Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Fände es natürlich auch ganz geil, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen wie das im Klinikbetrieb funktionieren soll. Das ist doch jetzt schon reine Mangelverwaltung, das wir doch nicht besser wenn die Leute nur noch 4 Tage arbeiten. Selbst wenn sie dann ein paar Stunden länger arbeiten.
Und in den Abteilungen, in denen das Arbeitszeitgesetz nur eine grobe Richtungsvorgabe ist, werden bestimmt alle Vorgesetzten begeistert sein wenn man nur noch 4 Tage die Woche arbeitet und man wird dadurch sicher keinerlei Nachteile haben…
Heerestorte
12.09.2023, 22:05
Wow, das würde ich auch gerne haben. Vier Tage bisschen länger arbeiten, dafür drei Tage Wochenende…
Ich glaube, dass das 90% der Menschen im Gesundheitswesen wählen würden :-)) Und grad unter uns Ärzten arbeiten viele ja eh schon 10h täglich, dann wäre das einfach ein freier Tag ohne Mehrbelastung (abgesehen davon, dass dann halt für drei statt zwei Tagen Dienstmannschaften gestellt werden müssten.
Feuerblick
12.09.2023, 22:09
In meinem Job ginge das ja relativ problemlos. Bin gespannt, ob unsere Chefetage auf den Zug aufspringt. :-))
Ich glaube, nicht nur im Gesundheitswesen wären viele Menschen für so ein Modell zu haben.
kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen wie das im Klinikbetrieb funktionieren soll. Das ist doch jetzt schon reine Mangelverwaltung, das wir doch nicht besser wenn die Leute nur noch 4 Tage arbeiten. Selbst wenn sie dann ein paar Stunden länger arbeiten.
Und das ist das Problem. Man kann es sich nicht vorstellen, weil man es sich nicht vorstellen will!
Heute im OP ist die erste Anästhesistin um 12 Uhr heim gegangen. Das geht. In unserer Abteilung (chirurgisch) arbeitet irgendwo ein Drittel der Leute Teilzeit. Das geht. Alles nur wenn man will versteht sich.
Umso mehr Möglichkeiten man den Leuten anbietet umso geringer ist die Mangelverwaltung. Langfristig gesehen. Was hört man von PJler bzgl. Chirurgie? Dass die Arbeitszeiten so schlecht wären. Leute, die Arbeitszeiten sind das was man daraus macht! Es gibt Gestaltungsmöglichkeiten, mit manchen Chefs mehr, mit anderen weniger. Bei einem Chef der auf sowas Wert legt gibt es weniger Fluktuation...
Nefazodon
13.09.2023, 00:40
Ich frage mich ernsthaft wie das mit der 4-Tage-Woche im ärztlichen Dienst im Stationsalltag funktionieren soll.
Für die Pflege kann ich mir das vorstellen, deren Springerpool ist in der Regel groß genug, aber für Ärzte?
In einer psychiatrischen Klinik in der ich gearbeitet habe war es schon regulär so, dass es keine Vertretung für denjenigen gab, der aus dem Nachtdienst kam. Wenn die Station regulär mit zwei Ärzten besetzt war, hatte der andere dann doppelt soviel Patienten an der Backe. Führte dazu, dass diese Patienten dann keine Gespräche bekommen haben und dass sehr viel Arbeit liegenblieb.
Als reguläres System kann ich mir das nicht vorstellen.
Ich habe Jahre lang mit genau dem System gearbeitet, habe das allerdings nie als wirkliches Problem empfunden.
Etwas Organisation am Tag vorher (wichtige Anordnungen, vorläufiger Entlassungsbericht …), morgens nach dem Dienst noch Frühbesprechung (+/- Kaffee auf Station) und dann nach Hause.
Patienten können auch mal einen Tag ohne Arzt überleben, gerade in der Psychiatrie.
Dabei wird sich an der Gesamtarbeitszeit nichts ändern.
Das ist doch kein Fortschritt. Das ist nicht, wofür der Begriff "4-Tage-Woche" steht. Das ist nicht mehr als ein geplanter, regelmäßiger Überstundenabbau.
Der Sinn der 4-Tage-Woche ist, dass man insgesamt weniger arbeitet und entspannter ist. Wenn ich vier Tage nichts Anderes mache als arbeiten und schlafen, keine Zeit zum Einkaufen oder Sport machen hab, geh ich genauso kaputt und brauche die drei Tage Wochenende zur Kompensation. Das Ziel muss sein, jeden Nachmittag früh genug rauszukommen, um sich erholen zu können. Ich geh (in Vollzeit) um 15:30 und hab dann gefühlt noch nen haben Nachmittag zur freien Verfügung, jeden Tag. Ein zusätzlicher freier Tag wär dann ein echtes Geschenk und nicht nur ein Zugeständnis eines Rechts, das eh schon selbstverständlich sein sollte.
In der Patientenversorgung stelle ich mir das trotzdem schwierig vor. Ich bin ja nur Radiologe, ich arbeite jeden Tag gleich, und ich weiß eigentlich nicht, was ihr Stationsärzte den ganzen Tag macht. In der Chirurgie muss man sich die Patienten jeden postoperativen Tag angucken und ggf. Konsequenzen ziehen, das kann nicht drei Tage warten, aber auch eine Wochenendbesetzung leisten. Geplante OPs müssten mit einem Tag weniger reduziert werden. An meisten Potential sehe ich in Digitalisierung und Automatisierung. Wenn man sich nach der Visite nicht an den Computer setzen müsste, um besprochene Dinge anzumelden, wenn sich Entlassbriefe von alleine schrieben und die Bettenorganisation von Assistenzpersonal erledigt werden würde, könnten wir uns auf die Kopfarbeit konzentrieren und früher nach Hause gehen.
Würde auch nicht noch länger arbeiten wollen. Sehe meine Kinder aktuell gut eine Stunde wach vor dem Schlafengehen. Und an dem freien Tag würde ich dann zwischen schlechtem Gewissen schwanken, daß ich zwar eigentlich ganz dringend frei bräuchte, auf der anderen Seite meine Kinder aber ja auch aus der Kita lassen könnte...
Dann lieber auf 80 % reduzieren und jeden Tag zwei Stunden früher gehen. Hab seit ca. einem Jahr Donnerstag schon um 14.00 Uhr Feierabend und das macht was aus.
ODER! Endlich mal ermöglichen, Papierkram wie Briefe auch im Home Office erledigen zu können. Dann hätte ich eine 20-Stunden Woche + X von zuhause. Das fänd ich gut.
Moorhühnchen
13.09.2023, 09:43
https://www.sepsis-symposium.de/
Hier zwischendurch mal ein Link zu ner sinnvollen online-Fortbildung.
(Gestern abend angemeldet, heute kam der Link.)
Ich bin ja nur Radiologe, ich arbeite jeden Tag gleich, und ich weiß eigentlich nicht, was ihr Stationsärzte den ganzen Tag macht.
Zum Beispiel mit den Patienten sprechen oder mit den Angehörigen. Wenn das wegfallen würde, dann wäre es echt ein entspanntes Arbeiten.
Zum Beispiel mit den Patienten sprechen oder mit den Angehörigen. Wenn das wegfallen würde, dann wäre es echt ein entspanntes Arbeiten.
Ich fürchte, das ist der Teil, der am wenigsten wegfallen würde. Aber manche machen den ja auch ganz gerne. Zumindest, wenn man Zeit dafür hat und nicht eigentlich noch fünf andere Sachen zu erledigen.
Gibt es irgendwas bei den Fortbildungstagen zu beachten? Wir haben 3 Tage aber wir machen regelhaft viel mehr Tage Fobi. Von der internen Abteilungsseite brauchen wir die also nicht. Nun stehen für dieses Jahr die letzten Veranstaltungen an und ich überlege, ob ich die Tage nun doch auch offiziell beantragen soll oder nicht. Kann man die sammeln und schieben oder bringt es einem etwas, wenn Fobis am WE sind oder so was in der Art?
Bei uns weder sammeln/schieben noch funktioniert es am Wochenende.
Kackbratze
21.09.2023, 06:32
Gibt es irgendwas bei den Fortbildungstagen zu beachten? Wir haben 3 Tage aber wir machen regelhaft viel mehr Tage Fobi. Von der internen Abteilungsseite brauchen wir die also nicht. Nun stehen für dieses Jahr die letzten Veranstaltungen an und ich überlege, ob ich die Tage nun doch auch offiziell beantragen soll oder nicht. Kann man die sammeln und schieben oder bringt es einem etwas, wenn Fobis am WE sind oder so was in der Art?
Dein Chef kann Dir mehr dienstliche Forbildungstage geben und gegenüber der Personalabteilung begründen.
Gibt es eine Rationale die Tage hochoffiziell zu machen über Personalabteilung und Abwesenheitsantrag? Wir regeln das bislang einfach intern. Natürlich wird es wg. Reiseantrag und Kostenübernahme belegbar, nur die Buchung der Fobi-Tage bei z. B. SAP machen wir nicht.
Wir regeln das auch intern.
Beispiel Fortbildung 5 Tage: Die Personalabteilung genehmigt offiziell nur 3 und streicht im Antrag tatsächlich die Mehr-Tage weg. Der Dienstplaner wiederum weiß von mir dass ich 5 Tage Fortbildung mach und trägt das im Dienstplan und somit im Zeiterfassungsplan so ein. Thema für mich erledigt. Läuft.
serratustot
29.09.2023, 17:08
Hallo zusammen, zugegeben etwas kompliziertes Szenario: Dass sich einzelne ÄK in Bezug auf WB-Inhalte/Zeiten usw. unterscheiden ist ja bekannt. Wenn man jetzt im Gebiet von ÄK A gearbeitet hat und an einem Zeitpunkt angelangt ist, eigentlich alles voll zu haben, was gemäß ÄK B (woanders) ausreichen würde für die WB (aber nicht ÄK A). Dann ist natürlich die Frage: Ist es mehr oder weniger kompliziert, entweder Arbeits/Wohnort zu wechseln (oder nur Wohnort und sich arbeitslos melden), sodass man sich in der ÄK B anmelden kann, oder eben die gemäß ÄK A fehlenden Dinge/Zeiten noch zu absolvieren. Soweit so klar, persönliche Abwägung.
Die Frage ist, kann man unter bestimmten Bedingungen einfacher wieder ins "Einzugsgebiet" der ÄK B gelangen? Gemäß Meldewesen bei den ÄK entscheidet der Arbeitsort vorrangig vor dem Wohnort. Bei mir etwa ist es so, dass ich da, wo ÄK B ist, studiert habe und im Nachgang auch noch an einem Forschungsinstitut promoviert (aber jetzt eben am anderen Ende der Republik arbeite). Angenommen, dieses Institut beschäftigt mich rein formell (ganz beliebig eine befristete Mini-Stelle ohne relevante Bezahlung in einem Forschungsprojekt), kann das ausreichen (sofern natürlich währenddessen nicht hauptamtlich als AA arbeite), mich bei der ÄK dort anmelden zu können und dann dort meine Unterlagen für die FA-Prüfung/Anmeldung einzureichen?
Autolyse
29.09.2023, 17:30
Hallo zusammen, zugegeben etwas kompliziertes Szenario: Dass sich einzelne ÄK in Bezug auf WB-Inhalte/Zeiten usw. unterscheiden ist ja bekannt. Wenn man jetzt im Gebiet von ÄK A gearbeitet hat und an einem Zeitpunkt angelangt ist, eigentlich alles voll zu haben, was gemäß ÄK B (woanders) ausreichen würde für die WB (aber nicht ÄK A). Dann ist natürlich die Frage: Ist es mehr oder weniger kompliziert, entweder Arbeits/Wohnort zu wechseln (oder nur Wohnort und sich arbeitslos melden), sodass man sich in der ÄK B anmelden kann, oder eben die gemäß ÄK A fehlenden Dinge/Zeiten noch zu absolvieren. Soweit so klar, persönliche Abwägung.
Die Frage ist, kann man unter bestimmten Bedingungen einfacher wieder ins "Einzugsgebiet" der ÄK B gelangen? Gemäß Meldewesen bei den ÄK entscheidet der Arbeitsort vorrangig vor dem Wohnort. Bei mir etwa ist es so, dass ich da, wo ÄK B ist, studiert habe und im Nachgang auch noch an einem Forschungsinstitut promoviert (aber jetzt eben am anderen Ende der Republik arbeite). Angenommen, dieses Institut beschäftigt mich rein formell (ganz beliebig eine befristete Mini-Stelle ohne relevante Bezahlung in einem Forschungsprojekt), kann das ausreichen (sofern natürlich währenddessen nicht hauptamtlich als AA arbeite), mich bei der ÄK dort anmelden zu können und dann dort meine Unterlagen für die FA-Prüfung/Anmeldung einzureichen?
Solange es deine einzige ärztliche Tätigkeit für diesen Zeitraum ist: Ja.
serratustot
29.09.2023, 20:46
Solange es deine einzige ärztliche Tätigkeit für diesen Zeitraum ist: Ja.
Liegt da die Betonung auf einzige oder auf ärztliche? In Bezug auf einzige ist es mir klar, dass ich in der Zeit nicht noch parallel arbeiten kann.
In Bezug auf ärztliche: "Ärztliche Tätigkeit ist jede Tätigkeit, bei der ärztliche Fachkenntnisse vorausgesetzt, eingesetzt oder mit verwendet werden oder*werden*können." So oder so ähnlich erinnere ich mich eine Definition
Ich glaube vor kurzem gabs hier schon einmal die Frage, wie das mit "ärztlichen" Tätigkeiten z.B. in der Industrie ist (habs jetzt auf die Schnelle nicht gefunden) - aber eine medizinische forschende Tätigkeit würde da doch schon zu zählen können, oder?
Autolyse
29.09.2023, 22:35
Liegt da die Betonung auf einzige oder auf ärztliche? In Bezug auf einzige ist es mir klar, dass ich in der Zeit nicht noch parallel arbeiten kann.
In Bezug auf ärztliche: "Ärztliche Tätigkeit ist jede Tätigkeit, bei der ärztliche Fachkenntnisse vorausgesetzt, eingesetzt oder mit verwendet werden oder*werden*können." So oder so ähnlich erinnere ich mich eine Definition
Ich glaube vor kurzem gabs hier schon einmal die Frage, wie das mit "ärztlichen" Tätigkeiten z.B. in der Industrie ist (habs jetzt auf die Schnelle nicht gefunden) - aber eine medizinische forschende Tätigkeit würde da doch schon zu zählen können, oder?
Ja, das ist uferlos weit. Ich habe auf meinen Lohn beim Rettungsdienst nach der Approbation Ärztekammerbeitrag zahlen dürfen...
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