Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Endoplasmatisches Reticulum
11.10.2023, 09:55
Same old song. Dann wird wieder die Sau von der Zwangsumstellung auf Schichtdienst durch den Stationsflur gejagt, der ja sooooooo so so viel schlimmer ist als 24-Stunden-Dienste, und ZACK protestieren die Drohnen fleißig selbst dafür, doch lieber nichts zu ändern ...
Das größte Problem der Ärzte sind die Arbeitgeber. Das Zweitgrößte sie selbst.
Cor_magna
11.10.2023, 10:21
Es kommt halt, wie so oft, auf die Stelle drauf an. Bei uns die OÄ haben z. B. Einen Hintergrund pro Woche und ansonsten regelmäßig Feierabend nach der Nachmittagsbesprechung. Assis 2-3 Dienste im Monat und tatsächlich auch mal Nächte, die eher ruhig sind. Aber klar, ist nicht überall so.
Du bist doch im Bundeswehrkrankenhaus?
Sorry aber ich rede hier von zivilen Häusern und da habich mittlerweile Einblick in ca. mal nachdenken... 6 chirurgische Abteilungen bekommen als Arbeitskraft und es war überall mehr oder weniger bescheiden :D In einer gefäßchirurgischen Abteilung würde ich sogar fast das Wort beschissen wählen.
Kann man als Zivilist eigentlich in einem Bundeswehrkrankenhaus als Arzt arbeiten? Eher nein oder.
Doch, das geht. Was ich mitbekommen habe, machen aber das nur eher komische Menschen.
Mn kann sich auch für 2 Jahre verpflichten.
Bei uns ist die Unzufriedenheit unter den Assistenten schon groß und wir geben das auch so an den Chef weiter. Die Kommunikation ist eigentlich gut. Wir wollen alle das gleiche. Jeder mag die Abteilung sehr. Es ist ein tolles Team, die Arbeit macht Spaß. Von daher glaube ich dem Chef, dass er auch etwas ändern will. Das Dienstmodell können wir noch so oft umstellen, es ändert nichts an der Tatsache, dass wir zu wenig Leute für zu viel Arbeit sind. Wir Assistenten sind viel im OP, was ja gut ist, aber dann läuft eben gar nichts auf der Station. Es geht aber auch nicht anders, weil wir auch nicht genug Oberärzte haben, als dass die alleine operieren könnten. Wenn wir noch ein oder zwei PAs hätten, wäre das hilfreich. Das spart schonmal Zeit, die sonst fürs Blutabnehmen, 2. Assistenz bei Prothesen oder Verbände drauf geht.
ehem-user-04-01-2024-1151
11.10.2023, 18:53
Aus meinem Bekanntenkreis wollten auch einige unbedingt Chirurgie machen. Dann kam das PJ was quasi bei allen dazu geführt hat, nicht in die Chirurgie zu gehen. Wie ich mitbekommen habe, ist das Chirurgie-Tertial wohl sehr unbeliebt und auch wenn man sich die Bewertungen bei PJ-Ranking ansieht ist da insbesondere ein Chirurgie Tertial an einer Uniklinik eine tiefrote Sache. Sehr Schade
Kann man als Zivilist eigentlich in einem Bundeswehrkrankenhaus als Arzt arbeiten? Eher nein oder.
Prinzipiell schon, kenne einigen zivile Ärzte, die im Bundeswehrkrankenhaus arbeiten. Die sind auch alle nicht komisch ;-)
Aber halt nicht jeder und auch nicht in jeder Position.
Ich weiß nicht. Vielleicht will wirklich keiner mehr Chirurgie machen.
Unfallchirurgie ist wenig planbar. Mal abgesehen von der Ortho, der Wirbelsäule und Plastische/Handchirurgie gibt es bei uns so gut wie keine elektiven Eingriffe. Manchmal haben wir wenig Patienten, manchmal haben wir sehr viele. Die müssen nunmal alle irgendwann operiert werden. Ist klar, dass da viel im Dienst gemacht wird. Wenn wir das nicht machen würden, würden wir einfach immer einen großen Berg vor uns her schieben.
Macht ihr reine Unfallchirurgie? Und was muss zwingend im Dienst operiert werden? Und in der Zeit, in der ihr wenig Patienten habt, sollte es ohne Überstunden funktionieren. Aber das klappt wahrscheinlich auch nicht.
Doch, als ich im April angefangen habe, waren wir oft schon mittags mit der Arbeit fertig. Aber seither eigentlich nicht mehr...
Was ist denn unreine Unfallchirurgie? :-))
Bei uns so läuft so gut wie alles im Dienst, was im Tagesprogramm nicht mehr geschafft wurde. OK, wenn es nach Mitternacht ist, machen wir nicht mehr alles. Dann nur noch offene Frakturen, Luxationsfrakturen, vitale Notfälle. Irgendwann macht es auch keinen Sinn mehr, morgens um 5 noch eine subtrochantäre Femurfraktur machen zu wollen wenn *alle* extrem müde sind. Die Anästhesie ist bei uns eigentlich fast jede Nacht durchgehend beschäftigt. Wir Unfallchirurgen sind da leider oft die letzten, die dran sind. Sectio und Bauch und Bohrloch und TUR ubd DSA gehen meistens vor :-keks
Das ist natürlich eigentlich ein grundlegender Fehler in der Arbeitsorganisation. Wenn Routine-OPs im Dienst gemacht werden "müssen", laufen die Dinge falsch. Offenbar ist eure Anästhesie und/oder OP-Kapazität völlig unterdimensioniert.
Sectio und Bauch und Bohrloch und TUR ubd DSA gehen meistens vor :-keks
Die Ischämiezeit des Beins ist einfach ein bisschen länger als die des Gehirns. Das erklärt zumindest Sectios und DSA. ;-)
Mir tun die Anästhesisten am anderen Ende der Leitung auch Leid, wenn ich sie um 20 Uhr anrufe und mitteile, dass in 10 Minuten der M1 Verschluss aus der ZNA auf den Tisch geht. Aber irgendwo zaubern sie dann doch immer noch einen Gasmann her.
Ja, für ein Haus unserer Größe bräuchten wir mehr Anästhesie. Zur Zeit haben wir wegen Pflegemangel oft nicht mal das, was wir haben sollten.
Ein Polytrauma oder ein Kind mit suprakondylärer Humerusfraktur ohne Puls ist bisher auch immer sofort in den OP gekommen. Aber so eine OSG Luxationsfraktur gammelt schonmal ein paar Stunden herum... Peinlich eigentlich.
Dr.med.Nutzername
20.10.2023, 07:41
Hat man eigentlich Anspruch auf einen nachträglichen Inflationsausgleich, der blöderweise erst 1 Monat nach Ende meiner Beschäftigung im Krankenhaus ausgezahlt wird?
Weil ich ja in diesem Monat nicht mehr Angestellter bin. Andererseits gilt der Inflationsausgleich ja eigentlich für alle Monate davor die ich im Krankenhaus gearbeitet habe.
Nefazodon
20.10.2023, 10:39
@ Dr.med.Nutzername: Normalerweise stehen im Tarifvertrag Einschluss-/Ausschlussfristen für wen die Zahlungen gelten.
Müsstest Du in deinem Tarifvertrag bzw. den Meldungen über den Tarifabschluss nachlesen.
AlexDo86
20.10.2023, 13:17
(edit)
Da wäre ich sofort wieder weg...
Cor_magna
20.10.2023, 14:24
Ich würde noch ergänzen (um sowas erneut zu vermeiden):
Den nächsten Arbeitsplatz ganz genau auskundschaften. Hospitationen machen, den anderen Assistenten Löcher in den Bauch fragen, hier aber aufpassen, manchmal reden die die wahren Umstände auch schön, aufgrund Personalmangel und verzweifelter Suche nach neuen Mitarbeitern/Kollegen.
Am besten also so gut wie möglich einen eigenen objektiven Eindruck verschaffen: Wirklich mal einen ganzen regulären Arbeitstag bleiben und beobachten, z.b. auch wann die alle heim gehen und ob Zeit für Mittagspause bzw Essen geschweige denn Klogang bleibt. Dienstplan zeigen lassen. Wie ist die Atmosphäre , Umgang Pflege zu Ärzten usw usw.
Nefazodon
20.10.2023, 14:25
Hier mache ich zwar nun weniger Dienste, der Workload pro Tag ist aber enorm und übertrifft noch den meiner alten Klinik. Täglich komme ich eine halbe Stunde früher und gehe 2-3 Stunden später. Die anderen übrigens auch…
Das sind 12,5 Stunden pro Woche mehr, als vertraglich festgelegt= 50h pro Monat! Die Du wahrscheinlich nur begrenzt vergütet bekommst.
Nichts wie weg da, bevor Du noch krank wirst!!!!
Feuerblick
20.10.2023, 15:00
Japp, da würde ich auch auf dem Absatz kehrt machen. Ist schade, aber man muss sich ja nicht auf Biegen und Brechen krank machen lassen.
Klingt alles nicht gut. Suche Dir rasch was Neues.
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