Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Heerestorte
21.05.2023, 18:46
Bei uns wird das einfach durch die Mannschaft am Tag abgedeckt. Gibt hierfür niemand extra, der nur 8h da ist um die Lücke zu schließen.
Unsere Dienste beginnen um 16 Uhr, man fehlt als Diensthabender dann eben im Tagesgeschäft, dann ist da halt einer weniger da. Klar, ist dann für die anderen bisschen nervig wenn man die Arbeit des dienstenden Kollegen übernehmen muss aber wir teilen uns die Dienste mit einer anderen Abteilung, wir decken also aus unserer Abteilung nur ca. 14 Tage im Monat ab und da sich der Personalpool ja aus Ambulanz, Station und Funktion generiert, sind das jetzt nicht allzu viele Tage im Monat, die man die Arbeit der Kollegen mitmachen muss.
Klar, ist dann für die anderen bisschen nervig wenn man die Arbeit des dienstenden Kollegen übernehmen muss
Wie beim Schichtdienst halt: die Frühschicht muss die Arbeit der Kollegen machen die faulerweise nicht da sind weil sie Spätschicht haben ;-)
Ich find die Denkweise teils einfach süß. Es gibt einfach einen Mangel an ärztlichen Kollegen der durch fieseste Dienstmodelle und "ihr müsst kompensieren dass ... im Dienst und damit nicht da ist" aufgefangen wird. Statt dass man zusätzliche Kollegen einstellt. Geht aber nicht weil 1. genehmigt die Teppichetage das nicht und 2. findet man die Leute nicht.
pashtunwali
21.05.2023, 19:23
wir haben auch ein 16h dienstmodell und ich finds super, wie nie gesagt hat, kann man dann den vormittag noch super ausnutzen
machen auch trotz des 16h modells nur maximal 4 dienste im monat
Wie beim Schichtdienst halt: die Frühschicht muss die Arbeit der Kollegen machen die faulerweise nicht da sind weil sie Spätschicht haben ;-)
Ich find die Denkweise teils einfach süß. Es gibt einfach einen Mangel an ärztlichen Kollegen der durch fieseste Dienstmodelle und "ihr müsst kompensieren dass ... im Dienst und damit nicht da ist" aufgefangen wird. Statt dass man zusätzliche Kollegen einstellt. Geht aber nicht weil 1. genehmigt die Teppichetage das nicht und 2. findet man die Leute nicht.
Also willst du einen Kollegen einstellen, der keine festen Aufgaben hat sondern nur den Ausfall des dienstenden Kollegen kompensiert? Irgendwer ist aus irgendeinem Grund ja immer weg und auch bei krank, Urlaub oder 24-Stunden-Diensten wird die Arbeit auf die Anwesenden umverteilt. Es steht ja kein Ersatzmann im Schrank, den man rausholt wenn jemand anderes fehlt…
Wie beim Schichtdienst halt: die Frühschicht muss die Arbeit der Kollegen machen die faulerweise nicht da sind weil sie Spätschicht haben ;-)
Ich find die Denkweise teils einfach süß. Es gibt einfach einen Mangel an ärztlichen Kollegen der durch fieseste Dienstmodelle und "ihr müsst kompensieren dass ... im Dienst und damit nicht da ist" aufgefangen wird. Statt dass man zusätzliche Kollegen einstellt. Geht aber nicht weil 1. genehmigt die Teppichetage das nicht und 2. findet man die Leute nicht.
Ja, ganz genau. Klar könnte man auch 12-, 8- oder 4- Stundendienste einrichten, aber dann müsste man eben 2-, 3- oder 6- mal so oft zum Dienst ran im Vergleich zu 24h. Es sind einfach viel zu wenig Leute. Auch wenn die Teppichetage das genau entgegengesetzt sieht. Aber das verstehen die eben nicht, weil die noch nie im Leben nachts gearbeitet haben, schon gar nicht so eine anspruchsvolle Arbeit. Die verstehen nicht, dass nachts um halb vier, nach 20h durcharbeiten, gern ohne Pause/Essen/Trinken selbst Knicken/Lochen/Abheften eine kongitive Höchstleistung darstellt.
alphamethyldopa
21.05.2023, 20:35
Wir bilden uns alle voll ein, dass nur wir, Ärzte, von der menschlichen Physiologie ausgenommen sind.
Der LKW Fahrer darf nur X Stunden am Stück im Job sein (weil Übermüdung). Aber eine Ärztin darf gerne nach 18 Std im Dienst mal schnell eben eine Notsectio betreuen, was kann da schief gehen?
Und da kommen wir alle her mit unangebrachtem Machismo - sieh mich an, ich stemme 24 Std Schichten locker. Wie krass.
Vielleicht soll man uns allen Arbeiten nach Tachograph vorschreiben.
Nicht nur das Fach, noch so viel mehr Faktoren. Deshalb machen solche pauschale Aussagen gar keinen Sinn.
P. S.: Welches Dienstmodell findest du denn gut?
Aber Aussagen von jemandem der noch keine Dienste gemacht hat sind super fundiert?
24 Stunden gehen in Bereitsschaftdienstgruppe I oder vielleicht auch noch II. Aber machen wir uns doch nichts vor. Bei Stufe III hat man im Durchschnitt 40-49% Auslastung. Da ist an einen vernünftigen Schlaf nicht zu denken. Die Patienten kommen ja nicht gebündelt sondern verteilen sich auch auf die volle Zeit.
Wir haben 18 Stunden und Samstag/Sonntag 24 bzw. 22 Stunden. Finde die Wochenenden ziemlich hart und hätte es gern anders, heißt 12 Stunden, aber von der Freuquenz nicht mehr. Geht aber auf Grund des kleinen Teams nicht (also nicht ohne Änderung der Freuquenz). Ich finde die 18 Stunden okay. Wobei sie zum Teil eben auch hart sind. 24 Stunden wären aber super ätzend.
Verstehe davos Argumentation mit der Zunahme der Dienstanzahl bei 16 vs 24 Stunden nicht. Aber das wurde ja jetzt schon ausführlich genug besprochen.
Also willst du einen Kollegen einstellen, der keine festen Aufgaben hat sondern nur den Ausfall des dienstenden Kollegen kompensiert? Irgendwer ist aus irgendeinem Grund ja immer weg und auch bei krank, Urlaub oder 24-Stunden-Diensten wird die Arbeit auf die Anwesenden umverteilt. Es steht ja kein Ersatzmann im Schrank, den man rausholt wenn jemand anderes fehlt…
Ja.
Stimmt, daher braucht man immer (!) Ersatz.
Weil man diesen nicht eingestellt hat.
Nochmal: Dienste, Urlaub, ein gewisser Krankheitsausfall etc. sind ein absolut einkalkulierbare Faktoren. Jeder Personaler kennt die, jeder kann damit umgehen und diese berechnen. Für ein 24/7-Modell im Schichtdienst braucht es ca. 5,5 Vollzeitäquivalente und dann hat man im Tagesgeschäft nur einen einzigen Mitarbeiter!!! Um ein Bereitschaftsdienstmodell nach dem Marburger Bund Tarifvertrag VKA hinzubekommen braucht es für eine Monatsabdeckung mit Bereitschaftsdiensten 8,5 Arbeitnehmer oder besser Vollzeitäquivalente.
Und ja, in Herrgottsnamen (!), dann will ich halt einen Kollegen einstellen der keine festen Aufgaben hat sondern eben genau die Aufgabe die Arbeit des Kollegen zu übernehmen der aufgrund von Diensten ausfällt.
Grundsätzlich ALLE Dienstprobleme resultieren aus einem zu kleinen Team. Immer. Daher gibt es so viele Dienste die sowas von grenzwertig bis illegal sind. Einfach weil zu wenig Leute eingestellt wurden.
][truba][
21.05.2023, 22:16
Korrekt!
Wenn wir ordentlcih besetzt sind, gibt es einen Springer. Wenn wir nicht ordentlcih besetzt sind, macht der OA die Station.
ehem-user-25-05-2023-1112
22.05.2023, 21:25
Vor kurzem gab es eine Reportage über Ärzt*innen unter 35 an Unikliniken. Fokus lag auf dem Arbeitszeiten. https://www.ardmediathek.de/video/plusminus/nachwuchsaerzte-am-poller-wie-deutschland-seine-medizinische-versorgung-gefaehrdet/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3BsdXNtaW51cy9iOWE1ZWZlMi 0yMjBkLTQ3NjQtYWJlMi0yMTA3ZjEyODczNTY?fbclid=PAAaY 94zq3-9P8ewY5-jiGVj34hofAVZKrPWcSRai4_e28u4UZby_bakWJjKs
Interviewt wurden ÄiW an der Charité mit Charité-klischeehaften Arbeitsbedingungen
Sind 50 schwerkranke Patienten für eine einzelne Dienstärztin die gerade ihre erste Klinikstelle angetreten hat die Regel? Finde ich wahnsinnig viel, zumal die Pflegekräfte ja schon bei 15 Patienten von Überforderung sprechen. Gut, die 50 Patienten müssen nicht von der Ärztin gewaschen und gelagert werden, aber bei 50 Patienten ist es doch nur eine Frage der Zeit bis wirklich mal ein Notfall oder eine akute Komplikation nicht erkannt wurde, weil zu viel Patienten und zu wenig Berufserfahrung. Oder ist das eher typisch für die Charité-Fabrik?
ehem-user-25-05-2023-1112
22.05.2023, 21:28
Wenn mein Arbeitgeber auf Schichtdienst umstellte, würd ich noch am selben Tag kündigen.
Warum ist denn Schichtdienst bei Ärzten als Alternative zu den 24 Stunden-Diensten so verhasst ? (klar, gerne macht man das nicht, aber 24 Stunden Dienste machen doch auch die wenigsten gerne, sondern weil man es muss)
Qwert1133
22.05.2023, 22:02
Würde mich auch interessieren - seit ich auf Intensiv im Schichtdienst arbeite habe ich zum ersten Mal im Durchschnitt eine 40h Woche. Ja, 2 Wochenenden im Monat arbeiten nervt tierisch, aber der dann anstehende FZA schmeckt. Dazu kommen 36 Urlaubstage, 100€ Schichtzulage etc.
Außerhalb der Intensiv hat man im Durchschnitt entweder 1x im Monat Spätdienst 15:30-0:30 oder ein Wochenende Visitendienst (2x 4h 8:00 - 12:00). Wer macht da denn lieber 24h Dienste?
Bei mir? Weil ein Schichtdienst mit meinem Leben quasi nicht vereinbar wäre. Familie, Kinder, Sozialleben etc. Alles würde unter Schichtdienst massiv leiden (außer ich dürfte nur Frühschichten machen).
Würde mich auch interessieren
Hast du Kinder?
ehem-user-25-05-2023-1112
22.05.2023, 23:27
Wir haben ein Mix 16h Modell und ich finde das recht gut.
Man hat entweder eine Sa-So-Di-Do oder Mo-Mi-Fr Dienstwoche.
Sa und So kommt man um 20 Uhr und geht um 8 Uhr heim. Mo-Do ist 16-8 Uhr Folgetag und Freitag 14-8 Uhr Folgetag.
Also z. B.
Sa 20-8 Uhr
So 20-8 Uhr
Di 16-8 Uhr
Do 16-8 Uhr
Wenn man dann Freitag früh raus kommt und etwas schlafen konnte, hat man ein langes Wochenende.
Gegenwoche ist
Mo 16-8
Mi 16-8
Fr 14-8
Da ist der Freitag schon manchmal sehr ätzend :-))
Trotzdem finde ich das Konzept gut, muss aber auch sagen, dass ich kein anderes kenne.
Hast du jede Woche diese 3-4 Dienste?
ehem-user-25-05-2023-1112
22.05.2023, 23:31
Habe gerade gelesen, dass nur 2 x im Quartal
ehem-user-25-05-2023-1112
22.05.2023, 23:35
IHätte man in meiner Klinik auf Schicht (egal wie) umgestellt, hätte ich gekündigt. Auch bei einem Modell von 20 bis 20 Uhr als 24-Stunden-Dienst.
Warum ist Schichtdienst so schlecht? Die Pflege hat bei meinen Camus immer gesagt wie froh sie seien, keinen 24 Stunden-Dienst zu machen sondern Schichtdienst ohne Überstunden.
20-20 Uhr wäre die Hölle
ehem-user-25-05-2023-1112
22.05.2023, 23:56
Bei mir? Weil ein Schichtdienst mit meinem Leben quasi nicht vereinbar wäre. Familie, Kinder, Sozialleben etc. Alles würde unter Schichtdienst massiv leiden (außer ich dürfte nur Frühschichten machen).
Aber ist das nicht bei 24 Stunden Diensten genau dasselbe? Ich glaube herauszulesen dass du OA oder FA bist und wahrscheinlich nicht mehr im Vordergrund bist. Aber angenommen du wärest noch AA in der gleichen Familienkonstellation mit 24 Stunden Diensten. Wo läge da der Vorteil gegenüber Schichtdienst? Also im Bezug auf Familien- und Sozialleben?
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