Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Feuerblick
02.04.2024, 11:59
Ja nun… Weil Ärzte grundsätzlich niemals Medikamente missbrauchen. Nie!
Ihr wisst schon, dass Medikamentenabusus bei Ärzten kein seltenes Phänomen ist? Warum sollte das mit Cannabis anders sein?
Bender B. Rodriguez
02.04.2024, 12:01
Ist doch gut dass es jetzt nur noch Medikamentenmissbrauch ist und kein böser Drogenmissbrauch.
Ja nun… Weil Ärzte grundsätzlich niemals Medikamente missbrauchen. Nie!
Ihr wisst schon, dass Medikamentenabusus bei Ärzten kein seltenes Phänomen ist? Warum sollte das mit Cannabis anders sein?
Keine Sorge, aus “Naivistan” bin ich schon lange raus. Zumal ich in meiner 1. Stelle nach der Uni sehr viele Suchtkranke als Patienten hatte.
Feuerblick
02.04.2024, 12:55
@Bender: Ist doch supi!!!
@Zilia: Na, dann ist doch gut. Dann verstehe ich allerdings die moralische Entrüstung nicht wirklich. Ist halt Realität. Kann man blöd finden, aber ändert auch nix.
Cor_magna
02.04.2024, 13:04
Haha wenn ich mir so anschaue welche Medis sich viele Ärzte und Apotheker so reinpfeifen (propofol, Benzos, Tramal etc.) und dass unter Ärzten ein Suchtproblem besteht weiss ja wohl jeder. Da würde ich denen doch eher Cannabis empfehlen, im Hinblick auf die Folgewirkungen.
Dass eine Menge Ärzte die Situation nun nutzen werden,ist meiner Meinung nach absolut sicher.
Bzgl. Moral halte ich mich raus, meiner Ansicht nach geht moralisch schlechtes Handeln dann los, wenn man anderen schadet.
Die Frage die sich hier stellt, ist eher inwieweit die Kollegen irgendwann dafür belangt werden bzw. belangt werden können.
Man hat aus meiner Sicht als Arzt eine gewisse Vorbildsfunktion. Wenn man einfach in die Apotheke geht um sich Stoff zu holen ist diese verletzt worden. Das schadet wiederum unserem Ruf als Ärzteschaft. Also ja es ist schon ein Schaden entstanden, wenn auch ein immaterieller.
Cor_magna
02.04.2024, 16:41
Man hat aus meiner Sicht als Arzt eine gewisse Vorbildsfunktion. Wenn man einfach in die Apotheke geht um sich Stoff zu holen ist diese verletzt worden. Das schadet wiederum unserem Ruf als Ärzteschaft. Also ja es ist schon ein Schaden entstanden, wenn auch ein immaterieller.
Sehe keinen Unterschied ob man sich den Stoff in der Apotheke für den Eigenbedarf holt oder es im Garten anbaut bzw aus einem der in Kürze öffnenden Cannabisclubs bezieht... Dieser Argumentation nach dürften Ärzte kein Bier konsumieren, da Alkohol eine Droge ist und Ärzte Vorbildfunkton haben.
Ihr wisst schon, dass Medikamentenabusus bei Ärzten kein seltenes Phänomen ist? Warum sollte das mit Cannabis anders sein?
Weil Cannabis erlaubt ist. Ist doch langweilig ;-)
Feuerblick
02.04.2024, 16:55
Was die Vorbildfunktion angeht: Wenn ich mir anschaue, was bei Ärzten so an Alkohol über den Tisch geht und wie die sich dann benehmen - ehrlich, da ist die Vorbildfunktion entweder sofort komplett im Eimer oder man versteht, dass Ärzte einfach auch nur Menschen sind. Dieses "Der Arzt muss Vorbild sein" ist doch eine sehr überholte Ansicht.
Naja, anignu, Medikamentenabusus ist ja per se auch nicht illegal. Also auch langweilig. Da ist Cannabis doch cooler. :-))
Cor_magna
02.04.2024, 16:58
Was die Vorbildfunktion angeht: Wenn ich mir anschaue, was bei Ärzten so an Alkohol über den Tisch geht und wie die sich dann benehmen - ehrlich, da ist die Vorbildfunktion entweder sofort komplett im Eimer oder man versteht, dass Ärzte einfach auch nur Menschen sind. Dieses "Der Arzt muss Vorbild sein" ist doch eine sehr überholte Ansicht.
Naja, anignu, Medikamentenabusus ist ja per se auch nicht illegal. Also auch langweilig. Da ist Cannabis doch cooler. :-))
Es wird ja auch haufenweise wirkliche Betäubungsmittel missbraucht.... Und das ist nunmal illegal.
Da gibts ja echt viele Studien dazu, je nach Land auch unterschiedliche Substanzen (Ich sag nur Opiate in den USA..)
Bei uns eher Benzodiazepine.
Bender B. Rodriguez
02.04.2024, 17:02
Ist Medikamentenmissbrauch tatsächlich illegal? Drogenmissbrauch ist es nämlich nicht. Man kann eigentlich konsumieren was man möchte.
Besitzen darf man illegale Drogen allerdings natürlich nicht.
Feuerblick
02.04.2024, 17:13
Man darf sich illegale Drogen natürlich auch nicht beschaffen und legale Drogen/Medikamente nicht auf illegalen Wegen beziehen. Oder sollte sich dabei zumindest nicht erwischen lassen.
Meines Wissens ist der Konsum per se aber nicht strafbar.
Übrigens derzeit auch bei Cannabis noch problematisch: Kaufen und verkaufen (jenseits konkreter Indikationen in der Apo) ist nach wie vor verboten. Besitz bis zu einer gewissen (nicht unerheblichen) Menge und Konsum sind nicht strafbar.
Sehe keinen Unterschied ob man sich den Stoff in der Apotheke für den Eigenbedarf holt oder es im Garten anbaut bzw aus einem der in Kürze öffnenden Cannabisclubs bezieht... Dieser Argumentation nach dürften Ärzte kein Bier konsumieren, da Alkohol eine Droge ist und Ärzte Vorbildfunkton haben.
Er holt sich medizinisches Cannabis um es zum Genuss zu missbrauchen. Gehst du wenn du Lust auf Alkohol hast auch in die Apotheke und holst dir dann Hustensaft?
Feuerblick
02.04.2024, 17:17
Du lieber Himmel! Erstens weißt du nicht, ob sich jemand per Arztausweis in der Apo Cannabis zum "Genuss" holt, zweitens weißt du nicht, wie viele der Menschen, die Cannabisblüten auf Privatrezept von irgendwelchen dubiosen Internetärzten (ja, gibt es) beziehen, dies auch zum Genuss tun. Spoiler: nicht wenige.
Und: Ist es weniger schlimm, wenn Kollege Arzt sich das Zeug am Bahnhof von irgendwelchen Dealern besorgt?
Was ist an Cannabis eigentlich so dramatisch im Vergleich zu Alkohol? Weil es Cannabis ist? Und nicht die legale Droge Alkohol, die sicherlich nicht weniger Schaden anrichtet? Ich möchte weder von einem besoffenen Chirurgen operiert werden noch von einem, der sich irgendwas anderes einwirft. Blöd nur, dass der "Genuss" von Alkohol total legal ist und niemanden interessiert. Würdest du dich genauso echauffieren, wenn der Kollege täglich zwei Flaschen Wein bei ALDI holt?
Bender B. Rodriguez
02.04.2024, 17:27
Historisch ist Cannabis halt die Droge der schwarzen Bevölkerung.
Durch die Prohibition ergab sich in den USA indirekt die Möglichkeit zur Fortsetzung sklavereiähnlicher Zustände (private Gefängnisse, Zwangsarbeit).
Gibt interessante Dokus dazu.
Nach WW2 wurde die Prohibition dann in Europa so übernommen.
Deshalb ist Cannabis schlimmer als Alkohol. Logisch.
Feuerblick
02.04.2024, 17:35
Rational aber eben nicht logisch.
Cor_magna
02.04.2024, 17:47
Er holt sich medizinisches Cannabis um es zum Genuss zu missbrauchen. Gehst du wenn du Lust auf Alkohol hast auch in die Apotheke und holst dir dann Hustensaft?
Genauso gut kann man sich auch heutzutage Alkohol in der Apotheke kaufen. Sogar OHNE Rezept !!
Früher war das sogar schlimmer. Da gabs in der Apotheke Säftchen mit Heroin und so drin zum Einschlafen. Google mal.
Mein Problem mit deiner Argumentation: Sie ist emotional und nicht rational. Cannabis ist böse weil es so ist und Alkohol ist gut weil es schon immer so war .
Mein Problem ist, dass es Cannabis aus der Apotheke ist und der Suchtdruck offensichtlich so hoch, dass man nicht mal warten kann es auf "normalem" Wege zu erwerben. Das scheint mir ungesund zu sein. Es geht mir also eher um die Bezugsquelle und den anscheinend großen Drang.
Aber ja der Cannabiskonsum ist zudem nicht ungefährlich, vor allem weil du eine Psychose schon bei Erstkonsum erleiden kannst. Eine Leberzirrhose bekommst du halt erst nach langjährigem Konsum.
Er holt sich medizinisches Cannabis um es zum Genuss zu missbrauchen.
Es gibt keinen Unterschied zwischen medizinischem Cannabis und Genuss-Cannabis. Es ist derselbe Stoff. Die Apotheke ist halt im Moment der einzige legale Verkäufer. Aber der Stoff an sich ist jetzt nun mal legal zu besitzen und zu konsumieren, ob es dir passt oder aus ideologischen Gründen halt nicht.
Der angedachte Verwendungszweck ist ein anderer egal ob der Stoff chemisch der selbe ist oder nicht. Das macht für mich den Unterschied.
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