Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Hoppla-Daisy
10.04.2009, 11:38
Ich mutmaßte bereits etwas Urologisches :-D
Ich mutmaßte bereits etwas Urologisches :-D
Solange es nix anästhesiologisches ist -und ich noch niiiiiiie was davon gehört habe
:-notify
Hoppla-Daisy
10.04.2009, 11:49
Sebastian wollte es mir auch nicht verraten :-))
Vielleicht weiß er es ja selbst nicht so genau ;-) *duck und weg, dabei flötend*
Sebastian1
10.04.2009, 11:53
Ich dachte du wüsstest es, Daisy, weil du gleich Uro meintest. Pneumatisch induzierte Stoßwellen-Lithotripsie.
Hatte gestern auch nen Patienten in der Ambulanz, der mir erzählte, daß die Entfernung einer Glasscherbe nicht unter AA sondern mittels Neo gemacht wurde :-nix davon war er auch nicht abzubringen, erklären konnte er es auch nicht wirklich...also habe ich 'vermutlich LA?' aufgeschrieben...war ein niedlicher 18jähriger Butschie mit Daumenfraktur -was auch immer es war, es hätte wohl nix am Vorgehen und an der Diagnostik geändert...
Alles kann man wohl nicht wissen ;-)
Hoppla-Daisy
10.04.2009, 11:56
Ich kenn das nur als extrakorporale Stoßwellen-Therapie bzw. -lithotripsie (ESWL) :-nix
PISL läuft dann während URS? das ist ja dann nicht extrakorporal, oder? sonst kenn ich nämlich auch nur ESWL
Hoppla-Daisy
10.04.2009, 12:02
Igitt. Sebastian hat es mir gerade erklärt *grusel*
Wenn MIR jemand was in den Harnleiter einführte und dann mit Druckluft versuchte, nen Stein zu zertrümmern, hätt ich auch lieber nen Anästhestisten dabei :-oopss
Feuerblick
10.04.2009, 12:05
Also jetzt muss ich mich auch mal hier auskotzen: bin seit sechs Wochen sogenannte Assitenzärztin in der Inneren und komme tagtäglich heulend aus diesem Krankenhaus, weil ich es mal wieder nicht geschafft habe 10 Dinge auf einmal zu tun und ständig mit schlechtem Gewissen rumlaufe, weil ich eigentlich gestern schon andere 20 Dinge für heute hätte organisiert haben sollen und meine OÄ abends regelmäßig die Station "aufräumt". Die meiste Zeit meines mitllerweile üblichen 10-12 Stunden-Tages verbringe ich mit dokumentieren, telefonieren, mir von Patienten, Schwestern, MTA vom Röntgen, Ambulanzen etc anzuhören, wie das sonst hier EIGENTLICH IMMER läuft. Ich kläre über Untersuchungen und Medikamente auf, über die ich selbst nicht genau Bescheid weiß und punktiere Stellen, auf die jemand erfahrenes mal kurz gezeigt hat und esse dann abends zu Mittag (wenn ich noch gerade sitzen und die Hand an den mund führen kann). Ich laufe seit sechs Wochen mit einem großen L (LOOSER) auf der Stirn herum und bin über mich bestürzt, dass ich bereits nach 6 Wochen nach Alternativen suche. Diese ganzen Weisheiten mit das ist am Anfang immer so schwer, da musst Du durch kann ich nicht mehr hören. Was habe ich eigentlich die letzten sechs Jahre gemacht? Und warum genau wollte ich nochmal Arzt werden???Gegenfrage: Warum glauben anscheinend alle momentanen Anfänger, dass sie unbedingt vom ersten Tag an, vorbereitet durch unser wundervoll praktisch veranlagtes Studium, alles können und problemlos eine Station schmeissen können? Dass sie eigentlich alles wissen und selbstverständlich niemals insuffizient sein werden? Himmel, kommt mir das nur so vor oder häuft sich derartiges gerade hier und auch in meiner beruflichen Umgebung.
NOCHMAL: Wir haben sechs Jahre studiert und dort bestenfalls die Theorie gelernt. Wir haben aber weder gelernt, wie man eine Station führt, wie man Angehörigengespräche führt oder welches Medikament in exakt welcher Dosierung nun für genau diesen Patienten sinnvoll ist und welches nicht. Sprich: Wir nennen uns nach sechs Jahren und HeX zwar Ärzte, sind aber faktisch noch lange keine. Und es ist leider in jeder praktischen Ausbildung der Fall, dass man sich die ersten Wochen und Monate wie der Depp vom Dienst vorkommt und glaubt, keine Ahnung zu haben. Alternativen suchen hilft da auch nicht - nur Augen zu und durch. :-meinung
So und nun bitte wieder mal realistischer sein und sich einfach mal selbst die Chance geben, seinen Job zu lernen. Irgendwann wirst DU der Erfahrene sein, der aufräumt und auf Stellen zeigt, die der nächste Anfänger punktieren wird... :-nix
Hoppla-Daisy
10.04.2009, 12:10
So ernüchternd es sein mag, aber man ist auch nach abgeschlossenem Studium/Berufsausbildung immer mal wieder erst der "Stift", der noch vieles lernen muss.
Wie wäre es, wenn du ansprächest, dass du dich gerade ein wenig überfordert fühltest und dich über ein bißchen mehr Anleitung/Führung freuen würdest?
Genau, nur durch Wissen aus dem Studium schafft man es leider nicht, von Anfang an so loszulegen, als ob man schon FA mit mehrjähriger Erfahrung ist.
Es fehlt an praktischer Erfahrung, da muß man sich gar nicht soooo blöd anstellen, das muß man einfach durch immer wieder machen perfektionieren, genauso das Behandeln von Patienten, da lernt man durch Anwenden, Nachfragen, Hinterfragen, was wann genau das Richtige ist....
Am meisten hilft die Erfahrung, und die braucht seine Zeit, da geschehen keine Wunder ;-) nach gut nem Jahr hab ich in den meisten Situationen keine Insuffizienzgefühle mehr, weil ich bisher das meiste in den Griff bekommen habe oder mir gegebenfalls Hilfe gerufen habe, aber am Anfang war das auch anders, wie wohl bei jedem Anfänger (ganz normal!)
Man muß versuchen, sich durch die meisten Fälle durchzuprokeln, nachfragen geht immer (Tipps immer aufschreiben, man vergißt das doch wieder, wie es nun ganz genau war), man sollte aber auch einschätzen, wann man Hilfe anfordern muß. Am Anfang macht man das öfter, das (sollte) versteht jeder FA/ OA (verstehen).
Leichte Panikgefühle bei schwierigeren Angelegenheiten oder unverhofften Problemen treten immer wieder auf ;-) Ist aber auch okay, so nimmt man nix auf die leichte Schulter und bewahrt den nötigen Respekt.
Das wird schon! Hier im Forum findet man viele Leidensgenossen, nach Lesen ihrer Beiträge weiß man, daß man nicht allein ist, aber ALLES GUT WIRD! :-)
Hoppla-Daisy
10.04.2009, 12:25
So ist es, Miss. Alles wird gut, auch wenn man sich das im Moment nicht vorstellen kann.
Leider wird einem im Studium nicht oft genug gesagt, dass man zwar das Rüstzeug in die Hand bekommen hat (und auch das nicht in voller Gänze!), aber auch lernen muss, damit umzugehen. In JEDEM Beruf ist es so, dass man - auch nach 1er-Examen! - die Abläufe im neuen Job lernen muss. Die allermeisten Assis oder OÄ erwarten auch keine Wunder von einem Jung-Assi. Davon bin ich überzeugt. Sie denken sich meist "wenn's nicht klappt, wird er/sie sich schon melden". Wenn man es nicht tut, gehen sie davon aus, dass alles fluppt. Wenn man sich in sein Kämmerlein zuhause zurückzieht und dort erst über die Überforderung weint, kann man nicht erwarten, dass sich an der Situation etwas ändert.
Du sagst selbst, dass deine OÄ abends noch die Station aufräumt. Also bist du schon mal nicht allein, was ein großer Vorteil ist. Du HAST jemanden, den du ansprechen kannst! Manch andere haben noch nicht einmal DAS! Und wenn sie ohne zu murren aufräumt, erwartet sie auch nicht, dass du Wunder vollbringst.
Es gibt in der freien Wirtschaft den schönen Satz, dass man 100 Tage für die Einarbeitung durchaus zugestanden bekommt. Danach sollte man eigentlich den Ablauf kennen (wie gesagt, EGAL in welchem Job!).
Wenn ich etwas nicht kann, weil ich es noch nie selbst gemacht habe oder man es mir noch nicht erklärt hat (oder ich es noch immer nicht kapiert habe, was ja auch vorkommen kann ;-)), ist es keine Schande, nochmal um Hilfe zu bitten. Und never ever entschuldigt man sich für Dinge, die man noch nicht können kann, weil sie einem noch nicht erklärt wurden.
Alles in allem kann ich dir nur empfehlen, das Gespräch mit deiner OÄ zu suchen. Vielleicht fällt sie aus allen Wolken und sagt am Ende gar "och, ich hatte das Gefühl, dass es eigentlich ganz gut klappt.... klar, hier und da hapert es noch, aber das bekommen wir schon noch hin".
Man erwartet von sich einfach zuviel am Anfang. Das ist zwar löblich, dass man möglichst gut sein möchte und sich anstrengt, aber ÜBERanstrengen, damit man Anforderungen gerecht wird, die evtl. sogar noch nicht einmal an einen gestellt werden, sollte man sich auch nicht.
Kopf hoch, wie Miss schon sagte: Alles wird gut! Aber häng die Messlatte für dich ein wenig niedriger :-)
Relaxometrie
10.04.2009, 12:33
Himmel, kommt mir das nur so vor oder häuft sich derartiges gerade hier und auch in meiner beruflichen Umgebung.
Ich finde es absolut unpassend, die Fragestellerin hier auch noch anzuklagen.
Die tägliche Situation im Kliniksbetrieb ist leider oft genug so, daß man als Berufsanfänger die Schuld erstmal bei sich selbst suchen zu müssen meint. Daß die Schuld aber meistens im System liegt (um es jetzt vereinfacht auszudrücken), muß man erstmal realisieren und dann danach handeln.
Es sind an allen Stellen überforderte Mitarbeiter zu finde, die ja leider eher aufeinander rumhacken, anstatt solidarisch zu kämpfen. Da bekommt man als Berufsanfänger schnell mal Insuffizienzgefühle, die man bei realistischer Betrachtungweise natürlich nicht haben sollte.
Hoppla-Daisy
10.04.2009, 12:35
Ich glaube eher, dass Feuerblick meinte, dass die Anforderung an sich selbst einfach heutzutage zu hoch sind. Man muss sich einfach klarmachen, dass man noch recht unbedarft ist als Frischling :-nix
Feuerblick
10.04.2009, 12:44
Ich finde es absolut unpassend, die Fragestellerin hier auch noch anzuklagen.
Die tägliche Situation im Kliniksbetrieb ist leider oft genug so, daß man als Berufsanfänger die Schuld erstmal bei sich selbst suchen zu müssen meint. Daß die Schuld aber meistens im System liegt (um es jetzt vereinfacht auszudrücken), muß man erstmal realisieren und dann danach handeln.
Es sind an allen Stellen überforderte Mitarbeiter zu finde, die ja leider eher aufeinander rumhacken, anstatt solidarisch zu kämpfen. Da bekommt man als Berufsanfänger schnell mal Insuffizienzgefühle, die man bei realistischer Betrachtungweise natürlich nicht haben sollte.Ich klage sie nicht an, mir fällt nur auf, dass die aktuellen Anfänger anscheinend glauben, sie müssten alles schon können und anfangen zu heulen, wenn sie es nicht können. Was übrigens auch kein Mensch von ihnen erwartet. Ich habe vor fünf Jahren angefangen zu arbeiten und nicht eine Sekunde gedacht, dass ich als fertige Ärztin auf Station komme und alles kann. Und alle Kommilitonen, die ich kenne, dachten das auch nicht. Und diese Entwicklung verstehe ich schlicht nicht. Wieso stellen die Leute heute so viel höhere Anforderungen an sich selbst? Viel höher als ihre Umgebung es tut? Überfordert waren wir alle, aber als Anfänger ist fragen erlaubt. Und Insuffizienzgefühle sind absolut fehl am Platze. Wieso also die Schuld bei sich selbst suchen statt sich zu sagen "Hey, ich hab gerade angefangen zu arbeiten, ich KANN das noch nicht können, also suche ich jemanden, der es mir zeigt." Und genau das sollte man hartnäckig tun und sich dafür auch nicht entschuldigen...:-meinung
teletubs
10.04.2009, 12:44
Und selbst wenn man die Stelle wechselt ist man am Anfang der Depp...kam mir letzte Woche vor wie zu alten Famu-Zeiten!:-oopss Keinen Plan, keine Ahnung und das gefühl das Wissen ist irgendwo im Nimmerland kleben geblieben...es war frustrierend und ich wollte zurück zu meiner alten Stelle. Aber nach einer Woche kommt so laaaaaaaaaaaaaaaaangsam das Gefühl wieder etwas suffizienter zu sein. Joa...kommt Zeit kommt Rat!:-meinung
Feuerblick
10.04.2009, 12:46
Genau, Teletubs. Man muss mindestens einmal durch diesen Anfangsmist durch. Egal, in welchem Job man arbeitet. Irgendwann ist nun einmal jeder der Anfänger und muss die Abläufe lernen. :-nix
Funkel (die übrigens zwei Ausbildungen gemacht und einmal die Fachrichtung gewechselt hat, also "Anfängerin" quasi geübt hat)
Bist Du denn dem Fach treu geblieben, teletubs?
teletubs
10.04.2009, 12:57
Ja das schon, aber wenn du von einer Reha-Klinik in ein Akutkrankenhaus kommst, dann hast du komplett andere Abläufe und kannst diagnostiktechnisch tun&lassen, was du willst!:-)) Aber in der "Reha-Zeit" hab ich auch so manche Sachen ziemlich vergessen! :-kotz
Und by the way: 10-12Stunden-Tage sind hier dank der ganze Fortbildungen NORMAL!!!
Und jeder muss am Anfang in den sauren Apfel beissen...selbst meine beste Freundin muss grad darunter leiden, weil sie die Stelle (aber nicht die Fachrichtung) gewechselt hat.
Frohe Ostern:-winky
Igitt. Sebastian hat es mir gerade erklärt *grusel*
Wenn MIR jemand was in den Harnleiter einführte und dann mit Druckluft versuchte, nen Stein zu zertrümmern, hätt ich auch lieber nen Anästhestisten dabei :-oopss
Hab letztens einen Bericht über die Herbertstraße in Hamburg gesehen, da gab es einen "Laufburschen", der die Utensilien für die Dominas in der Apotheke eingekauft hat, unter anderem auch Harnwegskatheter :-(( Da wird zwar sicher kein Stein zertrümmert, aber ist schon krank so was freiwillig mit sich machen zu lassen :-?
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