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Wenn du im Supermarkt bist und dir einfällt, dass du noch Getränke brauchst, gehst du dann danach noch in den Getränkemarkt oder kaufst du die einfach im Supermarkt?
Feuerblick
03.04.2024, 09:07
Der angedachte Verwendungszweck ist ein anderer egal ob der Stoff chemisch der selbe ist oder nicht. Das macht für mich den Unterschied.
Und wem genau wird damit geschadet? Außer dem überholten Image des Arztes als Übermensch ohne Fehl und Tadel?
Und wem genau wird damit geschadet? Außer dem überholten Image des Arztes als Übermensch ohne Fehl und Tadel?
Es geht wie gesagt nicht um den Konsum an sich! Verstehst du das nicht? Sondern, dass man seine Stellung als Arzt ausnutzt, um ein für medizinische Zwecke gedachtes Produkt (medizinisches Cannabis) für seinen Genuss zweckzu entfremden.
Was docdean in seiner Freizeit macht ist seine Sache, aber dann soll er sich den Stoff halt auch als Privatperson kaufen und in diesem Falle warten bis es als Konsumgut abgegeben wird, so wie jeder andere Bürger auch. Das ist das Problem. Ist das so schwer für dich zu verstehen?
Heerestorte
03.04.2024, 09:46
@JAK1:
Ich fürchte, du stehst mit deiner Meinung alleine da.
@JAK1: Sehe ich absolut genauso.
@JAK1:
Ich fürchte, du stehst mit deiner Meinung alleine da.
Stimmt nicht, siehe oben! Außerdem geht es nicht darum, dass jemand meiner Meinung sein muss. Aber meine Meinung wurde uminterpretiert in "Man sollte als Arzt kein Cannabis rauchen". Während meine eigentliche Aussage war, dass man medizinisches Cannabis nicht als Genusscannabis missbrauchen sollte. Genau weshalb dieser Vergleich kompletter Schwachsinn ist:
Wenn du im Supermarkt bist und dir einfällt, dass du noch Getränke brauchst, gehst du dann danach noch in den Getränkemarkt oder kaufst du die einfach im Supermarkt?
Der Vergleich wäre eher, dass du sagst es ist in Ordnung Steuergelder, die dem Straßenbau fest zugeordnet worden sind, stattdessen durch deine Macht einfach in die Bundeswehr umzuleiten, weil es ist ja beides Geld sei. Geld sei ja Geld. Das ist halt eine Fehlannahme! Sobald eine Zweckbindung erfolgt ist und Apotheken geben eben derzeit nur Cannabis für medizinische Zwecke und nicht für den Genuss aus!, dann ist Cannabis halt nicht mehr gleich Cannabis. Da finde ich nutzt man dann den Arztausweis für etwas wofür er nicht gedacht ist und das ist aus meiner Sicht eine Minorform des Privilegsmissbrauchs. Der ist aus meiner Sicht nämlich dazu da an Arzneimittel für sich selber zu kommen, wenn man welche benötigt z.B. sich ein Antibiotikum zu kaufen, wenn man eine Pneumonie bei sich vermutet.
Gilt für mich nur, wenn es rar ist. Bei unbegrenzt vorhandenem med Cannabis ist es mE egal
Cor_magna
03.04.2024, 12:31
Es geht wie gesagt nicht um den Konsum an sich! Verstehst du das nicht? Sondern, dass man seine Stellung als Arzt ausnutzt, um ein für medizinische Zwecke gedachtes Produkt (medizinisches Cannabis) für seinen Genuss zweckzu entfremden.
Was docdean in seiner Freizeit macht ist seine Sache, aber dann soll er sich den Stoff halt auch als Privatperson kaufen und in diesem Falle warten bis es als Konsumgut abgegeben wird, so wie jeder andere Bürger auch. Das ist das Problem. Ist das so schwer für dich zu verstehen?
Ganz ehrlich, ich verstehe genau was du meinst und auch wieso dich das stört. Als idealistiscehr Jugendlicher hätte ich dir wahrshceinlich auch zugestimmt und wäre auf deiner Seite gewesen und in einer perfekten Welt würde ich das vielleicht sogar imme r noch.
Aber wenn man sich anschaut, was alles so getrieben wird, vor allem von Ärzten (Betrug, Pfusch etc etc etc) dann ist das für mich einfach ein absoluter Kavaliersdelikt, ähnlich wie wenn ich mir aus der Apotheke eben Alkohol kaufe und dann damit Kuchen backe oder Seifenblasenlösung herstelle (ja das habe ich schonmal mit Alkohol und auch Glycerin aus der Apotheke gemacht). Es schadet niemandem. Noch dazu wir dhaufenweise Gras aus den Apotheken weggewoirfen weil es zu viel davon gibt.
Anders gesagt: Wenn ich anfangen würde, mich daran zu stören oder mich aufzuregen dass Ärzte sich Gras aus der Apotheke besorgen, dann würde ich aus dem Aufregen nicht mehr raus kommen.
Aber es ist müßig darüber zu diskutieren, Moral ist oft einfach Auslegungssache - siehe die Bücherlangen Diskussionen der Philosophen.
Wenn der Genusskonsum illegal wär und man als Arzt etwas tun könnte, was anderen Leuten nicht möglich ist, würde ich vielleicht auch zustimmen. Aber das ist jetzt halt nicht mehr der Fall. Das Gesetz sagt eindeutig, dass der Stoff jetzt kein BTM mehr und der Konsum jetzt legal ist. Es gibt halt nur noch keine Vertriebsinfrastruktur. Jeder Privatmensch kann sich jetzt ein Rezept ausstellen lassen und zur Apotheke gehen, also kann ein Arzt das auch tun.
Wenn der Genusskonsum illegal wär und man als Arzt etwas tun könnte, was anderen Leuten nicht möglich ist, würde ich vielleicht auch zustimmen. Aber das ist jetzt halt nicht mehr der Fall. Das Gesetz sagt eindeutig, dass der Stoff jetzt kein BTM mehr und der Konsum jetzt legal ist. Es gibt halt nur noch keine Vertriebsinfrastruktur. Jeder Privatmensch kann sich jetzt ein Rezept ausstellen lassen und zur Apotheke gehen, also kann ein Arzt das auch tun.
Ich kann deine Argumentation verstehen und auch tolerieren. Auch, dass deine Moralvorstellungen anders sind als meine. Das letzte Argument finde ich jedoch nicht reflektiert. Welcher Arzt würde denn seinem Patienten ein Privatrezept schreiben, weil er jetzt Bock auf Bubatz hat? Das Argument kann doch eh jeder - das finde ich nicht richtig.
Aber wenn man sich anschaut, was alles so getrieben wird, vor allem von Ärzten (Betrug, Pfusch etc etc etc) dann ist das für mich einfach ein absoluter Kavaliersdelikt.
Wo ist dann die Grenze für dich? Für mich ist das kein verantwortungsvoller Umgang mit den Privilegien oder auch der Macht, die man bekommen hat. Auch wenn diese natürlich verschwindend gering ist. Es gehört sich aus meiner Sicht einfach nicht den Arztausweis so zu benutzen. Dass Docdean sich weder vor mir, noch vor dem Apotheker erklären muss und sich dort besorgen kann was er will steht außer Frage. Meine Bedenken sind moralische, keine rechtlichen.
Gilt für mich nur, wenn es rar ist. Bei unbegrenzt vorhandenem med Cannabis ist es mE egal
Ist ein interessanter Gedanke, aber für mich eine Frage des Prinzips.
Feuerblick
03.04.2024, 17:25
Welcher Arzt seinem Patienten ein Cannabis-Rezept schreibt (und auch schon auf BTM geschrieben hat), nur weil der gerne hätte? Glaub mir, da gibt es VIELE. Dubiose Internetärzte, Privatärzte mit Cannabis-Faible und Ärzte, die nervige Patienten (gerade die Psycho-Patienten) einfach von der Backe haben wollen. Nein, kein Hörensagen. Moralische Bedenken kennen und kannten diese Ärzte nie
Welcher Arzt würde denn seinem Patienten ein Privatrezept schreiben, weil er jetzt Bock auf Bubatz hat?
Es gibt unzählige gerechtfertigte Indikationen, "Bock" ist auch für den ärztlichen Eigengebrauch nicht die einzige. Ist ja nicht umsonst ein beliebtes Klischee, dass Ärzte nach einem stressigen Tag in der Klinik was zum Abschalten brauchen und dann häufig zum Alkohol oder zu Benzos greifen. Mit demselben Ansatz kann man jetzt einen Feierabend-Brokkoli aus der Apotheke rechtfertigen, und das ist sicher nicht verantwortungsloser.
Eine Droge zum "Abschalten" zu brauchen, egal welche, ist aber wohl ganz eindeutig keine gerechtfertigte Indikation :-))
Eine Droge zum "Abschalten" zu brauchen, egal welche, ist aber wohl ganz eindeutig keine gerechtfertigte Indikation :-))
Das sehe ich auch so.
Feuerblick
03.04.2024, 19:47
Nee, sicher nicht. Aber hey, Cannabis auf Kasse beantragen, weil „Patient will nur Cannabis!!!“ ist jetzt auch kein schlagendes Argument.
Die Diagnose hat wohl jeder Arzt der an Diensten teilnimmt. :-oopss
Also ich finde JAK1ses Sicht absolut nachvollziehbar. Ist doch gut wenn es noch Menschen mit hohen Moralansprüchen gibt. Das überall mit allem Schindluder getrieben wird, auf der ganzen Welt in allen Bereichen, macht es moralisch ja nicht unbedingt richtiger.
Also ich finde JAK1ses Sicht absolut nachvollziehbar. Ist doch gut wenn es noch Menschen mit hohen Moralansprüchen gibt. Das überall mit allem Schindluder getrieben wird, auf der ganzen Welt in allen Bereichen, macht es moralisch ja nicht unbedingt richtiger.
Der strittige Punkt ist, warum es moralisch falsch sein sollte, wenn alles rechtmäßig ist.
Der strittige Punkt ist, warum es moralisch falsch sein sollte, wenn alles rechtmäßig ist.
Recht und Moral sind zwei, häufig doch sehr, unterschiedliche Dinge.
Kackbratze
04.04.2024, 09:19
Der strittige Punkt ist, warum es moralisch falsch sein sollte, wenn alles rechtmäßig ist.
Es gibt viele Dinge die rechtlich erlaubt aber moralisch anders gewertet werden.
Massentierhaltung. Rauchen neben Kindern. Kinderehen die im Ausland geschlossen wurden. T-Shirts bei Primark kaufen. Glückspiel.
Die Liste kann man beliebig weiterführen und das Beste daran: Jeder hat da bzgl. der Moral seinen eigenen Standpunkt!
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