Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
ZVK gelegt liess sich gut aspirieren, Röntgen okay. 2h später Narkoseeinleitung darüber und nach 5min und über 200 Propofol keine Wirkung. Wir wissen bis heute nicht wo dieser Katheter lag.das Röntgen nachdem mein Oberarzt einen neuen legte wusste es auch nicht
Und den habt ihr dann so rausgezogen? Mutig. Ich hätte ja wahrscheinlich mal ein CT gemacht und geguckt wo er liegt... Wir hatten mal einen Fall wo er aus der VBC in die Aorta perforiert ist. Da sind GC, HTC und Anästhesie ein paar Tage im Kreis gesprungen, weil keiner das Ding rausholen wollte. Am Ende Sternotomie und Direktnaht... ;-)
cartablanca
07.03.2023, 22:23
für sowas gibt’s im Forum die „ignore“-Funktion- bitte Sinnloses nicht auch noch zitieren :D
Seit Jahren die gleiche Musik. Aber ihr könnt mich einfach nicht ignorieren. Fragt euch mal warum das so ist.
Matzexc1
07.03.2023, 22:40
Und den habt ihr dann so rausgezogen? Mutig. Ich hätte ja wahrscheinlich mal ein CT gemacht und geguckt wo er liegt... Wir hatten mal einen Fall wo er aus der VBC in die Aorta perforiert ist. Da sind GC, HTC und Anästhesie ein paar Tage im Kreis gesprungen, weil keiner das Ding rausholen wollte. Am Ende Sternotomie und Direktnaht... ;-)
Haben wir, das mit dem CT merke ich mir für das nächste Mal. Problem ist da auch das wir außerhalb des Regeldienstes nur eine Teleradiologie haben
Und warum? Ein Pleura Sono ist doch viel sensitiver für einen Pneu. Das mache ich zum Beispiel Standardmäßig bei jedem ZVK
Hast formal natürlich recht. Genauso ist bei einem Verdacht auf eine Rippenfraktur die Sonographie viel sensitiver als die Röntgenaufnahme. Macht trotzdem keiner. Aus 3 Gründen: im juristischen Streitfall ist ein Röntgenbild als untersucherunabhängige Bildgebung immer einfacher vorzulegen, der Zeitaufwand für ein ausführliches Sono ist mehr (für den betreffenden Arzt, Anmeldung und später Bild anschauen geht schneller, die Ausführung des Röntgens etc. machen andere Leute) und die fehlende "Anerkennung". Mit Letzterem meine ich dass es einfach nicht ausreichend anerkannt ist bei den Kollegen dass man ja doch ein Sono gemacht hätte und damit einen Pneu oder eine Rippenfraktur ausgeschlossen hätte. Wird man immer erstmal groß angeschaut und dann kommt "und dann machen wir jetzt noch das Röntgen, oder?" wo man merkt dass die es nicht verstanden haben...
Und den habt ihr dann so rausgezogen? Mutig.
"Mutig" ist so relativ. Manchmal ist es gefühlt Hilflosigkeit oder Unwissen. In meinem Fach wird man ja immer wieder angerufen von wegen "wir haben da ... in ... gelegt und bräuchten mal Hilfe" oder "wir haben aus Versehen ... in ... gelegt und wieder rausgezogen, jetzt besteht aber die Situation dass..." und das ist immer spannend. Beim Thema "Rausziehen" muss man halt Aufklärungsarbeit leisten, dass man dies nicht machen soll! Außer in entsprechendem Setting etc. Meist ist es ja zum Glück kein Problem. Aber ein Shaldon in der Carotis der wieder rausgezogen wird und dann schwillt der Hals plötzlich an, da werden manche Leute halt nervös.
Absolute Arrhythmie
08.03.2023, 11:22
Haben wir, das mit dem CT merke ich mir für das nächste Mal. Problem ist da auch das wir außerhalb des Regeldienstes nur eine Teleradiologie haben
Wo ist das Problem mit der Teleradiologie? Gibt's an meinem alten Haus auch, da gab's nie Probleme ein CT nachts zu fahren wenn man ne vernünftige Indikation hat. Ist natürlich "nervig" wenn man mit ins CT muss, aber das war bei uns Routine dass trotz Teleradiologie ein bis drei CTs mit KM in der Nacht gefahren werden und diverse native Schädel CTs...
Naja, braucht man nicht mal zwingend KM für (schöner ist es natürlich). Und wenn selbst das nicht geht, kann es entweder bis morgen warten oder der Patient wird verlegt in ein Krankenhaus, dass es leisten kann.
Züschata
11.03.2023, 09:20
Hatte jetzt die Tage meinen ersten Dienst in der Neuro. Ich wollte mich mal erkundigen, ob es hier ein paar neurologisch erfahrene Kollegen gibt und wie ihr damit umgeht, wenn ein Pat. notfallmäßig im Lysefenster kommt und vor dem CT untersucht werden soll. Wie stellt ihr euch gute Untersuchungsbedingungen her? Die kommen ja auf der Trage mit Decke, Monitorkabel, Infusion usw. Fand bspw. Knie-Hacke-Versuch und Standprüfung etwas unhandlich durchzuführen. Wie geht ihr mit der Anamnese um? Reichen euch die Infos vom RTW größtenteils aus, oder fragt ihr gewisse Dinge standardmäßig zusätzlich ab? Man will ja unnötige Redundanzen vermeiden.
Mistermeo
11.03.2023, 10:30
Hatte jetzt die Tage meinen ersten Dienst in der Neuro. Ich wollte mich mal erkundigen, ob es hier ein paar neurologisch erfahrene Kollegen gibt und wie ihr damit umgeht, wenn ein Pat. notfallmäßig im Lysefenster kommt und vor dem CT untersucht werden soll. Wie stellt ihr euch gute Untersuchungsbedingungen her? Die kommen ja auf der Trage mit Decke, Monitorkabel, Infusion usw. Fand bspw. Knie-Hacke-Versuch und Standprüfung etwas unhandlich durchzuführen. Wie geht ihr mit der Anamnese um? Reichen euch die Infos vom RTW größtenteils aus, oder fragt ihr gewisse Dinge standardmäßig zusätzlich ab? Man will ja unnötige Redundanzen vermeiden.
In meiner Neurozeit bin ich den NIHSS durchgegangen. Auf der Trage war das meist nicht optimal, aber aus logistischen und Zeitgründen wurde einfach nicht umgelagert, da das CT direkt neben dem Schockraum war. Knie-Hacke war manchmal einfach schwierig oder nicht durchführbar. Wenn eine Seite schon hochgradig paretisch war ist das auch wenig aussagekräftig. Manche Patienten kriegen auch das Bein kaum hoch vor Schmerzen wenn die Coxarthrose wieder kickt. Manchmal ist es einfach schwierig, ich würde versuchen das zu untersuchen, was gut machbar ist und dir die meiste Information liefert.
Wie geht ihr mit der Anamnese um? Reichen euch die Infos vom RTW größtenteils aus, oder fragt ihr gewisse Dinge standardmäßig zusätzlich ab? Man will ja unnötige Redundanzen vermeiden.
Ich bin zwar keine Neurologin, aber ich würde mich nie auf Infos aus zweiter Hand verlassen. Wenn ich schon Infos habe, dann frage ich den Patienten nochmal kurz, ob die Infos stimmen. Genau so bei Untersuchungsergebnissen, selbst wenn sie von einem Kollegen aus einer anderen Fachrichtung erhoben sind, würde ich mir selbst ein Bild machen.
Nefazodon
11.03.2023, 13:22
Man muss sich immer vergegenwertigen was die konkrete Aufgabe ist.
Oberstes Ziel der Untersuchung ist hier, Patienten mit einem Schlaganfall möglichst schnell einer adäquaten Therapie (Lyse) zuzuführen!
(wobei konkrete Gefährdungen/Kontraindikationen ausgeschlossen werden müssen).
Also: Kurz halten!
Am besten schreibt die Pflege schonmal ein kurzes EKG und bestimmt mit POCT die Gerinnungswerte und die Vitalwerte, während Du mit dem Rettungsdienst sprichst.
Wichtige Informationen aus der Anamnese: Was ist passiert, wann (bzw. wann wurde der Patient gefunden; wann zum letzten Mal gesund gesehen), werden Medikamente eingenommen (Gerinnungshemmer?), gibt es Vorerkrankungen (hier ist eine ausführliche Anamnese nicht so wichtig; entscheidend ist, gibt es Vorerkrankungen, die die Symptomatik erklären können, bzw. relative KI darstellen könnten: Hinweis auf akuten Infekt, alte Schlaganfälle, Epilepsie, aktives (schweres) Krebsleiden, frische Operationen), wer ist der nächste Angehörige (den ich erreichen kann).
Die körperliche Untersuchung konzentriert sich dann auf den NIHSS. Wobei auch hier gilt: nicht lange rumprobieren. Die Untersuchung wird so gut/so schlecht durchgeführt wie der Patient kann.
Dann erfolgt die Bildgebung (cCT/cMRT) für die der Patient hoffentlich schon angekündigt ist.
Dann kurze RS mit Oberarzt ob eine Lyseindikation vorliegt.
Dann (bei aufklärungsfähigen Patienten) kurze (!!!) Aufklärung über die Lyse und Start.
Natürlich sollte man nicht nur mit dem Rettungsdienst sprechen, sondern auch mit dem Patienten. Dabei sollten die Nachfragen aber eher kurz gehalten werden (kurze Frage zum Hergang, Einnahme Gerinnungshemmer, schwere Vorerkrankungen).
Oberstes Ziel ist, wie gesagt, Schnelligkeit!
Niemand dankt dir eine schöne Anamnese. Time is Brain.
Züschata
11.03.2023, 16:05
Danke, sehr hilfreich eure Antworten!
Dr.Wilson
13.03.2023, 06:34
Oh man, irgendwie fühle ich mich mies bald in meiner Klinik zu kündigen, da ich erst Anfang des Jahres hierher gewechselt habe (aufgrund der Schließung meines vorherigen Hauses) und mich eigentlich total wohl fühle. Die Kollegen und Oberärzte sind einfach durchweg nett. Jetzt war ich auch noch über 4 Wochen wegen einer Verletzung krankgeschrieben (und bin immer noch ziemlich eingeschränkt, weiß gar nicht ob ich demnächst wieder arbeiten kann) und möchte jetzt aber im Frühsommer in eine Praxis wechseln. Ich weiß gar nicht wie ich das kommunizieren soll - "hey, ich war lange krank und übrigens - ich will kündigen". Zumal ich mit dem Chefarzt seit ich in dem Haus bin noch nie ein Wort gewechselt habe und das als erstes Gespräch auch ziemlich doof finde :-oopss Ich frag mich auch wie er mein Logbuch ausfüllen will, da er mich ja null kennt.
Wie würdet ihr das handhaben? Eher früher als später oder knapp zum Kündigungstermin erst mit der Sprache rausrücken? Die Dienstplaner müssen das ja auch etwas früher wissen... Ich mache mir eh zu viele Gedanken darüber, wenn ich weg bin wird eh keiner mehr an mich denken, da ich sowieso viel zu kurz da war, aber ich fühle mich aktuell mit der Situation trotzdem unwohl.
Kackbratze
13.03.2023, 09:18
Reisende kann man nicht aufhalten und indem der Chef noch nicht mit dir geredet hat, wird er den Verlust auch nicht bemerken ;-)
Bzgl. Logbuch: du musst halt schauen dass du alles was die dir unterschreiben sollen möglichst genau nachweisen kannst. Dann kann/darf/sollte es keine Schwierigkeiten geben. Wenn man sich hinstellt und sagt "hier, unterschreiben sie mir mal 100 ..." dann ist das halt was anderes als wenn man sagt "bitte unterschreiben sie mir 109 ..., das hab ich gemacht und kann ihnen meine Aufzeichnungen diesbezüglich zeigen".
Wie würdet ihr das handhaben? Eher früher als später oder knapp zum Kündigungstermin erst mit der Sprache rausrücken? Die Dienstplaner müssen das ja auch etwas früher wissen...
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen eher später. Es gibt viel zu viele Leute die nach einer Kündigung sich echt ... benehmen und einem dann den ganzen Sch... reindrücken. Nach dem Motto "hat eh gekündigt, dann kann er/sie noch die ganzen ungeliebten Dienste machen". Oder im OP "wieso soll ich dir noch was beibringen, hast ja eh gekündigt". Usw...
Ich weiß dass man sich als Arzt immer viele Gedanken um die anderen macht. "Der Dienstplaner muss das ja auch wissen etc.." aber das ist nicht dein Problem. Das sind Probleme anderer Leute, die du auch nicht dauerhaft lösen kannst. Ich kenn eine Kollegin die hatte gekündigt aber wegen zu schlechtem Gewissen dann zusätzlich zur Praxis noch Dienste in alten Haus weiter gemacht. Kann man machen. Muss man nicht. Wäre nicht mein Stil...
Hallo zusammen!
Ich hätte eine Frage bezüglich des Arbeitszeit-Systems?
Bei uns im Institut habe ich neu angefangen und der Oberarzt hatte mir in der ersten Woche gesagt das die Arbeit in der Hauptarbeitszeit zu erledigen ist und keine Überstunden gemacht werden sollen. Ich hatte Ihn gefragt wie wir die Zeit erfassen und er meinte hier erfasst keiner seine Zeit. Es ist nun so das es mich nicht stört da die Arbeitszeiten sehr gut sind aber gibt es da nicht rechtliche Probleme wenn ich morgens und nachmittags nicht ein- bzw. ausstempeln gehe?
Vielen Dank für eure Tipps/Hilfe!
Bonnerin
14.03.2023, 10:08
Auf jeden Fall dokumentieren, Arbeitszeit muss laut dem Gerichtsurteil von letztem Jahr erfasst werden. Die Zeiterfassung muss (bzw. kann) nicht über ein System erfolgen, wenn keins bereitgestellt wird. Es gibt verschiedene Apps (ich dokumentiere via App) oder man führt z.B. ne Excel-Tabelle.
FirebirdUSA
14.03.2023, 18:38
Auf jeden Fall dokumentieren, Arbeitszeit muss laut dem Gerichtsurteil von letztem Jahr erfasst werden. Die Zeiterfassung muss (bzw. kann) nicht über ein System erfolgen, wenn keins bereitgestellt wird. Es gibt verschiedene Apps (ich dokumentiere via App) oder man führt z.B. ne Excel-Tabelle.
Und warum soll ihn das kümmern? Ist Problem des AG und nicht AN. Solange du nicht Überstunden machst kann es dir egal sein.
Ich werde von den Kollegen immer noch etwas veräppelt, weil ich meine Arbeitszeit mitstoppe (mit der MB-App)...
Wenn AG-seitig kein Erfassungssystem bereitgestellt werden muss, fällt die Dokumentation doch sinnvollerweise in den Verantwortungsbereich der AN. Ich erfasse auch per App selbst.
Bei uns im Klinikum ist das total uneinheitlich. Wir haben eine elektronische Zeiterfassung aber in den einzelnen Einrichtungen sind es unterschiedliche Berufsgruppen, die die nutzen.
FirebirdUSA
15.03.2023, 22:09
Wenn AG-seitig kein Erfassungssystem bereitgestellt werden muss, fällt die Dokumentation doch sinnvollerweise in den Verantwortungsbereich der AN. Ich erfasse auch per App selbst.
Bei uns im Klinikum ist das total uneinheitlich. Wir haben eine elektronische Zeiterfassung aber in den einzelnen Einrichtungen sind es unterschiedliche Berufsgruppen, die die nutzen.
Aber es gibt doch eine Pflicht des AG diese zu erfassen. Natürlich habe ich als AN ansonsten ein Interesse es selbst zu erfassen, wenn wie üblich Überstunden anfallen. Wenn ich meine Arbeit überwiegend in meiner Arbeitszeit erledige und ggf sogar früher gehen kann, entfällt eigentlich das Interesse auf AN Seite. Ich hatte den Fragenstellenden so verstanden, es sei eigentlich alles gut aber e gäbe keine Zeiterfassung und dann hat er keine Nachteile zu fürchten wenn er nicht selber dokumentiert
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.