Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Moorhühnchen
27.05.2023, 13:58
Danke SineNomine! :-)
Feuerblick
27.05.2023, 15:34
Danke SineNomine! :-)Dem schließe ich mich an!
Ich schließe mich dem Teil an, dass wir am Liebsten alle sozialverträgliche Arbeitbedingungen hätten.
(und könnte jetzt noch die Leistungen des MB erwähnen mit Obergrenzen bei Wochenenden, BD, RD etc. die sich schon verbessert haben im Vergleich zu meiner WB-Zeit)
Eines sollte den (warum auch immer) Kinderlosen aber klar sein: es ist organisatorisch mit Kindergarten/Schulkindern schon aufwändig genug überhaupt auch nur die Betreuung sicherzustellen z.B. in den Ferien, nachmittags etc. Wenn dann auch noch die Arbeitskollegen ohne Kinder daherkommen von wegen "sie wollen auch mal zur Hauptreisezeit Urlaub machen", oder "wieso geht der immer pünktlich, nur um sein Kind abzuholen" und dann kommt noch immer das Argument "Kinder sind ja euer Privatvergnügen" dann fehlt mir da manchmal schon das Verständnis.
Mit den Kollegen ist es wie überall: es gibt solche und solche. Es gibt diejenigen die mit dem Argument "Kinder" einfach mal sämtliche Dienstwünsche mit brachialer Gewalt durchsetzen und auch Kinderlose die ähnlich drauf sind. Und dann gibt es diejenigen die egal ob Kinder oder nicht einfach immer und überall einspringen.
Endoplasmatisches Reticulum
28.05.2023, 07:40
Eines sollte den (warum auch immer) Kinderlosen aber klar sein: es ist organisatorisch mit Kindergarten/Schulkindern schon aufwändig genug überhaupt auch nur die Betreuung sicherzustellen z.B. in den Ferien, nachmittags etc. Wenn dann auch noch die Arbeitskollegen ohne Kinder daherkommen von wegen "sie wollen auch mal zur Hauptreisezeit Urlaub machen", oder "wieso geht der immer pünktlich, nur um sein Kind abzuholen" und dann kommt noch immer das Argument "Kinder sind ja euer Privatvergnügen" dann fehlt mir da manchmal schon das Verständnis.
Nun gut, andere Menschen haben auch Gründe. Das muss man nicht rechtfertigen. Vielleicht studiert man noch berufsbegleitend - Prüfungen und Semianare haben oft die Angewohnheit, in den Semesterferien zu liegen. Oder vielleicht ist man zu einem Ort urlaubstechnisch verbunden, wo zur ungünstigen Zeit üble Stürme wüten und die daher unbesuchbar sind. Oder man ist selbst nicht gebunden, die Familie bzw. der Partner sind es aber sehr wohl.
Meine persönlichen Erfahrungen sind schon, dass betont "familienfreundliche" Arbeitgeber oder Teams mit sehr vielen Eltern oft in unfairem Ausmaß und mit einer hohen Selbstverständlichkeit Arbeit, Anspruch und Erwartung bezüglich Flexibilität von Eltern auf Nichteltern umwälzen.
Ich habe mal ein Stellenangebot abgelehnt, weil die Abteilung gefühlt mehr als zur Hälfte aus Teilzeitkräften mit Nachwuchs bestand und schon bei der Hospitation klar wurde, dass jeder davon irgendwelche Sonderregeln hatte, wo und wann grundsätzlich nicht gearbeitet oder gedienstet wird, wer wann früher geht etc.
Mit den Kollegen ist es wie überall: es gibt solche und solche. Es gibt diejenigen die mit dem Argument "Kinder" einfach mal sämtliche Dienstwünsche mit brachialer Gewalt durchsetzen und auch Kinderlose die ähnlich drauf sind. Und dann gibt es diejenigen die egal ob Kinder oder nicht einfach immer und überall einspringen.
Das stimmt!
Moonchen
28.05.2023, 07:49
Ich will ja zum Glück gar nicht in den Ferien weg (viel zu teuer alles und unser Klinik ist auch weniger los ;)), aber es gibt auch genug Gründe für Kinderlose in den Ferien wegfahren zu wollen (z.B. wenn der Partner Lehrer ist oder man Besuch von der Verwandtschaft mit Kindern bekommt; Freunde mit denen man wegfahren will die in den Ferien Betriebsferien haben usw).
Oder auch an Weihnachten - da gibt es auch genug Leute, bei denen dann die Liebsten am Heiligabend alleine zu Hause sitzen wenn man im Krankenhaus arbeiten muss; und das dann für alle Beteiligten ne doofe Situation ist.
Ich bin bei dir, dass es ein Geben und Nehmen sein sollte und man aufeinander Rücksicht nimmt; aber auch ich finde dass es nicht sein kann dass man mit Kindern bei solchen Sachen grundsätzlich frei bekommt und andere in die Röhre gucken.
Wie ist das denn bei Euch mit den Urlauben? Bei uns ( zumindest im OA-Bereich - bei den Stationsärzten überblicke ich es nicht im Detail) gelingt es in etwa 4 Wochen in den Ferien frei zu nehmen, zwei Wochen liegen außerhalb.
FirebirdUSA
28.05.2023, 16:10
Ich gönne jedem seinen Urlaub und jeder hat ein Recht auf ordentliche Arbeitszeiten, aber Paragraph 7 Bundesurlaubsgesetz besagt relativ klar, dass soziale Faktoren bei der Gewährung von Urlaub zu berücksichtigen sind und da fällt zum Bsp Betreuungspflicht für Kinder in der Urlaubszeit drunter. Insofern hat der AG sogar die Pflicht hier die entsprechenden Mitarbeiter bevorzugt zu berücksichtigen.
Ich kenne es aber auch so, dass eben besondere Wünsche der Kinderlosen wenn diese mal Termine haben etc auch berücksichtigt werden. Am Ende arbeiten ja alle in einem Team...
Ich brauche als Kinderlose jetzt auch nicht unbedingt Urlaub in den Schulferien aber bei mindestens 12 Wochen Ferien im Jahr kommt es halt auch schonmal vor, dass man Termine hat, die mit den Schulferien kollidieren. Ich konnte z.B. letztes Jahr ein Konzert, das wir meiner Mutter zum Geburtstag geschenkt haben, nicht besuchen weil ich nicht frei bekommen habe. Da ging’s um 3 Tage. Sowas finde ich dann schon frustrierend. Aktuell gibts in meiner Abteilung (ca. 15 Assistenten) nur zwei mit Kindern, das ist das natürlich nicht so schwierig aber das kann halt auch anders aussehen.
Qwert1133
29.05.2023, 12:02
Ich brauche als Kinderlose jetzt auch nicht unbedingt Urlaub in den Schulferien aber bei mindestens 12 Wochen Ferien im Jahr kommt es halt auch schonmal vor, dass man Termine hat, die mit den Schulferien kollidieren. Ich konnte z.B. letztes Jahr ein Konzert, das wir meiner Mutter zum Geburtstag geschenkt haben, nicht besuchen weil ich nicht frei bekommen habe. Da ging’s um 3 Tage. Sowas finde ich dann schon frustrierend. Aktuell gibts in meiner Abteilung (ca. 15 Assistenten) nur zwei mit Kindern, das ist das natürlich nicht so schwierig aber das kann halt auch anders aussehen.
Finde ich absolut unmöglich. Bei uns läuft das mit den Urlauben auch nicht toll - wir können immer nur ca. 1 Monat vor Quartalsbeginn für das kommende Quartal planen… Das führt dann häufig zu Situationen, in denen man 18 Monate vorher schon weiß, dass man an einem Wochenende ein Festivalticket hat, den Freiwunsch aber erst 3 Monate corner Besprechen kann. Da wir eine große Abteilung mit etwa 30 Assistenz- und Fachärzten sind, lässt sich in solchen Situationen eigentlich immer jemand finden. Ganz katastrophal ist aber, dass meinen Freundin in ihrer Praxis den Jahresurlaub wie jeder normale Arbeitnehmer am Anfang des Jahres plant, ich aber eigentlich keine Flüge bis 2 Monate vor Urlaubsbeginn buchen kann.
Kackbratze
29.05.2023, 16:11
Bislang sind kurzfristige Dinge wie Konzerte/Festivals/Termine dynamisch geregelt worden, da alle wissen, das sowas mal vorkommen kann hat das bislang gut geklappt.
Bedingt durch die Mehrarbeit bei ausfallenden Nachbarkrankenhäusern und dem steigenden Teilzeitanteil, der die Planung weiter verkompliziert, merkt man aber, dass die Nerven immer blanker liegen manchmal.
Ausserdem ist der zuständige Dienstplaner manchmal etwas nachlässig im Eintragen solcher Termine, was zusätzliche unnötige Diskussionen hervorrufen kann.
Wir hatten es hier doch neulich von 24h Diensten versus Schichten. In den letzten Jahren hatte ich immer 24h Dienste, aber auch nicht mehr als 4 oder 5 im Monat. Jetzt habe ich seit Jahren mal wieder den ersten Block mit 3 Nachtdiensten a 12h hinter mir. Zum arbeiten ist es deutlich angenehmer, wenn man weiß, man darf nach 12 Stunden heim. Bei 24h gucke ich manchmal auf die Uhr, bin schon platt, und weiß, ich hab noch nicht mal Halbzeit. Aber ich habe auch das Gefühl, nach so einem Block (entweder Mo - Do oder Fr - So) komme ich echt schlecht zurück in den normalen Rhythmus. Bin halt auch keine 30 mehr.
Ich finde beides sollte verboten sein. Warum muss ich die Fehlorganisation des Staates ausbaden? Zumindest sollte es sich finanziell dann lohnen. Ich stelle mir da Nachtzuschläge von min. 200% vor. Man macht sich körperlich in diesen 24h Diensten total kaputt. Das muss sich finanziell irgendwie abbilden, wenn man schon nicht fähig ist genug Ärzte auszubilden.
Warum geht nicht ein 3 Schichtbetrieb a 8 h? Jeder normale Arbeitnehmer hat sinnvollerweise eine tägliche Höchstarbeitsgrenze von 10 h. In der Pflege geht das doch auch.
Philip_MHH
06.06.2023, 17:47
Ich bin ja ganz froh, dass ich nicht Dreischichtsystem arbeiten muss. Ich kenne das und bin da mit dem Biorhythmus erheblich schlechter gefahren als mit 24ern
Bender B. Rodriguez
06.06.2023, 18:35
Das liegt aber daran das Früh-, Spät- und Nachtschicht quasi identisch vergütet werden.
Nachtdienste wären deutlich attraktiver wenn sie z.B. doppelt zählten, man also mehr frei hätte, oder man ähnlich hohe Zuschläge wie in der Industrie bekäme.
Ich finde 200% auch angemessen.
tragezwerg
06.06.2023, 19:46
Ich bin ja ganz froh, dass ich nicht Dreischichtsystem arbeiten muss. Ich kenne das und bin da mit dem Biorhythmus erheblich schlechter gefahren als mit 24ern
Geht mir genauso. Einen ätzenden 24h-Dienst vertrage ich 1000x besser als mehrere Schichtdienst-Nächte hintereinander. Ich brauche nach vier Nächten geschätzte 3 Wochen, bis sich mein Schlafrhythmus wieder eingenordet hat (und dann kommt ja schon der nächste Nachtblock). Meine 1,5jährige Intensivrotation war körperlich die Hölle für mich. Ich kann das einfach nicht.
Heerestorte
06.06.2023, 19:57
Bitte nicht schon wieder die Schicht vs anderes System Diskussion...
Doch. Bis in alle Ewigkeit ;-)
Für ein 3-Schicht System brauchst du mehr Leute. Das will die Verwaltung nicht. Und auch bei 3 Schichten in der Pflege ist die Nacht meist länger als 8 Stunden. Und mehrere nacheinander davon sind und bleiben doof.
Endoplasmatisches Reticulum
06.06.2023, 21:24
Jo, meist etwa 10 Stunden durch die Überschneidung der Tagdienste zur Übergabe.
Man kann das aber auch nur schlecht vergleichen. Du kannst in der Pflege im Gegensatz zu uns Ärzten problemlos einfach "nur" arbeiten, weil du nicht in Weiterbildung bist. Kommen, schuften, gehen, vergessen. Wir müssen halt unsere Zahlen vollkriegen und viele Dinge abhaken, die nur tagsüber laufen. Ich kenne z.B. einige Nachtschwestern, die bewusst nur Nachtdienste machen. Da lecken sich viele Häuser sogar die Finger nach. Die können auf 75 % arbeiten, machen dann 2x5 Tage Nachtdienst im Monat, haben mit Urlaub die restlichen 20 Tage frei und kommen durch die Schichtzulagen trotzdem auf fast 3k netto - mit Anfang 20 nach dreijähriger Ausbildung gar nicht mal so übel. Ob die das für immer machen sei dahingestellt, und sicher ist das nicht für jeden etwas. Aber die, die ich kenne, haben keine großen Rhythmusprobleme und mehr Freizeit, als ihnen selbst lieb ist. Da kommt dann der Arzt und will was von 60-Stunden-Wochen durch 24h-Dienste erzählen ...
Großes Problem bei der Schicht-vs-Dienst-Debatte ist denke ich einfach oft auch, dass eine gute Umsetzung des eines Systems mit einer schlechten Umsetzung des anderen Systems verglichen wird. So oder so bleibt die Kulturkonstante in der Debatte aber: Egal welches System man wählt, man kann es immer fair gestalten, braucht dafür aber Manpower = Geld. Und daran scheitert es eben oft.
Die können auf 75 % arbeiten, machen dann 2x5 Tage Nachtdienst im Monat, haben mit Urlaub die restlichen 20 Tage frei und kommen durch die Schichtzulagen trotzdem auf fast 3k netto -
Geht zumindest bei uns nicht. Da musst du zumindest zwei verschiedene Schichten machen um die Schichtzulage zubekommen.
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