Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Cor_magna
04.04.2024, 14:33
Es gibt viele Dinge die rechtlich erlaubt aber moralisch anders gewertet werden.
Massentierhaltung. Rauchen neben Kindern. Kinderehen die im Ausland geschlossen wurden. T-Shirts bei Primark kaufen. Glückspiel.
Die Liste kann man beliebig weiterführen und das Beste daran: Jeder hat da bzgl. der Moral seinen eigenen Standpunkt!
Deswegen lässt sich ja so wunderbar darüber diskutieren :-))
Es gibt keine absolute Wahrheit.
Wir haben jetzt jedenfalls das progressivste Cannabisgesetz in ganz Europa! Und weltweit gesehen gibt es auch nur wenige Länder bei denen so viel legal ist wie bei uns (ich spreche hier ausdrücklich vom "recreational Use". Medizinisches cannabis ist in vielen Ländern in Europa legal.)
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Legality_of_cannabis
HalloPeter
13.04.2024, 17:22
Bei Privatrezept oder Einkauf mit Arztausweis kontrolliert ja eh keiner die Indikation.
In Online-Apotheken kostet das Gramm 5€, das ist die Hälfte des Straßenpreises (hab ich gehört). Mitglied in einem Club zu werden dürfte ja auch einen Monatsbeitrag kosten. Mal davon abgesehen, dass das erst in drei Monaten geht.
Gibt mittlerweile echt viele, gute Sorten in Online-Apos zum günstigen Preis. Wegballern muss man sich natürlich nicht, aber finde das schon wesentlich angenehmer, ohne umständliche Anmeldung in Clubs, usw. die Blüten einfach aus der Apo zu beziehen. Zumal man da auch genau schauen kann, welche Sorte mit welchen Terpenen, THC-Anteil, usw. Ging bisher mit BTM-Rezept als P-Rezept auch, nur auf sich selbst darf/durfte man's halt nicht ausstellen..
serratustot
03.05.2024, 09:29
kurze Frage zum Thema Teilzeit und Urlaub, ich glaube ich habe gerade eine Denkhemmung:
Anstellung 80%, freitags frei. Gerechnet wird im Zeitprogramm aber so als würde jeden Tag mit 80% der Stunden gearbeitet werden (im Soll). Folge: Überstunden Mo bis Do, Minusstunden Fr., was sich bei normaler Anwesenheit genau ausgleicht.
Situation Urlaub:
Urlaub wird so abgebildet, dass jeden Tag 80% Ist und Soll gearbeitet werden (auch Freitag), also als würde ich jeden Tag früher gehen und somit nicht wie es tatsächlich gelebt wird. Macht man Urlaub auf Wochenskala, kein Problem. Aber:
Fall: Urlaub bis inkl. einem Mittwoch: Dadurch Mo bis Mi keine Überstunden, Do ¼ Überstunden und Freitag komplett als Minusstunden. Dadurch netto in dieser Woche Minusstunden.
Eigentlich müssten ja Urlaubstage dem eigentlichen, «gelebten» Soll entsprechen, also entweder mit Überstunden gezählt werden, oder nicht, aber dann der Freitag frei sein. Versteht ihr? Möglicherweise soll dadurch aber vermieden werden, einfach nur bis Donnerstag Urlaub zu nehmen und dann mit dem Abwesenheitsfreitag einen extra Urlaubstag zu bekommen. Wiederum andererseits wäre das ja rechtens, es ist ja schliesslich eine 80% Anstellung mit ja auch weniger Gehalt usw.
Ich kann aber auch irgendwo gedanklich falsch abgebogen sein, das wäre für mich völlig okay (habe eh Überstunden ohne Ende), aber ich würde es gerne formell richtig verstehen.
Endoplasmatisches Reticulum
03.05.2024, 09:42
.....
Du musst dir einfach für jeden Urlaubstag einen Urlaubstag nehmen. Diese Überstunden- und Zeitausgleichsache reguliert sich dann ohnehin automatisch.
Wieviele Urlaubstage hast du denn?
Und wie viele haben deine 100% angestellten Kollegen?
Jule-Aline
04.05.2024, 05:10
Wenn du genau so viele Urlaubstage wie deine Kollegen hast, wirst du buchhalterisch wie eine 5 Tage Woche geführt.
Bei unseren Teilzeit Leuten sind deren freie feste Tage in der Zeiterfassung hinterlegt. Die haben anteilmäßig weniger Urlaub . Und wenn sie doch an dem freien Tag kommen , muss das als Mehrarbeit beantragt werden.
Hängt auch von eurer Zeiterfassung ab, die es gibt.
Unabhängig vom Urlaub, solltest Du mal nachschauen, wie das bei AU geregelt ist. Da sollte Dir kein Minus entstehen, wenn Du einen Tag fehlst.
Anstellung 80%, freitags frei. Gerechnet wird im Zeitprogramm aber so als würde jeden Tag mit 80% der Stunden gearbeitet werden (im Soll). Folge: Überstunden Mo bis Do, Minusstunden Fr., was sich bei normaler Anwesenheit genau ausgleicht.
Sternenprinzessin
04.05.2024, 13:42
Kurze Frage in die Runde: Hat einer von euch Erfahrungen mit der Rehaklinik in Bernau bei Berlin? Die schreiben gerade eine Stelle aus, die interessant klingt, ich finde online aber nichts zu einem eventuellen Tarifvertrag o.ä. Hat jemand von euch schonmal dort gearbeitet und kann neben der Vergütung was zu den Arbeitsbedingungen und dem Arbeitsklima sagen?
Danke!
serratustot
04.05.2024, 20:34
Ah super danke. Dann gleicht sich das ja wohl tatsächlich einfach aus (hätte also bei einem festen freien Tag in dem skizzierten Fall keine Minusstunden aber eben weniger Anspruch). Dann hab ich die Logik glaube ich verstanden, danke!
Sag mal Leute ich bin Berufsanfänger seit Januar und soll nun zum ersten mal Kammerbeiträge zahlen. Der wurde bei mir auf 347€ festgelegt. Ist das immer so hoch? Dachte wo gelesen zu haben dass das als Berufsanfänger so 50 euro im Jahr wären…
Es müsste von deiner Kammer eine Beitragsordnung geben, bei der du das nachlesen kannst oder du musst uns deine Kammer sagen. Ich bin seit 2022 Kammermitglied und musste noch nie etwas zahlen. Ich hab Anfang des Jahres einen Brief bekommen, wo ich irgendwas angeben musste, damit die LÄK meine Beiträge berechnen kann und hab seitdem nichts mehr gehört. Ich warte darauf, dass mir in 20 Jahren die Vollstreckung droht, weil ich keine Beiträge bezahlt habe. Eigentlich kennen die ja meinen beruflichen Status, wusste sowieso nicht, weshalb sie ihn erfragt haben.
Feuerblick
24.05.2024, 16:50
Du musst deinen Kammerbeitrag jedes Jahr selbst veranschlagen und deinen Steuerbescheid mitschicken. Der Bescheid zum Beitrag kommt aber irgendwann deutlich später. Läuft also alles normal
Züschata
24.05.2024, 18:40
Mal ne andere Frage: warum gibt’s eigentlich keinen FA/OA-Thread, in dem man sich über die Assistenzarztpfeifen auslassen kann? :-D
Kackbratze
24.05.2024, 19:08
Mal ne andere Frage: warum gibt’s eigentlich keinen FA/OA-Thread, in dem man sich über die Assistenzarztpfeifen auslassen kann? :-D
Weil das unhöflich wäre
Meinen Steuerbescheid? Ich habe mir nicht gemerkt, dass ich noch was nachreichen muss. Meinen Steuerbescheid von 2022 hab ich erst vor kurzem bekommen, 2023 hab ich noch nicht gemacht. Man, jetzt muss ich mir den ganzen Kram noch mal durchlesen. :(Aber Danke für die Info. Unnötiger Aufwand bei so ner simplen Anstellung.
Es gibt einen Niedergelassenene/FÄ Thread. https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?65591-Treffpunkt-f%FCr-gestresste-Niedergelassene-Fach%E4rztinnen-und-Fach%E4rzte Ist eher ein Flop. Aber krass, sind Leute FÄ, die …
Schwabbelschwarte
25.05.2024, 07:13
Hallo zusammen, ich bin Medizinstudent kurz vor dem Abschluss. Bald habe ich meine erste Stelle in der Neurologie an einem Schweizer Universitätsspital. Ich habe das so entschieden, weil meine Doktorarbeit in der Neurologie war, und ich mir eingebildet habe, dann wird das Arbeitsleben leichter, weil ich schon was weiß.
Aktuell hadere ich sehr mit mir selbst. Ich reflektiere mein Studium und merke, ich hatte bis ca. 2020 eine geile Zeit, und die Jahre danach waren geprägt von Stress - Corona plus Doktorarbeit plus Studium. Die Doktorarbeit habe ich im PJ noch irgendwie fertiggestellt, und auf Druck des Prof auch ein Paper publiziert.
Jetzt bin ich wieder daheim bei meiner Familie und realisiere: ich bin 27 und kurz vorm Beruf. Meine Freundin ist schon seit 2 Jahren im Ausland, ich habe im Studium sehr viel Zeit nur mit Lernen und Forschung verbracht. Ich hatte ab 2020 keinen Freundeskreis. Habe seltener als 1 Mal pro Woche Freunde gesehen, habe kein Hobby oder Instrument verfolgt. Ich bildete mir ein, wenn ich das durchstehe, wartet beim Berufseinstieg etwas tolles auf mich, und ich kann es mir dann aussuchen. Ich konnte das zwar auch, aber hadere sehr mit meinem Lebensglück - meine Eltern sind schon deutlich gealtert, während ich mich weggeschlossen habe. Meine gleichaltrigen Verwandten, mit denen ich viel Kontakt als Kind hatte, entfremdeten sich. Meine alten Freundschaften sind entfremdet. Ich war nicht ein einziges Mal nach 2020 auf einer Semesterfeier, hatte keine Vorlesungen mehr (erst corona, dann M2, dann PJ). Ich habe zwar Urlaube gemacht, aber insgesamt fühle ich mich so furchtbar alt. Ich habe so Angst, dass es bis zum FA so weitergeht, die Klinik hat schon angekündigt, dass es 8 Jahre dauert bei denen und ich soll auf der Stroke anfangen.
Ich will eigentlich, wenn ich ehrlich bin, nicht mehr forschen. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, an einem kleineren Spital anzufangen, die hatten mir eine Zusage gegeben. Da wäre vor allem mein Leben im Vordergrund gestanden, und ich hätte dort auch in begrenztem Umfang forschen können, wenn überhaupt. Man wäre mir sehr entgegen gekommen. Ich habe abgelehnt, weil ich damals dachte, ich muss an der Uni bleiben. Irgendwie will ich das garnicht mehr, ich will einfach nur noch leben und glücklicher sein. Ich will den Mut haben, nein zu sagen. Ich kann forschen usw, aber ich leide so sehr darunter, nicht zu leben. Leider ist es nun schon fest - es wird ein Universitätsspital werden, und es geht bald los.
Habe ich die einzige Zeit meines Lebens verpasst, um jung zu sein und Freunde zu haben, indem ich meine Unizeit nicht richtig ausgelebt habe? Gibt es in der Neuro an der Uni kein Leben mehr für mich? Kommt nichts mehr für mich?
Danke fürs Lesen
Züschata
25.05.2024, 07:20
Es gibt einen Niedergelassenene/FÄ Thread. https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?65591-Treffpunkt-f%FCr-gestresste-Niedergelassene-Fach%E4rztinnen-und-Fach%E4rzte Ist eher ein Flop. Aber krass, sind Leute FÄ, die …
Ja, schade. Mal im Ernst: es gibt einige OÄ hier und dafür wenig bis keinen Austausch darüber, wie es so ist, was die Herausforderungen und deren Umgang damit ist etc.
Hallo zusammen, ich bin Medizinstudent kurz vor dem Abschluss. Bald habe ich meine erste Stelle in der Neurologie an einem Schweizer Universitätsspital. Ich habe das so entschieden, weil meine Doktorarbeit in der Neurologie war, und ich mir eingebildet habe, dann wird das Arbeitsleben leichter, weil ich schon was weiß.
Aktuell hadere ich sehr mit mir selbst. Ich reflektiere mein Studium und merke, ich hatte bis ca. 2020 eine geile Zeit, und die Jahre danach waren geprägt von Stress - Corona plus Doktorarbeit plus Studium. Die Doktorarbeit habe ich im PJ noch irgendwie fertiggestellt, und auf Druck des Prof auch ein Paper publiziert.
Jetzt bin ich wieder daheim bei meiner Familie und realisiere: ich bin 27 und kurz vorm Beruf. Meine Freundin ist schon seit 2 Jahren im Ausland, ich habe im Studium sehr viel Zeit nur mit Lernen und Forschung verbracht. Ich hatte ab 2020 keinen Freundeskreis. Habe seltener als 1 Mal pro Woche Freunde gesehen, habe kein Hobby oder Instrument verfolgt. Ich bildete mir ein, wenn ich das durchstehe, wartet beim Berufseinstieg etwas tolles auf mich, und ich kann es mir dann aussuchen. Ich konnte das zwar auch, aber hadere sehr mit meinem Lebensglück - meine Eltern sind schon deutlich gealtert, während ich mich weggeschlossen habe. Meine gleichaltrigen Verwandten, mit denen ich viel Kontakt als Kind hatte, entfremdeten sich. Meine alten Freundschaften sind entfremdet. Ich war nicht ein einziges Mal nach 2020 auf einer Semesterfeier, hatte keine Vorlesungen mehr (erst corona, dann M2, dann PJ). Ich habe zwar Urlaube gemacht, aber insgesamt fühle ich mich so furchtbar alt. Ich habe so Angst, dass es bis zum FA so weitergeht, die Klinik hat schon angekündigt, dass es 8 Jahre dauert bei denen und ich soll auf der Stroke anfangen.
Ich will eigentlich, wenn ich ehrlich bin, nicht mehr forschen. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, an einem kleineren Spital anzufangen, die hatten mir eine Zusage gegeben. Da wäre vor allem mein Leben im Vordergrund gestanden, und ich hätte dort auch in begrenztem Umfang forschen können, wenn überhaupt. Man wäre mir sehr entgegen gekommen. Ich habe abgelehnt, weil ich damals dachte, ich muss an der Uni bleiben. Irgendwie will ich das garnicht mehr, ich will einfach nur noch leben und glücklicher sein. Ich will den Mut haben, nein zu sagen. Ich kann forschen usw, aber ich leide so sehr darunter, nicht zu leben. Leider ist es nun schon fest - es wird ein Universitätsspital werden, und es geht bald los.
Habe ich die einzige Zeit meines Lebens verpasst, um jung zu sein und Freunde zu haben, indem ich meine Unizeit nicht richtig ausgelebt habe? Gibt es in der Neuro an der Uni kein Leben mehr für mich? Kommt nichts mehr für mich?
Danke fürs Lesen
Ich denke persönlich, dass das Privatleben wichtiger ist als das Berufsleben. Die Zeit auf der Erde ist begrenzt man sollte sie deshalb gut nutzen.
Du hast die letzten Jahre ja reflektiert und gemerkt, dass du dich damit in eine Position gebracht hast, in der du unglücklich bist. Das gibt dir aber eigentlich auch die Freiheit dich unabhängig von deinem eigenen inneren Kritiker neu zu entscheiden.
Ich sehe folgende Möglichkeiten:
A) Fang in dem Haus an, vielleicht gefällt es dir ja dort. Setze Grenzen, zum Forschen können Sie dich nicht zwingen. Du kannst es ja begründen ich möchte erstmal klinisch sattelfest sein. Ob auf der Stroke anzufangen so gut ist kann ich nicht beurteilen, da ich kein Neurologe bin. Hört sich aber erstmal beunruhigend an.
B) Schreib doch deinem neuen Arbeitgeber, wie die Situation ist und du psychisch nicht in der Lage bist dort zu arbeiten. Erkläre es und nutze dann halt die Kündigung in Probezeit oder es gibt direkt einen Auflösungsvertrag. Dann kannst du dem kleineren Haus immer nochmal schreiben und sagen, dass sich deine Lebenssituation geändert hat und fragen möchtest ob man doch noch zusammen kommt.
C) du suchst dir gleich ein angenehmeres Fach als die Neurologie
Meine Erfahrung als Arzt ist - und ich bin auch noch nicht ewig im Geschäft und nicht sooo viel älter als du, dass andere Aspekte des Lebens jedes Jahr wertvoller und wichtiger werden als der Beruf. Sei so schlau und höre auf dein Bauchgefühl, egal was andere von dir denken mögen.
Halte durch! Aller Anfang ist sehr schwer, ich fühle mit dir.
@Schwabbelschwarte:
Dein Bericht klingt für mich nach beginnender depressiver Symptomatik, wobei ich natürlich nicht befugt bin, eine Ferndiagnose zu stellen. Such Dir Hilfe beim Hausarzt oder gleich bei einem Psychiater. Grade dieses sinngemäße “Meine Jugend ist vorbei” und “Auf immer und ewig Stroje und sonst nicht” sind für mich da red flags.
Ein Start in der Stroke ist schon Hardcore und wäre nicht optimal aktuell. Solltest Du aber absagen zugunsten einer “leichteren” Stelle, erwähne auf keinen Fall psychische Probleme. Das geht die nix an und könnte Dir schaden. Ist leider so ein trauriges Paradoxon in der Medizin (aber wir Ärzte müssen ja eh nix essen oder trinken, nie aufs Klo und Schlaf wird auch überbewertet - Ironie off).Du solltest Dir natürlich trotzdem Hilfe suchen, nur sollte man das bestimmten Leuten wie potentiellen Chef nicht auf die Nase binden.
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