Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Wow, zu solchen Ausfällen bin ich nie gekommen, weder als AA noch in höheren Positionen, obwohl in Ähnliches natürlich auch oft erlebt habe.
Wow, zu solchen Ausfällen bin ich nie gekommen, weder als AA noch in höheren Positionen, obwohl in Ähnliches natürlich auch oft erlebt habe.
Man wird ja teilweise von Kollegoiden einfach offen angelogen. Das sollte man nicht einfach durchgehen lassen. Wobei du natürlich in der Psych tendenziell auch eher in einem Turferfach arbeitest. Ja ne also erstmal muss das Serum-Natrium von 134 mmol/l normwertig werden, dann nehmen wir den psychotischen Patienten nach vorheriger Konsilanfrage.
In meinem Bereich entscheide ich selbst über die Verlegungen und nicht ein WBA. Nach ein paar ähnlichen Fällen haben wir klargestellt dass die Entscheidung über Verlegungen durch den OA getroffen wird. Und dann ruf ich selbst dort an. Ausfälle mir gegenüber wie "Approbationsentzug" oder "Gutachten" sind nicht mehr vorgekommen seit ich mich am Telefon als OA melden kann. Und falls es mal vorkommen würde, würde ich mir das sofort verbitten und wie schon vorgeschlagen mit der Ebene drüber das diskutieren. Im Fall 1 würde ich dann auch nachrufen und fragen welcher OA das war und mit dem OA direkt reden. Patienten unter Vorspielung falscher Tatsachen zu verkaufen ist unkollegial, aber nicht von der WBA die angerufen hat sondern von der Stelle drüber. Und dann diskutiert man das mit der Stelle drüber und nicht mit dem Boten. Fall 2 wäre auch interessant wie das Gespräch verlaufen wäre wenn man das Telefon dem LOA übergeben hätte, oder? Also nicht nur dass der das mitbekommt sondern dass der das Telefon übernimmt, sich mit LOA vorstellt und darum bittet dass ihm der Sachverhalt nochmal geschildert wird...
Beim Nachdenken hatte ich tatsächlich nur einmal einen Ausfall eines Kollegen als ich einen Patienten an ein anderes Haus verlegen wollte. Diese Aussagen waren auch sowas von daneben dass ich beim nächsten zufälligen Treffen mit deren LOA dem das erzählt hab. Der war überhaupt nicht begeistert.
Bei uns ist es aber auch so dass Verlegungen von Haus zu Haus nicht über die Notaufnahme laufen sollen. Kenn ich auch aus anderen Häusern. Manchmal macht es aber dennoch Sinn aus verschiedenen Gründen und dann bin auch ich derjenige der entscheidet dass das so laufen soll entgegen einer klaren Anweisung und die darauffolgende Diskussion wird dann auch mit mir ausgetragen.
M Ja ne also erstmal muss das Serum-Natrium von 134 mmol/l normwertig werden, dann nehmen wir den psychotischen Patienten nach vorheriger Konsilanfrage.
Nö, habe auch schon Na unter 120 mmil/l selbst gemanagt. Aber ja, leider haben viele Psychokollegen (Psychosomatiker noch viel mehr als Psychiater) wenig Ahnung von Medizin.
HalloPeter
09.06.2024, 15:01
Hallo zusammen,
war bisher stiller Mitleser, aber muss jetzt doch mal meinen Frust als gestresster Assi hier abladen :-winky
Ich bin Assistent in der Inneren in einem kleinen Haus auf dem Land. Grund- und Regelversorgung. Hab gerade meinen letzten von 7 Nachtdiensten hinter mir. Hab irgendwie so keine Lust mehr auf die Arbeit :-sleppy unser Team ist nett, Chef ebenso, aber organisatorisch und von den Arbeitsbedingungen echt zum abgewöhnen. Irgendwie hadere ich grad mit allem und überlege echt
manchmal, ob ich nicht was anderes hätte studieren sollen. In den letzten Monaten war ständig irgendwas. Zu wenig Personal, Kündigungen, Krankheitsausfälle, etc. pp. Ihr kennt das sicher alle. Chaotische Stationsabläufe, die Dienste immer total stressig und
in letzter Zeit oft über Wochen 20-30 Patienten zu betreuen.
Ich bin morgens oft schon so demotiviert auf dem Weg zur Arbeit und würde am liebsten kündigen. Hab auch vor dieses Jahr in die Allgemeinmedizin in ne Teilzeitstelle. Ich merke so langsam, dass mir das arbeiten im Krankenhaus irgendwie keinen Spaß macht.
Bzw. es ist so viel, was den Spaß echt trübt. Nachtdienstblock mit 7x13h in dem man die komplette Innere mit ZNA, Intensiv und
ca. 120 Betten zu versorgen hat. Noch paar Monate, dann hab ich 2 Jahre Innere voll und hoffentlich meinen Notarztschein.
Das ist irgendwie so die einzige Motivation zur Zeit :-? Die ganzen Ambitionen vom Studium, bzw. zu Anfang der Assistentenzeit
sind bei mir echt komplett abhanden gekommen. Aktuell will ich einfach nen Job, der halbwegs vernünftiges Gehalt bringt
und wo man nicht permanent 10 Sachen gleichzeitig machen muss und dauernd gestresst ist.
So, Frust abgeladen. Allen einen guten Start in die Woche :-winky
Witzig, gerade meinen ersten Post von vor vier Jahren gelesen :-))
Rückblickend war das so eine beschi**ene Zeit. Hab dann erstmal meine Arbeitszeit reduziert, irgendwann gedacht, dass ich kein Bock mehr auf Innere hab, bin dann in die Anästhesie abgeworben worden, hab dann aber nach 2 Jahren gemerkt, dass eigentlich das Haus das Problem ist. Hab dann zwischenzeitlich das Haus gewechselt & bin jetzt wieder in der Inneren an einem Mini-Krankenhaus im tiefsten Ba-Wü, wo es nachts nur POCT-Labor & kein CT gibt :-))
War aber die beste Entscheidung meines Lebens.
Ich schicke die GOÄ-Rechnungen für meine Leichenschauen, wie wohl viele andere auch, immer an den Bestatter mit Bitte um Regulierung. Jetzt ist mir bei der Durchsicht aufgefallen, dass zwei Unternehmen 25% respektive 30% des von mir geforderten Betrags als Bearbeitungsgebühr einbehalten.
Rechtlich dürfte das wohl nicht zu beanstanden sein, aber: Ist das inzwischen üblich?
Ist mir tatsächlich noch nie passiert. Insgesamt staune ich immer wieder, wie schnell und unkompliziert ich mein Geld kriege. Ich wollte schon von mir aus mal ein Honorar anbieten - aber sicher nicht 25 oder 30 Prozent, das binde ich schon viel.
Die Frage ist ja, ob die Bearbeitung nicht auch bei den Hinterbliebenen zusätzlich aufgeschlagen wird. ;)
Philip_MHH
08.07.2024, 16:11
Die Frage ist ja, ob die Bearbeitung nicht auch bei den Hinterbliebenen zusätzlich aufgeschlagen wird. ;)
Mit Sicherheit….
Du musst deinen Kammerbeitrag jedes Jahr selbst veranschlagen und deinen Steuerbescheid mitschicken. Der Bescheid zum Beitrag kommt aber irgendwann deutlich später. Läuft also alles normal
Meinen Steuerbescheid? Ich habe mir nicht gemerkt, dass ich noch was nachreichen muss.
Ich hab heute ne Erinnerung bekommen. Hatte im März schon die Veranlagung zum Kammerbeitrag abgeschickt und bislang nicht meinen Steuerbescheid von 2022. Hatte im März auch eine Frage zur Veranlagung gestellt, bei der mir jetzt erst auffällt, dass sie nicht beantwortet wurde. Ich hatte heute dann den Steuerbescheid geschickt, mal abwarten.
Knapp 250 €, ich bin arm. Meine Frage blieb unbeantwortet, die haben aber den höheren Satz kassiert. :( Sad.
Denk einfach an die Gegenleistung/den Mehrwert den Du dadurch hast, dann ist es nicht mehr so schlimm
Moorhühnchen
23.07.2024, 15:37
Der war gut!! :-))
Tweety8008
30.07.2024, 09:17
Denk einfach an die Gegenleistung/den Mehrwert den Du dadurch hast, dann ist es nicht mehr so schlimm
Auch mit der 30% Reduktion, die ich als Pharma-Mitarbeiter bei der LÄK Bayern bekomme (und dem Absetzen von der ESt), ist das weggeschmissenes Geld.
Vor allem für Ärzte wie mich, die <1% klinisch tätig sind, bildet die Ärztekammer keinen Mehrwert. Würde das Geld lieber zusätzlich in die Ärzteversorgung stecken für die 1.5% p.a. Rendite lol
Meine Aussage war Sarkasmus pur! Ich bewundere (ehrlich) die Leute, die die Idee hatten, solche Zwangsvereine zu gründen und dann den Zwangsmitgliedern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zum Zwecke einer angeblichen Interessenvertretung.
Im Rahmen meiner Anmeldung/Antragstellung für die Facharztprüfung - die einzige Dienstleistung, die ich bisher in Anspruch nehmen durfte - musste ich mich nicht nur einmal von denen schikanieren lassen als wäre ich ein kleiner dummer Schuljunge.
Naja, es war damals sehr vernünftig und nach einem liberalen Weltbild ist es auch immer noch sehr vernünftig, sich selbst zu verwalten statt sich was vorschreiben zu lassen von außen.
Ich bin auch froh, im Versorgungswerk zu sein statt in der DRV. Ich glaube, das ist etwas, was wir nur aufgrund der Kammer haben.
Nur leider ist das wie bei jeder Regierungsform: am Anfang eine gute Idee, am Ende regieren die wenigen.
Viele Pfleger beneiden uns um die Kammerstrukturen, die Pflegeberufekammern sind ja nur so halb verpflichtend oder nur regional begrenzt, die haben halt keine Durchschlagskraft.
Tweety8008
30.07.2024, 13:47
Meine Aussage war Sarkasmus pur! Ich bewundere (ehrlich) die Leute, die die Idee hatten, solche Zwangsvereine zu gründen und dann den Zwangsmitgliedern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zum Zwecke einer angeblichen Interessenvertretung.
Im Rahmen meiner Anmeldung/Antragstellung für die Facharztprüfung - die einzige Dienstleistung, die ich bisher in Anspruch nehmen durfte - musste ich mich nicht nur einmal von denen schikanieren lassen als wäre ich ein kleiner dummer Schuljunge.
Den Sarkasmus habe ich schon verstanden.
Naja, in den USA war es noch viel schlimmer. Facharzt Prüfung 3-5k. USMLE kosten ohne Ende. Residency Applications. AAMC, lauter chirurgische Mitgliedschaften, Approbationen für jeden Bundesstaat separat und separat nach Facharzttitel, etc.
Im Vergleich zu einem US-Facharztgehalt sind diese Kosten absolute peanuts. Da steigt man in Deutschland VIEL schlechter aus.
Was meint ihr, was wäre wenn?
Ich glaube ohne Kammer kommt es schneller zum größeren Dumping ärztlicher Kompetenz. Derzeit gibt es praktisch überall WBBs. Eine normale Berufslaufbahn besteht aus WB, Gebietsbezeichnung. Mit einem einheitlichen Standard mit den sehr ähnlichen WBOs. Einen relativen Standard, was die Berufsausübung betrifft, eine übergeordnete Einrichtung, die berufspolitisch vertritt. Im Moment ist es richtig schlecht, alles am Arsch, trotz Kammern und Fachgewerkschaft und Pandemie und und und. Ohne Kammer stell ich mir die Situation für die breite Masse schlechter vor. Highperformer, Nischen und andere Randgruppen ausgenommen.
Wenn die Mitgliedschaft freiwillig wäre, wären vermutlich die meisten nicht Mitglieder, ggf. würde die WB über die Kammer dann ein wirkliches Qualitätsmerkmal darstellen. Wirklich strukturierte Weiterbildung, gut geprüfte WBBs, Zusatzbezeichnungen, Fobis, eine kleine Plakette fürs CV. Dann muss die Kammer wirklich was leisten aber wird dann auch richtig saftig kassieren.
Grundsätzlich fehlt mir der Leistungsdruck der Kammer, es scheint nur um Selbstdarstellung zu gehen im Chambre separee. Austreten ist ja nicht möglich. Ich würde mir wünschen, dass es mind. zwei Gesellschaften gibt. Von so nem Parolen-Opa, will ich mich nicht vertreten lassen.
Kackbratze
30.07.2024, 22:27
Als Schmankerl sind unsere Weiterbildungen so gestrickt, dass die internationale Anerkennung sich nicht immer leicht gestaltet.
Da wäre eine Harmonisierung mit anderen Ländern auch mal etwas, was die Kammern machen könnten, aber solange markige Worte bei Maischberger und Co wichtiger sind als die Interessen zu vertreten derer, die den Bums bezahlen, bleibt Alles wie es ist.
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