhackstückt wird?
Theoretisch bekomme ich ja für die Nachtstunden zwischen 0 und 6 Uhr 15% Zuschlag.
Fällt dieser dann weg, wenn ich in der Zeit stattdessen 25% Sonntagszuschlag bekomme?
Ich meine mich zu erinnern, dass man immer nur einen der beiden Zuschläge bekommt...
oder gilt der Sonntagszuschlag nur für die Regelarbeitszeit am Sonntag?
Dragonheart
20.01.2023, 14:28
Hallöchen Leute,
Ich bin mir gerade selbst nicht über die Intention dieses Beitrags sicher, vermutlich muss ich mich einfach mal ausheulen...
Ich mache ja inzwischen echt viele Nachtschichten, aber ich glaube die letzte war eine der schlimmsten meines bisherigen Arbeitlebends.
Nachtdienst von ca 18 bis 8 Uhr, Ambulanz+Stationen mit ca 160 Betten, regionaler Grundversorger.
Von Dienstbeginn bis ca 3 Uhr nur von einem Patienten in der Ambulanz zum nächsten gerannt, zwischendurch während dem warten auf Labore /Laufende Vigos etc, schnell die dringendsten Sachen für Station gemacht. Teilweise in der Ambulanz nicht nur der übliche "KleinMist" sondern echt kranke Leute (Nstemi, ex asthma für intensiv, hochfieberhafter Infekt unter Chemotherapie, taa bei VHf bis 170 hF die sich ewig nicht senken ließ...).
Nebenbei im ca 30 Minutdn Takt Anrufe bon Stationen wegen viogos, ja was soll ich sagen... ich kann mich nicht zweiteilen, schlechte menschen in der ambulanz/auf Station gehen vor.
Gegen 3 musste ich mich mal kurz hinlegen, konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Zweite Nachtschicht in Folge ohne 1 Minute Schlaf (Nacht gilt als Bereitschaft) und zwischen der Schicht Dank den Nachbarn nur 3h geschlafen
Ich war / bin am Ende einer Kräfte...
Um 4 dann natürlich wegen vigos wieder aus dem Bett geholt worden.
Um 5 dann der absolute Supergau. Patientin mit rektalen blutabgängen (schon zu Anfang der Nacht, nach kolo mit polypenabtragung, war vital stabil, beschwerdefrei, keine hb relevante Blutung zur Kontrolle um 1 uhr). Pflege hat sie aufstehen lassen um das bett zu machen, dabei Kreislauf i Eimer und Patientin frontal mach vorne auf Gesicht und Knie gefallen. Multiple hautdefekte, teils mir Blick auf die patella, bruch der zahnprotese mit durchstoßung unterhalb der lippe,hws Schmerzen. Also ab in die Ambulanz, zusammen mit dem chirurg erstversorgt, Flüssigkeit (Kreislauf darunter auf 120-150 sys stabil), traumaspirale, Knie röntgen, hb von 12 auf 10 abgefallen. Die Diagnostik war dann bis ca 6:30 fertig. Da die Patientin immer wieder die offene Wunde unterhalb der lippe mit der Zunge manipuliert hat und die teils größer wurde dadurch hab ich dem chirurg dann geholfen die zu versorgen/nähen. Die Pflege hat währenddessen ihren Part bei den anderen Patienten in der Ambulanz gemacht die währenddessen kamen.
Ab halb 8 ist bei uns ohnehin immer Übergabe in großer Runde inkl Chefs und Oberärzten. Daher habe ich nach Abschluss der Diagnostik nicht ddm Hintergrund angerufen, da sie ja eh gleich kamen, die Patientin stabil war und wie noch mit der notfallversorgung beschäftigt waren. Naja Ende vom Lied, deswegen vom Oberarzt ordentlich einen auf dem Deckel bekommen.
Direkt nach der Besprechung dann noch vom Chef Ärger bekommen, da ich gestern meine Kündigung abgegeben/ihm mitgeteilt habe. Fristgerecht und umgehend als ich den neuen Vertrag hatte. War ihm aber wohl leider doch zu kurzfristig Daher war er auch noch angepisst.
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie groß meine Motivation ist im 3 Stunden wieder los zur Nachtschicht zu fahren... ich bin fix und fertig...
Coxy-Baby
20.01.2023, 15:20
Wow ....klingt doch nach einem lauschigen Arbeitsplatz.... ich würde dir ja empfehlen "Lauf", aber das hast du ja schon selber erkannt (auch irgendwie komisches "Dienstsystem" bei euch, ich drücke die Daumen dass es ruhiger wird und bleibt bis zum Abflug.
Dragonheart
20.01.2023, 15:34
Wow ....klingt doch nach einem lauschigen Arbeitsplatz.... ich würde dir ja empfehlen "Lauf", aber das hast du ja schon selber erkannt (auch irgendwie komisches "Dienstsystem" bei euch, ich drücke die Daumen dass es ruhiger wird und bleibt bis zum Abflug.
Ja, so eine Nacht wünsche ich keinem "neuen/jungen" Kollegen...
Wenn alles so klappt wie geplant, der Chef hat das ja gestern etwas angezweifelt/bemängelt, geht's demnächst an eine... nunja zumindest hoffe ich das, entspanntere Stelle. Schon verrückt, ein Jahr innere und ich bin Gefühlt echt durch und komme auf dem Zahnfleisch zu den diensten.
Joa ist immer ein Nachtdienst für periphere Stationen+ Ambulanz zuständig, ca 12h.
Bleibst du in der Inneren oder gehts in eine andere Fachrichtung?
Dragonheart
20.01.2023, 22:41
Bleibst du in der Inneren oder gehts in eine andere Fachrichtung?
Auf dem Weg zum FA Allgemeinmedizin geht es erstmal ausser inneren raus um auch weitere Erfahrungen sammeln/Fächer sehen zu können
Coxy-Baby
20.01.2023, 22:59
Hast du deine 12 Monate Innere zusammen? Dann würde ich sagen auf nimmer Wiedersehen ;-) , gibt ja noch so viele Fächer die man machen kann ? Machst du eine Verbundweiterbildung ??
Um 4 dann natürlich wegen vigos wieder aus dem Bett geholt worden.
Wieso das denn? Sorry, aber welche Viggo auf einer Normalstation muss um 4 Uhr gelegt werden und kann nicht bis 8 Uhr warten?
Der Rest klingt nach einem besch... Dienst, kann aber mal vorkommen. Viel Arbeit bis 3 Uhr und dann noch ein Notfall um 5 Uhr.
Direkt nach der Besprechung dann noch vom Chef Ärger bekommen, da ich gestern meine Kündigung abgegeben/ihm mitgeteilt habe. Fristgerecht und umgehend als ich den neuen Vertrag hatte. War ihm aber wohl leider doch zu kurzfristig Daher war er auch noch angepisst.
Das ist eine deutsche Eigenart. Hier wird von Seiten des Chefs oder der Oberen die Kündigung eines Arbeitnehmers oft als "persönliche Kränkung" empfunden. Ich weiß von anderen Ländern in denen sowas auch als positiv aufgefasst wird im Sinne einer Weiterentwicklung des Arbeitnehmers. Ist aber auch ähnlich wie mit dem Selbständig-Machen. In D ist ein unbefristeter Job im öffentlichen Dienst oder noch besser die Verbeamtung ein höchst erstrebenswertes Ziel, in anderen Ländern die Selbständigkeit auch wenn man einmal, zweimal oder dreimal damit scheitert.
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