Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Heerestorte
28.02.2023, 12:25
Man muss auch das Positive sehen: Deutliche Attraktivitätssteigerung für die Laufbahn der SanOffz für lau.
Da gibt es schon mehr als genug Bewerber...
Mittlerweile gibt es AFAIK 10 Bewerbungen pro Stelle im Schnitt.
Naja, eine strukturierte Ausbildung gibt es auch in Ländern, in denen die Arbeitsbedingungen viel besser als in Deutschland sind - siehe USA. Das NHS ist nicht wegen der stukturierten Ausbildung unangenehm als Arbeitgeber, sondern wegen seiner Planwirtschaft mit im Vergleich zu anderen Industrieländern sehr geringen Ressourcen.
Dass man in vielen Fächern an jedem kleinen Krankenhaus die komplette Ausbildung machen kann, ohne theoretische Ausbildung, ohne Struktur, ist eigentlich schon ziemlich irre.
Bonnerin
28.02.2023, 17:32
Ja, die herausragende Strukturierung der Weiterbildung sowie die exzellente Vermittlung von theoretischen Inhalten zeichnen natürlich jeden durchschnittlichen Maximalversorger im Gegensatz zum kleinen Haus aus. /s
FirebirdUSA
28.02.2023, 18:03
Naja, eine strukturierte Ausbildung gibt es auch in Ländern, in denen die Arbeitsbedingungen viel besser als in Deutschland sind - siehe USA. Das NHS ist nicht wegen der stukturierten Ausbildung unangenehm als Arbeitgeber, sondern wegen seiner Planwirtschaft mit im Vergleich zu anderen Industrieländern sehr geringen Ressourcen.
Dass man in vielen Fächern an jedem kleinen Krankenhaus die komplette Ausbildung machen kann, ohne theoretische Ausbildung, ohne Struktur, ist eigentlich schon ziemlich irre.
USA Arbeitsbedingungen viel besser??? Wie kommst du darauf?
Autolyse
28.02.2023, 19:03
Ja, die herausragende Strukturierung der Weiterbildung sowie die exzellente Vermittlung von theoretischen Inhalten zeichnen natürlich jeden durchschnittlichen Maximalversorger im Gegensatz zum kleinen Haus aus. /s
Klar, es macht einen riesigen Unterschied, ob man im Universitätsklinikum nichts lernt außer Briefe schreiben und Dienste schrubben oder im Grundversorger. Die Wissensvermittlung erfolgt durch die pure und konzentrierte Exzellenz der dortigen Koniferen von selbst.
Endoplasmatisches Reticulum
28.02.2023, 19:15
Die Wissensvermittlung erfolgt durch die pure und konzentrierte Exzellenz der dortigen Koniferen von selbst.
Am Boden Schleimen ist ja auch die exklusivste Form der Bewässerung.
Ich dachte die brauchen nicht so viel Wasser........
USA Arbeitsbedingungen viel besser??? Wie kommst du darauf?
So war das wahrscheinlich nicht gemeint...
Man pickt sich ganz einfach EINEN Aspekt raus, vergleicht den mit Deutschland und schreibt dann wie toll es woanders ist:
- USA -> höherer Verdienst
- Frankreich -> strukturiertere Ausbildung
- Namibia -> man darf als Chirurg sehr viel schneller alleine arbeiten
- Gran Canaria -> angenehmeres Klima
usw...
Und dann lästert man drüber wie schlimm alles hier in Deutschland ist, wie toll es doch woanders wäre und wie gern man doch endlich woanders hin würde... und macht es doch nicht.
cartablanca
01.03.2023, 00:45
USA Arbeitsbedingungen viel besser??? Wie kommst du darauf?
Strukturierte Weiterbildung. Deutlich mehr Geld (je nach Fach das 7 Fache). Ähnliche Arbeitszeiten. Man muss nicht ständig arztfremde Tätigkeiten durchführen. Die Leute sind deutlich netter. Weniger Steuern und Sozialabgaben.
Außer der Klagefreudigkeit der Amis fällt mir kein einziger Grund ein bei dem Deutschland besser abschneidet als die USA.
Ich habe übrigens keinen Zweifel daran, dass wenn die USA heute das deutsche Staatsexamen anerkennen würden, morgen mehr als die Hälfte aller Assistenzärzte auswandern würde.
Bonnerin
01.03.2023, 05:15
Als Durchschnittsperson mit einem Bachelor-Degree verdient man in den USA bedeutend mehr als bei uns als Arzt. Es ist halt generell mehr Geld da, aber die Lebenshaltungskosten (v.a. Essen und Miete, daher wird da regelhaft Wohneigentum gekauft) sind deutlich teurer.
Die Residency ist erfunden worden von einem ärztlichen Kollegen, der stark drogenabhängig war, das erklärt die Arbeitszeiten, die man da hat. Positiv ist, dass es keine OÄ gibt, sondern man das Lernen in der peer group hat. Das ist tatsächlich deutlich effektiver.
Das Gehalt nach der residency ist krass, die Gebühren für die Versicherungen auch, um sich vor Klagen zu schützen.
Die Forschungsmöglichkeiten an den US-Unis sind zweifellos massiv besser - Forschung in Deutschland wird wenig supported.
Aber ansonsten? Puh, die religiösen Fundamentalisten da sind noch schlimmer auf der Nervigkeitsskala als die Klimaklebenden. Abtreibungsverbote, der Versuch, LGBTQ-Rechte (Ehe für alle) teils rückgängig zu machen...na, so klasse ist das Land halt auch nicht, dass man sofort alles stehen und liegen lassen würde.
FirebirdUSA
01.03.2023, 05:58
Strukturierte Weiterbildung. Deutlich mehr Geld (je nach Fach das 7 Fache). Ähnliche Arbeitszeiten. Man muss nicht ständig arztfremde Tätigkeiten durchführen. Die Leute sind deutlich netter. Weniger Steuern und Sozialabgaben.
Außer der Klagefreudigkeit der Amis fällt mir kein einziger Grund ein bei dem Deutschland besser abschneidet als die USA.
Ich habe übrigens keinen Zweifel daran, dass wenn die USA heute das deutsche Staatsexamen anerkennen würden, morgen mehr als die Hälfte aller Assistenzärzte auswandern würde.
Arbeitszeiten sind nach dem was ich kennemgelernt habe deutlich schlechter. Mehr Geld ja, aber auch deutlich höhere Lebenshaltungskosten... sind dir die Kinderbetreuungskosteb dort bekannt? Am Ende geht man tatsächlich vermutlich mit mehr Geld, aber noch weniger Freizeit raus...
Zu dem gibt es in den USA erhebliche Unterschiede im arbeitsrechtlichen Bereich. Da sitzt man deutlich unsicherer auf seiner Arbeitsstelle. Das fängt bei Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall an und hört bei Kündigungsschutz auf. Viele für uns wichtige Aspekte im Bereich der sozialen Absicherung, gibt es da in der Form gar nicht.
Arbeite viel in der Freizeit, Literaturanalysen, teils auch Weiterbildung, super kostenlose Onlinekurse von Geräteherstellern. Aber Labormedizin ist viel besser, definitiv, da macht man so was tatsächlich erstmals auch gerne. Kann das nur empfehlen.
Und wieder wurde ein ganzes Paket von Leuten von cartablanca getrollt ;-)
@cartablanca: Respekt. Mit der subjektiv und objektiv einfach mal vollkommen falschen Aussage dass in den USA ALLES toller ist als in Deutschland (die Klagefreudigkeit ausgenommen) hast du voll den Nerv der Leute getroffen und sie sind dir auf den Leim gegangen.
Apropos: kennt ihr schon https://www.youtube.com/watch?v=dQw4w9WgXcQ?
Thomas24
02.03.2023, 13:18
Positiv ist, dass es keine OÄ gibt, sondern man das Lernen in der peer group hat. Das ist tatsächlich deutlich effektiver.
Das Gehalt nach der residency ist krass, die Gebühren für die Versicherungen auch, um sich vor Klagen zu schützen.
Dafür ist das US System auch deutlich restriktiver in der Fachwahl/ Ort. Keine entsprechenden Scores in den USMLEs, keine guten Letters of Recommendation? Keine kompetetive Bewerbung um einen begehrten Residency Platz? Dann wird es eben keine Residency in einem "beliebten Fach", sondern Family Medicine oder Psychiatrie in einem Fly Over State. Ist ja auch in Spanien, Frankreich, UK usw. so. Nur in Deutschland kann jeder alles werden, eigentlich erstaunlich :-D
Aber ansonsten? Puh, die religiösen Fundamentalisten da sind noch schlimmer auf der Nervigkeitsskala als die Klimaklebenden. Abtreibungsverbote, der Versuch, LGBTQ-Rechte (Ehe für alle) teils rückgängig zu machen...na, so klasse ist das Land halt auch nicht, dass man sofort alles stehen und liegen lassen würde.
Unsere eigene Gesellschaft erscheint uns komplex und differenziert- aber das USA Bild (China usw.) wird leider oft mit einem sehr groben Pinsel gemalt.
cartablanca
02.03.2023, 13:59
Ich trolle niemanden. Ich habe eine Angehörige, die als angestellte FÄ in Texas arbeitet. Da sind die Lebenshaltungskosten nicht höher, sondern niedriger. Klar, in Kalifornien wären sie wieder höher. Es kommt drauf an wo man also lebt und arbeitet. Dazu kommt weniger Urlaub und weniger soziale Absicherung. Ich sehe aber nicht dass die täglichen Arbeitszeiten in der inneren Medizin schlechter wären als in D. Kommt wieder aufs Fach an.
Christoph_A
02.03.2023, 14:41
Wichtigste Frage: Warum bist Du dann noch in Deutschland, wenn es woanders so unglaublich paradiesisch ist? Am klinikessen liegts ja wohl eher nicht, denke ich :-)
cartablanca
02.03.2023, 14:47
Weil ich sämtliche Prüfungen und die Residency in den USA wiederholen müsste.
Autolyse
02.03.2023, 15:42
[...]Unsere eigene Gesellschaft erscheint uns komplex und differenziert- aber das USA Bild (China usw.) wird leider oft mit einem sehr groben Pinsel gemalt.
Ach komm, unsere Gesellschaft ist nicht komplex und differenziert. Im Osten ist das blau-braune Neufünfland mit dem failed state Berlin, nördlich davon reden alle Platt und stolpern über den sspitsen Sstein, westlich davon ist das Ruhrgebiet und südlich davon Österreich. Im Übrigen heißt der in heißem Fett ausgebackene Hefeteig mit Marmeladenfüllung Berliner.
Endoplasmatisches Reticulum
02.03.2023, 17:47
Du hast noch das Stück Asteroidengestein vergessen, das mal mit seltsamen humanoiden Aliens aus einer fernen Galaxie auf die Erde gestürzt ist; a.k.a. Bayern.
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