Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Käthe, MD
14.05.2009, 20:40
mal ne frage zwischendurch an die unfallchirurgen unter euch. hat schon einer den ao trauma-kurs I besucht, wenn ja, welchen (bochum, halle,...etc.)? wäre für erfahrungsberichte dankbar, denn ich schlag mich grad mit dem gedanken herum einen zu besuchen
danke und lg andré
Hey André,
also ich habe bisher nur gutes von diesen Kursen besucht und werde im November in Münster dabei sein! Grade war ja der Kurs in Düsseldorf, an dem meine Kollegin teilgenommen hat, und Cheffe war auch da als Mit-Veranstalter, waren beide sehr zufrieden!
Lg K
Melon_Man
14.05.2009, 21:04
@Lava
Denke (ohne in eurer Klinik PJ gemacht zu haben ;-) ) das problem ist eher grundsätzlicher Art. Die überwiegenden Tätigkeiten im Chirurg. Tertial (Hakenhalten, Blutabnehmen) sind nun mal keine Vorbereitung auf den Ärztlichen Beruf. Daher kommt oft Frust auf, auch wenn die Docs nett sind und viel erklären. Blutabnehmen und (exzessives) Hakenhalten sind für mich keine ärztlichen Tätigkeiten und sollten daher auch nur in sehr beschränktem Rahmen in das PJ gehören! Oft ist mann aber so mit Blutabnehmen und Hakenhalten beschäftigt, das für Patientenaufnahmen und untersuchen keine Zeit mehr bleibt.
Wessen Aufgabe ist es denn dann? Als Assi hältst du auch Haken - und zwar mehr, als dir lieb ist. Und ich kann's nicht oft genug wiederholen: beim Zuschauen lernt man enorm viel. Als Assi braucht man auch ein Auge dafür, wann man wo zu saugen hat, wie man einen Faden führt und so weiter. Das lernt man halt nur, indem man übt. Und die meisten PJler kennen sich ja auch mit Osteosynthesen nicht aus. Da schadet es doch nicht, wenn man mal ne Knie-TEP sieht oder einen Platte beim Radius oder ne Zuggurtung beim Olecranon oder ne K-Drahtosteosynthese bei einem Kind oder einen intramedullären Nagel oder ne Philosplatte oder ne LISS Platte.
Wo ich dir Recht gebe: das Untersuchen kommt zu kurz bei uns. Das liegt an unserer Organisation. Bei uns laufen ausnahmslos alle Aufnahmen über die Ambulanz, daher lernt man das Untersuchen überhaupt gar nicht bei uns. In dem Fall kann ich den PJlern nur ans Herz legen: Dienst mitmachen. Am besten am Wochenende, da kann man untersuchen ohne Ende. Oder wenn mal Leerlauf ist freiwillig in die Ambulanz gehen. Aber bei dem Wort "freiwillig" kriegen die immer Pickel. :-D
wieso stellt ihr eure pjler dann nicht für einen teil der zeit in der ambulanz hin... damit sie das staten üben und das untersuchen.. und teils selbstständig arbeiten können..
Das wäre was, was man mal den OÄs vorschlagen könnte.
Ich denke, das Hauptproblem ist, dass wir z.Z. nur ein bis zwei PJler haben und die werden im OP gebraucht. Wir haben nicht genug Assis, um auf einen PJler im OP verzichten zu können. Als das noch 3 PJler waren, sah die Welt ganz anders aus!
Hellequin
14.05.2009, 21:34
Wessen Aufgabe ist es denn dann? Als Assi hältst du auch Haken - und zwar mehr, als dir lieb ist.
Du kriegst aber auch Geld dafür.
Und ich kann's nicht oft genug wiederholen: beim Zuschauen lernt man enorm viel.
Klar, weil man ja als Hakenhalter auch so wahnsinnig viel vom OP-Feld sieht.
Im Zweifelsfall bist du immer der, welcher sich in die hinterletzte Ecke quetschen darf.
Als Assi braucht man auch ein Auge dafür, wann man wo zu saugen hat, wie man einen Faden führt und so weiter. Das lernt man halt nur, indem man übt.
Also ich hab ja bei etlichen unfallchirurgischen OPs die erste Assistenz gemacht, wenn man nicht strunzdumm ist und ein bissel mitdenkt ist das ja wohl nicht die Riesenleistung.
Wo ich dir Recht gebe: das Untersuchen kommt zu kurz bei uns. Das liegt an unserer Organisation. Bei uns laufen ausnahmslos alle Aufnahmen über die Ambulanz, daher lernt man das Untersuchen überhaupt gar nicht bei uns.
Dabei wäre das ja wohl das wichtigste im Chirurgietertial. Aber selbstverständlich ist es für die Abteilung wichtiger das es nen Trottel gibt der den haken hält.
In dem Fall kann ich den PJlern nur ans Herz legen: Dienst mitmachen. Am besten am Wochenende, da kann man untersuchen ohne Ende. Oder wenn mal Leerlauf ist freiwillig in die Ambulanz gehen. Aber bei dem Wort "freiwillig" kriegen die immer Pickel. :-D
Wochenenddienste sind doch die wo du immer rumjammerst das die so stressig sind. Also hättest du gerne nen kleinen HiWi der dir ein bissel Arbeit abnimmt. Tolle Idee.
Sebastian1
14.05.2009, 22:25
In vielen Fällen bekommt das Haus sogar noch Geld für PJler, manchmal nicht, wenn das Haus nett ist hat es ggfs den schlechtesten Fall und es kostet ein Mittagessen pro Tag.
Die Aufgabe des Hauses ist jedoch, den PJ auszubilden, nicht, den da einzusetzen, wo ein Hakenhalter fehlt. Klar gehörts in der Chirurgie dazu, aber wenn die Aussage "wir haben zu wenig PJler, also kommt das Untersuchen zu kurz, weil die sonst im OP fehlen" kommt, dann hat Eure Abteilung ein Problem und ganz klar nicht ihren Lehrauftrag erfüllt. Würd ich als PJ auch zum kotzen finden, egal, wie nett ich den einen oder anderen Assi finde. Wenn ich nix lernen, dafür aber Haken und Fresse halten darf, dann kann ich meine Zeit auch anders verbringen.
Und pünktlich Feierabend zu machen wenn man keine Kohle bekommt und noch ein Stex vor sich hat und ggfs noch Job/Familie/Diss, das ist mehr als nur selbstverständlich.
Und wenn Lehrangebote bestenfalls unregelmässig in Seminarform angeboten werden (wobei auch noch deie Qualität eine Rolle spielt, ich bin zu genug Sachen nicht oft hingegangen, weil die regelmässig grottenschlecht waren), dann ist das auch nicht der Reisser, der euer Haus als akad. LKH qualifiziert, oder?
gyrasehemmer
14.05.2009, 22:32
ddddddddddddddddddddddddd
Thomas24
14.05.2009, 23:24
Boah, haben mich die PJler heute aufgeregt. Sind beim Mittagessen voll abgegangen, wie schei*e unsere Abteilung wär und wie schrecklich das Chirurgietertial war. Hallo?? Geht's noch??? Was die für Ansprüche hatten! Meine Fresse. Ich nehm das jetzt persönlich, ich hab mir nämlich tatsächlich Mühe gegeben mit den PJlern. Und wie wird eine das gedankt? :-kotz :-(
Wieso eigentlich "die Pjler"?
Warst du nicht selbst noch vor kurzem im PJ? Schon vergessen, wie die *Freuden des PJ* an vielen Abteilungen in D aussehen?
Ich geb mir auch meistens Mühe mit unseren PJs, kann es aber verstehen, wenn bei denen auch über unsere Abteilung Frust und Unmut aufkommt- trotz aller Bemühungen von Assistentenseite. Eine Schwalbe macht halt keinen Sommer.
LG
Hoppla-Daisy
15.05.2009, 00:12
*grins* (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=496916&postcount=771)
Hat da jemand vielleicht seine eigene Jammerei vergessen? :-))
Wenn ich hier lese, was du von deinen Peejays erwartest, fühle ich mich geradezu genötigt, dich mal dran zu erinnern, wie du das alles empfunden hast.
Fällt dir was auf? ;-)
...Dass die keine eigenen OPs machen dürfen halte ich für ziemlich selbstverständlich. dazu müsste man schon etwas mehr Engagement zeigen und nicht immer stumm in der Ecke hocken und drauf warten, dass man alles auf dem Silbertablett serviert bekommt. Mich hat ehrlich gesagt noch niemand gefragt "erklär mir das, zeig mir das, bring mir das bei". Das kam immer alles von mir! Und sich dann auch noch beschweren. Nee.
vs.
Klar lerne ich dabei wahrscheinlich wenig, aber ich brauch einfach mal ne Pause. Und ehrlich gesagt gibt's wirklich bessere PJ Stellen als die hier. Es kann ja nicht sein, dass die Initiative immer vom PJler kommen muss! Die Ärzte können sich gefälligst auch mal kümmern. *find*
Noch 10 Arbeitstage + 2 Dienste und dann Urlaub :-dance (o.k. erst noch 4 Tage VT- Weiterbildung, aber das ist auch wie Urlaub :-)) ), d.h. mal 2 Wochen nur (relativ) normale Leute um mich herum :-top
Ja, da hat sich die Sichtweise verändert. Aber: mein Chirurgie Tertial war viel schrecklicher als das hier der Fall ist. Die PJ Seminare, die ich in den beiden chirurgischen Tertialen hatte, kann ich an einer Hand abzählen. Ich bin so gut wie nie um 16uhr nachhause gegangen (in der Schweiz muss man ja wegen Vertrag schon länger bleiben) und meine Studientage kann ich ebenso an einer Hand abzählen. Das ist jetzt kein Grund, unser Haus total toll zu finden und vor Dankbarkeit auf die Knie zu fallen, aber die wissen hier gar nicht, wie gut sie es haben.
Wieso eigentlich "die Pjler"?
Ich meine damit ganz konkret DIE PJler, mit denen ich gestern in der Kantine am Tisch gesessen habe, und die in meinem Beisein über unsere Abteilung hergezogen sind.
Für mich wirkte das einfach schizophren: am lautesten hat eine PJlerin gemeckert, die zwei Monate auf meiner Station war. Ich weiß, dass die Innere machen will und Chirurgie nicht mag. Ich hatte aber schon den Eindruck, dass sie sich bei uns nicht sooooo unwohl gefühlt hat. Am Ende war sie so gut integriert, dass sie die Station gut schmeißen konnte, wenn kein Arzt da war. Sie hat selbstständig Briefe geschrieben, Konsile ausgefüllt, mit Konsiliarärzten und Angehörigen telefoniert. Sie hat auch Dienste mitgemacht und in der Ambulanz selber Patienten behandelt. Alles in allem war sie ein klasse PJler und hat viel mehr gemacht als die meisten (sie war im Gegensatz zu den anderen auch 2 Monate bei uns statt nur einen Monat). Und wenn ich dann von ihr höre, wie schrecklich unsere Abteilung ist... das kann ich dann wirklich nicht mehr verstehen.
Ach ja, unsere Seminare sind in den allermeisten Fällen GUT. Das haben die Pjler selbst gesagt. ;-)
Hellequin
15.05.2009, 07:42
Ja, da hat sich die Sichtweise verändert. Aber: mein Chirurgie Tertial war viel schrecklicher als das hier der Fall ist. Die PJ Seminare, die ich in den beiden chirurgischen Tertialen hatte, kann ich an einer Hand abzählen. Ich bin so gut wie nie um 16uhr nachhause gegangen (in der Schweiz muss man ja wegen Vertrag schon länger bleiben) und meine Studientage kann ich ebenso an einer Hand abzählen. Das ist jetzt kein Grund, unser Haus total toll zu finden und vor Dankbarkeit auf die Knie zu fallen, aber die wissen hier gar nicht, wie gut sie es haben.
Wieviel Kohle hast du in der Schweiz bekommen und was bekommen die PJler bei euch?
Am Ende war sie so gut integriert, dass sie die Station gut schmeißen konnte, wenn kein Arzt da war. Sie hat selbstständig Briefe geschrieben, Konsile ausgefüllt, mit Konsiliarärzten und Angehörigen telefoniert.
Wer hat den da mehr davon profitiert, das sie die Station selbstständig schmeißen konnte, du oder die PJlerin?
Wochenenddienste sind doch die wo du immer rumjammerst das die so stressig sind. Also hättest du gerne nen kleinen HiWi der dir ein bissel Arbeit abnimmt. Tolle Idee.
Sorry, das ist ne böswillige Unterstellung. Außerhalb der normalen Sprechstunde hat man die meiste Zeit, wirklich mal was zu erklären, zu zeigen und machen zu lassen. Und in wiefern reduziert das meinen Stress, wenn ich mir die Patienten, die der PJler gesehen hat, auch noch angucken muss?
Wieviel Kohle hast du in der Schweiz bekommen und was bekommen die PJler bei euch?
Abzüglich der Miete fürs Zimmer waren das etwa 250€ ohne Mittagessen. Unsere PJler bekommen 150€ und Mittagessen. ;-)
Wer hat den da mehr davon profitiert, das sie die Station selbstständig schmeißen konnte, du oder die PJlerin?
Ich würde das als win-win Situation bezeichnen. Ich wurde deutlich entlastet und die PJlerin lernt Sachen, die sie als Stationsärztin ab Tag 1 sowieso können muss. Und wie gesagt: sie war dankbar für jede Minute, die sie nicht im OP stehen musste. Außerdem: Haken halten ist doof, Blut abnehmen ist doof, Verbände wechseln ist doof, Konsile ausfüllen ist doof, Briefe schreiben ist doof. Jetzt nenn mit mal eine Tätigkeit in der Chirurgie, die da noch übrig bleibt und einem PJler *eventuell* Spaß machen könnte!
horsedoc
15.05.2009, 09:45
Einfach mal in nem ruhigen Gespräch zu konstruktiver Kritik auffordern ohne sofort in die Luft zu gehen-auf eine Abteilung bezogenes Gemeckere nicht auf die eigene Person zu beziehen ist spätestens als leitende OÄ/Chefärztin ne nützliche Eigenschaft;-):-))
icespeedskatingfan
15.05.2009, 11:47
Lavas Gemecker über die PJ´ler finde ich erfrischend - es gibt eben zwei Seiten von nem doofen PJ.
Und neben Assis die keinen Bock haben was beizubringen gibts auch PJ-ler die meinen sie bräuchten eine individuell gestrickte PJ-Stelle mit 1:1-Betreuung.
....neulich durfte ich eine WBA in unsrer Praxis begrüßen, die augenrollend feststellte, hier habe sie ja nicht mal ein eigenens Büro zur Verfügung:-kotz... nee unsere Praxis hat auf 240 qm nur 4 Sprechzimmer, 3 Untersuchungszimmer und ein Gemeinschaftsbüro wo sie sich tummeln könnte - aber wir suchten dann doch eher jemanden der teamfähig ist.
... Ich meine damit ganz konkret DIE PJler, mit denen ich gestern in der Kantine am Tisch gesessen habe, und die in meinem Beisein über unsere Abteilung hergezogen sind.
Für mich wirkte das einfach schizophren: am lautesten hat eine PJlerin gemeckert, die zwei Monate auf meiner Station war. Ich weiß, dass die Innere machen will und Chirurgie nicht mag. Ich hatte aber schon den Eindruck, dass sie sich bei uns nicht sooooo unwohl gefühlt hat....
Vielleicht war das auch einfach ein gemeinschaftliches Ablästern/Schimpfen zum "Gemeinsam-danach-besser-fühlen".
Das macht jeder mal in seiner Peer-Group bzw. macht jeder mal mit.
Wenn alle über eine Klausur schimpfen, schimpfe ich doch auch mit - obwohl ne 1 rauskommt. Soziale Erwünschtheit und so - weißt schon...
Schließt doch gar nicht aus, das "sie" weiß dass es bei ihr gut/besser lief, als es im "Hassfach" laufen müßte und insgeheim dafür auch dankbar ist bzw. sich freut.
Ich persönlich würde mehr darauf geben, was ich im täglichen Geschäft mit jmnd. erlebe/erlebt habe. Wenn jmnd. leistungsbereit/interessiert ist und morgends halbwegs motiviert startet und sich nicht um 12.30h verpieselt, wird es schon i.O. sein...
Aber schön, daß du dir das prinzipiell sehr zu Herzen nehmen scheinst :-)
Wenn ich das so lese, finde ich es umso toller, dass unser PJ-ler, den ich letzte Woche, als ich noch mal in der Klinik auf Besuch war, getroffen hatte, mir freudestrahlend trotz rappelvoller Ambulanz entgegen kam und bedauerte, nur noch 3 Wochen bei uns zu sein, weil es so toll gewesen sei.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.